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Freitag, den 3. Januar 1913 72. Jahrgang « Die 4b ww dritte, etnlpalttae PitttzeNe oder deren Raum >m amtlich«, >etle 45^; »Eingesandt- tm RedalttonStcllc die Zelle »b Für schwierigen »Nd , )en Satz Ausschlag, sür WiederholungSabdruck Ermäßigung nach srst- >endem Taris. Für Nachweis und Offerten > Annahme werden 2d 4 Sxtragebühr de- rechnet. — Die RabattsStzc und Nettopreise haben nur Güttiglett bet Barzahlung binnen so Tagen. Liingere« Ziel, gerichtliche Einziehung, sowie gemeinsame Anzeigen verschiedener Inserenten bedingen die Berechnung de» Brutto-ZetlenpretseS. Jnseraten-Alnnahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expeditionen. »ochentag ab«,»« für den solgenden Tag; «onnadend und Mittwoch der Unterhaltungsbeilage .Frankenberger Erzähle,-. Bezug,preis viertel. Munn?» « monatlich so TrSgerlohn extra. — Einzelnummern lausenden ° ^-früherer Monate io 4. Uwrden in unserer Eeschä,»stelle, von den Boten und Ausgabestellen, sowie ahne v°n asten Postanstalten Deutschland, unk Oesterreichs an- Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband nach in der Ge- iqdsMelle austiegenden Bezug,»edtngungen. 'n ' Frankenberger Tageblatt Anzeiger MMt für -je ZimM LMWtvmlW MK »« MM -mtqM mi> dm Mü M IrMMrz i. Zg »«ranwo^ch« «.dastw-: Ernst R-ßb.rg 'n Frankenberg i. Sa. - Druck und ««lag von Roßberg in Frankenberg i. Sa. «nMudtaungen: «rüber- Anzeigen sind bis 9 Uhr vorm., kleinere «nzeigenprei«, bis spätestens II Uhr mittags des Ausgabetages aufjugeben. Teil die Z, von «nzeiae» an bestimmten Tagen und Plätzen tabellarisch, ^nn kein! Gewähr Ubernominen werden, «nzeigenausgabe durch stehendem ! Fernsprecher schließt jedes Reklamationsrecht aus. rechnet. — Elebiihr ^ das Tausend S für dt- Poft. Fern sprech^SO ^Telegramme - Tageblatt Frankenbergsachsen. Hundesteuer. Auf Grund der Hundesteueroiduung der Stadt Frankenberg vom 3V. Dezember 1907 werdm diejenigen Personen, welche im hiesigen Orte Hunde halten, hierdurch aufgefordrrt, Mc Vermeidung der wegen nicht rechtzeitiger Anmeldung und Versteuerung der Hunde, sowie Hinterziehung der Hundesteuer angrdrohten Strafe . . . bi« zum 17. Januar 1913 „ bet der Stadthauptkasse, 2. Obergeschoß Zimmer Nr. 11, anzuzeigen, welche Hunde sie , , „ , , am 1«. Januar (Aühttag) besessen haben, und für diese ... -- bi» zum 31. Januar ISIS die festgesetzte Steuer auf das Jahr gegen Entnahme der neuen Steuerzeichen an dieselbe «affe abzuführen. Die volle Jahresstruer beträgt sür Hunde, welche zum Ziehen verwendet, und Hunde, die zur Bewachung von Grundstücken in Gärten und Höfen und zur Bewachung von Fahr zeugen gehalten werden, 3M. — Pf., sür alle übrigen 15 M. — Pfg. Für Zughuubr ist die nach der Bekanntmachung vom 13. Februar 1899 erforder liche Bescheinig««- über die Benutzung als Zugtiere vorzylegen. Hierbei werden folgende Bestimmungen der Hundesteuer-Ordnung in Erinnerung ge bracht: (Abs. 3) Befreit von der Steuer sind: a) junge Hunde auf die Dauer der Säugezeit (zwei Monate von der Geburt ab), b) Hunde, die an anderen Orten gehalten und nachweislich versteuert waren, im Laufe des Steurrjahres aber hierher gebracht worden sind, bis zum Ablaufe des Zeitraumes, für den die Steuer anderwärts gezahlt ist. (Abs. 4) Für dir nach dem Zähltage angeschafften oder zugebrachten steuerpflichtigen Hunde und für die im Laufe des Jahres steuerpflichtig werdenden jungen Hunde wird die Steuer für die Zeit, auf welche eine solche noch nicht nachweisbar entrichtet ist, nach Monaten berechnet, wobei der Zugangsmonat außer Berücksichtigung bleibt. 8 2. Die L>teuer für die am Zähltag vorhandenen Hunde ist bis zum 31. Januar, diejenige für die im Laufe des Jahres angeschafftrn oder zugebrachteu steuerpflichtigen Hunde binnen 14 Togen nach der Anschaffung oder Einbringung und diejenigen für die im Laufe des Jahres steuerpflichtig werdenden jungen Hunde binnen 14 Tagen nach Ablauf der Säugezeit, gegen Aushändigung einer Steuermm ke, zu entrichten. Für den Fall, daß der versteuerte Hund vor Ablauf de-; Jahres verendet oder getötet oder dauernd nach auswärts verbracht wird, wird ein der übrigen Zeit des Jahres entspre chender Tell der Steuer, nach Monaten berechnet, gegen Rückgabe der Steuermarke zurück erstattet, wobei der AbgaogSmonat unberücksichtigt bleibt. Der Anspruch