Suche löschen...
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 05.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191406055
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19140605
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19140605
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-05
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vemircdter * Zu« Un^rgang der „«mpretz of Ireland". Eng. lischt Ingenieure sprachen sich sür die Möglichkeit der Hebung der „Twpreß of Ireland- auS, die bei Ebbe nur wenige Meter unter der Wasseroberfläche liegt. Gelingt die Hebung, so rettet die „Empreß"«Linie viel wertvolle- Material, muß da- Schiff, das di« Passage behindert, weggesprengt werden, so sind 18 Millionen verloren» die nur zum Teil durch Ver sicherung gedeckt sind. * Er «acht nicht mehr mit! Eine Ueberraschung hat der Berliner MetneidSprozeß Brumm-Siebeneck gebracht: Der Hauptangeklagte Brumm hat polnischen Abschied von dem Gericht genommen, das Licht in seine einigermaßen dun keln und verworrenen Beziehungen zu der Baumristersgattin Klemke bringen sollte. Brumm schrieb dem Gerichtshof fol genden Brief: „Ich betone, daß ich nicht etwa di« Flucht ergriffen habe, aber ich fühle mich in meiner Verteidigung in der unerhörtesten Weise beschränkt. Meine Anträge wer den abgelehnt, mein« EntlastungSzmgm werdrn nicht vernom- men. Mein Verteidiger, dem ich zu großem Dank verpflichtet bin, wird sogar mit Ordnungsstrafen bedroht. Ich bin daher überzeugt, daß ich nicht zu meinen: Recht gelangen werde". Das Gericht beschloß, Brumm verhaften und vorsühren zu lassm. * Der Freispruch der Gräfin Tiepolo in Mailand wird von den italienischen Blättern lebhaft besprochen. Wäh rend di« «in« Partei den Freispruch, der unter der Begrün- düng der Notwehr erfolgte, lebhaft begrüßt, gibt die andere zu bedenken, ob das Recht der Notwehr wirklich so weit gehen durste. Entsprechend dem lebhaft« Temperament der Südländer fanden nach dem Freispruch vor dem Justizpalast in Mailand erregte BolkSkundgrbungrn statt, di« schließlich in Prügelizenen auSartetrn. * Bestrafte Neugier. In Leibnitz im Kreise Schlochau wurde eine PostbeamUn zu drei Monaten Gefängnis oerur teilt, die Briefe geöffnet und durchgelesen hatte. Si« hatte «S aus reiner Neugier getan; eS war so hübsch, schwärmerische Liebesbriefe oder gepfefferte Mahnschreiben oder diskrete Ent hüllungen über das Familienleben bei Lens zu lesen. Die Beamtin verwaltete eine Postagrntur. * Sind -aS alle, oder komme« «och mehrere? So kann man fragen, nachdem der Fall des Köslin« Schwindel- Bürgermeisters Thormann dem d-S Schweriner Schwindel- Direktors Schröder schnell nachgefolgt ist. Es steht noch gar nicht einmal fest, ob Schröder, der das Schweriner Elek trizitätswerk „leitete", tatsächlich Schröder heißt, denn seine Papiere stimmen von Anfang bis End« nicht. Schweriner Kaufleute sind von dem Gauner um mehrere Tausend Mark geschädigt worden. Wenn man bedenkt, daß Schröder von dem Betrieb, dm er leiten sollte, auch nicht die leiseste Ahnung hatte, daß er schweren Schaden durch den Ankauf völlig unbrauchbarer Maschinen anrichtete, so muß man sich erstaunt fragen, wie der Mann sich 2V, Jahre auf seinem Posten halten konnte, zumc l auch seine g sellschaftliche Bildung große Lücken aufwieS. Erst als bekannt wurde, daß er kein Burschen schafter sei, womit er stet- renommiert hatte, kam der Stein ins Rollen. * Ja