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Vennitcdier richten brachte die * Mue verbotene Aettnug. Trotz wiederholter War. nungrn und Hinweis« auf die Bekanntmachung des Reichs kanzlers über dienst 2!. eit der Liga von Tambrai sah man keine Ver- schwörung gleich der dieses infamen Drei- I bundes gegen mich; es ist ruchlos, es ist ein Schand fleck der Menschheit. Sah man je, daß drei Staats- I oberhäupter sich zusammentaten, um ein viertes, das ihnen nichts zusügte, zu vernichten? Ich hatte I keine Händel mit Frankreich, keine mit Rußland. Wenn in der bürgerlichen Gesellschaft drei Leute ihren Nachbarn überfallen, werden sie mit Richter spruch gerädert. Wiel Fürsten, die in ihren Reichen I diese Gesetze achten, geben ihren Völkern so schnödes 2 Beispiel? D Zeiten! G Sitten! Wahrlich, besser V wäre es, inmitten von Tigern und Leoparden A zu leben, als in einem Zeitalter, das sich gesittet, I inmitten von Heuchlern, Räubern und Treubrechern. Schwer ist die Arznei, allein große Uebel heischen V harte Auren. Der Große Friedrich an seine Schwester Wilhelmine. bei»« IN» v«eria»a Frankenberg, den 11 August 1S14 Es wird nochmals dringend gebet««, bis in das kleinste Dorf btnanS davor r« warnen, auf Flieger, die sich nicht etwa durch Bombevwerfeu oder in anderer, durchaus zweifelsfreier Weise alS Feinde er weisen, zu schiesten. Man bedenke nur, welches Unheil durch einen Treffer gegen unsere Lnftfahrer in ihrer wich tige« Tätigkeit angerichtet werde« kau«. Dasselbe gilt vo« ««seren Kraftfahrern. Wir habe« keine feindliche« Kraftwagen mehr im Lande. MF. Zeppelinluftschiffe dürfen unter keinen Umständen, Flugzeuge nur dann beschossen werden, wenn sie mit Sicher heit als feindlich erkannt werden. s Warnung. Immer und immer wieder haben wir Ver anlassung, vor Gerüchten zu warnen, die fahrlässigerweise in die Welt gesetzt werden und welche die Bevölkerung sehr be unruhigen können. So hat sich, nachdem «in« größer« An zahl russischer Staatsangehöriger der Spionage verdächtig ge worden ist und deshalb verhaftet werden mußte, das Gerücht verbreitet, auch zahlreiche im Dienste der Landwirtschaft stehende russische Arbeiter seien an den Komplotten gegen di« Sicherheit des Deutschen Reiches beteiligt. Hierfür liegt ein greisbarer Anhalt nicht vor. Sonst hättm di« Reichsregie- rung und die Einzelregierungen nicht übereinstimmend die groß« Anzahl di«ser Leute im Reiche gelaffen. ES ist des halb auch dem Gerücht, di« ausländischen Arbeiter wollten zwar die Ernte einbringrn, sie aber nachträglich durch Brand stiftung vernichten, kein Glauben beizumeffen, zumal der nach Deutschland kommende russische Landarbeiter meist polnischer Nationalität ist und deshalb gar kein Interesse an dem russi schen Staate hat. Nichtsdestoweniger bleibt «S natürlich er wünscht, daß diese ausländischen Arbeiter dauernd überwacht werden, und daß jede Wahrnehmung über feindseliges Ver halten dieser Leute zur Kenntnis der nächsten Polizei- oder Militärbehörde gebracht wird. f* Mu Verbreiter vo« falsche« Gerüchte« ist in Chemnitz verhaftet worden. Der Uebeltäter macht« eS sich zum Spaß, beunruhigende Gerüchte zu verbreiten. Gr wird der Staatsanwaltschaft zur Bestrafung zugeführt. f* Der Autoverkehr Freiberg—Hainichen—Mittweida ist eingestellt worden. sox. Der Juvalt-eu-auk hat in Leipzig. Universität-- straß« 4, und in Dresden, Seestraß« 5, rin« Nachrichten stelle errichtet, bei welcher die Angehörigen von Feldzugs- teilnehmern über alles sie Interessierende (z. B. Feldpostver hältnisse, UntrrstützungSstellen, Verlustlisten usw.) schriftlich oder mündlich Auskunft erhalten. Die Auskunft erfolgt