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dle Bei sofern Deutsch sind. E) - — 263 — Us »L 8KZL s 8 ZSL ö 8 5 8.8 -i' 8 »3 2 8^ 2 8 Z^^UL L LD L ZKx 8Z Wärter oder gar Aufseher, hat manchmal doch seine eigen« Gedanken und macht seine eigen« Beobachtung«, die sich auf langjährige Erfahrung stütz« können: aber Lie, als ich Sie damals hier Hereinlich — Sie schien« doch so ganz anders." Stumm drückte ihm Heimburg eine Gtlbermünze in die Hand. — Dann befand er sich, tief Mem holend, wieder außerhalb de» grau«, groß« traurig« Hause« und schritt nachdenklich dem Bahnhose zu. . . An seine Mutter sandte er noch vom Bahnhofe au» fol gendes Telegramm: „Bloßfeld in Fried« heimgegangen, alles gut." ' Fortsetzung folgt Literatur Rossweiner Adrestbuch. Im Verlage der Firma I. H. Pflugbeil (Amtsblatt) Roßwein ist soeben nach 5 jähriger Pause ein neues Adreßbuch für Stadt- und Amtsgerichtsbezirk Roßwein herausgegeben Word«. Das sorgfältig bearbeitete Buch enthält neben den Verzeichnissen der Behörden, Einwohner und Gewerbe« treibenden auch ein ausführliches Verzeichnis der Einwohner der 46 zum Roßweiner Amtsgerichtsbezirk und Umgebung gehörigen Landgemeinden. Es ist ein wertvolles Nachschlagewerk für alle mit Roßwein in Verbindung stehenden und für die Stadt in- teressierten Wirtschaflsbetriebe, Korporationen und Person«. Der Preis des Adreßbuchs beträgt 2 Mark für das geheftete und 2,50 Mark für das gebundene Exemplar. Max Ladenburg. Im Abgrund der Fremdenlegion. 372 Seiten. Illustriert. In farbigem Umschlag M- —.80. Verlags- anstatt W. W. (W.) Klambt, Neurode. Biel mehr als 100000 Deutsche sind in der Fremdenlegion versunken, zerschellt. Erst seit kurzer Zeit setzt in Deutschland eine energische Aktion gegen dieses System Frankreichs ein. — Der Verfasser des Buches ver rät sich alS Kenner der Verhältnisse, er veranschaulicht, wie Deutsche durch Lug, Lift und Gewalt in die Fremdenlegion gelangen. Man Mt die Lranzokn im Kriege 187V Spionage trieben Heute, wo täglich Massenverhaftungen von französischen und russischen Spion« in Deutschland Vorkommen, wird eine Dar stellung von besonderem Interesse sein, mit welch« Mitteln die Franzos« im Kriege 1870 zu spionieren versucht«. Besonders . Großartiges wurde in der Spionage geleistet, als 1870 monate lang Paris von den deutschen Truppen umzingelt war. Die Fran zosen betrieben die Spionage mit allem Raffinement, aber in dem Chef der Feldpolizet deS deutsch« Hauptquartiers, dem bekannten RegierungSrat Stirer, fand« sie doch ihren Meister, lieber die ÄuskunftS- und Spionagemtttel, auf die man in dem einge schlossenen Paris verfiel, und über die Art und Weise, wie die Depeschen verborgen wurden, gibt der frühere Leiter de» fran- zöfisch« Post-und Telegravhenwesens, Steenackers, folgende in, teressante Schilderung: »Wir hatten Mittel zur Verbergung der Depeschen in groß« Massen, und ich erwähne davon zuerst die Schuhsohlen. Diese war« eigens dazu vorbereitet und erhielten SerMshnruk des Lruttchtn Kronprinzen Ein« ehern« Klang hab« heute die Worte, mit dm« unser Kronprinz das Vorwort des im Vorjahre von ihm heraus- gegebenen Buches „Deutschland in Waffen" schloß: „Mehr wie andere Länder ist unser Vaterland darauf angewies«, seiner gut« Wehr zu vertrauen. Schlecht geschützt durch seine un günstig« geographisch« Grmzm, im Zentrum Europa» ge legen, nicht von all« Nation« mit Licke beobachtet, hat das Deutsche Reich vor all« ander« Völkern unserer alten Erde die heilige Pflicht, Heer und Flotte stets auf der größt« Höhe der Schlagfertigkeit zu erhall«. Nur so, auf das gute Schwert gestützt, können wir den Platz an der Sonne erhalten, der uns zusteht, aber nicht freiwillig eingeräumt wird. Und deshalb muß ein jeder, dem seine Heimat lieb ist und der an eine große Zukunft unseres Volke« glaubt, freudig Mitarbeit« für sän Teil, daß der