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72. Jahrgangs Strengste Geheimhaltung Einlagen -urch die Post gebührenfrei. Telephon Amt Flöha Nr. 21. «fahrt; jene Erb »der e den bisher anläßlich »au» 1170 osa V.V5 8'45 8.S0 7 KV 10 50 0.80 7.40 V.2S 8.80 7.25 V.Sö 8.80 11- V.«5 s.ao 4.20 2.40 180 1,40 3 - 280 Wird, eßenS k von k w«r «ab» vemeblana unsfrMMtb im Orient Settdem. der beste Diplomat^ der nachbismarckischen Zeit Freiherr von Marschall von Konstantinopel abberufrn worden ist, um leider nur für kurze Zett die Interessen Deutschlands in London zu vertreten, ist mehr und mehr unser Einfluß E Goldenen Horn zurückgrganzrn. ES hieße Vogel Strauß- »olttik treiben, wollte man. sich vor der Gewalt dieser Tat- s-L Flöha. Der hiesige JÜnglingsverein feierte am Mitt- woch im Saale des Lorenzschen Gasthofs unter großer Be teiligung der Einwohner und der Brudervereine sein 4. Stif tungsfest. Die Begrüßungsansprache hielt Vorstandsmitglied Herr Kalke, und Schriftführer Herr Prüfer gab ritten kurzen, übersichtlich gut ausgcürbeiteten Jahresbericht. Hierauf folgte in Köln 6252 Stimmen ouf ihre Kandidaten, während eS die soamanntrn steten Gewerkschaften aus 6572 Stimmen brach en. Demnach fallen von den 40 Ausschußmitgtiedern den chrisMch- nationalen Arbeitern 19 und den sozialdemokratischen 21 zu. In Godesberg am Rhein erhielt die nationale Liste 522, die sozial demokratische 266 Stimmen, die erster« somit 20, die letztere 10 Vertreter. Von den 688 Personen, die rhre Stimme abgaben, waren 831 Frauen. In Mülheim stellen von nun an die nationalen Arbeiter 16, die Sozialdemokraten 14 Vertreter zum Ausschuß der Krankenkasse. Noch mancherlel BeispM könnte man und die notwendigen Vorarbeiten für die Wahlen rechtzeitig in Angriff nimmt. der an der Bahnstrecke gelegenen Stationen am 25. Sep tember begonnen und wird Sonntag, den 28. September, ge schlossen. s ««melde«, abmeldea, ummeldeu. Zu dem bevor- stehenden Quartalswechsel werden wieder viele Zu-, Um- und Wegzüge erfolgen. Wir wollen es auS diesem Anlaß nicht verabsäumen, die Mieter und die Vermieter darauf aufmerk sam zu machen, daß jeder Wohnungswechsel binnen 3 Tagen polizeilich zu melden ist und daß bei Unterlassung der Mel dung Vermieter und Mieter bestraft werden. Die Bchörde ist in die Notwendigkeit versetzt, auf Erfüllung der Müde« Pflicht zu dringen, denn auf rin geordnetes Einwohnermrldr- wesrn baut sich eine gute Verwaltung wesentlich mit auf. ES liegt eine prompte Erstattung der Anzeige von der WvhnnngS- Veränderung indessen auch sehr im Interesse der Eitiwoher. Jedenfalls fchützt man sich vor Unannehmlichkeit, wenn man die WohnungSmeldungrn rasch erstattet und ihnen freiwillig ebensoviel Bedeutung beimißt wie der MUdung beim König!. Bezirkskommando und bei der FeuerverstcherünMgmtur. s* ««S dem Verwaltungsbezirk Flöha. Die Zahl der Teilnehmer an dem gemeinsamen Besuch des Völker- schlachtendenkmals und der Baufachausstellung in Leipzig be trug nicht nur, wie berichtet, 35 sondern 350 Personen. 1^2- S»«derz«g »ach Leipzig. Zur Erleichterung des Besuches der Internationalen Baufach-Ausstellung des am Montag stattsindendrn ElttrtägrS hat sich Vie »esemung s« Sieriäbrigr» OtttMantzMatteMSdien Unter den Wahlen zu den Körperschaften der reichsgesetzlichen Arbetterverficherung nehmen die Bertreterwahlen zu den Aus schüssen der Krankenkassen die bedeutsamste Stelle ein. Sie bllden den Untergrund für die Wahlen zu allen änderen Instanzen der Sozialversicherung blS hinauf zum Reichsversicherungsamt. Waren bisher die Ortskrankenkassen vorwiegend in den Händen der So zialdemokraten infolge deS MehrheitSwahlrechtrS, so ist jetzt die ein gut gesprochener Prolog. Nun nahm der Vergnügung«- teil seinen