voll kommen kostenfrei. Die Nachrichtenstelle ist geöffnet vormittags 9 bis abends 6 Uhr. f* Das Ende der französische« Mode stellt der „Manu- fakturist" fest. Ja, Gott fei Dank, endlich sind wir von dem Plunder frei! Und es wird noch mehr fallen von dem ganzen faulen Kram, der sich seit einiger Zeit bei uns rin- zunisten schien. Gleichviel wie das Ende dieses Krieges wird — soviel wissen wir schon jetzt: mit der AuSländerei hat'S ein Ende. Frankreich und England sind für uns nicht mehr Kulturnationen. Französische Kultur, di« faule Köpfe für die maßgebend« auszugeben beliebten, ist uns im Grund« des Herzens immer zuwider gewesen, und jetzt dürfen wir unS frei ausspreche», daß wir für «S, «berauch für alles, wa- von jenseits der Vogesen kom in Zukunst nichts mehr übrig haben werden! Und auch von der englischen Krämer- und Schacher-Kultur wollen wir nichts mehr wissen. Wir kennen jetzt nur einen Wert in einer Welt von Lüg« und Gemeinheit — deutschen Sinn und deutsche Kultur und selbstverständlich auch deutsch« Modtl Scheidend« herzliche Abschiedsworte gerichtet und darauf im Ramen der Einberufenen der hiestge Amtsrichter, Herr Dr. Schieck, Oberleutnant d. L , in ernster, aber Hoffnung-- freudiger Ansprache geantwortet und gedankt hatte, sprach ein hiesiger Vater unter herzhaften Küssen, aber ohne geaensettige- Tränenvergießen zu feinem scheidenden Sohne: „Ziehe mit Gott! Bedenk«: Du bist «in deutscher Soldat! Jetzt ist Ge legenheit, Dich als solcher mutig und tapfer zu erweisen. Flöße kopfhängenden Soldaten Mut ein und trachte selbst danach, daß Du das Eiserne Kreuz mit nach Hause bringst l" — Rief«. Tödlich verunglückt ist in Reußen beim Ein fahren von Getreide der noch im jugendlich« Alter sichende Kurt Mißbach. Er stürzt« vom Ernt«wag«n und «rlitt da durch schwere innere Verletzung«, den« er im Riesaer Kran kenhaus erlag. — W«rze«. Auf der Eisrnbahnbrücke wurde ein auf Posten stehender Soldat des 106. Infanterieregiments von einer Lokomotive überfahr« und getötet. — A«S Böhme«. Eine rührende Episode wird von der Pferdemusterung in Bilin gemeldet. U. a. bracht« «in «twa vi«rzrhnjähriger Bursche ein Paar Wirtschaft-Pferde. Auf die Frage, warum niemand andere- mit dm Pferd« komme, er widerte der Knabe unter Weinen: „Die Mutter ist krank, der Vater ««gerückt und ich führ« allein die Wirtschaft." Di« Pferde wurden dem Knaben hierauf belass«. ficht zu veröffentlichenden militärischen Rach- e „Tägliche Rundschau für Schlesien und Pofen" dennoch solche Mitteilungen. Da- Weit«rerfch«inm der Zeitung wurde durch da- zuständig« Generalkommando verbot«. * Z«r Beachtung! Di« Uniform de- Kaiser!. Freiw. Automobilkorps, da- augenblicklich höchst wertvolle Dienste leistet und in feiner Tätigkeit nicht belästigt werdm darf, sieht folgmdermaßen auS: Feldgrauer Waffenrock mit Steh kragen aus dunkelkrapprotem Tuch, eingefaßt mit schwarz- weiß-silberner Plattschnur, sechs blanke weiße Knöpfe, auf dem Aermelausschlag weiße Kaiserkrone, silberne Fangfchnur, schwarz-weiß-stlberne Achselstücke, feldgraue Kniehosen, braune Stiefel, braune Gamaschen, silberbeschlagener Dolch, feldgrau« Feldmütze mit krapprotem Streifen. Außerdem hab« di« Herren stets amtliche Ausweise bei sich. * Da» Rufseulager, das bei Berlin eingerichtet Word« ist, beherbergt etwa 2000 Russen. Grafen und Barone sind unter ihnen, Gelehrte und Studierende, reiche Kaufleute und Industrielle, zum großen Teile aber setzen sich die Ruff« auS Landarbeitern zusammen. Sie werben militärisch aufs strengste bewacht, haben jedoch innerhalb ihres Barackenlagers vollkommen« Bewegungsfreiheit. Ein« Stimme deS Lobes herrscht über