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SOI Doaaerst««, »kN LS. Dereower DMlt str die KmM DlchPlmmW Md«, d«r MLch MzaW md dm Wir«! z« ImßMg i. Zs. Berantwortlichk' Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von E. G Roßberg in Frankenberg i. Sa. »rschetnt an jede,:, «a^entag abend - sür den folgenden Tag. Bezugs preis vierteljährlich I 4 bt H, mon, tlich 50 H. Trägerlohn e^tra. — Einzelnummern laufenden MoratS ü ft Sherer Monate 10 Bestellungen " rden in nnt»' Geschäfkssteste, von den Boten und Ausgabe- stellen, sowie v"n 'Len ^staust«, oen Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Naq dem i^'ande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größer« Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis späte,tens 11 Uhr mittags deS jeweiligen Ausgabetages Kür Aufnahme von Anzeiger, an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. hach- S1. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Anzeigenpreis: Die s -gesp. Petitzeile oder deren Raum 1k H, bei Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eingesandt- i« RedakUonsteil« 35 H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für M-derholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Faß Nachweis und Offerten-Annahme werden 2b H Extcagel-ühr berechnet. Jnserateu-Anna^me auch durch all« deutsch«« Knnoacrn-Expeditione«. . 8. Dezember. Schlug aus Schlag erhielten die Franz»,.n. So konnten folgende Nachrichten vom Kriegsschaupla^c in die Heimat übermittelt werden: Versailles, den 28. Dezember. Vom Mont Avron wurde das Feuer unserer Belagerungs-Artillerie heut«-nicht erwidert. Es feuerten nur die Forts. Versailles, 29. Dezember. Am 28. gelang es der Belagerungs-Artillerie auf der Ostfront von Paris, nachdem der Mont Aoron am 27 zum Schweigen gebracht war, den Bahnhof von Noissy le fee wirksam zu beschießen und die in Bondy kantoumereude feindliche Artillerie zu vertreiben. Diesseits 3 Mann Verlust. v. Pod Kiel Ski. Albert, den 30. Dezember. Am 28. hat Oberstleutnant Pestel von den Ulanen mit einer flie- gendett Kolonne von 3 Kompanien und 3 EstadronS bei Longprö 3 Bataillone Mobilgarden geschlagen und ihnen 3 Fahnen, 10 Offiziere, 230 Mann abgenommen. Diesseits 6 Mann verwundet. v. Sperling. Ueber die Franzosen berichteten ungünstig lautende Nachrichten aus Lille, .Arras Douay. Tages-Uebersicht: Rekogn. geg. Mohon (7. Komp. Niederrh. Füs.-RgtS. Nr. 39). Gefecht b. LongprS les Corps Satnts (T. VIII. A.-K. u. 3. Kav.-Div.). Rekogn. v. Briare gegen Cosne (Teile d. Großherz. Hess. Div.). Rekögn.-Gefecht b. L« Gut du Loir (Teile X. A.-K. u. 1. Kav.-Div.). Patt.-Gefecht bei Choisy le Rvi (Teile VI. A.-K.). 1. Tag d. Gefechts bei CHLteau Renault (T. X. A.-K. u. 1. Kav.-Div.). Zulttsnä M arr Oruttcde» Insel ponape. Amtlich wird die Hiobspost von dem blutigen Aufstand auf der deutschen Karolinen-Insel Ponape durch den stellver tretenden Gouverneur von Deutsch-Guinea, Regierungsrat Oßwald, bestätigt: Ain 18. Oktober wurden der Bezirkshaupt mann Regierungsrat Böder, Sekretär Brauckmann, Stationsbeamter Hollborn, Wegedautechniker Häfner und fünf eingeborene Bootsjungen von Dschokadsch- Leuten ermordet, die sich seitdem im Aufstande befin den. Der Beweggrund war Unzufriedenheit mit den Wege- bauten. Die sogen. Kolonie war bedroht und wurde mit treu gebliebenen Eingeborenen verteidigt. Als am 30. November der Dampfer „Germania" die Nachricht nach Neu-Guinea überbrachte, ging der stellvertretende