Seenot. Die deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger hat auch im verflossenen Jahre ihrer Tätigkeit wieder segensreich gewirkt und den heißen Dank so man- cher Familien, deren Vater oder Sohn in brüllenden Wogen sein Leben auf dem Spiele sah, geerntet. Die Berichte der „Vormänner", der Führer der Rettungsboote der Gesellschaft, geben oft ergreifende Schilderungen von den Kämpfen mit Sturm und Wellen. Die Bevölkerung unserer Küsten weiß, was sie der Gesellschaft zu dankm hat, darum wird die zum großen Teil freiwillige schwere Arbeit bei den Rettungsaktio nen von dm Fischern gem und freudig ge»cistet. * Et«e Scheid«»- ist immer etwas Interessantes, dachten di« Schwarzen in Kamerun und überliefen die Be hörden mit Scheidungsanträgen, die in der Mehrzahl der Fälle auch Erfolg hatten. AIS aber das Gouvernement da hinter kam, daß die schwarzen Ehepaare meist ebenso leicht sinnig auSeinanderlirsm, wie sie sich zusammmgetan hatten, wurde eine Gebühr von 60 Mark für jede Ehescheidung ein- geführt. Für europäische Verhältnisse ist das billig, sür den Kameruner Neger aber bedeutet dieser Betrag ein schönes Stück Geld, bei dem er «S sich überlegt, ob er sich von seiner schwarzen Frau trennen oder lieb-r versuchen soll, in Ruhr und Frieden mit ihr das Feld zu bestellen. * Prtvatfürstearecht ««d morganatische Ehe«. An- läßlich der Verlobung des Prinzen Oskar von Preußen mit der Gräfin Ina Marie v. Bassewitz wird eS von Interesse sein, die rechtlichen Verhältnisse zu beleuchten, die infolge Schließung einer morganatischen Ehe durch einen preußischen Prinzen eintretrn. Wie wir hören, rechnet man bestimmt damit, daß der Gräfin v. Bassewitz bei der Vermählung mit dem Prinzen ein anderer Name verliehen wird, da man ver- meiden will, daß etwaige Nachkommen auS der Ehe den Namen der Grafen von Bassewitz führen. Ob eine Rang erhöhung der Gräfin stattfinden wird, steht noch dahin. In Frage würde dann der Titel und Rang einer Fürstin kommen. Bon brsonderrr praktischer Bedeutung sind di« Bestimmungen äußerst heftigen Zusammenstoß -wische« Republikanern und Monarchisten anläßlich eines politisch« Meetings. Zwei Per son« wurden dabei getötet und etwa zwanzig verletzt. Zahl reich« Verhaftung« wurde« vm^mommm. — Die Unionsregierung hat schnell begriff«, daß di« übrr di« b«idm deutsch« Hapagdampser „Bavaria" und „Upi- ranga" weg« Waffenlieferung an Mexiko verhängt« Geld strafe in Höh« von über 1 Million Mark ni« rinzutr«ib«n sein wird, ja daß di« Verhängung dieser Strafe völkerrecht lich sich überhaupt nicht rechtfertigen läßt. Man darf daher annehmen, daß di« Union ihre Strafverfügung in einer An wandlung von Kopflosigkeit erließ, von der sie währmd der Mexikowirrrn schon wiederholt ergötzliche Prob« abgeg«bm hat. Für Herm Professor Wilson wäre eS entschieden besser gewesen, wenn er bei seinen Büchern und Student« geblieben wäre, dmn als Präsident hat er trotz seines Hohm Idealis mus schon soviel verpfuscht, daß ihm der glücklich au» dem Innern Brasilien» wieder hrimgekehrte Theddy Roosevelt ein mal gründlich dm Kopf waschen will. lb Sport rmd Spiel >te In- Cheumitzer Marktpreise M. 8.30. 8.S6 , 7.-. 8.- - 8.60- 8.85 - 10.60 -11 SS -loggen, sächs. „ preuß. GebirgSr. sächs besch. «orauSkichtNche «Utenma «ir de» S. Amt. Nordwestwinde, wolkig, kühl, zett- und stellenweise Niederschlag. Heft», sächsischer „ „ beregnet „ auslönd. - 0.00 - 12 50 Butter für 1 d« . 