Anfang, welcher aus einem ErzgebirgS-Abend be stand. Diesen leitete ein allgemeines Lied „Grüß dich Gott, mei Arzgrberch" von Anton Günther ein. Hierauf folgte ein dreiaktiges Theaterstück „Heimkehr". Ein allgemeiner Gesang „Wu da Wälder heimlich rauschen", ebenfalls von A. Giklther, bildete den Abschluß deS 1. Teils. In der Pause kamen die „armen Arzgrberchler", um ihre leeren Kassen wieder zu füllen. Der 2. Teil bot außer einigen Gesängen noch das hübsche einaktige Theaterstück „'s grüße Lus". Dieses Stück erntete besonders durch das flotte, lebhafte Spiel reichen Beifall. Kurz vor Mitternacht erreichte der Abend mit dem allgemeinen Lied „Dar Vugelbärbaam" seinen Abschluß. Dieser Abend zeigte wieder einmal, daß in JünglingSvereinen lustige, fröh liche, echtchristltche Geselligkeit herrscht. Unter den auswär tigen Brudervrreinen befand sich auch eine stattliche Zahl vom Evang. JÜnglingsverein zu Frankenberg unter der Leitung des Herrn Jugendpflegers Franke, welche frohgemut und mit der Befriedigung, einige schöne Stunden genossen zu haben, um 12 Uhr den Heimweg antraten. — Chemnitz. Die streikerregende Musik. Der Magdeb. Ztg. wird von hier folgendes berichtet: Ort der Handlung: Chemnitz. In den Zeitungen standen wochenlang dick« In serate: „Künstler-Konzert Albrecht". Es kommen Werke von Hausseggrr, Schillings, d'Albrrt und Albrecht zur Aufführung. Solistin: Köntgl. Sächs. Kammersängerin Eva Plaschke von der Osten. Der größt Saal war sehr gut besetzt. Das Werk des jungen Chemnitzer Komponisten Max R. Albrecht kam nun an die Reihe: „SakrartiS, symphonisch« Dichtung für Orchester, Orgel und Sopran". Man lauschte, lauschte — und sah sich verwundert an. Viel« sagten: Sehr in teressant, andere: Fürchterlich, wieder andere schüttelten ener gisch mit dem Kopse, und einige schlichen leise auf den Fuß spitzen hinaus. Frau Plaschke von der Osten sang, sang die konstruierten Melodien mit einer bewunderungswürdigen Hin gabe. Doch, was war da»? — Da« Werk war noch lange nicht zn Ende. Die gefeierte Sängerin nahm ihren prachtvollen Rosenstrauß unter dm Arm und flüchtet« nochmals einen Sonderzug einzulegen, der von Chemnitz nach Leipzig und zurück fährt. Die Abfahrt erfolgt von Chemnitz Hauptbahnhof 6.32 Uhr früh, über Glauchau nach Leipzig, woselbst 9,16 Uhr die Ankunft auf dem Bayerischen Bahn hof erfolgt. Die Rückfahrt geschieht ebenfalls vom Bayerischen Bahnhof 11.10 Uhr nachmittags, und um 1.45 Uhr wird in Chemnitz der Hauptbahnhof erreicht. Für dtesm Sonderzug Chemnitz—Leipzig sind die Fahrpreise ganz bedeutend er mäßigt, und zwar kostet ein Fahrkarte 2. Klasse von Chemnitz nach Leipzig Bayerischen Bahnhof 2,80 Mark, 3- Klass« 1,95 Mark. Reisende, hie den Sonderzug zur Rückfahrt be nutzen wolle», erhalten hierzu Sonderzuakarteu zu gleichen Preisen nur bet Lösung der Karten sür die Hinfahrt; jme Karten be.echtigen, wenn sie zur Rückfahrt im Sonderzug nicht benutzt werden sollten, vom 2. bis zum 4. Tage zur Rückfahrt in fahrplanmäßigen Eil- oder Personenzügen gegen Zulösung einer halben gewöhnlichen Fahrkarte derselbe« Klasse, gegen Lösung von Schnellzugzuschlagkarte auch,, in Schnell zügen. Der Fahrkartrnverkauf hat an den Fahrkartenschaltern Zugeständnisse von den Türken^ besonders in Kleinasien zu erlangen. Unleugbar macht sich in Konstantinopel mehr und mehr ein« franzosenfreundliche Stimmung geltend, die auch ihren Eindruck in der Entsendung Dschavid BeiS nach Paris gefunden, hat, wo.eS diesem gelungen ist, eine große Anleihe sür die Türkei abzuschlicßrn. Natürlich will man an der Seine das Geld nicht umsonst hergeben, und so haben gleich zeitig hinter den Kulissen Berhandlungrn stattgefunden, um noch andere wtrtfchasispotische Vorteile zu erlangen, in der