daS gute und nahrhafte Essen, das die Ruff« erhalten, auch hier wieder sagten viele Russen, sie wären froh, wenn sie ihr Lebtag so gutes und reichliches Essen hätten. * Auch „Haust" darf nicht fehle»! In einem Pariser Blatte brachte Hansi, der bekannte Sudler au- Kolmar, der sich seiner einjährigen Gefängnisstrafe durch die Flucht nach Frankreich entzog, eine Zeichnung, in der Deutschland als verängstigte Maus dargrstellt ist und Frankreich, Rußland und England die Katze spielen. — Hoffentlich kriegen die deutschen Truppen auch Hansi in die Finger und pochen ihm dann derart das Leder voll, daß er sür längere Zeit, um mit Fritz Reuter zu red«, seines wichtigen Handwerkszeugs beraubt ist. * Wa» au den Militärzügen stau-. Aufschriften von herzerfrischendem Humor zeigen die Wagen der Militärzüge, die in diesen Tagen durch Deutschland eilten. Mit Kreide waren sie geschrieben, und wo eine Künstlerhand war, hatte sie auch entsprechende Illustrationen angebracht. Hier eine Blütrnlrse der Texte: „Eilgut nach Petersburg!" — „Extra zug Berlin—Parts—London." — „Jeder Schuß ein Ruß, jeder Stoß «in Franzos." — „Soldatrn-Menü: Kosakensett, Französisches Ptou-Piou mit Poincarb-Salat, Zarenbombe mit englischem Beefsteak, viel Wutki." — „Nächsten Sonntag Tanzkränzchen in Petersburg." — „Immer feste druff!"— „Insektenpulver in größeren Mengen zu kaufen gesucht." * Dte Providol-Gesellschaft m. b. H. i« verlt« IM. spendete zur Verhütung von Seuchrngefahr dem Roten Kreuz 5000 Stück Providol-Seife. Wafferwärme im Zschopaubad zu Frankenberg. Am 11. August nachmittagtzü Uhr 22 ° Celsius. «SllMtMlMM s«rk 0L Lia. «i Lril. »F. «Mi. UtMIl» -Vit, Oie«, Lizoi.. Sinnt f Wer besitzt ausläudische Zettuugeu va« -e« letz ten Tagend Sämtliche ausländische Zeitungen und Zeit schriften, die feit Beginn des Kriegszustandes erschienen und erreichbar sind, sind für die Militärbehörde von großem Wert. Umgehmde Zusmdung wird an den Großen Grneralstab lllb, Berlin NW. 40, dringend erbeten. G » — Lre--e». In dem Gartenkonzert im Stadtwald, schlößchm-Restaurant am Postplatz in Dresden waren am Sonnabend auch zahlreiche Landwrhrlcute erschienen, um sich vor dem Au? marsch in Feindesland noch einen Genuß zu gönnen. Die Kapelle spielte wiederholt patriotische Weisen, wobei auch die „Wacht am Rhein" zu Gehör gebracht wurde. Natürlich stimmte daS Publikum begeistert «in und in patrio tischer Laune schwang sich rin Landwehrmann auf das Musik podium, wo er den Taktstock ergriff und das Lied dirigierte. Kein Mensch erblickt« in dieser Harmlosigkeit etwa- Unge hörige-, sondern man freute sich über den Soldaten, der mit dem Taktstock so wacker dreinschlug. Da stürzte der wohl beleibte Wirt deS Restaurant- auf da- Podium, verabreichte dem nichtsahnenden Landwehrmann einige Ohrfeigen und stieß ihn vom Podium. Im Augenblick erhob sich da- anwesende Publikum, bemächtigte sich des Wirte- und traktierte ihn derart mit Schlägen und Püff«, daß er wie tot vom Platze getragen werden mußte. Dann stürmte da- Publikum die RestaurationSräume und zertrümmerte alle-, was vorhanden war. Erst nachdem rin« stark« Pouztiabteilung «ingrtrofftn war, konnte die wütende Meng« vertrieben werden. Die Ver wüstung deS Restaurants war so total, daß di« Polizei r- noch am Sonntag geschlossen hielt. — Dresden. Der Vorstand des Kgl. Sächs. Alter tums verein- hat in seiner Borstandssttzung mit Zustim mung seines Protektors, deS Prinzen Johann Georg, be schlossen, dem Roten Kreuz die Gesamtsumme der diesjährig« Mitgliederbeiträge in der Höhe von 3874 Mark zur Ver fügung zu stell«. Er fordert alle Vereine de- Lande- auf, diesem Beispiel soweit als