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ZWU flr Kit MM Bezirks- Anzeiger AMmiMmW Mi, das LönigW SmirMt m» dm Aadkal zu IrMM- i. Kl. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von C. G. Roßberg in Frankenberg i. Sa. IS« Donnerstag, »e« S. Jan 1914 73. Jahrgang» täfel, 1 werden. Die Aufgabe bau Inseraten ersuchen wir im Interesse der rechtzeitigen Fertigstellung und Ausgabe unseres Blattes gefälligst so zeitig al- Mitglied erfolgen zu lassen. Größere Inserate erbitten wir uns bis vor mittags 9 Uhr, während kleinere Inserate bis 11 Uhr mittags Aufnahme finden. Für später einlaufende Anzeigen können wir eine Gewähr für den Abdruck in der bezüglichen Abendnummer nicht übernehmen. Einladung zur Genofsenschastsversammlnng der Unterhaltungsgeuoffeuschast für die Zschopau in Flöha für Sonnabend, de« 18. Juli 1S14, nachmittag» V,8 Uhr im Saale des Gasthof Lorenz in Flöha. Tagesordnung: 1. Bericht. 2. Kassenabfchluß. 3. Rechnungsprüfung und Entlastung des Schatzmeisters und de- Vorstandes. 4. Haushaltplan 1914. 5. Wah! von Rechnungsprüfern. ' 6. Revision der Statuten betreffend. 7. Uferbau in Ortelsdorfer Flur betreffend. 8. Verschiedenes. Flöha, am 6. Juli 1914. Der Instand der Nnterhattungsgenostenschaft für die Zschopau in Alöya. Gras Koenneritz, Vorsitzender. f-stgrstellt »^rdrn^ 4a 1" Mühlbach ist die Schweines-uche und Schweinepest Flöha, den 7. Juli 1914. Die Königliche Amt-Hauptmauufchaft. . „ Versteigerung in Dittersbach. Freitag, de« 1V. Juli d. I., Vorm. 11 Uhr sollen in Dittersbach 1 Laden- i eich. Fletschhackeklotz und 1 Schweinebrühtrog gegen Barzahlung öffentlich versteigert Sammelort: „Gasthof zur Linde." Frankenberg, am 7. Juli 1914. Ler Gerichtsvollzieher. 2m Lage M aem »Man Nach den in den letzten Tagen aus Durazzo eingrtroffenen Meldungen steht eS außer Frage, daß die Lage in Albanien sich in einer Weise zugespitzt hat, daß eine glückliche Lösung kaum noch zu erwarten steht. Dem Fürsten Wilhelm dürfte nichts anderes übri^, bleiben, als auf den undankbaren Posten, auf dem er unter den trostlosesten Verhältnissen wahrlich lange genug ausgeharrt hat, zu verzichten und das Land zu ver lassen. Niemand wird darum einen Stein auf ihn werfen wollen, denn an den eiugeriffenen Zuständen ist er doch am wenigsten schuld. In erster Linie hat sich gezeigt, daß neue Staatengrbilde sich nicht aus dem Handgelenk herausschüttrln lassen, sie müssen aus sich selbst heraus entstehen und können nicht vom grünen Tische «US diktiert werden, wie eö in diesem Falle durch die Londoner Konferenz geschehen ist. Die Be völkerung des Landes ist eben noch nicht reif zur Selbst verwaltung, und dazu kommt, daß die Nationalitäten einander schroff befehden, und gerade in Albanien ein innerer Unfriede mit blutigen Kämpfen ständig zu verzeichnen war. Als der Prinz zu Wird die ihm angetragene Fürstenkrone annahm, geschah das wohl in der Hoffnung, daß seine Mission ihm ebenso gelingen werde, wie seinerzeit seinem Oheim, dem König Carol von Rumänien, der gleichfalls unter recht schwierigen Verhältnissen di« Leitung eines jungen Balkan- staateS übernahm und diese- Land zu hoher Blüte und Macht gebracht hat. Insofern lagen dort allerdings die Verhältnisse anders, ÄS das Volk sich eben einig war, während unter den albanischen Stämmen ständig