See zu heftigen Wellen auf. Dann stürmte es im Wirbel gegen einander, als würfen die Schweizergebirge den Wind, der aus dem Piemontesischen strömte, zurück und dieser wieder jenen. Ergrimmt ließen sie ihre Wuth auf den See aus, kämpften mit einander sich drehend und wirbelten die gehobenen Wellen durch einander, daß sie schäumend sich selbst zerschlugen. Nun ergriffen sie das Schiff, drehten es aus seinem Lauf; bald schwankte es hierhin, bald dorthin; das Segel flatterte, dann wurde es wieder gefüllt und drückte auf die eine Seite, dann wieder zu der anderen hinübergeworfen, daß der Bord dem Wasser gleich war. Das Gesprudel der Wellen flog mir in's Gesicht und über mich hin. Die Schiffer hingen sich an die Taue und zogen mit aller ihrer Kraft das Segel in die Richtung, aber es war stärker als sic. Geworfen, geschleudert wurden sie oft über einander her. Hier sah ich, was die Frau vermochte: die hatte mehr Stärke, als die Männer. Ich wickelte mich auS dem nassen Mantel und faßte auch mit an. Ich schrie, man sollte das Segel nieder lassen, denn der Wind werde das Schiff umwerfen, aber die Schiffer schrieen mir entgegen, das Segel müsse bleiben, sonst werde das Schiff Umschlägen. Der Streit wurde heftiger; ich verlangte nun, das Segel nur etwas niedriger zu machen. Den Willen thaten sie mir, aber daö Schiff schwankte stär ker und sie zogen sogleich das Segel wieder in die Höhe als einziges Mittel, unser Leben zu retten. „Seien Sie ohne Sorgen," sagten sie, „das Schlimmste ist schon vorüber, der Wirbelwind! nun mag er wehen so stark er will; wir müssen daö Segel ihm stramm aufsetzcn, dann drückt er das Schiff gegen das Wasser und eS geht gut." So geschah es auch. Der Wind lag stärker in dem Segel und das Schiff schnitt durch die Wellen in schnellem, gleichförmigem Laufe. Wir suchten den nächsten Ort zu