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fischen Soldaten mit Dumdum-Geschossen ausgerüstet seien, was schon jede Untersuchung deutscher Verwundeter beweisen könne. Möglicherweise könnten an einige Soldaten unbeab« sichtigterweise Schachteln mit Dumdum-Grschvffrn verteilt woredn sein. Allein aus den Rechnungen des Kriegsministeriums sei ersichtlich, daß seit 16 Jahren keine Rede von einer regel mäßigen Anfertigung verbotener Patronen sein könne. (Anm. d. Red. Einen lahmeren und schieferen Versuch, feststehende Tatsachen zu bestreiten, kann man sich nicht denken!) Ein Brief des früheren Kommandanten von Lüttich Haag, 11. Sept General Leman, der Kommandant von Lüttich, hat nach seiner Gefangennahme einen Brief an den König von Belgien geschrieben, worin er schildert, daß V» der Garnison von Lüttich unter den Trümmern des Forts Louckt begraben seien, und er nur deshalb nicht den Tod fand, weil er hinausgetragrn wurde, um nicht zu ersticken. Im Laufgraben wurde er von einem deutschen Offizier ge fangen genommen, nachdem er zu trinken bekommen hatte. Der Brief schließt: „Majestät mögen verzeihen. Ich hätte gern das Leben dahingegeben, um ihnen besser zu dienen, aber der Tod wollte nichts von mir wissen." Ein Aufruf des Generalgouverneurs von Belgien. Beneralgouverneur v. d. Goltz hat in Belgien einen An schlag verbreiten lassen, in dem er die Bevölkerung ermahnt, von Handlungen gegen die öffentliche Ordnung abzusrhen. Der Aufruf schließt: „Bürger Belgiens! Ich verlange von nirmand, daß er seine vaterländischen Gefühle abschwört, aber ich erwarte von allen eine verständige Unterwerfung und einen vollkommenen Gehorsam unter die Befehle des Gouverneurs. Ich rufe euch auf, Vertrauen zu der Regierung zu haben. Diesen Aufruf richte ich besonders an die Staats- und Gemeindebe hörden, die auf ihrem Posten geblieben sind. Je mehr der Aufruf befolgt wird, desto mehr dient ihr eurem Vaterlande!" Eine Anfrage Amerikas an England über die Pläne Japans Wie die „Reue Freie Presse" aus diplomatischen Kreisen erfährt, soll Amerika kürzlich in England angefragt haben, ob dieses befriedigende Erklärungen abgrbrn könne, daß Japan kein« mit der Integrität der amerikanischen Besitzungen im Süllen Ozean in Widerspruch stehende Unternehmungen be absichtigt. Auf diese Anfrage ist in Washington keine Ant wort eingelaufen. Wachsende Nervosität in England. V. Berti«, 11. Srptbr. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß die öffentliche Meinung Englands immer energischer eine kräftige Aktion der englischen Flotte fordert, um die Minengefahr in der Nordsee zu beseitigen. Dazu mag auch der Umstand beitragen, daß di« Ursache des Unterganges der „Ozeanic" noch immer nicht bekannt, und daß man argwöh nisch geworden ist, da die Admiralität neuerdings versucht, den Verlust des „Pathfinder" auf eine andere Ursache als eine Mine zurückzusühren. Die deutschen Minen scheinen also der englischen Admiralität doch ernstlich zu schaffen zu machen, um so mehr, als sie die von der englischen Admiralität be hauptete Untätigkeit der deutschen Flotte in einem anderen Lichte erscheinen lassen. Die Schnelligkeit der deutschen Kreuzer V. Loudou, 11. Sept. Unter der Spitzmarke „Schnellig keit" schreibt „Daily Telegraph": Die Nachricht, daß 5 schnelle deutsche Kreuzer ihre Arbeit, britische Handelsschiffe zum Sinken zu bringen, im Atlantischen Ozean noch fort- setzrn, obwohl sie von 24 englischen Kreuzern und zahlreichen französischen Schiffen verfolgt werden, zeigt den großen Wert der Schnelligkeit der deutschen Kreuzer. Deutschland baut immer mehr, es besitzt schon jetzt S solche Kreuzer, die eine Geschwindigkeit von über 27 Knoten haben. Seitdem Er sparnisse in der britischen Marine gemacht werden mußten, um eine