XVI neu; dann könnte ich sie in einem Saale des hiesigen Schlosses, den ich in Arabesken decoriren lasse, so auf stellen, wie nns Beispiele des Baticans vorschweben." — Die ersten Versuche der wiederbelebteu Wandmalerei in der Billa Bartholdy mit ihrem biblischen, nnd in der Villa Massimi zu Rom mit ihrem dichterischen Bilderstoffe begannen ja ebenfalls erst nach den Be freiungskriegen; die münchencr Fresken sogar erst im Anfänge der zwanziger Jahre, gegen deren Schluß Tischbein bereits vom Schauplatze seines kolossal ausgedehnten Wirkungskreises abgerufen wurde. Ko lossal muß wohl das Bereich seiner Thätigkeit erschei nen, wenn man erwägt, daß er sich nicht allein mit Glück als Landschaft-, Blumen-, Thier-, Genre- und Portrait-Maler, sondern selbst als Kupferstecher ver suchte. Wie er die ersten Blätter zu Schep's orni thologischem Werke lieferte, so hat er auch mehre Ra- diruugeu iu Rembrandt's Manier, verschiedene radirte Familienbildnisse und Darstellungen nach Antiken hinter lassen. Seine Hauptstärke freilich besaß er als Portraitist. Mau deuke uur au die herrlichen Bildnisse Lavater's und Bodmer's, an das in '^Stunden vollendete Por trait der Gemahlin Friedliches d. Gr., der Lady Hamilton, des Generals von Bennigsen, in gan zer nnd lebensgroßer Figur zu Pserde, an die vielen trefflichen Familienbilder des oldenburger Regenten hauses u. s. w. Welche Gewandtheit Tischbein in diesem Fache hatte, muß schon aus dem Umstande er sichtlich werden, daß er 1779 zn Berlin in einer ein-