Erwägung, „.daß diesen auch „eigentliche, politische folgen werden. Tatsächlich zeigt sich die französische Diplomatie augen- o' cklich ungemein rührig,^ während, man von der deutschen wenig hört. Einen gesandten, mit den Balkanverhältnissen AUt vertrauten Konsul will man strafweise nach Südamerika versetzen, weil er dm Oestrrreichern unbequem war, da er sich bemühte, den deutschen Handel in den Vordergrunds zu bringen, v. Wangenheim, unser Konstantinopeler Botschafter" wurde bei feinem Ar."antritt als einer der fähigsten jüngeren Diplo maten hinge,»ellt, von irgend einem erfolgreichen Wirken hat man noch nicht» vernommen. Inzwischen hört man allerlei über Verhandln» wegen Bahnbauten in Kleinasien, man sprach auch v m einer allerdings in Paris erzielten Ver ständigung zwischen deutschen und französischen Interessenten, «S ist aber darüber sehr schnell still geworden. Möglich, daß di« Verhandlungen noch schweben, und «Scheißt auch, daß der Reichskanzler während seines Urlaubs mit dem früheren aus dem Balkan im-diplomatischen Retchsdirnst tätig gewesenen Direktor drr Deutschen Bank, Helfferich, lange Konferenzen gehabt habe, und rS würde eine freudige Ueberraschung geben, wenn tatsächlich sür uns im Orimt etwas heraüsschaurn würde. Bei den im allgemeinen gemachten Erfahrungen kann diese Hoffnung aber nur niedrig gestimmt sein. In Frankreich läßt man alle Minen springen, um uns aus dem Sattel zu heben, und mit großer Geflissenheit hat man aus diesem Grunde angebliche Aeußerungen Dschavid BeiS verbreitet, wo nach Frankreich der einzige wirtschaftliche Beistand sei, aus dm di« Türkei rechnen könne. In Konstantinopel hat man sich beritt, Dschavid Bei zu desavouieren, wmn aber behauptet wird, daß der deutsche Botschafter dieserhalb bei der Pforte Vorstellungen erhoben habe, so ist das eine Ente, die dazu dimm soll, bei den Türken Verstimmung hervorzurufen, in dem es so dargrstrllt wird, als ob Deutschland sich als Vor mund des osmanischen Reiches aufspiele. Man wird gut tun, etwaigen französischen Ränken im Orient gegenüber recht auf der Hut zu fein, damit wir uns nicht überflügeln lassen. aeber und Arbeitnehmer in die BerwaUuna dieser Kassen zu bringe» infolge deS eingrsührtm Verhältniswahlsystems. In den — stattgrsundenen Wahlen hat die chrqtlich-naiwnale ArdMer- scha'st schon recht aut« Erfolge zu verzeichnen. So vereinigten sie Gemeindeverbandssparkasse Niederwiesa Gemeinde-Garantie. -rn Frankenberg hat der Arbeitsausschuß nationaler Arbeiter und Gehilfenorganisationen die Vorarbeiten in da Hand genommen, nm wenn möglich der nationalen Arbeiter-und Gehilfenschaft eine Anzahl Sitze im Ausschuß der hiesigen Allgemeinen Ortskranken- asse zu verschaffen. Vor allem gilt eS jetzt, d» nationale Arbeiter schaft aufzuklären über die Bedeutung der Wahlen und über die Wahlberechtigung. Zu den Wahlberechtigten „gehören von nun an auch Dienstmädchen, Kindergärtnerinnen, Stutzen usw-, soweN sie über 21 ^abre alt sind, ebenso Lehrerinnen an nicht städtischen W staatlichen Schulen, 'kaufmännische weibliche Angestellte, Ver käuferinnen, sowie Hausgewerbe treibende Frauen. Zu den letz teren gehören besonders die Arbeiterfrauen, überhaupt alle »üb lichen Personen, die im Auftrage und für Rechnung anderer Ge werbetreibender gewerbliche Erzeugnisse Herstellen, z. B. Hand schuhe nähen, Decken kaufen usw. Es verdient auch betont zu werden, daß Frauen als Vertreter in den Ausschuß der Ortskrankenkasse gewählt werden können und sollen. Zu den wahl berechtigten Arbeitgebern gehören von nun an auch Dlenstherr- schaften, soweit der betreffende Hausherr nicht schon als Arbeit geber Wahlrecht besitzt. Demnach sind auch Frauen, die Dienst mädchen usw. beschäftigen, auch wahlberechtigt