Parlamentsmehrheit zu befriedigen, hat sich die Admira lität mit alten und langsameren Schiffen b Helsen müssen. Sie datieren noch von einer Zeit vor der Erfindung der Schiffsturbine. Der Krieg hat uns dabei wohl mit einer starken Ueberlegenheit der Zahl an Kreuzern gefunden, aber kaum einer läuft schneller als 25 Knoten, die meisten lang samer als 25 Knoten. ES gibt keinen englischen Kreuzer im Atlantischen Ozean, dem d r deutsche Kreuzer nicht entfliehen könnt«. Unsere Geschäftsleute müssen nun unter diesem Mangel leiden. Englische Bemühungen um Italien. Kraulsurt a. M, 11. Septbr. Die Frankfurter Zeitg. meldet aus Rom: Dem Giornale Degli Labori Publici zufolge bereisen Vertreter des englischen Handels und der englischen Industrie gegenwärtig Italien, um die deutschen Handelshäuser durch Unterbietung bis zu 20 Prozent zu verdrängen. Auch die Gründung einer englischen Bank mit englischem Kapital sowie eines Auskunftsbureaus ist vorbereitet. Der einstige Burengeneral für England Kapstadt, 11. Sept. General Botha beantragte, das Parlament zu ersuchen, dem König der Belgier die Bewun derung des südafrikanischen Volkes darzubringen. General Botha erklärte sodann, da der Dreiverband sich im Kriegs zustand« befinde, so stehe auch Südafrika im Kriegszustand« mit dem gemeinsamen Feinde. Rüstungen in Holland? Aus Kopenhagen wird gemeldet: In Holland wimmel« es überall von Militär aller Waffengattungen. DaS ganze Land, namentlich aber der südliche Teil, würde in Verteidi gungszustand gesetzt. * * Was die Türkei vom Kriege erhofft Einem auS dem Orient zurückaekehrten Deutschen war eS vergönnt, eine Unterredung mit leitenden Staatsmännern der Türkei zu haben. Ihren Ausführungen entnimmt der „Berl. Unsere „Schweren" vor Manonvillers Ein Mitkämpfer bei der Zerschießung und Einnahme deS stärksten französischen SperrfortS Manonvillers erzählt darüb«r folgendes: Am Freitag wurden die 740 Befangenen deS Forts Manon villers nach Deutschland befördert. Die erste Frage deS franzöfi- schen Kommandanten nach der Uebergabe war, waS für Kaliber die letzten Schüsse gewesen und von wo sie abgefeuert worden seien. Er beschrieb in tadellosem Deutsch den Eindruck, den eS gemacht hätte, als plötzlich die für undurchdringbar gehaltene Betondecke am zweiten Tage durchschlagen wurde und man doch keinen Feind sah, der den Schutz abgegeben hatte, so daß man gar nicht wutzte, woher er kam. Kein Wunder, standen doch die bei den Mörser mehr als 13 Kilometer von dem Fort entfernt. Trotz der Entfernung satzen die Schüsse bald. Gestern abend ritt ich mit einem Kameraden nach Manonvillers. ES war daS stärkste und am besten angelegte Sperrfort der Franzosen und ist, wie in der Hauptsache alle Forts, unterirdisch angelegt. Man sah von den Hauptwerken gar nichts, da oben alles bepflanzt war mit GraS und Blumen. Und von all dem Grün ist jetzt in einem Umkreis von etwa 200 Meter nichts mehr zu erblicken. Alles ist ein wüster Trümmerhaufen. Betondecken von 2 bis 3 Meter sind glatt durchschlagen, ebenso Panzertürme von 25 bis 30 Zentimeter Dicke, die schwersten Geschütze wurden zertrümmert. In einem Lichthof steht man, da die Frontseiten ganz nirdergerissen find, ' Lok.-A»z." daS Folgende: „Der jetzige Krieg wird das Ende oder die Auferstehung der Türkei sein. Eine verkleinerte Türkei, wie sie heute besteht, hat keinen Sinn, keine Existenzberechtigung. Der jetzige Krirawird und muß dazu benutzt werden, der Türkei ihr natürliches Machtgebtet zu geben, beziehungsweise wiederzugeben. Ein jeder OSmane begreift heute, daß der Verlust der europäischen Türket für unS in Wirklichkeit eine Stärkung, keine Schwächung bedeutet bat. Alle unsere stammeSverwandten ReligionSgenofsen, alle Schiiten und, soweit möglich, auch die Sunniten Asiens und