2.S0. 280 d«S Privatfürstenrecht- für etwaig« Rachkommm au» dirstr Ehe. So ist z. B. vorgtschrirbm, daß di« Rachkommm dm Namm d«r Mutter tragm müssen und nicht al» Mitglieder de» Königlichen Hause» zu gelten habm. Sie genießen dem nach wck>« die Rechte, noch haben st« di« Pflicht« d«r Prinzen de» Küntgl.chm Hause». Hieraus ergibt sich, daß sie nicht berechtigt zum Bezug einer Apanage und ebmsowmig suyrsstonS« berechtigt sind. Andererseits untersteh« st« auch nicht d«r Gewalt des Seniors de» Königlichen Hause«, wa» z. B. bei der Erteilung de» Konsmse» beim Heiraten in Betracht kom men würde. * Rasen-Sport. Für kommende» Sonntag hat der Franken berger Sportklub Merkur drei Mannschaften nach hier verpflichtet. Nachmittag» 1 Uhr spielt die 1. Jugend gegen diealeiche des Roß weiner Fußballklubs von 1901, VZ Uhr die 1. Mannschaft gegen den Gaumeister der 2. Klaffe, die 2. Mannschaft de» Fußballklubs 1899 Mittweida, und um 4 Uhr die 2. Mannschaft gegen die 2. Mannschaft deS Verein» für Rasensport Waldheim. DaS größl Interesse wird daS Spiel Merkur 1 — 1899 Mittweida 2 in Ar spruch nehmen. * Rasen-Sport. Bor ca. 6000 Zuschauern wurde am ersten Vstngstfeiertag in Magdeburg in Anwesenheit de» Prinzen Friedrich Karl von Preußen die Deutsche Meisterschaft im Deutschen Fuß- ballsport auSgetragen. Fürtber Spielvereinigung siegte nach auf regendem Kampfe über den V. f. B. Leipzig mit 3 : 2. * Franz Suter tödlich verunglückt. Der bekannt« schweizer Straßenrennfahrer Franz Suter ist in Paris tödlich verunglückt. Fran» Suter verließ einen noch im Fahren befindlichen Zug, ge riet dabei unter die Räder und wurde überfahren. Der Schweizer, der sich in Begleitung seines jüngeren Bruders Paul befand, war sofort tot. Seine Leiche konnte nur mit Mühe geborgen werdm. — Fran» Suter war der ältere der beiden Brüder, die im Ham burger Sechstagerennen 1911 ihr erstes deutsches Rennen be stritten und auch gewannen. Von dieser Zeit ab startete Franz sowohl wie Paul ständig mit großem Erfolge hauptsächlich in den deutschen Straßenrennen und Franz gelang «S im Jahre 1912, sechs der größten deutschen Straßenrennen, darunter auch Wien- Berlin, in Rekordzeit zu gewinnen. In dieser Saison war Franz Suter, der im 24. Lebensjahre stand und seit 1908 Rennen fuhr, nur in Frankreich tätig, konnte sich bisher jedoch dort ebensowenig wie sein Bruder Paul hervortun. Ihr Vlemeut „Nun, Kinder, merkt auf und nennt mir einmal Dir Elemente, 'S find vier an der Zahll" So fragt' der Herr Lehre-; Klein-ElSchen grab' Die Pfisstgste, hat schon die Antwort parat: „DaS Wasser, daS Feuer, die Luft und . . . Perfill" Da lacht der Herr Lehrer verwundert: „Soviel Ich weiß, ist die Erde daS vierte im Bund." Doch ElSchen gar nicht verlegen tut kund: „Als Mama vor kurzem die Waschfrau bekam, Die neue, die sie auf Empfehlung hin nahm, Da frug die Frau erst, ob Perfil sei im HauS, Sonst könnt'sie nlchc kommen, sonst hielt sie 'S nicht auS: „Ich wasch' stets am liebsten, wo das wird verwend't, Denn „Persil" von Henkel ist mein Element!" B«rU«er Pr»»»tteabörs« VS« 8. Juni 1914. Der Frühmarkt zeigte fast unver änderte Preise für Weizen und Roggen. Zwar lagen von Amerika höhere Kurse vor und daS rauhe Wetter hält an, aber von Ofen-Pest wurde ein neuerer Preisrückgang gemeldet. Die Festigkeit der amerikanischen Bör sen wurde mit einer starken Abnahme der sichtbaren Bestände laut Bradstreet, weniger guten Wettermeldungen und