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BlÄWmßMkeübeM Tageblatt «MMWUk 73. Jahrgang s Sonntag, de« 28. April 1814 ^85 S» O eil »4 Ui^U WM U«N »uok lln^ou s »»Lsrs ff all« gsn Sllk Mi' 8a., unt. Loreks »alagaetodt nur 8 U» - i«nan1»a1d»I i-a«««. vnmnn Lair«« »cdtsnä »»««ll-ooll. ELluseL^^lr N« LünSIxunxsLIsl dl» ,W3) ig Spanier, am (Eckerts zahlreiches iörigen wird W KM«. Pkil, 8 Uh, mluna. pril, '/,S USr keitS-Bortrag retär Alatg< rr Jüngling Ur Aeltere re Männer e). Bortrag ir-Oberlehrec Mkommeu, ttwoch in»- ifirmlertenl Var Leniln» in Sichre» Eine Peotestvnsammlung gegen die »Angriffe auf die Gleichberechtigung der Katholiken Sachsen» in der sächsischen Zweiten Ständekammn" berief der ZrntrumSvrreia in Dres den nach dem „Tivqli" ein. Referent war der bayerische Reichstagsabgeordnete Lü>trrr, der sich in scharfen Angriffen auf sächsische Verhältnisse, namentlich auf die Zweite Stände- kammer erging. Er behauptete, die Katholiken würden in Sachsen denunziert, di« geistlichen Orden geschändet. In bezug auf sächsisch« bütgerlich« LandtagSabgrordnetr sprach rr von „ Kirch« jeinvm", die mit Unwahrheiten und Phrasen gegen den Katholizismus zu Felde otogen wären. Ein anderer anwesender Kleriker schilderte den Katholizismus Sachsens als riur VristrLrichtuntz, die in Sachsin verfolgt würde und sich ducken müsse, deren Empfinden von der gesamten, sächsi schen Presse, mit AuSkahMe-der »Sächsischen Volkszeitung", fortgesetzt beleidigt würde. Eine »Protest-Resolution" wprde für einstimmig nngenomnsin erklärt, obglrich rine Minderheit kw kelah öer filme» Mätl Di« amtlich« »Straßburger Korrespondenz" veröffentlicht folgenden E^aß d«- Fürsten Wedel: , »Eh« ich an» dun Hohm Amt« scheide, da« Seine Masse stät der Kaffer vor Sf/, Jahren mir zu übertrag« die Vnade hatte, und «he ich da» schöne Land verlasse, dessen Leitung mir anverlraNt war, dessen Wohlfahrt mir warm am H«zm lag und auf dessen Entwicklung ich allezeit mein ernsteste» Streben richtet«, ist «S mir rin aufrichtige« Bedürfnis, «in Abfcht«d»wort an daSsrlb« zu richten. Ich danke vor allem dm Beamten alliä KategotteN) ffür die trme Pflicht erfüllung und die hingebmde Aroelt, durch di« sie mich in d«r Erfüllung mein« ost schwerm Aufgaben unterstützten. Ich heg« di« feste Urberzmgung, daß sie, wie bisher, unbe irrt dmch Hindernisse und Schwierigkeiten das Ziel verfolge« werden, oa« wir alle «streben: de« Resche« Wohl und, Sicherheit und de« Lande« Entwickelung und Gedeihen. Ich danke der Bevölkerung für di« mir au« ihr« Mitte so. vielfach bereiteten Beweise de« Vertrauen«, au« dmm ich die wohltuendste Ueberzeugung schöpfen dürfte, daß mein gut« Willen ihr zu dtrnm, richtige« Verständnis fand. Meine wärmstm Wünsch« werdrn auch iu Zukunft Elsaß- Lothrlngm und siin k«mig«S Volk beglriteu. M«in« Hoff nung« ab« gipsiln darin, daß da« Land bei Wahrung sein« berrchtigten StammrSrigenschastrn sich allen Strömun gen zum Trotz i« allen seinen Schichten immer fester von deutschem Bewußtsein durchdringen laffeund sich imm« Mehr al» unlösliche« Glied de« großen deutschen Batnlande« fühl« lerne. In der zunehmenden Anteilnahme an dm Geschick« de« Reiche« liegt die Zukunft de« Lande« und sein wirtschaftliche« Aufblühen. Nur auf diese Weise sind die sicheren nationalen Fundammte zu schaffen, auf denen einst weitngrhaut werdrn kann. Und damit all«, di« meiner freundlich gedenk«, rin herzliche« Lebewohl! Straßburg, 24. April 1914. Fürst