Afrika- müßen wir um unS zu scharen suchen. Der jetzige Welt krieg wird mindestens ein Jahr dauern, und wenn die Türkei in der Zeit ihr Ziel nicht erreicht, wird sie eS nie erreichen und untergrhen. Wir haben jetzt 800000 Mann unter den Waffen, und unsere Armee ist dank den deutschen Instruktionen bester al- irgend eine, die di« Türkei seit Jahrzehnten ins Feld gestellt bat. Ob die Befreiung AegyptenS vom englischen Joch schon in diesem Krieg möglich sein wird, wird von dem Grade abhängen, in dem eS Deutschland gelingt, die Seemacht Englands zu schwächen. Wenn wir daS ursprünglich unS gehörende Aegypten in diesem Kriege noch nicht zurückgewinnen können, wird daS doch als eine spätere Folge deS Krieges möglich sein, denn daß Englands See- und Weltherrschaft auS diesem Kriege bedeutend geschmälert her- vorgehcn wird, darüber besteht kern Zweifel. Jeder gläubige Muselman betel für den Sieg Deutschlands, denn für unS ist Deutschland daS Land der Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit, der deutsche Kaiser der ideelle Beschützer deS Islam. Dank der nn- gebeueren Kraft und dem TodeSmut seiner Bewohner wird Deutsch land siegreich und als Vormacht der alten Welt aus dem un- I gleichen Kampfe hervorgehen, der thm trotz seiner jahrzehntelangen Zurückhaltung von seinen Gegnern mit unermüdlicher Tücke auf- gedrungen worden ist. Wir fürchten für Deutschland nur daS eine: seine Großmut gegenüber den Besiegten. Aufhebung der Kapitulationen in der Türkei Konstantinopel, 11. September. Aus Besorgnis vor einem vermeintlichen Eingreifen der Türkei zugunsten Deutsch lands und Oesterreich-Ungarns haben die drei Ententemächte ihr Einverständnis mit der Abschaffung der Kapitulationen für den Fall zu erkennen gegeben, daß die Türket in dem gegenwärtigen Kriege neutral bleibe. Die Pforte erwiderte, daß ihre Neutralität nicht käuflich fei. Sie hat aber gleich zeitig aus der Eröffnung der Entrntebotschaster die Konse quenzen gezogen, in dem sie ein kaiserliches Jrade erwirkte, welches die Kapitulationen aufhebt. Kapitulationen werden die völkerrechtlichen Verträge ge nannt, die zwischen christlichen und nichtchristltchen Soldaten zum Schutze der in nichtchristlichen Staaten lebenden Christen abgeschlossen werden. DaS Bestehen solcher Verträge war für die Türkei immerhin ein« grwisse Demütigung. Und die Ententemächte, die kein Mittel unver ucht lassen, um die Türkei zu beeinflussen, haben durch ihren Verzicht die Pforte günstig stimmen wollen. Aufruf der Ukrainer Sofi«, 11. September. Das Blatt „Utro" veröffentlicht «inen Aufruf der Ukrainer an das bulgarische Volk, in dem es heißt: Bulgarien hat als erstes Land ein« sogenannte slawische Politik büßen müssen. Rußland wird saun allen Slawen dasselbe unglückliche Schicksal bereiten, daS schon jetzt die unglücklichen Völker unter russischer Herrschaft er dulden. Ukrainer und Bulgaren müßten die dreisten Lügen der Panslawisten zerstören. Mit verhaltenem Atem folge der Bund zur Befreiung der Ukraine Bulgariens Vorbereitungen zur Abrechnung mit Rußland. Grausame russische Kriegsführung Wie«, 12. September. In den Abendblättern veröffent licht ein verwundeter Offizier Erzählungen verwundeter Sol daten, die bei Tomaschow und Lublin gekämpft haben. Die Soldaten erzählen: Am Waldrand bei Tomaschow schwenkten die Russen bei den angegriffenen Feldschanzen weiße Fahnen und legten die Gewehre nieder. Der RegtmentSkommandant ließ daS Feuer einstellen und wollte die Gefangennahme ein- leiten. Das ruhig anmarschierende Regiment wurde hierauf mit Feuer überschüttet. Die russischen Maschinengewehre waren auf Bäumen postiert. Selbst eine Sanitätsanstalt wurde durch Schrapnells vernichtet. Aerzte und Verwundet« wurden getötet und di« Verwundtten ausgeraubt. All« Ort