der Hauffe am MaiSmarkte begründet- ES notierten am Frühmarki: Weizen loko 210-211 M. Ro-xm loko 178 M. — Hafer frei Wagen und ab Bahn fein 17« Mark bis 18« Mark, Mittel 170 Mark bis 17k Mark. — Gerste leichte inl. 1K1 bis 1K8 M., schwere 169 bis 172 R., russische 188 bis 142 Mark, schwere 148 bi» 147 Mark. Mai» runder 1K4 bi« 1K7 Mark, weißer Natal 172 bis 174 Mark. Weizenmehl 24,25 bis 28,50 Mark, Roggenmehl 21,80 bi» 23,70 Mark, Wetzenkleie 11,50 bis 12 M-, Roggenkleie 11 bis 11,50 Mark Erbsen 178 bi» 185 Mark, feine 18« Mark bis 208 Mark. An der MtttagSbörse machte sich fest« Gtim- mung bemerkbar. ES zeigte sich etwa« Szportfrage für Weizen nach Frankreich, für Roggen nach Skandi navien, einige Deckungen erfolgten und di« ausländischen Offerten waren Heer, K-Mchrt, Armeewettkämpfe, die am Mittwoch mit einem Pistolenschießen für Otstziere eröffnet wurden und am Sonntag in Gegenwart deS Kaisers im Stadion im Grunewald bei Berlin die Entschetdungskämpfe bringe», sehen außer den Kämpfen der Offiziere noch Wettbewerbe fnr Unteroffiziere und Mannschaften und Massenvorführungen von Kadetten, Ünteroffizierschulen und Mannschaften deS Lehr-Jnfanterie-BatarllonS vor. Sport — d. i. beharrliches Neben, um immer größere Fertigkeit in einer körper lichen Leistung zu erzielen — wird seit langem im deutschen Heere getrieben, nachdem man gemerkt hat, wie dadurch der Körper ge stählt und der Körper geschmeidig gemacht wird. * AlS der bedeutendste deutsche Vturzflieaer, der sogar Peaoud noch übertrifft, gilt heute Fokker, der in stiller Arbeit sich in seiner Werkstatt am Schweriner See einen Aeroplan konstruiert hat, mit dem er tollkühne Flüge auSführt. Fokker stellt beispiels weise in etwa 1500 Meter Höhe den Motor vollständig ab, so daß die Schraube stillsteht, und läßt dann daS Flugzeug sich nach allen Seiten und Richtungen überschlagen und teils langsam, teils sturz- artig zur Erde schießen, wo r- dann sanft landet. Krieg-Minister v. Falkenhayn besuchte die Sturzflüge, die Fokker in Johannisthal vorsührte, und sprach dem Flieger seine Bewunderung aus. Telegramme and Neueste Nachrichten vom 4. Jnni 1914 Leipzig. Der hiesige Flieger Schmidt, der heut« morgen 4 Uhr auf dem Flugplatz Leipzig-Mockau aufgrstirg« war, um nach Johannisthal zu fll-g'n, erlitt über Jüterbog, in etwa 1000 Meter Höhe, ein,... Propellerbruch, so daß er so fort zur Landung schreiten mußte. Der Flieger blieb unver- letzt. Der Apparat wurde schwer beschädigt und muß ab montiert werden. D«hle». Im benachbarten Mühla verunglückte ein 12 Jahre alter Knabe dadurch, daß er auf der Trepp« auSglitt und mit d«m Hals auf «in Stländrr firl, das aus rinrr Lein« hergestrllt war, so daß sich di« Schlinge zusammenzog und der Knabe häng« blitb. Man fand ihn fpät«r erstickt auf.! T«g«nge« ' Der Deutsche Lehrertaa i« Kiel forderte in seiner Mittwoch-Sitzung nach einem bedeutsamen Vortrag oeS LandtaaS- abaeordneten Seminardirektor Dr. Seyfert (Zschopau) die Er hebung der Pädagogik zu einem besondere» Lehrfach und die Ver breitung deS ErgebniffeS der pädagogische» Studien unter die ge samte Lehrerschaft. Der Deutsche Lehrerlag sei in hervorragendem Maße berufen, an der Lösung dieser dringenden Aufgabe mitzu- arbeiten. Heute gäbe eS Seminardirrktoren, die von der Pädagogik, d. h. von den Aufgaben ihres Berufes, keine Ahnung hätte». Der zweite Teil der Sitzung galt der Frage: Droht unserer Schul arbeit die Gefahr