XVII zigen Jahresfrist 56 Portraits zu vollenden ver mochte, unter denen sich mehre umfangreiche Fami liengruppen des königlichen Hauses befände». Zu wün scheu wäre gewesen, wenn Tischbein auf ver mün- cheuer Ceutralausstelluug im Jahre 1859 vertrete» wer den sollte, daß man nicht ans Gotha sein Erstlings werk, den Conradin, sondern seine Blütheschöpfungen aus Oldenburg heraugezogen hätte. Aber was will das oben Berichtete sagen gegen den Umfang seiner Thätigkeit auf anderen Gebieten! Man denke nnr an seine Zeichnungen nach antiken Vasen. Die glückliche Entdeckung der großen Grab stätte Großgriechenlands in der Umgegend Nola's im Jahre 1789, deren reiche Ausbeute der englische Gesandte zu Neapel, Ritter Hamiltou, für 40000 Scudi ankaufte, brachte unseren Tischbein auf zwei höchst fruchtbare Ideen. Er edirte zunächst ein Kupferwerk von vier Bänden über antike Vasen, wozu nach seinen und Hamiltons Angaben den englischen Text der Fürst Jtalinskh verfaßte, während gleichzeitig eine französische Bearbeitung erschien. Diesem höchst schätz baren Werke folgte ein noch wichtigeres. Tischbein war nämlich während seines Aufenthaltes zu Zürich im Jahre 1781 durch deu Dichter Bodmer auf das Studium Homer's als Fundgrube bildnerischer Stoffe hingeführt worden. In Neapel erhielt diese Richtung durch die ununterbrochenen Auschauuugeu antiker Bild- uerei reiche Nahrung. Nnn überzeugte sich Tischbein nach und nach, daß die meisten antiken Bildwerke den Tischbein I. H