Alle aber, die von nun an neu- oder wiederversicherungspflichtig werden, haben die unerläßliche Pflicht, sich sofort in die Wählerliste eintragen zu lassen, die im Rathaus ausltegt. Nur wer in der Wählerliste eingezeichnet ist oder schon bei der Ortskrankenkasse versichert ist, kann sein Wahlrecht ausüben. Die Ausgestaltung der Ortskranken kassen, der ganze Geist innerhalb der Sozialversicherung ist in erster Linie vom Ausfall der Ortskrankenkassenwahlen abhängig. Die sozialdemokratischen Organisationen machen die größten An strengungen, um diese Wahlen zu ihren Gunsten zu entscheiden. Darum muß die nationalgesinnte Arbeiterschaft auf der ganzen Linie mit aller Kraft einsetzen, um möglichst viele natwnale Ver treter in diese wichtigen Körperschaften zu bringen. Jedes national gesinnte Kassenmitglied muß von feinem Wahlrecht Gebrauch machen. Wahlrecht muß hier Wahlpflicht sein. Oeniicdtr «ml ZScdMkd« Frankenberg, dm 26. September 1913 Die Knust -es Schweigens Der Beobachter unserer geistigen Kultur notiert sich zwei Erscheinungen. Auf einer französischen Bahn werden jetzt Wagen für Nichtsprecher eingestellt. In mehreren englischen Frisrurgeschäften hängen Anschläge aus des Inhalts: „Hier wird ohne zu sprechen rastert". Diese beiden Tatsachen — eS erscheint widerspruchsvoll — sprechen eine laute Sprache! Was geht hier vor? Gemeinhin halten wir die Sprache für den Ausdruck unseres.höchsten Aufstiegs. Das Tier kann wohl Töne hervorbringen, die vielleicht auch ein Verstän- dtgungsmittel sind, aber ihr Inhalt beschränkt sich doch nur auf die allerelementarsten Vorstellungen. Selbst die von Garnier entdeckte Affensprache wird — wenn sie nicht nur in der Einbildung des Entdeckers besteht — wahrscheinlich nicht Gedanken irgendeiner höheren Ordnung enthalten. Erst für den Menschen war die Sprache notwendig; denn die Art und das Denken der Geschlechter sind in ihr beschlossen. Schiller sagte: „Die Sprache dichtet für uns und denkt." Und dieses höchsten Kulturgutes wollen sich jetzt Menschen begeben? Freiwillig Verzicht leisten auf eine Eigenschaft, um die uns — wenn sie es könnten — Tiere, Pflanzen, Gestirne benei deten? Das ist ein Entschluß! Sprechen, meinte schon die alte Volksweisheit, ist Silber. Schweigen ist Gold. Und in der Bibel lesen wir die kluge Erkenntnis: Viel Worte, viel Unsinn! Es wird viel gesprochen. Zuviel! Manche kom men dadurch nie zu jener inneren Ruhe, die allein unseren geistigen Fortschritt ermöglicht. Die Sprache ist eine gesell schaftliche Brücke. Wie notwendig wäre es für uns, einmal Liuf einem abgetrennten Eiland mit uns allein zu sein! Selbst im Verkehr mit Menschen kann das Schweigen — inhaltreich sein. Aber das Schweigen will gelernt sein. Nur wer die Kunst des Schweigens sein eigen nennt, wird oft feinere und stärkere Beziehungen zu seinen Nebrnmenschen finden^ als je das Wort sie zu schaffen vermag. * s* Militärisches. Se. Exzellenz Herr Generaloberst Kriegsminister Freiherr v. Hausen traf heute vormittag hier ein und besichtigte das Quartirr für die Trainkompanie in der Hochwarte und die Kasernenbauten. Sr. Exzellenz reffte daraus mit drr Bahn wirder nach DrrSden zurück. s Der La«-e-k«lturrat für das Königreich Sachse« wird am 6. Novrmbrr zu seiner 53. Gesamtstyung in Dres den zusammentreten. temder dis^mit 2/Oktober ISIS für den Durchgaugsfahrverkehr gesperrt Stadtrat Fra«keuberg,°am 26. September 1913. Hin das hiesige Vereinsregister ist heute auf Blatt 16 der Verein „Tur«erb«Nd" L« Stiederlichtenau eingetragen worden. Frankenberg, am 25. Srptrmbrr 1913. 448/13. Königliches Amtsgericht. Frankenberger Tageblatt Bezirks- Anzeiger AMW sür die MM lind dm Kludlrul zu IMMg i. Ku. - S.», '» 8---"»°"» - D«- «»» L S. R-ib.-, I» I. S».