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»MSV?; - s < - - .- Frankenberger Tageblatt Bezirks- Anzeiger MM flr die MM MMmmW Mft, Hör ZKM MzerW md den Zladlrii p IrMMg i. Kl. HeraniworÜscher Kedakteur: Ernst Roßberg la Frankenberg l. Sa. — Druck und Verlag von C. S. Roßberg ln Frankenberg i. Sa. s« I ' Sonntag, »eu 1. Februar 1814 73. Jayrgang Berlegung von Ratsgeschäftsstellen. ES befinden sich jetzt dir Etadthauptkaffe t« Zimmer Rr. 8 (frühere Steuereinnahme) und dte Hauptgeschäftsstelle, Poüzeiabttilung M't Sporteltasse, i« Zimmer Rr. s, (frühere Sparkasse) drö Rathauses. Die Geschäftszimmer des Sparkaffeugebäudes, Sparkasse, Steuereinnahme und Meldeamt, sind an das Fernsprechnetz angeschlossen und unter der Nummer des StadtrateS (22) zu erlangen. Frankenberg, am 30. Januar 1914. Der Stadtrat. Zum Renda« eine- Garnison»Lazaretts tu Krankenderg sollen am Donnerstag, den 12. Februar 1S14, vorm, 1100 die Maurerarbeiten, 1110 die Zimmerarbeiten zum Verwaltungsgebäude, 1120 die Maurerarbeiten, 1130 die Zimmerarbeiten zum Krankenpavillon, öffentlich verdungen werden. Die Verdingungsunterlagen liegen im Geschäftszimmer der Bauleitung, Frankenberg, Aeußere Fretbergerstraße 16 I — woselbst auch technische Auskünfte erteilt werden — zur Etnstcht aus. Verdingungsanschläge können im Militär-Bauamt, Chemnitz, Feldstraßr 13, sowie im Neubau-BeschäftSzimmer, Frankenberg, Aeußere Fretbergerstraße 161, soweit der Vorrat reicht, gegen Erstattung der Selbstkosten entnommen werden. Angebote nebst Zu behör sind verfiegelt und mit entsprechender Aufschrift versehen portofrei an die unterzeichnete Stell« einzurrichen. Zuschlagsfrist 4 Wochen. Königliches Militär-Vauamt Chemnitz. KemrßesellM kriMMerä. vis ^owsläangsn rur Vvvvrdssoduis klir Ostsro 1914 sinä bis rum 20.1'sbruar voo dl» »k«»«» S—7 VN» Ira Mävbvossits 2immsr 16,. 2» dvvirkoo. Vi« lvirvlNttai» St»» vir. Lortdolä. -- - ----- - Oesfcnüiche Handels-Lehrmstalt zu Chemmtz. Anmeldungen zu den einzelnen Abteilungen: KSIivn« Kbüvilung, deren Reifezeugnis zum einjährig-freiwilligen Dienst be rechtigt, Borklasse dazu, in di« gute Volksschüler mit dem 13. Lebensjahre ausgenommen werden, CinZLKnigvn kwvkleune» lür junae Leute mit der Berechtigung zum einjäyng-freiwtllrgen Dienst, k.vknling»-Kd1oeIung, Kwniiwla-Vvliaokul», in die gute Volksschülrr nach ihrer Elnsegnung eintreten können, und CinZSKnig« Kaw- E«I»«rkwI« kün Mselokivn werden für die Ostern 1914 beginnenden Kurse ent- gegrngenommen und Prospekte und nähere Auskunft erteilt vom Direktor Prof. Willgrov. Die Gemeindesparkaffe Flöha verzinst die Einlagen mit 3^/, o/o vom Tage nach der Elnzahlung ab, bis zum Tage vor der Rücknahme. Postsendungen werde« schnellste«- erledigt. Bankko«te«r Allgemeine Deutsche Creditaustalt Filiale Chemnitz. — Chemnitzer Stadtbank. Gemeindeverbandsgirokonto S Flöha. Postscheckkonto Leipzig Nr. 15265. Fernsprecher «r. 1S Flöha. Geschäftszeit: 8-12, 2-S «hr. Son«abe«ds 8-3 Uhr. Gemeindeverbandssparkaffe Wieso (Bezirk Chemnitz) L'/« Prozent Täglich« Verzinsung. ömeMM * Unter dem politischen Trubel, der in dieser Woche di« Sffüitltthr Meinung in ganz Europa beschäftigt hat, ist dir Kunde aus Südafrika weniger beachtet worden, nach welcher