Volltext Seite (XML)
Ich lasse Dich mchi Original-Roman von H. CourtHS-Mahler S7 <i«r°ulc«0 Es ließ sich alle- gut an. Ernst hatte Elisa geraten, wie sie die zwanzigtausrnd Rubel am besten anlegen sollte. Einige tausend Mark davon waren freilich schon für den Aufenthalt in Italien, dir Reise und andere Ausgaben drauf gegangen. Aber zunächst brauchten sie nun auch nicht mehr mit größeren Auslagen zu rechnen. Und dann stand ihnen ja der Verdienst für die Ueber- setzungen in Aussicht. Aengstlich beobachtet« Elisa ihren Gatten, ob er auch nicht zuviel entbehren müsse. Aber zu nächst fand Sascha dieses neue Leben so reizvoll und schön, und dann, als es den Reiz der Neuheit verlor, hatte er sich daran gewöhnt. Er war wieder vollständig geheilt, wenn er auch nicht mehr der stark« «lastische Mrnsch von früher war. Seine Ge sundheit blieb zart und schonungsbedürftig, und als der Sommer vergangen war und die heftigen Herbst- und Win- terstürm« einsrtzten, da hatte er leicht mit Erkältungen zu tun. Seine Lunge war zwar ausgeheilt, aber sehr anfällig geblieben. Elisa umgab ihn jedoch mit soviel sorgender Liebe, daß er rS leicht genug ertrug. Und viel Wichtigkeit legten st« dirstn kleinen Anfälligkeiten nicht b«i. Die würden sich in Zukunft schon ganz verlieren, hofften sie. So fand sich Alexander mit seinem Leben ab und dankte seinem jungen Weibe mit jedem Atemzug für das Glück, das sie ihm be reitete. Nur an die Vergangenheit durfte er nicht denken — an Vater und Mutter, an Tatjana und dir verlorene Heimat, Dann kam zuweilen eine bedrückte, schwermütige Stimmung über ihn, di« auch Elisas Liebe nicht ganz zu bannen ver mochte. Zum Pfingstfest des nächsten Jahres, ein Jahr nach ihrer Verheiratung, wurde ihnen ein Töchterchen geboren. Sie nannten es Sonja, nach ElisaS verstorbener Mutter. Und seit der Geburt seines Kindes wurde Sascha frischer und froher. DaS kleine, zarte Wesen ließ ihn nur noch in die Zukunft blicken. Die Vergangenheit begann zu verblassen. Die Gegenwart und die Zukunft forderten ihr Recht. Und immer sonniger und glücklicher wurde die Stimmung in dem kleinen, friedlichen Heim. Das junge Ehepaar hatte neue, lohnende Aufträge von dem Verlag bekommen. Darüber waren beide sehr glücklich, denn durch das Kind steigerten sich die Ausgaben, und man brauchte doch nun nicht auf allen Komfort und alle Behag lichkeit zu verzichten. Waö hätten wohl Alexanders Eltern gesagt, wenn sie gewußt hätten, daß ihr Sohn lebte und mit seiner Frau tag täglich für eine Summe arbeitete, die sie an einen ihrer Dimer zahlten. Und Alexander, der früher über ein Heer von Dienern hatte verfügen können, lächelte oft selbst über seine Freude, wenn ein Honorar eintraf. Einen LuxuS gestattet« er sich in seinem bescheidenen Leben — seine junge Frau mußte immer hübsche und elegante Kleider tragen; und als sie das Mädchen angelernt hatte, durfte Elisa nicht selbst mehr kochen. Eifersüchtig wachte er übex die Zartheit und Schönheit ihrer Hände. Mutter Kruse, die Fischersfrau, wurde für die kleine Sonja als Wärterin angrstellt. Dr. HeinziuS und seine Mutter waren zur Tauf« der kleinen Sonja zu Besuch gekommen, und es gefiel den beidm in dem bescheidenen, glückdurchleuchtrten Heim des jungen Paares so gut, daß sie nun jeden Sommer für einig« Wochen ein trafen. Es wurde dann freilich ein wenig eng in dem kleinen Häuschen, aber das ertrugen diese vier Menschen mit Ver gnügen. Elisa und Sascha freuten sich immer sehr auf diese Besuche. Fanden sie doch dann immer viel Anregung sür Geist und Herz, denn außer dem Pfarrrr des Dörfchens und dem ab und zu vorsprechenden Arzt des