Wedel, Kaiserlicher Statthalt«. ?»ittlrcs« »»»srcda» ph-tch — Zwischen den deutschen Bundesstaaten schweben Ver handlungen, die rsnr einheitliche Regelung -«- polizeilich« Erkennungsdienste« zur Folge hab« E« ist der Ma« vor gesehen, rin ReichSzrntralamt für Daktyloskopie mil dem Hitz in Bnlin zu schaff«. — Ein« Meldung dr» »Tag" zufolge fall d« Kais« beabsichtig«, au« Anlaß der im Oktober siattfinvenben sil bernen Hochzett de« griechisch« KönigSpaare» und der Kröv nung König Konstantins ein« Besuch in Sthm zu mach«. — Segen da- SonutagSruhgesetz in d« von der Kommission beschlossen« Fassung wandt« sich d« Vorstand d«S Deutsch« Städtetage«.-auf Grund von Sesuchm zahl- reicher Städte mtt ein« Eingabe, an dm Reichstag. silbriges Licht flimmerte. Und aus weiter Feme her schien es wie ein Rufen zu kommen, das lockte und nach sich zog. In dieser Nacht blieb Sabine Larsen nicht Siegerin. Und weit nach Mitternacht liefen Frauenfüße über die Brackeroörder Höhe. Sie flohen die stille Heide. Sie flohen die Einsamkeit. Sie hasteten einem neuen Lande zu, in dem die blauen Berge der Sehnsucht lagen, um bereu Kuppen sich das strahlende Goldband des Glückes wob. S. Kapitel. Ein grauer, nüchterner Morgen kroch auf, so ver drossen und müde noch war alles an ihm, daß man wähnen konnte, er hasse die Sonne, die ihn geweckt. ' Grau und trübe stahl sich sein erstes, noch vom Ber- flimmern der letzten Sterne geleitetes Licht in die Schlaf- kammer der Larsenschen Alten. Der Bauer lag mit wachen ' Augen in den buntgewürfelten Kissen und stöhnte leise. Seine schmalen Wangen glühten. Seit Tagen schon hatte es ihm schwer in den Gliedern gelegen. Er war müde und verdrossen gewesen und seinem Tagwerk nur mit Mühe nachgegangen. Dann gestern im Torfstich der eisige Sturm aus Nord. Bis über Vie Knöchel im Wasser. Das war knapp etwas für Junge. Und er hatte doch nahezu seine siebzig auf den müden, krummen Schultern. „Susanne I" rief er mühsam. Und als die Bäuerin sich gleich darauf besorgt über ihn beugte, sagte er: „Mir ist so schlecht. Weck' die Sabine, sie soll nach Lüttorp hin über und den Bader holen. Ein paar Schröpsköpfe werden'» besser machen. Aber sie soll sich sputen. Die Luft wird mir knapp. Das Blut liegt so hart auf der Lunge . . ." Susanne Larsen erschrak. Es war das erstemal, seit sie mit ihm zusammen war, daß er nach fremder H lfe verlangte. „Lieber doch gleich den Doktor, Thom," meinte sie. „Nein, der Bader soll kommen," beharrte er hartnäckig. „Er macht's billiger. Lauf zur Sabine." Die Bäuerin warf in Hast einen Rock über. Ihre Füße zitterten, als sie auf dem Wege zur Schlafkammer Sabines war. Schon als sie über die Diele ging, rief sie. Dann, auf der Schwelle stehend, lauter und dringlicher zum anderen Male. , Stille und Leere gabnten sie an. Das Bett geordnet. Davor auf einem Stuhl die Werttagskleider. Sauber üb«r- einander geschichtet. Bom Landtag Zweite Kamm« j 77. Sitzung vom 24. April 1914 Am ReaierunaStisch: StaatSmlnister v. Seydewitz, Graf Vitz thum v. Eckstädt, Dr. Beck und zahlreiche Kommissare. Bor Eintritt in die Tagesordnung soll die am Mittwoch abmd au-gesetzte Abstimmung über die Dekrete 27 (Wafferbauangelegen- gesetz erledigt werden. ... . . PräfidM-Dr. Voaelsteiltmit, daß da« Direktorium au dem Schluffe Kommen sei, btt AbstitnutungM« die «nträg^Rückkrt und Opitz, durch die die beiden- Anträge der Beschwerde« und PetitionSdeputation überwiesen worden waren, bestehe