der Ministerpräsident Botha, der einstige Oberbefehlshaber im Burenkriege mit England, di« zehn Hauptführer im großen JohanniSvUrgrr Ärbeiterftreik auf ein Gch'ff hat bringen und aus dem Lande entfernen lassen. Das ist ohne Richterspruch, auf eigenmächtige Entschließung hin geschehen. Ein solcher Falk ist, äuSgenommeü in Rußland» wo ja wiederholt Terro risten politischen und sozialen Charakters nach Sibirien ge- schM tvoirdrn find, bisher nirgendwo vvrgekommen, und gerade in England, dem ja Südafrika untersteht, wenn es auch seine eigenk Verwaltung hat, ist ein derartiger Eingriff in das „Streikrecht- für unmöglich gehalten. Dir britischen Arbeiter. MM protestieren jy großer Entrüstung, aber zu machen ist nichts, die Verbannten AMstoren schwimmen augenblicklich auf hoher S«e. Das Äte BürenKut hat sich bei dieser Gelegenheit wieder geregt. Ji» den achtziger und neunziger Jahren, als die Goldmtnrn-Arbeit sich M den Gruben von Johannisburg zu entwickM b«gDn, standen die Äurm schon dieser industriellen TätÄEMidsrlig gegenüber. Paul Krüger, der letzte Prä- fitzens d«r. ^krauSvam-Republik) hat «S mehr wir «inmal aus- gOrychH, hpß er von dem „vrrfiuchtrn Golde" nicht» wiffen wolle, da «S Land und Leute verderben würdr. Der Wider stand, Heu die Buren-Regierung der Ausdehnung des Gold- baüeS bereitete, war^ eS in,erster Reihe, welcher die einfluß- reWen Interessenten dieser Unternehmungen erbitterte und schließlich zu dem Kriege führte, der den Buren erst eine ganze Särihe von Degen brachte, aber dann mit der Annrktton der Tränsvaal-Republik und de» Oranje-Freistaates durch England srinm Abschluß fand. Als die Burenpartet in dm Wahlen für km» südafrikanische PMämmt in Kapstadt die Mehrheit erhielt und General Botha Ministerpräsident wurhe, erklärten all« Äurmführer, datz^firder englischen OberherrsHmft treq sein und keinm BerwÄ macheit w-Mn/dte alte Unabhängigkeit wieder her- zufiSM ' Dietz Versprechen haben sie gehalten. Die wirt schaftliche Entwickelung hat seitdem ganz gewaltig zugenommrn, drr Bezirk von JohanntSburg ist rin Arbeitergebiet geworden, wie'S In der Welt vielleicht nicht seinesgleichen hat. Das Gold bietet große Löhne, es steigert aber auch maßlos di« Begierden, und daß- d«m leidenschaftlichen Menschenhaufen wild« Gedanken kommen bedarf keiner großen Erklärungen. Dte Gefahr wilder Umwälzung und Bedrohung des Eigrn- tup»- liegt nahe, und sie hat dm General Botha zu seinem Gewaltmittel geführt. Daß diesem ersten Schritt noch andere so^^verden, vielleicht folgen müssen, ist sehr, sehr leicht Etz ist dje Frage, ob ein anderer Staat zu einer so außer- ordentlichen Maßnahme einmal schreiten wird, die ohne ge- setzüch« Grundlage und ohne Richterspruch die persönliche Un- verlchlichkeit eines Staatsbürgers aushrbt. Im Sozialisten- geM wgr stinrM die Deportation unter Umständen zugr- lassen; die ReichSregierung hat indessen in dirsrr Weise krinrn Gebrauch davon gemmht. Grnrral Botha wird sich gesagt haörch HißMrtööhWche Berhältniffe rrsorvern außergewöhn- lWWicht«MÄ.I Besser ein, sozialer Staat»str«tch, als Ver- VÜMlg uudBernichtung im Land«. Km beim« Iwa vmmma Frankenberg, dm 31 Januar 1914 HimmelSerschtinuugeu i« Februar Di« Zunahme der TagrSlänge macht sich