Nachbarortes kamen sie mit gebildeten Leuten gar nicht zusammen. Mitunter besuchte das jung« Ehrpaar auch das nahege legene Königsberg, um ein Theater oder «in Kouzrrt zu hören. Sascha war aber dann immer unruhig. Der Zufall konnte doch einmal jemand über seinen Weg führen, der ihn gekannt hatte; und wenn er sich auch sehr verändert hatte,— di« Angst, «rkannt zu w«rd«n, ließ ihn zu ktinem Genuß kommen. Elisa hatte sich dazu entschlossen, ein Klavier anzuschaffen; und wenn sie ihm vorspieltr und mit ihrer weichen, glocken reinen Stimme deutsche und russische Volkslieder sang, dann vermißte er gem die herrlichsten Konzerte. Ein wenig menschenscheu war er geworden. Aber das war nur natürlich. Als die kleine Sonja vier Jahr« alt war, «rfüllte Ernst Heinzius den sehnlichen Wunsch seiner Mutter und verhei ratete sich mit Käthe Brand, di« treu und unentwegt auf ihn gewartet hatte. Frau Johanna schrieb Elisa darüber einen glücklichen Brief. Fortsetzung folgt. Bezirksansschußfitzung Am 28. August fand in der Kgl. Amtshauptmannschaft Flöha unter dem Vorsitz deS Herrn Amtshauptmann Dr. Edelmann eine Sitzung des Bezirksausschusses statt. Nach Begrüßung der Er- chienenen, insbesondere des wegen der zur Beratung stehenden Zamilienunterstützungsgesuche Einberufener zur Sitzung einge ladenen Herr» Bezirkskommandeur Oberstleutnant v. Goeckel in Flöha hob Herr Amtshauptmann Dr. Edelmann in einleitenden Worten hervor, daß die gegenwärtige ernste Zeit an den Bezirks verband und die Bezirksvertretung große Anforderungen stelle, die edoch durch die große Begeisterung und die Opferwilligkeit aller Kreise' wesentlich erleichtert werde. Zu Punkt 1 der T.-O. übergehend, teilt der Herr Vorsitzende mit, daß die Bezirksversammlung die Geschäfte der Kommission zur Entscheidung über die an Familien von Kriegsteilnehmern zu ahlenden Unterstützungen dem Bezirksausschuß übertragen habe. Der Bezirksausschuß nimmt hiervon Kenntnis. — Punkt 2 der T.-O. betraf die Unterstützung der Familien von zum Kriegsdienst einberufenen Mannschaften. Der Herr Vorsitzende erläuterte zu- Kirchennachrichten Frankenberg, Freitag, den 4. September 1V14 vorm. s Uhr Wochen kommunion. Oberpfarrer Ehmer. — Abends 6 Uhr KriegSbetstundc mit anschließender Belchthandlung und AbcndmahlSfcler. Pastor Meier. Ebersdorf nnd Lichtenwalde, Freitag, den 4. September, abends 8 Uhr KriegSbetstunde, bei Bndarf mit Abendmahlsfeier, Pastor Müller. Rtederlichteuau. Die KrtegSvetstunde wird i« dieser Woche nicht Freitag, sondern schon heute Donnerstag (Kirche Mederltchtena«) abends 8 Uhr abgehalten werden, was hiermit, nachdem ein Irrtum entstanden war, richtig gestellt wird. Sachsenburg. Donnerstag, abends 8 Uhr KriegSbetstundc in Schön born. — Abends S Uhr Jungfraucnverein im HuthauS-Schönborn. — Abends 8 Uhr Jungfrausnverein Sachsenburg. — Freitag, abends V,8 Uhr KriegSbetstundc in Sachsenburg. — Abends '/»9 Uhr Jüng- lingSverein im Pfarrhaus. nächst eingehend die Grundsätze, di« bei der Entscheidung über die UnterstützunaSgesuche anzuweuden sind. ES sollen hiernach die reichsgesetzlich festgesetzten Sätze als Unterstützungsbeträge ange nommen werden: den Gemeinden ist jedoch nahe gelegt worden, die Erhöhung dieser Sätze dort, wo dies erforderlich erscheint, ent weder selbst zu beschließe» oder durch freie LtebeStätigkeit berbei- zuführen. Die Gemeinden haben die vom Bezirksausschuß fest gesetzten Unterstützungen verlaaSweise auSzuzahlen und erhallen ihre Verläse vom Bezirksverband zurückerftattet. Der Bezirks ausschuß nimmt von den Grundsätzen Kenntnis und tritt diesen bei. Hierauf werden die . vorliegenden Anträge