schaften, auS denen die Russen zurückgehen, sind Schutthaufen. Einige Artilleristen, welche sich in vergifteten Brunnen ge waschen hatten, wiesen schreckliche Hautwunden im Gesicht und an Hals und Händen auf. Und sie fanden Wien nicht belagert . . . Wit«, 11. September. Als Beispiel, mit welchem Erfolg die Dreiverbands-Lügenfabrik arbeitet, berichtet die Wiener „Reichspost": Mehrere bulgarisch« Offiziere, die am Donners tag aus Belgien in Wien eintrafrn, waren erstaunt, Wien nicht von den Russen belagert zu finden, die Bevölkerung nicht in Hellem Ausruhr und Oesterreich nicht in voller Auf lösung zu sehen. Selbst Oestrrrricher, die bisher im AuSlande weilten, kamen beklommenen Herzens heim und staunten, daß kein Buchstabe von den Schauergeschichten wahr ist, die aus führlich in der AuSlandsprrssr erzählt wurden. Die „RrichS- post" stellt fest, daß dir öffentliche Meinung einer Reth« un parteiischer Staaten immer mehr diesen Ansturm eines groß angelegten Völkerbetrugs unterliegt und diese Täuschung sogar die Stellung einzelner Regierungen zu beeinflussen droht. wie die einzelnen Geschoße erst durch daS Erdreich, dann durch die obere, etwa 1 Meter starke Decke, dann durch die zweit« ebenso starke schlugen und in daS nächste Stockwerk drangen. Bette» hängen an den Wänden, man sieht OfflzierS- und Mannschafts räume sreigelegt — ein Anblick deS Schrecken« — und kann nicht begreifen, wie e» möglich war, daß in dem Fort »och Menschen am Leben geblieben find. Tagesbefehl des Generalobersten v. Bülow. Generaloberst von Bülow erließ nach dem siegreich«« Kampf« vom 26. August folgend«» Tagrsbefehl an seine Truppen: Se. Majestät der Kaiser hat mir noch am Vorabend der Schlacht von St. Quentin seine vollste Zufriedenheit mit den bis herigen Leistungen der Armee ausgesprochen. Ich bringe die Allerhöchste Anerkennung gern zur Kenntnis meiner oraven Truppen. ES ist gekommen, wie ich Euch zu Beginn des Krieges sagte. Ich habe Großes von Euch gefordert, und Ihr habt es geleistet. Zwei starke Festungen habt Ihr unter entschewenden Leistungen unsrer vortrefflichen Artillerie und der braven Pioniere mit staunenswerter Schnelligkeit bezwungen. In der zweitägigen Schlacht bei Namur habt Ihr Belgier und Franzosen aufS Haupt geschlagen. In rastloser Verfolgung habt Ihr den Feind vor Euch hergetrieben und dabei den Engländern Schläge versetzt, die diese übermütigen Gesellen sobald nicht wieder vergeßen werden. Alle Waffen haben an Tapferkeit und Ausdauer miteinander gewett eifert. Reich war die Beute. 6 Fahnen, 69 Geschiße, 55 Maschi- nenaewehre, 6800 Waffen, 80 Fahrzeuge, 10400 Gefangene sind in Eurer Hand. Groß waren auch die Opfer. Ruhm und Ehre allen denen, die mit ihrem Blut die Treue gegen ihren allerhöch sten Kriegsherrn besiegelt haben. Soldaten, ich danke Euch für daS, was Ihr vollbracht habt. Vorwärts! hieß bisher Eure Losung. Sie soll eS auch Wetter unverändert sein. v. Bülow, 28. August 1914. * * Wettere Meldungen V. Berlt«, 12. Sept. Prinz Heinrich von Preußen überwies nach Verzicht auf die Möglichkeit eines bedeutend höheren Erlöses durch den Verkauf an einen Liebhaber, dem Reichbankdirektorium eine aus reinem Golde bestehende künst lerische Zarenmedaillr zum Einschmelzen. Der Erlös wird dem Roten Kreuz -»fließen. Berlin, 12. September. An UV Offizier« und Mann schaft«« des 3. Kurhessischen Jnfanterie-RegimcntS Nr. 83, die sich beim Sturm aus Lüttich ^-gezeichnet haben, ist das Eiserne Kreuz verliehen worden. Verlia, 12. Srptember. Im Osten Berlins sprach gestern abeno Professor Hans Delbrück über den kriegerischen Cha rakter des deutschen Volkes und riß das Publikum zum Enthusiasmus hin, als er sich besonders leidenschaftlich gegen England wandte. Vertt«, 12. September. Der Kriegsberichterstatter