der Veräußerlichung, und wie ist ihr zu be gegnen? Der Referent, Lehrer Brunotte (Hannover) hob hervor, daß die moderne Ueberschätzung äußerer Erfolge, daS Spezialisten tum und andere Zeiterscheinungen die Gefahr einer Veräußer lichung der sich in der Stille vollziehenden geistigen Arbeit er zeugt hätten. Die Einengung der Lehrer und Schüler durch büro kratische Verwaltung, Ausstellungen und Aufführungen turnerischer und gesanglicher Art, Schulspeisungen, Wanderungen usw. drängten sich in den Vordergrund und störten die ruhige Schularbeit. Um diese wieder zu verinnerlichen, müsse man sich auf daS Ziel aller Erziehung, die Pflege der Persönlichkeit, besinnen. Fachaufficht und wissenschaftliche Vertiefung der Lehrerbildung, die heute nur auf daS Notwendigste zuaeschnltten ist, seien erforderlich — An den Vortrag schloß sich eine längere Besprechung, deren Ergebnis die Zustimmung zu den Darlegungen deS Referenten war. * Lrr Deutsche Esperantobund ernannte gelegentlich deS 9. Deutschen EsperantokongreffeS zu Leipzig den Landtagsabgeord- neten Dr. Steche (natl.) zum Ehrenmitglied. Dr. Steche ist mehr- ach im sächsischen Landtag warm sür Esperanto eingrtreten. Er hat auch persönliche Opfer für die Esperantosache nicht gescheut und kürzlich erst 10000 Mark sür Esverantozwecke gestiftet. Die Verwaltung dieser Stiftung befindet sich in Leipzig, wo auch von jetzt ad der Sitz deS sächsischen Landesverbandes „Esperanto" ist. Der gleichzeitig mit dem Deutschen Kongreß stattfindende Sächsische LandeSverbandStag wählte zum 1. Vorsitzenden der Salsa Ligo Professor Dr. Dietterle (Leipzig) und zum 2. Vorsitzenden Etsen- iahnassistent Petzold (Leipzig). Der nächste LandeSverbandStag inoet 1915 in Plauen statt- - 8.S5- 9.0S . 7.—- 7 75 - 0.85- 9.46 - 7.10- 7.«0 GerichtSsaal. * Die sozialdemokratische« Turner. In Frankfurt a. M. var gegen die Beteiligung Jugendlicher an den Vereinen der ozioldemokratischen „Freien Turnerschaft" mit Polizeistrafen vor gegangen worden, da die „Freie Turnerschaft" als politische Or- zanilatwn anzusehrn ist. Nachdem die erstgerichtlichen Instanzen >ie Beschwerde gegen die Verhängung von Palizeistrafen abge- ehnt halten, hat jetzt daS Oberlandesgericht den Standpunkt be stätigt, daß die Freien Turnerschaften politische Vereine sind und demgemäß auch die Beteiligung Jugendlicher an ihnen nicht zu gestatten ist. knapp und zum Teil etwa» AuS Rußland wurden, wie eS Hieß, weniger günstige SrnteauS sichtet ge meldet. Weizen schloß 0,76 Mack bis 1 Mark, Roggen 1 Mork höher. Hafer konnte sich gut behaupten, blieb abar ruhig bei geringer Playsrage, später auch auswärtige Käufe befestigt. Rübvl ohne Handel. verli». Ein Ehrdrama «r«ign«t« sich hmt« morgen gegen 6 Uhr im Haust Bozener Straße 14. Der 42 Jahre alt« Töpfrr Htrmann Schmidt gab dort auf seine Ehefrau drei Revolverschüsse ab und verletzte sie schwer. Hieraus schoß er sich selbst zwei Kugeln in dm Kops und starb kurz nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus. Di, Fra« hatte die Absicht, sich von ihrem Manne zu trennen, worüber dieser in Auf regung geriet. Pr««. Blättermrldungm zufolge trifft Kaiser Wilhelm am 12. Juni vormittag» 9 Uhr beim Erzherzog Franz Fer dinand im Schloß Konopischt al» Jagdgast em. P»riS. Der als künstiger Ministerpräsident in Aussicht gmommme bisherige Unterrichtsminister im Kabinett Dou mergue, Vivians ist gestern abmd vom Präsidenten ausge fordert worden, ein