auf Rückzahlung der Steuer erlischt mit Schluß des Steuerjahres. Für die in § 1 Absatz 3 bezeichneten Hunde sind spätestens 14 Tage nach der Geburt, bez. der Anschaffung oder Einbringung, Kontrollmarken gegen 30 Pfennig Gebühr für eine Marke zu lösen. Dabei ist das Alter junger Hunde durch amtliches oder tierärztliche- Zeugnis, die auswärts erfolgte Versteuerung aber durch Steuerzeichen oder Steuerquittung nachzuweisen. Die Steuer- und Kontrollmarken gelten nur für die Hunde, für welche sie gelüst sind. Für den Fall des Verlustes einer Marke ist unter Erlegung von 30 Pfennig eine Kontrollmarke zu entnehmen. Frankenberg, am 30. Dezember 1912. Ler Stadtrat. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Bauunternehmers Ernst Bruno Lr«tert in Dittersbach wird heute, am 31. Dezember 1912, nachmittags '/.4 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Herr Rechtsanwalt Axt in Frankenberg wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 2a. Januar 1S1S bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eine» anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden falls über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf de« 28. Januar 1S13 vormittag» 1« Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf de« 11. Februar 1S13 vormittag» 10 Uhr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu ver abfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 2S. Januar 1S13 Anzeige zu machen. (L 9/12 ) Königliches Amtsgericht zu Krautenberg, am 31. Dezbr. 1912 Sonnabend, de« 4. Ja««ar 1913, vormittag 11 Uhr soll in GaruSdorf 1 Nähmaschine, 2 viereckige Tische und 1 Partie Heu und Grumt öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Bieter sammeln im Restaurant des Herr« Schmidt. Frankenberg, den 31. Dezember 1912. Der Gerichtsvollzieher beim Königl. Amtsgericht. Gemeindeverbandssparkasse Niederwiesa. Ä's"« «erzinsnn, AI/, 7" LiesvLLttsslellv uiimlllelkar »m UsdndvL. MScbtevenoiMung Die Londoner Frirdensverhandlungen, deren Dauer man anfänglich auf höchstens drei Wochen bemessen hatte, wollen noch immer nicht so recht vom Fleck kommen, da die beider seitigen Forderungen und Vorschläge sich bisher nicht ver einigen lassen, und hierbei trifft nicht die Schuld dir Türkei allein, der man Verschleppungstaktik vorwirst, sondern auch die Balkanstaaten tragen ebenfalls durch ihre gar zu wert- gehenden Forderungen dazu bei, daß eine Einigung sich nicht erziele» lassen will. Die jüngst von den Türken gemachten Präpositionen fanden bei den Vertretern der Verbündeten glatt« Ablehnung, und man kann schon zufrieden sein, daß kein glatter Abbruch der Erörterungen erfolgte, sondern daß man mehrmals zu dem Mittel der Vertagung griff. Das ist zweifellos ein Zeichen der Geneigtheit, möglichst Z bald Frieden zu schließen, ver im allseitigen Interesse läge. ' Die Balkanmächte haben bereits ungeheure Opfer bringen müssen, und eine Fortdauer des Krieges würde für sie weiteren empfindlichen Schaden bedeuten. DaS gleiche gilt ja auch an und sür sich, für die Türkei, aber diese war in der Zwischen zeit in der Lage, beträchtliche Reserven aus Kleinasien heran zuziehen und auch sonst' die Rüstungen, namentlich die Fürsorge sür die Versorgung der Truppen zu vervollständigen, die türkischen Chancen sind daher nicht zu klein einzuschätzen, zumal man allem Anscheine nach mit jener Stimmung beseelt ist, dir bei Krirgsbeginn fehlte, was nicht in lrtzter Linie zu den großen Niederlagen mit beitrug. Man kann es unter diesen Umständen den Türken keineswegs verdenken, wenn sie nicht so ohne weiteres zu den Forderungen der Balkan staaten, die auf einer Zerstücklung des osmanischen Reiches hinauslaufen, ja und amen sagen, denn «S handelt sich sür die Türkei um die weitere Existenz als Großmacht. Uebrr- di«S hat die türkische Regierung Rücksicht auf die Lage im Innern zu nehmen, und ein allzu weites Entgegenkommen, insbesondere die Aufgabe von Adrianoprl würde sicherlich schwere Wirren hrraufbeschwören. In» dieser Zwickmühle erscheint man am Goldenen Horn sich jetzt mit der Absicht zu tragen, als einzigen Ausweg die Vermittlung der Mächte anzurufen und sich deren Entschei- dung unterwerfen zu wollen. Auch aus politischen Gründen möchte man die» gerne, von der Erwägung ausgehend, daß sich die Regierung dann vor dem Volke salvieren könnte, mit der