dif größte Zwietracht herrscht. Hieran, ist Fürst Wilhelm gescheitert. Der Gedanke, einen protestantischen Prinzen zu berufen, um keine der bestehenden Religionsgemeinschaften zu verletzen, hat sich,als ein verfehlter erwiesen. Mag Fürst Wilhelm auch manche Ungeschicklichkeit begangen haben, der große Fehler war der, daß er schlechte Berater hatte und daß er in Unkenntnis des Landes die sich ihm rntgegenstellenden Schwierigkeiten unterschätzt hat. Sein LoS ist ein, bedauerliches, aber niemand wird ihm die Aner- kennung,versagen, daß.er opferwillig in dieAresche gesprungen ist und daß die Ding« .vielleicht anders lägen, wenn er «ine ausreichende Unterstützung seitens Mr Großmächte gefunden, hätte. Rußland und Frankreich haben seiner Nominierung von Anfang an passiv gegenüberarstandpi, und insbesondere in Rußland steht man «S gar nicht so ungern, wenn es auf dem Ballan drunter und drüber Zugeht, weil man dabei ein bißchen im Trüben fischen kann. Man weiß, daß Rußland seine Netze auch nach Rumänien ausgeworfeu hat, in der Hoffnung, dieses Land auf die Seit« des Dreiverbandes hinüberzuzirhen, wäh- rend es bis jetzt auf Seiten des Dreibundes stand. Da ist eS denn nicht ohne besonderes Interesse, daß anläßlich der Ermordung des österreichischen Thronfolgers das rumänische Amtsblatt eine Traurrkundgebung des Königs veröffentlicht, die in ungemein warmen Worten abgefaßt ist, während sonst derartige amtliche Veröffentlichungen sich auf die Mitteilung von der Hoftrauer beschränkten. Soll das viellricht darauf Hinweisen, daß Rumänien keineswegs daran denkt, sich mit Haut und Haaren dem Zarenreiche zu verschreiben? ES sind Anzeichen genug vorhanden, daß der Balkan wieder in den Vordergrund des politischen Interesses rücken wird, und hier bei dürste Rumänien eine wichtige Rqllr spielen. vsrww äe» Soinialre» Mit der Befolgung dieses Grundsatzes hat Oesterreich- Unaarn dazu beigrtragen, daß in Bosnien Zustände sich ein- ntste-w, aus denen die Mörder des ThronfolgespaareS her- vmg.hw KM-». «° dn Bw-lkrm« »-UI« noL nicht lesen oder schreiben. Von den 2 Millionen Ein wohnern find nur 600000 Serbe» und von diesen 660000 Bauern oder Handwerker, die sich um und auch nichts davon verstehen, Auch die übrigen 40000 Serben find harmlose Leute und nur etwa 3000 davon sind Aufwiegler. Und diese 3000 setzen sich vorwiegend aus Lehrern, und Schülern der höheren Lehranstalten zusammen. In wie gewissenloser Weise da gehetzt wird zeigt der Umstand, daß der Geschichtslehrer der Sarajewoer Mittelschule in seinen Vorträgen die Deutschen Oesterreich-UngarnS stets als Hoch verräter hinzustellen sucht, da sie nach dem Deutschen Reiche schielten. Hätte die Wiener Regierung diese Schul« straffer kontrolliert, so wäre der Propaganda der Nährboden entzogen und das Attentat wahrscheinlich verhütet worden. Zum Generalinspekteur der österreichisch-ungarischen Armee wurde an Stelle des ermordeten Thronfolgers der im Jahre 1866 geborene Erzherzog Friedrich, rin Reff« des Kaisers Franz Josef, ernannt. Di« offiziell« Bekannt gabe der Ernennung erfolgt a« Ik ch.