Gouverneur mit 90 Poli- zetsoldaten sofort nach Ponape, wo er alle übrigen Europäer wohlbehalten antras. Ernste Angriffe auf die Kolonie hatten nicht stattgesunden. Am 13. Dezember trafen weitere 70 Mann ein, und am 19. d. M. ging der Kreuzer „Cormoran" vor Anter. Die 200 bis 250 Ausrührer verfüge» über etwa 90 Feuerwaffen; über die Menge der Munition war noch nichts bekannt. Inzwischen ist das Kriegsschiff „Planet" vor Ponape cingetroffrn, die Kreuzer „Emden" und „Nürnberg" sind dahin unterwegs, so daß die notwendig gewordene Züch tigung der Schuldigen zweifellos schon vollzogen ist. Daß hier zur Abschreckung blutige Strafen verhängt werden müssen, ist (selbstverständlich. Dem Kaiser ist über den beklagenswerten Zwischenfall sofort Vortrag gehalten worden. Die Karolinen- insrln waren 1899 durch Kaus von Spanien an Deutschland übergegangen. Die Verhältnisse haben sich seitdem gut ent wickelt. Die Bevölkerung der Inseln ist im allgemeinen fried lich; eine Ausnahme macht nur Ponape, wo jedoch einige Gemeinden ebenfalls ruhig und friedlich sind. Tragisch ist es, daß die Fortsetzung einer Kulturarbeit, die der Insel för derlich sein sollte, der Wegebau, Anlaß zu dem blutigen Ueber- fall wurde. Grundstücksstreitigkeiten haben zu dem Ausbruch des Auf staudes mit beigetragen. Der Grund und Boden gehört ei nigen wenigen Häuptlingen und die Untertanen besitzen ihre Laüdstücke nur als Lehen, die von den Häuptlingen jederzeit zurückgezogen werden können. Dadurch wird die Arbeits freudigkeit gehemmt und die Unzufriedenheit geschürt. Die Häuptlinge verpflichteten sich zwar, den Landesuntertanen ihr Lehen nicht mehr zu entziehen; gleichwohl kann sich die Re form nur allmählich und erst nach Jahren durchsetzen. Die Eingeborenen aus Ponape müssen im Alter von 16 bis 45 Jahren fünfzehn Tage im Jahre für die Negierung um den ortsüblichen Togelohn von 1 Mark arbeiten. 50 Prozent des Arbeitslohnes erhallen davon die Häuptlinge, die nichts tun, 50 Prozent die Arbeiter. In dem RegierungsratiBöder verliert die Kolonialverwaltung, wie die „N. A. Ztg. " schreibt, einen ihrer ältesten Beamten, der sich in Kamerun, Togo und Ostafrika in langjähriger Wirksamkeit bewährt hatte und als rühriger, in der Behandlung von Eingeborenen besonder» er fahrener Mann bekannt war. Böder, der zuletzt Bezirksamt- manu in Daressalaam war, befand sich erst seit Ende 1909 in Ponape. Er hinterläßt eine Witwe mit zwei Kindern, von denen das jüngste erst vor einigen Wochen in Ponape geboren ist: — Der Sekretär Brauckmann war ein jüngerer Beamter, dfr indessen bereits zeitweise den Bezirlsamtmann zu vertreten und dabei gleichfalls Ruhe und Besonnenheit an den Tag gelegt hatte. Vas kiff am 1. Januar 1911 in ven 70. Jahrgang ein. Ls wird auch fernerhin feine vornehmste Aufgabe darin erblichen, ein Änlerhsltungs- und Mldungsorgsn zu bleiben, das, auf deulschnalio- nalem Hoden stehend, in voller Unabhängigkeit der allgemeinen Wohlfahrt wie dem gesunden Fortschritte und der Aufklärung dient, — von allen -Vorgängen im politischen, wirtschaftlichen und sonstigen öffentlichen Leben ein übersichtliches Hild darzubieten, — das Interesse für das Le- meindeleben in der Heimat zu fördern, — durch leicht verständliche, aber doch auch frische Schreib weise die alle Mlieblheit und den guten Lus eines gern gelesenen, volkstümlichen Erovinzial- blsttes zu bewahren. In -Verfolgung dieser Mfgabe werden wir nach wie vor einen gediegenen mannigfaltigen