von Tag zu Tag immer mehr bemerkbar. Die Sonne gewinnt mit ihren erwärmenden Strahlen immer mehr an Macht, so daß bei klarem Wetter selbst nach tiefen Morgentemperaturen der Aufenthalt im Freien in den Mittagsstunden nicht unange- nehm mehr ist. Die Tageslänge nimmt von 8 Stunden Sä Minuten bis auf 10 Stunden 42 Minuten, d. h. um 1 Stunde 47 Minuten zu. Die Auf- und Untergangszeiten der Sonne sind nach mitteleuropäischer Zett am 1. Februar 7 Uhr 41 Minuten und 4 Uhr 47 Minuten, am 28. Februar 6 Uhr 61 Minuten und 5 Uhr 35 Minuten. Am 19. Fe bruar 1 Uhr nachmittags tritt die Sonne aus dem Zeichen des Wassermanns in das der Fische. Am 24. Februar findet ein« für »ns unsichtbare Sonnenfinsternis statt. — Der Mond steht zu Beginn des Monats im ersten Viertel, das er am 3. Februar 12 Uhr mittags erreicht. Am 10. Fe bruar abends 7 Uhr haben wir Vollmond. Am 17. vor mittags 10 Uhr erreich: unser Trabant das letzte Viertel, und am 25. morgens 1 Uhr ist er als Neumond unseren Bücken entzogen. Ja Erdnähe steht der Mond am 12., in Erdferne am 28. Februar. — Von den Planeten ist zu berichten: Merkur wird im zweiten Drittel des Monats sicht bar und ist gegen Ende des Monats etwa 45 Minuten zu beobachten. Die Venus bleibt in diesem Monat unsichtbar und erscheint erst im zweiten Drittel - d«S März wieder am Firmament. Der Mars ist zunächst noch während der ganzen Nacht, zuletzt immer noch nngrfähr 10 Stunden zu sehen. Der Jupiter bleibt unsichtbar. Saturn geht zu Beginn des Monats gegen 4 Uhr morgens, am Ende des Monats gegen 2 Uhr nachts unter. — Der Fixsternhimmel zeigt auch im Februar noch seine ganze winterliche Pracht. Ist auch der Eindruck in den Städten und insbesondere in den Groß städten wegen der Lichtfülle wesentlich eingeschränkt, so kann man sich doch auf dem Lande dem überwältigenden Gefühl, das die Beobachtung des Sternenhimmels gerade in dieser Zeit hrrvorruft, schwerlich entziehen. * f* Verlegung von RatSgeschäftsstelleu. D e Stadt hauptkasse ist in Zimmer Nr. 8 (Höhere Steuerrtnnahme) und dte HauptgeschästSstelle, Polizeiabteilung mit Sportelkasse, in Zimmer Nr. 6 (früher Sparkass-) verlegt worden. Die Geschäftszimmer im Sparkassengeväude (frühere Oberpfarre an drr Kirch») sind an das Fernsprechnetz angeschlossen und unter drr Nummrr 22 zu erlangen. s* Mae Interessante Aerusprechaulage hat das hiesige Rathaus erhalten. Sie besteht aus emer Hauptstrlle (Nr. 22) und 10 Nebenstellen, die ohne Vermittelung sowohl miteinander wie mit d m Fernamt in Verbindung treten können. Drr Anruf bei Ortsgesprächen oder von außerhalb gelangt an die Hauptstelle, bet der die gewünschte Nebenstelle bezeichnet wer den muß. Angeschlossen sind außer der Hauptstrlle: 1. drr B irgrrmeistrr, 2. der Ratsassrssor, 3. das Standesamt, 4. das Stadtbauamt, 5. das VersicherungSamt, 6 das Meldeamt, 7. die Stadthauptkaffe, 8. dte Sparkasse, 9. die Polizeierpe- dition, 10. dir Polizeiwache. s* Der Evsug. JüugltugS, und MSuuerderetu ver- anstaltrt Montag, drn 2. Februar, abend« 9 Uhr im Ber- eiuShetm «inen UnterhaUungsabend, z« d«m auch die Frauen der älteren Abteilung und Gäste willkommen sind. Musikfl« lischt und sonstige unterhaltende Darbietungen werdet» den Abend angenehm gestalten. Et« lustiges