alle soldatische Geist unserer Väter nicht verlor« geht, nicht von de« Gedankens Blässe angekränkelt werde. Denn das Schwert selbst macht die Sache nicht allein, sondern der in Uebung gestählte Arm, der es führt. Jeder einzelne von uns muß sich waffenfähig erhalten und auch inner lich vorbereitet sein auf die ernste, große Stunde, da der Kaiser zu der Fahne ruft. Auf jme Stunde, da wir uns M nicht mehr selbst, sondern nur noch dem Vaterland mit all unsern geistig« und körperlich« Kräften gehör«; da all diese Fähigkeiten zur höchst« Anspannung gebracht werd« müssen zu jenem »Will« zum Siege", der noch niemals in der Ge schichte erfolglos gewes« ist, Gut und Leb« freudig einzu- setzen, dann kann die Wett voll Teufel sein und gegen uns in Waffen steh«, und wir wollen mit ihr schon fertig werd«, und wäre die Not der Stunde noch so groß. Dann halt« wir'» mit dem Herold des neu« Deutschen Reiches, mit Emanuel Geibel« zuversichtlichen Vers«: Und wenn uns nicht» mehr übrig blieb, i So blieb uns doch ein Schwert, Das zorngemut mit scharfem Hieb Dem Trutz de« Fremdlings wehrt. So blick die Schlacht als letzt' Gericht Auf Leben und auf Lod. Und wenn die Not nicht Eis« bricht, Da« Eis« bricht die Not. Lin neues Lutlchke-Lied Was kraucht dort in dem Busch, o weh! Ich glaub', das ist PoincarS! He, he! Da ist auch Nüolaus — Drauf, Kamerad«! Jagd ihu rauS! Was krabbelt dort noch für ein Ding? Sich, sieh! DaS ist der tapfre King! Er darf nicht fehlen bei dem Skat — Ein netteS Kleeblatt in der Tat! Der Franzmann hat gewaltig« Mut! Bloß leine Stiebel find kaputt Drauf los! Und bringt mit Stil und Stumpf Ihn desto schneller auf dm Strumpf! Und ist das Leder schlecht, ihr Herr», Wir gerben euch das Leder gern. Getrost, getrost, o xranä« n»tlov! Versohl« wollen wir dich schon! Der Russ', der Russ', der biedre Russ', Der schwärmt für Licht und Spiritus. Er frißt das Licht in guter Ruh, Und säuft den Spiritus dazu. Der Eugltshmann ist gern dabei, Wo dreie gehen über zwei, Ei« kühner Degen immer schon War ja der alte dicke John.! Und käm' auch mehr Gesindel noch, Drauf los! Drauf sos! Wir zwingen's doch! — Ihr TeufelSwerk wird all zu Spott! Hurra! Noch lebt der alte Gott! Aus dem „Kladderadatsch". im Innern eine kleine Aushöhlung, in die man die Depesche» legte. Die Schuhe mußt« in Leine Stücke geschnitten werd«, mn die Einlagen z« finden. Ferner benutzte man ein doppelte» Mützenschild, einen aus zwei Kupfervlatteu zusammengesetzten, i« Innern höhl« und mit Stoff begleitet« Rockknopf, die Zwinge eme« Stocke», ei»e auSgehöhlte Zigarre, ei» Päckchm Zigaretteu- papier, dessen einzelne Seiten mit unsichtbarer Tinte beschrieb« waren, Fischbein emes Regenschirme», einen falsch« hohl« Zahn, ein« Kladierstimmschlüssel, da» Heft eine» gewöhnlich« Taschen messer», ein« Schlüsse mit Doppelboden, ei» un Inner» au»- gekühlte» ZweisouLftück. Die Fläch« mußt« genau aufeinander- paff«. Wen» mau die Depeschen hineingetan hatte, legte mau da» Geldstück einige Zett in Essig und hatte dann Mühe, e» wie der auseinander zu bekommen. Wau benutzte auch eine kleine Elfenbeinkugel i» der Größe einer Nuß, die der Bote im Augen blick der Gefahr verschluck« konnte. Auch DamenhandschuLe spielten eine Rolle, aber alle unsere Kunstgriffe, so schlau sie sem mochten, half« un» nicht» geg« einen Feiud, der auf dem Gebiet der Spionage selbst Sachvckständiger war und von Grund au» alle Kniff« de» Handwerks kannte. Der erste Bote, der bei d« preußisch« Limen ankam, wurde festgenommen mW vor ein« Offizier geführt. Nach einem kurz« Verhör «Weidete mau ihn vollständig und ließ ihn in diesem Zustand wart«, bis man seine Wäsche, seine Kleider, seine Mütze und Schuhe Stück für Stück durchsucht hatte. Ihn selbst untersuchte man aufS genaueste von Kopf bi» zu den Zeven. Wenn man nichts fand, reichte man ihm seine Kleider zurück."