zu Recht: Zweifelhaft sei die Abstimmung über die Dekrete 27 und 35, und sie müsse wiederholt werden. — EL entspinnt sich nun eine 1'/^ stündige Geschäftsordnungsdebatte. Die Konservativen vertreten .den Standpunkt, daß di« Dekrete au« sachlichen und geschättSord- nungSmäßigen Gründen, da r« sich um Gesetze finanzieller Art bandele, der Unanzdeputation L Überwiesen werden müssen. Die Linke de« Hause«, vornehmlich aber die Nationalliberalen wollen au« Zweckmäßigkeitsgründen die Dekret« der Beschwerde- und PetitionSdeputation überweisen. > Finanzminist« v. Seydewitz erklärt auf Befragen de» Abg. Dr. Böhme, daß seiner Ansicht nach Dekret 35, da e» finanzieller Art sei, der Finanzdeputatton überwiesen werden müßte. Da gegen ließ er die Frage über die Behandlung de» Dekret» 27 offen. Schließlich fand der Vorschlag de» Präsidenten, Dekret 27 der Beschwerde- und Petitionsdeputation zu überweis«», ! Annahme. Die Auseinandersetzung über die Behandlung de» DetteiS 35 zog sich noch längere Zeit hin. Schließlich wurde der Antrag, De kret 35 an die Fmanzdeputatton L zu überweisen, mit 47 Stimmen abgelehnt. Auch der Antrag, Dekret 35 an die Beschwrrdedeputa- tion in Uebereinstimmung mit der Finanzdrputation L zu über- j weise», wurde, da fich ein Widerspruch von mehr al» 10 Stimm« geltend machte, abgelehnt. Da» Dekret 35 hängt also völlig in der Luft. ° Unter allgemein« Bewegung tritt da» Hau« in die Tages ordnung ein. — Abg. Dr. Hähnel (kons) beantragte al» Be richterstatter, der, Flvanzdevutation die Einnahmen und Au»- aaben bet den Kapiteln Ministerium de» Auswärtigen und Ge sandtschaften nach der Vorlage zu genehmigen.'— Die Abgeord neten Günther (fortschr.) und Sindermann (süz.) erllären, daß ihre politischen Freunde gegen diese Kapitel stimmen würden. — Die Abgeordneten Hettner (natl.) und Opitz (kons.) «klären für ihre Parteien Zustimmung. — StaatLminift« Graf Vitz thum v. Eckstädt betont, daß die Aufrechterhaltung der Ge sandtschaften im Interesse de- Ansehen« dr» sächsischen Staate» notwendig ist. — Die Kapitel werden darauf gegen die Stimme» der Fortschrittler und der Sozialdemokaten angenommen. ES folgt Lie Schlußberatung über Kapitel 77 (Bergakademie zu Freiberg betreffend). — Abg. Harter (kons.) beantragt al» DeputationSberichterstatttt, daS Kapitel nach der Vorlage zu ge nehmigen. — Nachdem der Abg. Günther (fortschr.) für die Per Geiger mm Kirkeshas Vn Heideroman von Fritz Gantzer —— lva<SImi>e Der Nootmbersturm fuhr Über die tote Heide. Er kam Nagend daher, er sang Lieder vom Vergehen und Sterben, daß einem das Herz MeA uyd der Sinn traurig ward. Und das dürre Kraut neigte.sich erschauernd der Erde zu und wartete auf sein^eschentuch.^., Wohin war di« Sonne?" Wohin hatte sich das grüne Leben verkrochen? Würde.es je wiederkommen? War auch die Hoffnung tot? Letzte verspätete Zugvögel strichen in Hast über da» nordische Land Und sandten ihm einen schrillen Abschieds schrei zu. Würden sie je wiedertömmen? Es war so traurig ringsum. So tödtraurig. Ach, daß der Sommer so bald gestorben! Und der Atem des Novemhers.hastete über die Ebene, blies die Dörfer und eknsamen Gehöfte an. Von Lüttorp her kam er auf den Birkenhof zu. Der lag in schweigender Düsternis. Seine Augen waren dunkel/ Gespenstisch umrissen, leuchteten die Leiber der Birten an seinen Giebeln. Sabine Larsen kaüekte auf dem Rande ihres Bettes und starrte in die Dunkelheit. Sie trug ihre Sonntags kleider. Neben ihr lag ejn kleines Bündel, auf dem die eiskalte Rechte ruhte. Ein paar Taler Erspartes wußte sie in ihrer Kleidertasche/IhrKörper war ohne Bewegung. Aber 'iyre Gedankt» arbeiteten kn Häfl Sie fieberten. Eine bunte Fülle aüs der Vergangenheit kugen sie inzü. Sie türmten eine wunderliche Menge vor ihr auf. ihr ganzes Leben auf dem Birkenhof .wär's... O Himmel, r viel des Guten und Liebest! So uffenhsich vsel! Und «zwischen M'lsebes Gesicht pm.