^M Erzherzog e Friedrich wird das Oberkommando über die österreichische Landwehr niederlegen, zur Disposition des kaiserlichen Ober befehls gestellt und das Generalmspektorat der Armee über nehmen. Das Generalinspektorat der Marine übernimmt Marinekommandant Admiral Haus. Erzherzog Friedrich wird auch die Oberleitung bei den diesjährigen großen Manövern haben und sich voraussichtlich vorher nach Deutschland be geben, um sich Kaiser Wilhelm in seiner neuen Eigenschaft vorzustellen. Der Erzherzog empfing bereits dis Vertreter der Generalität. Die Serbenverfolgungen in Oesterreich-Ungarn sollen, russischen Meldungen zufolge, den Gegenstand von Verhand lungen der Wiener und Petersburger Regierungen bilden. Belgrader Blätter fordern Rußland zum Schutz des verfolgten Serbentums auf. — Der Mörder des ThronfolgerpaareS, Prinzip, wurde am 15. Juli 1895 geboren, ist also noch nicht 19 Jahre alt. Kaiser Franz Josef kehrte nach Ischl zurück, um den durch die Sarajewoer Bluttat unterbrochenen Sommerauf enthalt sortzusetzrn. Das Publikum bereitete dem Monarchen stürmisch« Ovationen. Für den Empfang waren großartig« Vorbertitungen getroffen worden. »er HrdeittMtgenrcbmr Einer gesetzlichen Neuregelung des Arbeitswilligenschutzes stehen die Rrichsrrgierung, sowie die Mehrzahl der Bundes staaten ablehnend gegenüber, da dir reichsgerichtlichen Aus legungen der geltenden Strafbestimmungen geeignet find, den Arbeitswilligen den erforderlichen Schutz zu gewähren. Das soll in einer Denkschrift, die vom Reichsamt des Innern vor- ber«it«t wird, im einzelnen nachgewirfen werden. Zudem sind die meisten Bundesregierungen bestrebt, auf dem Verordnungs wege den Schutz der Arbeitswilligen nach Möglichkeit zu ver stärken. Nach dem Vorgänge Sachsens beabsichtigt nun die preußische StaatSregierung, sämtliche Polizeivorschriften über Strrikpostenstehen usw., von denen kürzlich einige vom Kammer gericht für rechtsungültig erklärt wurden, einer Revision zu unterziehen und sie derartig zu gestalten, daß das Kammer- gericht nichts gegen sie einwenden kann. Weiter sollen in den Jndustrierrvierrn die Polizeikräfte nach Bedarf verstärkt werden. In Polizeiverordnungen, die Ausschreitungen und Ruhestörungen wirksam entgegentreten sollen, wird auf die Bestimmungen des Allgemeinen Landrechts Bezug genommen werden, nach denen di« Polizei die nötigen Anstalten zur Er haltung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung und zur Abwendung der dem Publikum oder einzelnen Mitgliedern desselben bevorstehenden Gefahr zu treffen hat. Auf Grund der bestehenden reichSgesetzlichen Bestimmungen ist jetzt bereits der Schutz der Arbeitswilligen möglich. Kur vel«st «»S Valeriana Frankenberg, den 8. Juli 1,914. f* Die Wett im Bilde. An drr Bildertafel des Tage- blatte- kamen zum Aushang: Die Menschenmenge während des Leichenbegängnisses für Erzherzog Franz Ferdinand in . Wien. — Ein« allgemeine KolonialauSstellung in Windhuk, der Hauptstadt von Deutsch-Südwistafrika. — Kronprinz Gustav Adolf von Schweden bei den Pfadfindern. Der Bund »er Landwirte veranstaltet morgen Don nerstag nachmittag von 3 Uhr an im Park zu Lichtenwalde ein Bundesfest, auf das hierdurch nochmals hingewtesen sei. Die Festrede hält Reichstagsabgeordneter Dr. Oertel s Wer ist »er Gewinner? Der Gewinner de- Haupt- gewinneS der Olbenhauer SastwirtsauSstellung (auf Nr. 9520, ein Thürmer-Klavier) wird gesucht. f Eine« bezeichnenden Gtatzsenfzer über die Lasten ein«- Stadtverordneten veröffentlicht «in Döbtlnrr Stadtpater. Er schreibt: „Ich bin mir wohl bewußt, daß man ÄS ein im öffentlichen Dienste stehender Mensch, besonders auch ÄS Stadtverordneter, der nicht zu allem „ja" sagt, der Kritik besonders ausgesetzt ist. Ich weiß, daß wir Stadtverordneten und Beamten, wie die Zeirungsrrdakteure, diejenigen sind, di« von den h«ißen Dämpfe» getroffen werden, die aus der »ft kochenden Bürgerseele aufsteigen. Allen recht zu machen, ist eben eine Kunst, dir niemand kann!" f* Allgemeine» Verbot der Zugabe k Wie verlautet, sind in den maßgebenden Stellen der Rrichsrrgierung Er wägungen im Gange, das Gesetz gegen den unlautere» Wett bewerb hinsichtlich des ZugabewesenS einer Revision zu unter ziehen. Man ist der Ansicht, daß die Zugabe eine Preis- Verschleierung darstellt. Da anzunrhmen ist, heißt «S in einem Gutachten, daß in der Regel die Zugabe nicht ein reines Gr- Ichenk darstrllh sondern ganz oder zum Teil in dem Pteise drr Hauptware mitbezahlt wird, kann dir sogrn. „Werttellawe" dir Probe daraufhin, ob sie gleich anderen Artr» dtt Reklame ein legitimes Mittel des geschäftlichen Verkehrs sei, in drr Mrhrzahl drr Fälle nicht bestehen. s Warnung vor verlocke«»«» ««geboten. Dir Post- Versandgeschäfte (sogen. Postordergrschäfte), die als lohnender Nebenerwerb angrpriesen werden und deren Errichtung an allen Orten empfohlen wird, nehmen in letzter Zeit derart überhand, daß von einer wirklich gewinnbringenden Tätigkeit für die einzelne Postversandstelle schon aus diesem Grunde gar nicht gesprochen werden kann. Außerdem aber werden den Be werbern um solche Postversandstellen meistens Versprechungen gemacht, di« nie erfüllt werden, und andernteilS werden den meist unerfahrenen Leuten Bedingungen auferlegt, die ihnen schwere wirtschaftliche Nachteile bringen. Der Verband Deut scher Handlungsgehilfen zu Leipzig gibt auf Anfrage gern jedem Beteiligten oder Interessenten nähere Auskunft. Zu schriften adressiert man an die Rechtsabtrilung. f Rekr«teu-Etustev«»geu 1S14. Die Rekruten für die Truppenteile des 12. und 19. Armeekorps und für die Berkehrstruppen werden wie folgt eingestellt: Am 2. Okto- ber Kavallerie, reitende Feldartillerie, Train, Bespannung-- abteilungen der Fußartillerie; Fahrer der Masch.-Tew.-Komp. (einschl. der des Jnf.-Regts. Nr. 105), der Masch.-Gew.-Abt., der Scheinwerfrrabteilungen der Pionierbataillone und de- Telegraphenbataillons 7; am 14. Oktober: Grenadier-Regi menter 100 und 101, Infanterie-Regimenter 103, 178 und 182, Frldarttllerie-Regimenter 12, 32, 68, 77 und 78, Fuß- artillerie-Regiment 12, Pionier-Bataillon 12 und 22, Tele graphen-Bataillon 7 und Eisenbahn-, Lustschiffer- und Kraft- fahr-Truppen; am 15. Oktober: Infanterie-Regimenter 102, 105, 106, 134, 139, 177 und 181, Schützen-Regiment 108, Jäger-Bataillon 12 und 13, Feldartillerie-Regimenter 28, 48 und 64 und Fußartillerle-Regiment 19; am 16. Oktober: Infanterie-Regimenter 104, 107, 133 und 179. f Srieg-benkmünz««. Wie es in Preußen schon seit Jahren üblich ist, sollen auf Beschluß der sächsischen Regierung nun auch in Sachse» die im Kriege erworbenen Drnkmünzen den Hinterbliebenen künftig, sei eS als Andenken, sei eS zur Aufbewahrung in den Kirchspielen, verbleiben und euch Orden mit KriegSdekvrationen den Beteiligten auf Antrag zwecks > Aufbewahrung in den Kirchspielen belassen werd«» könne»/