auf «Unterstützung von Familien von zum Kriegsdienst einberufenen Mannschaften (über 1200) beraten und anerkannt bezw. zwecks Anstellung wei terer Erörterungen von der Tagesordnung abgesetzt. Einige Ge suche mußten abgelehnt werden, weil eine UnterstützungSbedürftig- keit nicht vorlaa. — Punkt 8 betraf die Sicherstellung von Mitteln für die Zwecke der Jamillenunterstützungen. Der Bezirksausschuß beschließt nach eingehender Beratung zunächst 100000 Mark zu lombardieren, im übrigen aber die Entschließung auszusetzen. — Der nächste Punkt betraf die Organisation der Hilfstätigkeit zur Unterstützung von Familien der zum Kriegsdienst Einberufenen, sowie zur Steuerung der Arbeitslosigkeit. Der Bezirksausschuß nimmt von den eingehenden Ausführungen des Herrn Vorsitzen den, der insbesondere auch die gegenwärtigen wirtschaftliche» Ver hältnisse deS Bezirks und der zu deren Besserung zu treffenden Maßnahmen beleuchtete, Kenntnis. Zu diesem Punkte erfolgte eine lebhafte Aussprache. Hierauf wurde Genehmigung erteilt zu drei OrtSstatuten bez. Nachträgen, betr. die Unterstützungen der in den Ruhestand ver setzten Hebammen für die Gemeinden Grünhainichen, Börnichen bei Grünhainichen und Eppendorf mit Kleinwaltersdorf. Ebenso wird Genehmigung ausgesprochen zur Aufnahme eines DarlehnS seitens der Gemeinde EberSdorf. — Die Gesuche um Geueh- migung zu Grundstücksabtretungen bei Blatt 5, 6, 14 und 36 des Grundbuchs für BernSdorf werden zwecks weiterer Erörterungen von der Tagesordnung abgesetzt. — Bedingungsweise wurden ge nehmigt der 2. Nachtrag zum Ortsstatut der Gemeinde Leubsdorf und der Vertrag der Gemeinde Schlößchen-Porscheudors mit der Betriebs-Aktiengesellschaft Deutsche Elektrizitätswerks in Ober lungwitz, die Versorgung der Gemeinde mit elektrischem Licht ^etr. — Ein Gesuch um Bewilligung einer Wegebauuuterstützung aus Staatsmittel» und der 1. Nachtrag zum Tiefbau-Ortsgesetz der Gemeinde Wiesa (Bez. Chemnitz) wurden befürwortet. — Kenntnis genommen wurde von den Dankschreiben der Gemeinden GarnS- dorf, Ortelsdorf und AucrSwalde für bewilligte Wege bauunterstützung auS Staatsmitteln und vom Stand? der Einver- leibungSsache der Gemeinde EberSdorf. — In nichtöffentlicher Sitzung wurden 3 Schankkonzessionsgesuche erledigt, von denen eins genehmigt, zwei abgelehnt wurden. MV Vnrnsrbnnä (». V.) MväorUsdtonau. MMn-BeM-mis A1. SOM gilt folgM WrOll 8oiwad«ml, äon S. September, «dsnä» Post«. 0. V. 1. i/s bittet fier Vorstsnä. °S 8«b. Lattorman» 0« noigs» ikrs Vormäklrrns an. kränkendere, 6en 2. 8ept. 1914, z. P' 4-. Rach Chemnitz Rach Roßwein 2. 3. 4. 5. 6. äug. plnsterbusvk, Schloßstr. 7. Niob. SöNoksr, Körnerstr. 8" <v v Laus Nieliter » Lemw Islodmann, äußere Alten- hainer Straße. Vs«, ttsudow, Chemn. Str. 10. Aug. Sosäorf, Baderberg. Kast. Lüntder, 6. K klvklsr dlaodk. Ssrnk Vogelsang, Schloßstr. 65«, 12 37, 414, 65«, A31 65S, 1(3S, 301, 658. 1«31 Lomas SIümsI, Humboldtstr. Nod. Nass Navkf., Freib. Str. Ziwrsobt Polster, Freib. Str. Paul Nelder, Gartenstr. Norm. Idost, Ecke Fabrik- und Chemnitzer Str. Sonnabend, den 5. September, «pvnck in der „Reichs- In VIlkelm -toärä, Mobanl So »oder, Sruno dang«, Mlbslm NanNr Naokk., kottbarä NIvdtsr, Krim« Soblläe, Kobert Nender, prlssr. 