^ andere... Herr Nievern, der Güte. Gar, seine Geige sah sie. Heinz? Ja, wie greifbar stand er vor ihr. Blickte er sie nicht todkaurig an? Und Thom Larsen. Und die gute Mutter. O Gott, sie weinte. Sie hatte beide Hande vor da« Ge- sicht gelegt / Sabine stöhstte auf ustd zittertet .Sie glitt neben dem Bett zu Pöd«/ünb ptetzte Vie Stirst gtgen da» Hoh ihr« Lagerst«' Skbakw»K'G»»ß A«ßb««g itz Krautenberg i. Sa. — Dmck mW ««lag do» I. G. «»ßberg tu 8»«ck«b«g l. Sa. I - —- > > > i, )umboldtstr. i, Steuer» Voratano. »nwlvn krein. !. April, imlung ociatiou. Delegierten üverfamm- legenheiten l erwünscht erstand. ülor vor- MM rsokouog uxosodätt Wollte sie wirklich fort? Zur Nacht, heimlich? Ohne Abschied? Sie wußte, wie schlecht sie war. Sie schämte sich vor sich selber. Sie hätte sich schlagen mögen. Sie hätte vor sich ausspeien mögen. Immer mehr sank sie in sich zusammen. Nun glitt sie ganz hinab und lag am Boden. Ihre Stirn berührte die rauhe Diele. Sie preßte sie so hart auf, daß sie Schmerz empfand. „O Gott," betete sie, „hilf mir, zeige mir einen anderen Weg, daß ich meine Ruhe wiederfinde. Oder nimm mich von der Welt, daß es für immer zu Ende ist." Sabine verharrte zitternd, wie eine Offenbarung er wartend. Sie lauschte, als müsse jemand kommen, sie an die Hand nehmen und an das Licht führen. Die Stille und die Dunkelheit um sie her blieben, wuchsen zu Ungeheuerlichkeiten auf und standen neben ihr wie grausige Gestalten. Im irren Entsetzen richtete sie sich jäh in die Höhe. Sie wollte schreien. Aber die Kehle war ihr wie zugeschnürt. Eine drosselnde Hand glaubte sie an ihrem Hälse zu spüren. Sekunden grausamster Qual schlichen an ihr vorüber und ließen ihr Blut erstarren ... Drüben über die Diele weg schlug die Schwarzwälder. Schnarrend, stolpern- kamen die Klänge. Die Mitte der Nacht zeigte sie an. „j > . , Der Nooembersturm setzte stärker ein und rüttelte an dem Fenster -er Schlafkammer. Mit harten Händen stieß er, es auf, daß seine Flügel klirrend gegen die Wan fuhren. Sabine sprang mit einem Angstschrei in die Höhe. Die kalte Nachtluft wehte ihr in das brennende Gesicht und ernüchterte sie. Nein, es wäre Wahnsinn, Sünde, wenn sie ginge. Zn Hast streifte sie die Kleider vom Leib«, stieß das Fenster zu uns sank zerschlagen in die Kissen. O Gott, hab' Dank! Es war ein Mes Glücksgefühl fn ihr, geblieben zu ein. Nur ganz fern, fern dunkelt« »in Schatten. Von we t, weit her kroch es aufs neue heran. Bier Nächte kämp te Sabine Larsen so. Sie kämpft« wie eine Ljerzwei^ltc. Lue uum meyr, ob sie noch lebte o-er schon gestorben sei. Ein Grauen empfand sie zuletzt,' wenn der Abend kam. Und wieder die Nacht. Eine stille Nacht. Die Sterne standen ivie die Augen der Engel über dein Land«. Ein ä«8 Odvnulltssr Lantz-Verein OtüsivIIv ^nnatzmesleUe ckes L. L. »er Nieter knmtzsndvrx 1.8». Letze Lotzlees- unck Lumdolcktslr. kostspsrtzsssensmte» In «»s Verteilt von Ltkektev d« Versammlung dageqm stimmte. Den sächsischen Land- tagSabgeordnrtrn