118 bewunderten es wegen seiner Natürlichkeit; man glaubte wirklich darin umhergehen zu können; die Bäume, als könnte man sie abhauen und ihre Borke abschälen; und der alte Gartenzaun, als ließe sich Planke vor Planke herausziehen; und die Sonne, wie sie über das kurze moosige Gras hin streifte! Und doch, weil das Bild von keinem der berühmten Meister war, die man gern in sein Cabinet nimmt, wurde eS wohlseil verkauft; dahingegen ein Blumenstück von van Huysum mit einem Vogelnest, wo die Haare mit Schatten und Licht gemalt waren, mit Tausenden bezahlt wurde, weil so eins zu einem Cabinet gehörte. — Nur ein Mal kam mir ein Kunstfreund auf einer Gemäldeauction zu Amsterdam vor, der, nachdem die Bilder schon zu einem hohen Preise Hinaufgetrieben waren, noch immer mehr bot, indem er sagte: „Wer kann das so wohlfeil fahren lassen, es ist so geistig gemalt! Wenn man Liebhaberei haben will, muß man Mensch sein. Oe Lsestsr dsbben Ireens OisUinbsrsi." Zu einem guten holländischen Cabinet gehört: ein Kopf von Rembrandt; eine ausgeführte Skizze von RubenS; ein Bild von Gerhard Douw; vom alten Mieris; Franz Mieris; zwei von Wouwermann, eins von seiner ersten Manier und eins von seiner letzten; von Berg- hem; A. Kupp; Ostade; Teniers; Brouwer; Metzu und Terburg; das Innere einer Kirche von P. Neef; ein Stillleben mit Früchten von de Heem; Blumen von Huysum; Ochsen von Potter; ein Viehstück von Adrian van der Velde; eine stille See von Wilhelm v. d. Velde; eine stürmische See von Backhuysen; ein Bild von Slingelandt; eins von Schalken; ein Por trait von van Dyck; ein Kopf von LievenS; ein Breug- hel; Hondekoeter; van der Werf; Poelenburg; Elzheimer; Rottenhammer; Snyderö; Both; Lai-