Unterhsltungsstoff dsrbieten, um das „Franken berger Tageblatt" such fernerhin zu einem gern gesehenen Laste am heimischen Herd, zu einem geschätzten Familienfreund zu gestalten. Wegen seiner großen Verbreitung in dem gesamten Bezirk Frankenberg ist das „Franken berger Tageblatt" mit seinem alle Stände um fassenden Leserkreise auch ein erfolgreiches In- serlionsorgan. Wir nehmen hiermit Veranlassung, zum Meu- abonnement auf unser „Tageblatt" und zu flei ßigem Inserieren in demselben einzuladen. Kranenberger Tageblatt -Verlag und Hedaklion. FMkÄkM NOM — Ami,bk« Hömzl. »ml ,M. HehSkik, — Lui Nngelegenbeii Ser prlnren Max. Der Kömgl. Sächf. Staatsanzeiger veröffentlicht folgende amtliche Erklärung: „Die Erklärung im amtlichen Teile unseres Blattes vom 24. d. M., Nr. 298, den vielbesprochenen Artikel Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Max betreffend, ist uns nicht von der Königl. Staatsregierung, auch nicht von den in Lvauxolieis beauftragten Herren Staatsministern, fordern von dem Ministerium des Königlichen Hauses zugegangen. Wie wir feststellen können, sind weder die Staalöregierung, noch die iu LvauAslioi» beauftragten Herren Minister mit der An gelegenheit befaßt gewesen und sie haben von der Erklärung vor ihrem Erscheinen keine Kenntnis gehabt." Zu dieser Erklärung bemerken die „L. N. N.": „Das ist eine so klare und deutliche Sprache der sächsischen Regierung, daß niemand mehr darüber im Zweifel sein kann, sie selbst habe mit der ganzen Angelegenheit des Prinzen Max und mit der Erklärung in seiner Sache im „Dresdner Journal", die im Grunde genommen auf eine Verbeugung vor Rom hinausläuft, auch nicht das Geringste zu tun. Wir freuen uns über diese Deutlichkeit der Regierung, umsomehr, als sie augenscheinlich noch gerade zur rechten Zeit kommt, um mit gewissen unverantwortlichen Einflüssen aufzuräumen. Als Opfer dieser Vorgänge muß man den Minister des Königl. Hauses, Staatsnunister a. D. v. Metzsch, betrachten, der augen scheinlich im guten Glauben seine Zustimmung zu der Ver öffentlichung der Prinz Max-Erklärung dem Bischof aussprach, ohne dabei zu bedenken, daß der „Sächsische Staatsanzetger" das Organ der StaatSregierung sei, also in diesem Falle der in Lvanßoliois beauftragten StaatSminister, die sicher eine Verbeugung vor Rom im amtlichen Teile des „Sächsischen Staatsanzriger" zu verhindern gewußt hätten." Wie weitere Meldungen aus Rom besagen, hat sich Prinz Max vor der Macht Roms gebeugt. Der Prinz unter schrieb bereit» die von der Kongregation Santo Ussizio vor bereitete Unterwcrfungsformel. Er wird nun vom Papst empfangen werden. Im Vatikan glaubt man, der Prinz werde nach der Audienz beim Papste sofort wieder abreisrn. Der Papst wird vermutlich eine Enzyklika an die unierte» Griechen erlasse«, worin die „Irrtümer" im Artikel de» Prinzen Max widerlegt werden sollen. OrrMcbei eaS SLcdritcdrr. Frankenberg, 28. Dezember 1910. I» tze« zwölf Nächten. Die Tage zwischen dem Weihnachtssest und dem Drei- königstage bilden die schon in grauer Vorzeit als eine ganz besondere Frist angesehene Zeit der zwölf Tage, in welchen heute noch vielfach manche Verrichtung unterlassen wird, wie z. B. die häusliche Wäsche, die nach dem Volksglauben Un heil nach sich zieht. Tausende von Hausfrauen achten sorg- fam auf diefe alte Ueberlieferung, an die man sich natürlich in den modernen Betrieben der Gasthöfe und anderer Anstalten nicht im mindesten kehren kann. Nach dem Glauben unserer