Dr. Kaff« und Nitzschke (Leutzsch), gegen die sich der Protest in «st« Linie wendete und die man deshalb eingrladrn hatte, wollte man nur 20 Minuten Rede zeit zugestehen. Sir verzichteten ab« darauf und «klärten, daß von ander« Seite ein« Geg«nv«sammlung einbrrusm würde, in dn sie ihr« Standpuntt klarlegm wollt« und wo dm beiden gmanntrn Abgeordneten und ihr« Parteifreunden ungeschmälerte Redefreiheit gewährt werde. Dies« Gegrnv«- sammlung soll am nächst« Mittwoch ebenfalls im »Tivoli" zu Dresden stattfindm. Brambacher Svrudelaesellschast einaeketen ist und da« Ergebnis d« Radiumuntersuchung in Schnerbrra und Obrrschlema al« sehr günstig bezeichn« hat, erklärt Finanrinmisier v. Seydewitz, daß die Regierung der Brambach« Gesellschäst soweit wie möglich «nt- gegengekommen fei. — Ministerialdirektor Geheimrat Dr. Wahle erklärt, die Regierung nehme den radioaktiv« Wässern in Ober« schlrma gegenüber degselb« wohlwollenden Standpuntt «in, wle in Brambach. Man müsse ab« bei der Verwertung vorsichtig sein. — Nach unwesentlicher weiterer Auseinandersetzung wird da« Kapitel nach dem Antrag der Deputation angenommen. E» folgt die allgemeine Vorberatung über den Nachtragtzttat für 1814/15. Ohrt« erhebliche Debatte wird der Etat tm wesent lichen »er Finanzdeputation überwiesen, soweit r« sich Ml EtsenbahnauSgabeti handelt, der Finanzdrputation S. DaSDekttt üb« die Herstellung einer vollspurigen Nebenbähn von Schlei» nach MoSbach wird der Finanzdeputatton S überwies«. Nach dem Etatkapitel 54, antragsgemäß verabschiedet worden- if^ be schließt da» Hau», die drei letzten Punkte dn Tagesordnung ge meinsam zu oeraten. ES handelt sich um KaMu 58, Arm«- krankenpflege und sonstige AuSaabdn im Interesse L« öffentlich« Wohlfahrt, um die Interpellation Brodaus, die Handhaounä dr« Heimatschutzgesetze« betreffend^ und um die Petition de» sächsischen Gemeindetagetz um die Gewährung von SttllprLmieu. Abg. Brodaus (Fortschr^) begründet seine Interpellation, bemängelt die zahlreich vorgekommene» Uebergriffe bei der Hand habung de« Heimatschutzgesetze» und macht die Bewilligung d« für diese Zwecke eingestellt« 37000 Mk. von ein« befriedigenden Erklärung der Regierung abhängig, daß sie den Hebelgriffen iu energischer Weise entargenttet« werde: Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckstädt betpnt, daß di« Heimatschutzbeweguna keine Spielerei, sondern eine Sulturbeweaung sei, die volle Unterstützung verdiene. An der Hand eine« Reichen Artemnaterial» weist er un einzelnen die Beschwerden de« Ab«. Brodaus zurück, versichert ab«, daß die Regierung offenkundi Übergriffen «ntgegenstehen würde. Ein« allgemeine Anweis an die auSsührenoen Organe, wie sie der Interpellant grsor habe, könne « nicht in Aussicht stellen. ES entspinnt sich nun eine auSgiebiae Debatte, an d« u. a. die Abg. Singer (natl.), Rentzsch (kons.), Schna (natl.), Koch (Freis), Nitsch« (Soz.) und Hettner (natl.) be teiligen. Die Redner beleuchten je nach ihrer Parteistellung ihre Stellungnahme zu der vorliegenden Interpellation im Etatkapitet' und die Petition um Gewährung von Stillprämien. Nach wei- terer Auseinandersetzung," die sich bi» >/,7 Uhr abend» htnzteht und zuweilen in Anwesenheit von nur 12 Abgeordneten styttfindet, ist die Aussprache üb« die Interpellation Brodauf erledigt. Pet der dann folgenden Abstimmung üb« Kapitel 57 de« Etat« und der Petitton um Gewährung voll Stillprämi« werden diese An tragsgemäß erledigt.