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Die Sta dAv e^rordneten. KVr. Bähr, Vorsteher. Das im Gruudbuche für Niederwiesa Matt 143 auf den Namen deS Holzschleiferrt- arbeiters Eugen Oswin Rdberiui in Wtesa (Bezirk Chemnitz) eingetragene Grundstück soll am 3. Juli 1914 vormittags 10 Uhr . — an der Gertchtüstelle — im Wege der Zwallgsvollstreckung versteigert Werder». ... ... Pas Grundstück ist nach dem Flurbuch« 18,1 Ur groß und auf 17 70V Mark geschätzt. Es tirgt in Wtesa (Bez. Chemnitz) an der Staatsstraße, gegenüber dem Langnschm Ziegel- werk besteht aus Wohn- und Hintergebäude mit Stall und Werkstatt, wird gebildet auS dem Flurstück Nr. 341» des Flurbuchs sür Niederwiesa, ist zür Brandkaffe unter Nr. S8L der OrtSltste auf 13 500 Mark geschätzt und mit 101,43 Steuereinheiten belegt. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamtes, sowie der übrigen daS Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 1. April 1814 verlautbarten Versteigerungsvermerkes auS dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Antragsteller widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung deS geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bet der Ver teilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche deS Gläubigers und den übrigen Recht« nachgesetzt werd« würden. Wer ein der Versteigerung mtgegenstehmdes Recht hat, muß vor der Erteilung deS Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigert« Gegen standes tritt. Frankenberg, dm 12. Mai 1914. 2k 7/14. Königliches Amtsgericht. ^gust Holler 1« Wtesa, Ortsteil» Nr. - ' amtlich ^gestellt worden. Dtk tttyatts Bekanntmachung vom 7. Mai 1914 Nr. 106 des Frankenberger Tageblattes — gebildete Sperrbezirk und das Beobachmngsgrbiet bleiben unverändert, für d« Vorstand " "wähnten Bekanntmachung aufgrführtrn Maßnahmen gelten auch "Flöha, am" 12. Mai 1-14.. , . Lie «SnigÜche Amtthanptmannschast. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Königs wird MontdenM. Vieles MonatS, A-eüd 6 Uhv züm „Rotz" hier/ein allgEines öffentliches , Die Bewohnerschaft von wankender« und Umaeaend wird daMhiermit ergebenst emgeladen. Wer sich zu beteiligen beabsichtigt, wird gebeten, semen Namen in einender im Hotel „zum Noß",Ho?e1 „Deutsches Haus", im „Ratskeller", in der „Reichs-Seidelei", .in „MeyersMstamant" und in der „Deutschen Schänke" ausliegenden Listen bis zum 23. dieses Monats einzutragen. Frankenberg, am 14. Mai 1914. Der Stadtrat. - — 9t, Nestler,. Bürgermeisterstellvertreter. uv se«che"cn§^ochm^^^^^ Annäverg) tst die Maul- und Mage«- . .Drr'sl>e»j, aift 12. Mai 1914, ' Ministerium de» Inner«. - MW sm Mi« ÄMMmms« Mst, iiv KMck MMt und den Mrnt zu IrMMg i. Al , Donnerstag, »eu 14. !thal1pl4 73. Jahrgangs Vie Mblr» in fkaniluicb Nach den am Sonntag stattgehabten Stichwahl«, der« letzte Resultate nunmehr bekannt geworden sind, hat mast ein vollständiges Blld über die neue Zusammensetzung der Dr- putirrtrnkammer und der« Verhältnis zur Regierung. Allzu groß sind die Verschiebungen, dir dir Neuwahl« gebracht haben, nicht. Sie sind zu einem beträchtlichen Teile inner- halb der Regierungsmehrheit selbst erfolgt und sind darum von geringer Bedeutung, denn im allgemeinen macht es nicht viel aus, ob ein Radikaler von einem Radikalsoztalistrn ab- grlöst wird oder umgekehrt- . Als stärkste Partei ziehen wieder die sozialistisch« Radi kalen mit 236 Mann ein, nächst ihnen kommen die geeinigten Sozialisten mit 102, worunter 27 neue Mandate. Infolge dieser Verschiebung glaubt man, daß auch im Kabinett einige Veränderungen erfolgen werden, indem Herr Doumergue sich bemüh« würde, einigen der gewählten einflußreichen Sozia list« ein Portefeuille zu übertragen. Man glaubt, daß Srmbat und Thomas das eine oder andere Ressort angrboten werden würde, allerdings besteht in den Kreisen der Sozialisten keine sonderliche Neigung, in daS Kabinett Doumergue ein- zutretrn, well man diesem trotz alledem keine allzu lange Lebm-dauer mehr brimtßt und man sich daher nicht gerne sestlegm möchte; dazu kommt, daß daS Programm des jetzigen Ministeriums ür