neue» Kabinett zu bild«. Viviani er klärte, er wolle dem Präsidenten morgen antworten. London. Dem deutsch« Botschafter Fürst LtchuowSky wurde von der Universität Oxford der Grad eine» Doktor» der bürgerlich« Rechte dvooris «aus« verlieh«. Di« b«- drutsam« AuSzrichnung sand in «in«r s«i«rlichm Veranstal tung statt. Rv«. Die in österreichisch« Kreis« laut gewordene Behauptung, Deutschland habe Italien» Vorschlag der inter nationalen Besetzung von Durazzo abgelehnt, wird al» un zutreffend erklärt. Der Verwirklichung dr» Vorschlag» stand nur England im Wege. Orffentliche Londoner Depeschen meld« nun, daß man diese sür Albani« dringende Frage für glücklich gelöst halten dürse. Die Mächt« hab« sich geeinigt, daß di« albanisch« Staatsbank «in« intrrnationalm Charakter haben soll. Auch dies« Frag« ist also geregelt. Rom. Di« Herrschaft dr» Fürsten Wilhelm von Albani« scheint nur von kurzer Dauer zu sein, und «S kann heute bereits als feststehend betrachtet werdm, daß dir Mächt« darauf vrrzichtet haben, ihn dm Albaniem aufzuzwinge«. Man sucht nur noch nach einem geeigneten Borwand, der e» dem Prinzen ermöglicht, Durazzo zu verlaffen, ohne dm Rest des Prestiges noch zu verlieren. Man beschäftigt sich bereit» mit der Frage eine» Nachfolger», und der Gedanke, einen mohammedanischen Prinzen aus dm Thron zu schm, hat viele Parteigänger grwonnm. Rußland, Frankreich, England und Deutschland sollen bereit» erklärt haben, daß st« der Kandi datur eine» mohammedanischen Prinzen nicht abgeneigt find, und Italien ist bereit» srührr str eium solchen Kandidat« riqgetreten mit der Einschränkung, daß rin ottomanischer Prinz nicht in Frage kommen dürfe. Nur Oesterreich war der Kan didatur eine» solch« Prinzen abgeneigt. Dkrazz». Der Gouverneur von El Baffan, Arkiß Bei ist in Durazzo einaetroffen. Er erzählte, daß di« Stadt El Baffan von dm Ausständischen belagert wird. Er glaab« aber, daß die Stadt wird widerstehen können. Die Bewohn« der Stadt sind dem Fürsten treu «geb«. Arkiß Bei be stätigt, daß Pekinje gefallen sei. Fürst Wilhelm hat alle» für eine eventuelle Abreise nach Skutari vorbereitet. Er wird dort nach seiner Ankunft im Grand Hotel absteig«. Reayork. Die mexikanischen Insurgent« habm sich an d« Friedenskonferenz nicht beteiligt. Damit ist da» Schicksal d« Konferenz besiegelt. In unterrichteten Washington« Kreise« rechnet man mit der Wahrscheinlichkeit eines aktiven Ein greifens d« Union in Mexiko «ad sogar unt« Umständen mit einer Besetzung der mexikanischen Hauptstädte durch ameri kanische Trupp« zur Sicherung gerechter Kongreßwahlm und der erforderlichen Reformen. ES wird darauf hingewiefen, daß die Besetzung von Veracruz nur als erst« Schritt zur Durchführung einer großzügigen amerikanischen Okkupations politik zu betrachten sei. ES steht fest, daß die amerikanische Militärbehörde umfassende Maßnahmen zur Mobilisierung der Okkupationsarmee trifft. Präsident Wilson ist fest mt« schloffen, dem mexikanischen Bürgerkrieg um jedm Preis ein Ende zu bereiten. „ preuß., Kochcrbfm Mahl- u. Futtererhsen - V.KO - 10 25 Heu, - 8.50« 4.— „ gtöünd. « 4.—« 4.50 Stroh, Fleaeldrusch - 2.10- 2.80 „ Maschinenvrusch Langstroh - 1.40- 1.70 krummstroh « 1.-- 1.80 Kartoffeln, inländ. . 3 25« 8.60 8. Juni 1914 per KO Kilo Weizen, fr. «ort. M. 10.86». 19.- „ sächs. 70-78 k-« 9.40 « 9.90 „ „ 78-78 ts - 9.90 -10.46 - " 8.40-8.95
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)