Kouzert gibt kommenden Mittwoch, den 4. Februar im Kaiseriaal die Kapelle der Kgl. Unteroffizier schul«. Dir Musiker unserer Unterosfizierschule haben schon immer gezeigt, daß sie rechte fidele Jünger des Mars sind und sie werden bet dem bevorstehenden Konzert ihrer Laune und ihrem guten Humor sicherlich leinen Zwang antun. Ma« darf am Mittwoch einen der Karnevalsstimmung Rechnung tragenden lustigen Abend erwarten, bei dem trotz allem auch die Kunst zu Gaste ist. Di« VortragSfolge ver zeichnet neben verschiedenen gehaltvolleren Kompositionen eine Anzahl musikalischer Scherze und Humoresken. Sicherlich wird auch dieses Konzert gut besucht, es ist deshalb zu empfehlen, sich möglichst zeitig Eintrittskarten zu besorg«. f* Et» öffentlicher Maskenball findet Donnerstag, dm 5. Februar, im „SchützenhauS" statt. Das MaSkenfest ist als rin idyllisches Waldsest im Schwarzwald gedacht; di« Dekoration des großen Saales wird für die entsprechende Stimmung sorgen. Näheres ist aus drr Anzeigr in vor- Ürgrnder Nummrr rrstchtltch. kfms. BereinSbank z« Frankenberg i. La., Humboldt- straße, neben dem Postamt. In der heutigen Aussichlsrats- sitzung legte Herr Direktor Bryrr den Jnventurabschluß vom Jahre 1913 vor. Das Ergebnis ist ein recht günstiges. Es wird der gegen Ende Februar stattfindrnden Generalversamm lung — außer sehr reichlichen Rücklagen — wieder eine Dividende von 6 °/g auf das um 200000 Mark erhöhte Aktienkapital zur Genehmiaung vorgeschlaqen werden. -f Dte Bezirks,rappe Chemnitz der Textilschulmäuuer- grnppe im Verband sächsischer Tewerbeschutmäaner hielt am 25. Januar d. I. in Chemnitz unter Leitung ihre« Obmann», Herrn Direktor Professor Gräbner, ihre Winterversamm- lung ab. f Zweifelhafte anslSnbtsche Firme«. Zu dem von der Handelskammer Chemnitz geführten Verzeichnis zweifel hafter ausländischer Firmen sind Nachträge ringegangen über Firmen an folgenden Plätzen: Paris (Bankgeschäft, Gründung von Gesellschaften und industriellen Unternehmen, Grundstücks- brleihungen u. dgl., Handelsvertreter), LrvalloiS-Perret bei Paris (Finanzagent). Vertrauenswürdigen Interessenten wird auf drr Auskunftsstelle drr Handelskammer nähere Auskunft erteilt. s EutschSdtguag brr bei« vra»«sb»rfer Eisenbahn unglück Beruugtückte«. Wie von unterrichteter Seite mr- lautet, hat die Köntgl. StaatSeisenbahnverwaltung auf Grund freiwilliger Entschließung des Kgl. Finanzministerium» die nach drn amtltchrn Feststellungen bei dem Braunsdorfer Eisenbahnunglück von ernsterem körperlichen Schaden be troffenen Personen, sowie die Hinterbliebenen drr bei diesem Unfall tödlich Verunglückten im Rahmen der Bestimmungen des ReichShaftpflichtgrsetzeS und im Umfang des tatsächlich nachgrwtesenen Schadens entschädigt. Die von der Königl. EisrnvahnbrtriebSdirektion Chemnitz vorgenommene Entschädi- gung von gegen 80 Personen ist bis auf einzelne, durch langsamere Wiederherstellung der Verletzten verzögerte Fäll« bereits beendet. Diese schnelle und entgegenkommende Für sorge der bei dem Unfall selbst durch außerordentlich hohen Materialtchaden betroffenen St'atSmrwaltung dürft« umso mehr anzurrk.nne' sein, als, wie man erfährt, die umsassrn- d«n Erörterungen über dir Ursache de» dekannüich durch «fit