verschiedenen Punkten nicht unbeträchtlich von den sozialistischen Grundsätzen abwetcht, und man Möchte daher in den Kreisen der Partei sich in keiner Weise die Hände bind«, da andernfalls Unstimmigkeit« gelegentlich nicht auSbleib« würden. Mehr Wahrscheinlichkeit hat rS, daß rin Sozialist zum ersten Vizepräsidenten der Kammer gewählt werden wird. Von Wichtigkeit tst ferner noch die Neubesetzung des Finanzministeriums. Bezeichnenderweise spricht niemand mehr von der Wieder kehr Caillaux, man.hält «S doch wohl für bester, daß die Angelegenheit sein« Frau, erst zur Erledigung gelangt und Ära- üb« die Affäre wächst, bis der Genannte m drrOeffent- ltchkeit wieder eine ausschlaggebende Rolle spielt. Allerdings würde er mit sein« Steuervorschlägen wohl durchgrdruvgen sein, da über 300 Mitglieder der Kammer den von ihm zum Ausdruck gebrachten Grundsätzen ihre Zustimmung gegeben haben. Das Finanzportrseuille, sür das der jetzige Inhaber Renault sich als wenig geeignet erwiesen hat, dürste voraus sichtlich Herm Cochrry zufallen. Alles in allem wird das Ministerium Doumergue eine nicht unbeträchtliche Mehrheit hinter sich hab«, vorläufig wenigsten«, denn in Frankreich weiß man nie, was der nächste Tag bringen wird, und es dürft« bei dem geringsten Anlaste jenseits der Vogesen eine Regierung durch rbm dt« Mehrheit, die ihr noch gestern zu- gejubelt hatte, in d« Versenkung verschwinden. 6»« »e«e tiirritcbe Leb re kür vemrcdbma betitelt sich «in hochmterestanter Aussatz, den Axel Schmidt in Nummer 6 der neuen Zeitschrift „DaS Größere Deutsch, land, Wochenschrift für deutsche Welt- und Kolontalpolitik (Gordon-Villa^ Dresden) velöffeMUcht. Schmidt wHt darauf hin/ daß da- vom Auswärtigen Amt Rußlands kürzlich her- ausgegebm« „Orangebuch" sowohl in der deutschen als auch in der russisch« Press« seinem Inhalt nach mehr oder weniger ausführlich wiedergrgeben, aber fast gar nicht kritisch gewürdigt worden ist. Die erste sachliche Kritik ist kürzlich von Prosrssor Miljukow in der Zeitung „Rusch" veröffent licht Word«, einem Manne, der als der beste Kenner d« auswärtigen Politik Rußlands gilt und trotz seiner Gegner- schäft zur inneren Politck Rußlands während der Balkan- krtse nahe Beziehungen zum russischen Minister deS Arußrrn gehabt hat, wahrscheinlich, weil er, ebenso wie die amtliche russische Diplomatie, die Kriegshetze der Panslavistru bekämpfte. Die Dokumentensammlung des „OrangebuchrS" beginnt erst mit dem August 1912, nach Entstehung des Balkan- bunbrs. Das Hal seine guten Gründe, denn Prof. Miljukow stellt fest, daß die ersten Verhandlungen untn direkter Bei hilfe der russischen Diplomatie zustande gekommen sind und nach Absicht Rußlands sich gegen Oesterreich wenden sollten. Anscheinend war der Zweck des Balkanbundes in den Augen Rußlands ein anderer, als in denen der Verbündet« selbst. In dem am 12. Mai (29. Aprll) 1912 abgeschlossenen Ver trage verpflichtete sich Bulgarien, im Falle eines Krieges mit Oesterreich 200000 Mann MS Feld zu stellen, dageg« war von einem Kriege mit der Türk« nicht die Rede, wahrschein lich, weil, wie der Konstantinopeler „Tlmes"-Korrespondent annimmt, Rußland die Sorge um die Türkei aus sich ge nommen hatte. Im September 1912 wurde dann von d« Verbündeten hinter dem Rücken Rußlands eine neu« Militär« konvrntion abgeschlossen, die die Bekämpfung der Türket in Thrazien zum Ziele hatte. Bulgarien erhielt von den Serben daS Recht, seine gesamte TruppenMacht nach Ost« gegen die Türkei einzusetzrn. Rußlands Beihilfe wurde nicht in Betracht gezogen. Nur der russisch« Grsandtr M Brlgrad war besser orientiert, ab« schon zwei Tage, nachdem seMe «sten Mit teilungen in Petersburg etntrasen, mobilisierten Serbien und Bulgarien. Aus diesen Mitteilung« Miljukows geht folgendes hn« vor: Als Rußland sich daran machte, die gegenseitig« Eifer süchteleien der Balkanstaatrn auszurotten, um sie als Vor trupp für sein« politischen Pläne zu benutzen, mußte rS dn russischen Diplomatie klar sein, daß die so erzeugte kriegerische Stimmung nur zu bald den nicht leicht zurückzuhaltendeu Wunsch nach Betätigung