möglich zu folg«. Der Alter- tumSvrreln ging hierbei von der Ansicht aus, daß der beste Schutz der Altertümer die Verteidigung de- Vaterlandes fei. — Leipzig. An Stell« der zur Fahne berufenen Straßen- bahnschaffner stellt nunmehr die Große Leipziger Straßenbahn der« Ehefrauen als Schaffnerinnen ein. Dieselbe Maßnahme hat bekanntlich auch die Große Berliner Straßenbahn ge troffen. Für uns Deutsche wird es zunächst allerdings ein ungewohnter Anblick sein; aber man braucht sich nur zu ver gegenwärtigen, daß z. B. in Südamerika derartig« Posten allgemein mit weiblichen Personen besetzt sind. — Leipzig. Eine Leserin der Leip;. N. N. teilt diesem Blatte mit, daß sich in dies« Tagen in ihrem Bekannten- kreise «in hübsches Seschichtchen zutrug. Es dürste geeignet sein, in manches Auge Tränen, aber auch in manches deutsche Herz fröhliche Zuversicht auf den Sieg unserer gerechten Sache zu ruf«: Die Mutter badet« ihre Kinder und weinte dabei. Fritz, d«r Netteste, frug: „Mutter, warum weinst Du dmn?" — „Ach, Kinder", antwortete ihm di« Mutter, „unser Vater muß in den Krieg ziehen!" Fritz und sein Schwesterchen schluchzten nun bitterlich, ebenso di« Mutter. Da richtete sich Kurt, der Fünfjährige, der gerade in der Badewanne saß, empor, ballte die kleinen, derben Fäuste und rief in unver fälschtem Leipziger Dialekt: „Was heult Ihr denn da so, unser Vater siegt doch!" — Möchte Gott geb«, daß die Zuversicht deS klein« Kinderherzens nicht getäuscht wird und der hold« Kindermund Prophetenwort gesprochen hat! — Afft. Im Blaufarbenwerk Niedrrpfannrnstiel erhält jeder der einberufenen Mannschaft« eine Krieg-Unterstützung von 10 Mark. Außerdem hab« di« in Werkshäusern wohnen den Familien der Einberufenen während der Kriegsdauer keine Miete zu zahlen. — Beierfeld. Die Beamten und Arbeiter der hiesigen Firma Albert Frank hab« unter dem Vorsitz des derzeitigen Inhabers der Firma Ferdinand Fränk beschloss«, 10 Prozent ihre- Lohnes für die Frauen und Kinder der in den Krieg ziehenden Kamerad« als KriegSsondS zur Unterstützung der in Not gerat«« Familienangehörigen zu sammeln. Der Inhaber der Firma wird ebenfalls dazu beisteuern. — EriMNitscha«. Eine Stiftung von 25 000 Mark hat Fabrikbesitzer Emil Trommer der Stadtverwaltung zur Unterstützung von Familim, di« durch di« Etnb««fung ihres Ernährers in eine bedrängt« Lag« gerat« find, übergeb«. — Grotz-sbritz. Bon einem Pferde an dte Stirn ge schlagen wurde in der Nähe unsere- Orte- bei einem TranL- wrt von MusterungSpfrrden von Meißen nach Dresden ein Zandwehrmann auS Großenhain. Der Getroffene stürzt« auf dir Stell« tot ni«der. — Johanngeorgeustadt. Nachdrm auch am zwriten Tag« bei der Verabschiedung der zur Fahne einberufenen Söhne unserer Stadt Herr Bürgermeister Rosenfeld an di« kr«zen soll. Ein französisch«- Pakrtboot, da- n«ulich abgr- gangrn ist, kam bis zu dm Dardanellen, mußte aber nach Konstantinopel zurückkehr«. Der französische Stationär Saint Blanc« mußt« nach Stbastopol zurückfahren. Zahlreich« an- drre Schiffe sind, im Hafen festgevannt. Ein russischer Statio när war bereit- schon früher abgrgangrn. Kv«stg«tt«gpel, 11. A«-«fl. Jk-g« «el-et authentisch: Dte Ruffe« räumen seit etutge» Tagen eiligst -te Nachbargebiete a» -er russisch - türkischen Grenze, wobei sie LebeuSmittel-epotS verbrenne«. Sine Division Kavallerie zog sich «ach Kara -»rück. Dte ves völker«»g flüchtet «ach -er Türket, ebe»so viele rassische Deserteure. I« Vak« herrsche« Unruhen. Reservisten habe« -e« Poltzet-trettor getötet. verlt«, 11. August. Der bisherige deutsche Botschafter in Paris, Freiherr v. Schoen, hat sich zur militärischen Dienstleistung