8okulr«, Paul Sonnondergor, dmII Wagner, s Marken werden abgegeben in Blocks: zu 20 Blatt ä 1 Pf., z» 10 Blatt ä 2 Pf., zu 10 Blatt ä 5 Pf. Es wird gebeten, von dieser Einrichtung rege« Gebrauch zu machen und jedwede Barspende zu unterlassen, da den Wan derern gegen diese Marken Verpflegung und Nachtlager in der Herberge gewährt wird. Der Worstand der Keröerge z. Keimat. S Ukr lm „drbgorlokt". lagssorsnung «Ivktlg. I. pranr ltoob. u. außerdem: »erborg« r. »elmat, Querstraße 2. Pflichtfeuerwehr Gunnersdorf Sonnabend, den 5. September, abends Punkt V»8 Nhr Gesamt-Hebung. Sammeln am Spritzenhaus. Der Brandmeister, ff. Uche» WeM, streichfert. ».schnell trocknend, in jeder Größe zu haben bei Paul Krauters Wwe. Herberge zur Heimat. Für die Verausgabung der Unterstützungsmarken an an sprechende Durchreisende haben in dankenswerter Weise Verkaufs stellen übernommen die Herren: für Schule, Haus und Kontor, in allen Härten graden, darunter auch der I »oor» — mit unverwüstlichen Spitzen, IVwtgLduvU-Isttltt«, llriuu- und ILotstltt» in Holz, W »rstlrr«!«!» in rot und blau, OlxvrlHIvk- und »lau- «litt», mitMechanik, »»cklvrgnimlint und viele einschlaaende Artikel aus dem Gebiete des Schreib- u. Zeichen-Materials empfiehlt iikWeMMOI-., Markt Nr. 1. 8. 9. 10. 11. 12. (Die Züge 3°' und 1«M Verkehren nur bis Hainichen). WWWen «d Wewies« ich Wim: 7 22, 10 07, 2 07, 8 07, 2 07 Freitag, fien 4. September 6. le., sbenfis 9 Uiu: LnugroräkMellS MMMi^VsnsulmIiiilg im Notel rum floss. Hgesorfinüng: vesokluss- lsssung über fiie weiteren 3pon- fien ru iLpiegs-Untei'etUtrungen. ilm rsklrelokes krsokeinen stehen ab heute unter voller Sicherheit Wellfleisch v. zarten Landschw., äPsd. 90Pf., desgl. ff. TchöPsenfl.lHauSlammj empf. Gust. Schnapp WUMolck Zur Nachsendung an unsere Soldaten i. Felde empfehle ich ff. Tafel-Schokolade z. Essen. Feldpostbriefe ca. 2S0 Gramm brutto cinschl. Porto Mk. 1,00, bei Selbstversendung ohne Porto 80 Pfg., so lange der Vorrat reicht inmetnerFillnle N. Selbmann, »«Hordoi-g 3, und Fabrik Richard Selb mann, Dresden-N. 12. ' Oott fism Usern Kat es gefallen, naek langen sokrvereo, in grosser Oefinlfi ertragenen IHfien lllittrvook naokmittaA 0/46 Ukr meins inni^st- ^eliebte krau, unsere treusorxenfie, ker^snsAUte Hutter, LekrvieAsr- und Orvssmntter, Lekrvsster, LokrväAvrin und laute, kfM Mm l-surs Baumann, 8ommsr, im 60. kiöbsvsjakre su siek nu ruisn in sein kimmksodss Reick. Rrnntconborx, Ounnorsfiork unä Okemnit^, cien 3. September 1914. In tietem Lckmerss Uvinnivk Usumsnn, ^.rreMkiis-InsxkIrtor j. K., N6b8t llimlorn unä kngsßökigsn. Oie LeeräiAunA unserer lieben Rntsckluksnen findet Lonnabenfi naok- mittaA 3/44 okr von fier LekausuvA, ^Ibertstrusse 12, aus statt. IWer WUTlSL N W W- L L L W M Sptisekuckfftlil Verkauft Erbgencht Dittersbach, q^öschpapier empfiehlt die ko"»borg»vi>« psplordmww^ . Kriek-Hickel von I M. s» Kimett-Nester v. Iü Küll bestens empfohlen fiie kimbeiMlii! kspiechsMiing, lslsilt Ist. I. Verkauf. Wilhelm Brandt, Pferdehandlung, Chemnitz, Jahnstraße 7- Fernsprecher 3490. ns. Eine schöne mittelstarke tragende Fohlenstnte, sowie ein schöner Pony zu verkaufen. allen kovklnsgsnil« Huk zu kaufen gesucht Ortelsdorf 13. Freibank. Heute, Freitag, nachmittag V,S Uhr soll das uichtbankwürd. rohe Fleisch eines verkauft werden. Die Schlachthosverwaltung. fsllobrt, Wls Pf, bei Wegenast i. d. Stadtgärtneret Zcdöne Halbetage mit Zubehör zu vermieten Freiberger Straße 49. Stuöe mit Küche nebst 2 Kammern zu vermieten Reichsstraße 26». Gutmödl. Zimmerm. Schreib tisch z. vermieten bei einzeln. Dame, ganz still. Bad zur Benutzung vor handen. Hohestraße 30, I l. M ZU -MM Pseck (leichte «schwere) Kkeko sofort oder später kräf- figes Ostermä-chen, welches schon gedient ha^sber Aufwartung für den ganzeMag. C. Heinig, Körnerstr. Ar. Jüngeres Dienstmädchen sucht Frau Alma Teich, Freiberger Straße 1. Ein Mädchen von 15 bis 17 Jahren, mit Er fahrung in der Landwirtschaft, wird zum sofortigen Antritt gesucht Gut Nr. 42 Oberlichtenau.