auSlösrn würde, daß systematisch die Revanche für Buchlau vorbereitet werden sollte. Erst als dir russische Diplomatie rinsah, baß sie von den Balkanstaatrn überlistet worben war und die gegen Oesterreich geschmiedete Waffe gegen die Türket geführt werden sollte, wurde eine jähr Schwenkung in dn auswärtigen Politik vorgrnommrn: Rußland wurde dn eifrigste Anwalt des Friedens. Die Gründe Warrn natürlich höchst realer Natur: Konstantinopel mit dm Dardanellen sollte nicht in den Besitz dn Bulgaren oder Griechen fall«. Es paßte Rußland ganz und gar nicht, daß die Balkanstaaten, statt sür Rußlands Interessen ihr Blut zu vergießen, sich daran machen wollten, dl« schönsten Stücke aus den russischen ZukunftSlräumen herauSzuschneldrn. Dir Gesayr eines Balkanbundes unter russischer Führung ist zwar für den Augenblick überwunden, dmn brr Streit um die Beute hat bi« Waffenbrüder von gestern so gegeneinander aufgebracht, daß an eine Neuauflage dieser Kombination so bald, nicht zu denk« ist, aber Deutschland und Oesterreich sollt« aus dies« Episode di, Lehre ziehen, daß die Zett« d« traditionellen Freundschaft vorüber sind, und Rußland- Denken und Trachten von dem Wunsche beseelt tst, alle Kräfte heranzuziehen — selbst unter Benutzung der aggressiv« Tmdenzen der expanstonslüsternen Balkanstaaten — um mög lichst kriegsbereit zu sein. Mcdrel im WegruMrmlW Ter sächsische Kriegsminister Gen«aloberst Freiherr v. Hauf« wird uach Tchlust deS Land tags auf seine« Wunsch voa der Stellung als Kriegsminifter znrücktreteu und aus dem ak tiven Dienste der Armee ausscheiden. Zu seinem Nachfolger ist der Geueraladjutant G. M. deS Königs Generalleutnant v. Carlowitz in Ans- ficht genommen. Diese Nachricht kommt nicht überraschend, und doch wird man nur ungern und mit Bedauern von der Tatsache Kennt nis nehmen, daß Generaloberst Exzellenz Freiherr v. Haus« sich nunmehr in den wirklich verdienten Ruhrstand zurück- zirhrn will. Er hat sich um di« sächsische Arme« in seiner Eigenschaft als Heerführer sowohl, wir in sein« Tätigkeit als KrirgSmtnistrr groß« Vndirnste «worb«. Die 12 Jahre seiner Amtsführung als KrirgSminister umspannen eine Zett erfreulich« Entwicklung in organisatorische ., wie in jeder an der« Beziehung. Die sächsische Armee v«li«t mit seinem Uebntritt in den Ruhrstand in ihm einen d« letzt« ihr« Vertreter, deren Traditionen noch in die Zett der groß« deutschen Emigungskrtrge zurückgretf«. Freiherr v. Hausen erfreut sich in der Armee groß« Be liebtheit, sein reiches Wissen und die ungezwungene Art seines Wesens haben ihm die Sympathien aller derer gesichert, die mit ihm beruflich oder gesellfchastlich in Berührung gekommen sind. Seine vielseitigen Jntnessrn geh« bekanntlich writ über den Bereich des militärischen Dienstes hinaus. Srin Andenken wird in der Armee stets in Ehren gehalten werden, und in unserem Frankenberg wird man ganz besonders dank bar sich sein« erinnern, denn unter seiner Leitung deS Heer wesens sind wir Garnisonstadt geworden. Möge ihm ein recht gesegneter Ruhestand in voller Gesundheit und Rüstigkeit be- schieden sein! , Mox Clemens v. Hausen trat nach dem Besuch der DreSdn« Kadetten - Anstalt bereits 1864 als Porlrperfähnrich beim 3. sächsischen Jäger-Bataillon rin, wurde 1864 Sekondeleut- nant uns machte die Feldzüge 1866 und 1870/71 al« Premtrrleutnant und Adjutant brS 2. Jäger-Bataillons Nr. 13 m»t. In den Jahren 1871 bis 1874 besuchte er die Kriegs« aladrmtr in Bnltn, war von 1875 biS 1887 im General stab tätig; dann wurde er zum Oberstleutnant und Kom mandeur deS 1. Jägrr-BatatUonS Nr. 12 ernannt und er hielt 1890 feine Ernennung zum Oberst und Kommandeur des Grenadier-Regiments Nr. 101 in Dresden. Bon 1892 bis 1897 war er wieder dem Generalstab zugrteüt, wurde 1897 Generalleutnant und Kommandeur dn 32. Division, 1900 kommandierender General des 12. Armeekorps, ein Jahr später General der Infanterie, und am 29. August 1902 er- hielt er feine Ernennung zum sächsisch« StaatS- und Kriegs« Minister. Im Dezember 1906 wurde « ä I» suits des 1. sächsisch.« JSger-BataillouS Nr. 12 gestellt und im Jahr«