gemeldet. eine Stiftung für Zredeiäe» Im Jahr« 1910 hat ein Deutschamerikaner durch Vermitte lung deS OrtSverbandeS Dresden de- Deutschen Flottenvereiu» einer sächsischen Stadtgemeinde, seiner Vaterstadt, 6000 Mark, deren Zinsen an bedürftige Einwohner der Stadt alljähr lich zu vertellen waren, mit der Bedingung geschenkt^ daß, fall» e» bis zum Jahre 1925 zu einem Kriege zwischen England und dem Deutschen Reiche kommen sollte, der letzterem aufgezwungen worden ist, dte betreffende Stadtgemeinde verpflichtet sein soll, baS Kapital ohne Verzug dem Staatssekretär de» deutschen ReichS- marineamtS zu übergeben. Dieser soll diese 6000 Mark unter die Besatzung desjenigen deutschen KriegSfahrzeug» vertellen, von dem da- erste größere englische KriegSfahrzeug (Linienschiff, Kreuzer oder größeres Torpedoboot) genommen oder vernichtet wird. Die Verteilung soll nach freiem Ermessen deS Staatssekretärs unter die gesamte überlebende Schiffsbesatzung erfolgen unter besonderer Berücksichtigung deS- oder derjenigen Personen, we'chen da- Haupt verdienst an dem Erfolg zukommt, oder die sich sonst besonder» dabet hervorgetan haben. ES soll dabei kein Unterschied zwischen Osfizieren, Unteroffizieren, Mannschaften, Heizern oder sonstigem Personal gemacht werden. Soweit dir Besatzung gefallen oder onst umgekommen ist, ist eS dem Ermeßen de» Herrn StaatS- ekretär freigestellt, ob und inwieweit er die Hinterbliebenen be- »enken will. — Daß die Bedingungen erfüllt und daß dem Deut ch« Reiche der Krieg von England freventlich aufgezwung-n worden ist, darüber kann kein Zweifel bestehen, wie auch bestimmt zu erwarten ist, baß der Staatssekretär de» ReichSmarineamtS die Schenkung, um die jetzt vom OrtSverband Dresden de» Deutschen Flottenvereins nachgesucht worden ist, annehmen wird. — In dm Geretteten der .Königin Luise" und den Hinterbliebenen ihrer tapferen Toten haben wir ja wohl schon wackere Anwärter auf den Preis. — AirttedaMiede frag« »acd Kmdmed äer Krieget Bei der Besprechung im Ministerium de» Innern über die wirtschaftliche Lage nach Ausbruch deS Krieges, au» der wir schon gestern einiges an anderer Stelle mitteilen konnten, wurde u. a. noch in folgenden Punkten Uebereinstimmung mit den Vertretern von Landwirtschaft. Industrie, Handel, Gewerbe rc. festgestellt: 1. Den Arbeitgebern ist dringend anzuraten, ihre Ange stellten und Arbeiter, wenn auch vielleicht tn beschränktem Umfange, solange weiter zu beschäftigen, als sich ihr Betneb nur irgendwie aufrechtcrbalten läßt. Verschiedene Industrien, insbe sondere der NahrungS- und Genußmittel, können mit Sicherheit darauf rechnen, daß ihnen durch den Krieg sogar vermehrte Auf träge zugeführt werden- 2. Mit Unrecht nehmen manche an, daß der eingetretene Kriegszustand die Aufhebung kingegangener Lieferung-V er- . träge rechtfertige. Eine Aushebung solcher Verträge kann nur in Frage kommen, wenn besondere RechtSgründe dafür vorliegen. Wer sich eine Lieferung hat versprechen lasten, kann jedenfalls nicht einseitig vom LkeferungSvertrage zurücktreten. 3. Die diesjährige Ernte bietet die günstigsten Aussichten. Maßregeln, sie mit Beschleunigung zu bergen, sind allenthalben im Gange. ES liegt daher kein Anlaß für Landwirte und Händler vor, ihre Vorräte an Getreide und Mehl über daS übliche Maß hinaus zurückzuhalten. Auch die Kartoffelernte stellt reichen Er trag in Aussicht. 4- Um eine Zusammenfassung aller durch den Krieg bedingten wirtschaftlichen Maßnahmen sür daS ganze Land herbeizuführen, ist ein besonderer Ausschuß gebildet worden, dem Vertreter der groben Städte, der Landwirtschaft, von Handel und Industrie und der Banken angehören.