Motivierung, daß man nicht anders konnte als dem Druck der Europamächte nuchzugeben. Damit wäre nach Ansicht der Pforte den Friedensbedingungen ein gewisses Odium genommen, da man gewissermaßen nicht genötigt wäre, sie aus der Hand der Balkanstaaten zu empfangen. Ob die Mächte diesen ehrenvollen Antrag annrhmen und dergestalt die Botschafterkonferenz zur eigentlichen Friedenskonferenz machen werden, steht noch dahin, sicherlich würde sich aber hier leichter eine Einigung erzielen lassen, als wenn beide Parteien einander gegenübrrstrhen. Unttlcbt aut Irieelen Aus Konstantinopel wird geschrieben: Nach Informationen aus kompetenten Pfortekreisen haben die Bevollmächtigten der Balkanstaaten den letzten Vorschlag der Pforte in der Mon- tagsitzung, wenn sie ihn auch nicht kategorisch verwarfen, jo doch mit Anzeichen des Unwillens ausgenommen. Der Vor schlag ging dahin, den Mächten die Lösung aller aus dem Kriege sich ergebenden Fragen anzuvertrauen, ausgenommen die Frage von Adrianoprl und jene der Inseln des Archipels, über die die Pforte mit den Verbündeten direkt zu verhandeln beabsichtige. Obwohl die Instruktionen der Pforte sehr klar waren, haben die türkischen Bevollmächtigten doch in gewissen Punkten ergänzende Instruktionen verlangt. Man glaubt auf der Pforte, daß sich eine Formel für ein Arrangement finden werde, das der Türkei dir Stadt Adrianoprl brläßt. Nach drm türkischrn Ministerrat am Dienstag wurden den türkischen Bevollmächtigten in London neue Instruktionen gesandt, auf Grund deren man glaubt, daß die Verhandlungen einen ent scheidenden Schritt vorwärts machen werden. Dieser optimistischen türkischen Auffassung scheint die Mittwoch-Sitzung der Friedenskonferenz Recht gegeben zu haben. Aus London wird darüber berichtet: Die Friedenskonferenz hat sich am Mittwoch nach einer Sitzuna von vier Stunden Dauer auf Freitag nachmittag vertagt. Man glanbt, Vast ein erheblicher Fortschritt erzielt worden ist. Nach einer amtlichen Mitteilung hat die Friedenskonferenz über gewisse Punkte eine Einigung erzielt. Die Besprechung gr Wisser anderer Pnnkte ist ans Freitas vertagt worden. Das Reutersche Büro erfährt, dast die Delegierte« der Balkanstaaten in der Zwischenzeit über diese letzten Punkte verhandeln werden. Während die Nachrichten aus London beruhigend lauten, läßt eine Privatmeldung erkennen, daß die Balkanstaaten auch die Kriegsmöglichkeit noch nicht aus dem Auge verlieren und ihre Kriegsbereitschaft in demselben Maße betonen, wie es in letzter Zeit von den Türken geschehen ist. Es wird berichtet: Nach zuverlässiger Information traten Pasitsch, der serbische, und Geschow, der bulgarische Ministerpräsident Donnerstag morgen in Belgrad zusammen, um über ein weiteres mili tärisches Vorgehen gegen die Türkei zu beschließen. Der Kampf um Janina Die griechische Artillerie beschoß in der Nacht zum Dienstag die großen Biwaks der Türken zur Linken der Straße nach Janina, sowie den Ort Bisani. Dir Türken antworteten nicht, machten aber um 3 Uhr morgens auf das Zentrum und den linken Flügel der Griechen einen Angriff, der jedoch zurück- geworsen wurde. DaS Artilleriefeuer dauerte den ganzen Dienstag an. Rumänien nn» Bulgarien In Bukarest ist die amtliche Mitteilung der bulgarischen Regierung ringetroffen, daß Präsident Danew Vollmacht habe, mit dem rumänischen Gesandten in London, Misch», über die schwebenden Fragen beider Länder zu verhandeln und diese zum Abschluß zu bringen. Damit ist die Angelegenheit in jene Phase getreten, die von feiten Rumäniens bereits nach. Einstellung der Feindseligkeiten gewünscht worden ist. * * * Loudon, 2. Januar. Die Friedenskonferenz begann am gestrigen Nachmittag gegen 3 Uhr. Benezelos führte daS Präsidium. Reschtd Pascha nahm als Erster das Wort und führte aus, daß die von Konstantinopel eingrtroffenen In struktionen es gestatten, neue Vorschläge zu machen. Die Pforte sagt, sie erachte es sür notwendig, die Großmächte über Albanien, Kreta und Makedonien zu befragen. Adria nopel und die Inseln im Aegäischen Meer werden in die Be sprechungen nicht mit rinbezogrn werden. Die Balkandrle- gierten erklärten hierauf, die Vorschläge nicht annehmen zu können. Die verbündeten Balkanstaaten wollen nur mit der Pforte und nicht mit den Großmächten verhandeln. Reschid Pascha meinte darauf, daß die Türkei ihren guten Willen,