Rolf Brandt berichtet über daS Schicksal einer kleinen Stadt: Di« russischen Nortruppen benahmen sich verhältnismäßig gut und bezahlten zum Teil. Bei dem zweiten Besuch merkte man ihnen schon Unruhe und Eile an. Sie verlangten nämlich innerhalb zwei Stunden eine Kriegskontribution von 32000 Mark. Die meisten Bewohner gaben das allerletzte hin. Der Oberst steckte daS Geld einfach ein und ließ 1000 Mark zu rück, weil die russischen Verwundeten so gut verpflegt worden sind. Als die deutschen Truppen nahten, steckte man noch schnell den Bahnhof in Brand. Berlin, 12. Sept. Der Kriegsberichterstatter der „Boss. Z-itung", Koichutzkt, erfährt: Der russische Generalissimus Rennenkampf hat den Befehl erlassen, durch eine besonders' kuragierte Kompanie alle Förster der Romintcner Heide auf- heben und erschießen zu lassen. Der inzwischen gefangen genommene General MartoS hat befohlen, alle Ortschaften im Bereiche der russischen Truppen zu verbrennen und alle männlichen Einwohner zu erschießen, auch wenn diese sich nicht am Kampfe beteilige», noch die Hergabe von Nahrungs mitteln verweigern. Berlin, 12. Sept. DI« Viktoria-Versicherungsgesellschaft hat sür die Kriegsanleihe 20 Millionen Mark gezrichn«t. Außerdem hat sich die Gesellschaft bereit erklärt, ihre ge samte Werbeagitation, etwa SSS9 Agenten, in den Dienst der guten Sache zu stellen. Rotterdam, 12. Septbr. Das englische Pressebüro er laubt dem Nteuwschrn Rotterdamschen Courant die Veröffent lichung einer Kritik von militärischer Seite in bezug aus ein zelne Teile des Berichts von General French. Die Kritik führt aus, daß General French über die feindliche Armee und den Rückzug der französischen und besonders der englischen Armee viel zu spät in Kenntnis gesetzt wurde. Die Schrift steller spenden besonders den englischen Truppen und ihren Führern großes Lob und erklären, daß ein Rückzug unter solchen Umständen zu den größten Waffentaten, welche die englische Armer je verrichtet habe, gehöre. Bis dahin geht di« Londoner Depesche. Merkwürdigerweise paßt dazu eine Depesche auS ganz zuverlässiger Quelle in Paris, der zufolge der französische General Perstn auf Befehl deS französischen Kriegsrats erschossen wurde, weil er seine Depesche, betreffend Verstärkung der englische» Truppen am linken Flügel der Verteidigung, vier Tage zurückhielt. Es ist dies der zweite französische General, der erschossen wurde. Rotterdam, 12. September. Der belgische Generalstab ist von Antwerpen mit unbestimmtem Ziele abgereist. H««ß, 12. Sept. Auf dem Stadthausr in Gent weht die mexikanische neben der belgischen Fahne, da die Stadt Nrnt den Schutz der Bereinigten Staaten für die friedliche Bevölkerung sowie die Kunstschätze erbeten hat. Wit«, 12. Sept. In Salzburg erklärte der Präsident des Abgeordnetenhauses, Dr. Sylvcster, im Anschluß an «ine Unterhaltung über den Krieg: Im Jahre 1917 werden wir alles daran setzen, um eine Zollunion mit Deutschland zu erreichen, dir sür unS gewiß vorteilhaft sein wird, und für dir auch bereits aus Bayern Stimmen laut werden. Part-, 12. September. Aus Bordtaux wird gemeldrt, daß di« Regierung di« Lage hoffnungsvoll ansteht. Man egt Wert darauf, als letztes Argument wieder anzuführen, daß die Verbündeten leichter als die Deutschen den Verlust an Menschenleben und Munition ersetzen können. Außerdem erwartet man das baldige Eintreffen von Verstärkungen aus Aegypten und Kanada. Berichte von Journalisten, di« vom Schlachtfelde kommen, besagen, daß der Kampf mit unglaub- icher Erbitterung ausgefochten wurde. Mailand, 12. Srptbr. Gestern stütz wurde wieder ein deutscher Aeroplan über MarsaillrS gesichtet. Sofort r^urde rin heftigrS Geschützfruer gegen ihn eröffnet und französische Flieger machten Jagd auf ihn, aber offmbar ohne Erfolg.