Vorfahren stattete in diesen Tagen Frau Freia allen häuslichen Anwesen Besuche ab und spendete ihnen ihren Segen. Auch heue noch ruht ja wenigstens auf der Woche zwischen Weih nachten und Neujahr ein Schimmer festlicher Behaglichkeit, der erst im neuen Jahre wieder verfliegt. Bloß der so viel gefeiert« Tannenbaum merkt davon nicht viel, für den sind diese Tage vor seiner „Plünderung", die zumeist am Silvester-Abend erfolgt, eine Leidenszeit. In jedem Jahre schärft die Mutter ihrer Trude und ihrem Max von neuem ein, daß sie nicht von den Süßigkeiten am WeihnachtSbaum naschen sollen; aber was reizte mehr, als ein kleiner Versuch, etwas von den Leckereien zu erbeuten? Hat die Trude einen Bonbon erwischt, so nimmt Max mit Heldenmut zwei, und so geht es weiter und weiter, bis sich dann im Augenblick deS Plünderns zeigt, daß nicht viel mehr vorhanden ist. Bis Neujahr wird auch daS Umtauschen der Festgeschncke erledigt, das nicht «seltM noch mehr Umstände macht, wie das Einkäufen. Es ist kein Wun der, wenn die Geschäftswelt selbst bei der größten Kulanz den Wunsch hegt, auch diese Tage möchten erst überwunden sein. Den vollen Reiz der Zeit empfinden die frisch verlobten Paare, die in diesen Tagen die größte Zahl von Briefen wohl während ihres ganzen Erdenwallens erhalten, alle die Glückwünsche, die mit so großer Sorgfalt studiert werdm, um die Gedanken zu erkennen, die bei den Absendern obgewaltet haben. Ja, Weihnachten ist vorbei, aber an seine Tage knüpfen sich die schimmernden Fäden der Erinnerung und halten uns sest noch auf lange, hinaus. s- Reue Bilder an unserer Aushängetafel: Neujahr in Deutsch-Ostafrika. — Böhmische Flößer mit Silvesterkarpfen in Hamburg. — Eine Kaserne auf dem Wasser. s-p. Postalisches. Die bis Ende Dezember d. I. noch nicht aufgebrauchten Nachnahme-Paketadressen und Nachnahmekarten (offene, gedruckte Karten und Post karten) der bisher üblichen Form und Beschaffenheit können neben den neueingeführten Formularen mit anhängender Post anweisung noch bis Ende Juni 1911 unter der Bedingung benutzt werden, daß ihnen ein ausgesülltes Postanweisungs- Formular, haltbar befestigt, beigesügt wird. -f-* Bom WethvachtSverkehr. Am 1. Wrihnachtsfeiertag wurden 1132 Fahrkarten, darunter 274 nach Chemnitz, am 2. Feiertag 1943, darunter 672 nach Chemnitz, am 3. Feier tag 2442, darunter 1016 nach Chemnitz, am hiesigen Bahn hof verkauft. f Die Zahl der Mitglieder der sächsisches HaudelS- vud Gewerbekammer» ist nach einer Verordnung des Mi nisteriums des Innern and.rweit festgesetzt worden. Hiernach beträgt die Zahl der HandelSkammermitglieder in Dresven 30, in Chemnitz 26, in Plauen 25, in Leipzig 21 und in Zittau 18. Die Gewerbekammern zählen von diesem Zeit punkt an in Dresden 24, in Chemnitz 21, in Plauen 18, in Leipzig 18 und in Zittau 15 Mitglieder. * * s- Flöha. Im kommenden Frühjahr wird in der Carola- straße hier ein Verwaltungsgebäude für das Königl. Bezirks kommando Flöha erstehen. Im Erdgeschoß werden die Bureau räume eingerichtet; in den ersten Stock kommen Wohnungen für verheiratete Unteroffiziere und in das dritte Stockwerk die Quartiere der unverheirateten Unteroffiziere, sowie der Mannschaften. — Mittweida. Am 22. Dezember erhielten sechs alte brave Arbeiter für ihre mehr als 30jährige treue Tätigkeit in den Werken der Firma F. E. Weidenmüller (Antons- thal i. S. und Dreiwerden) die silberne Medaille für Treue in der Arbeit. Dir feierliche Uebergabe fand in Antonschal