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Januar erfolgen. Da aber dieser Tag Heuer aus einen Sonn abend fällt, so nimmt der Unterricht laut gesetzlicher Anord nung diesmal erst Montag, den S. Januar, wieder seinen Anfang. -f* GtatifltscheS vom Eisenbah»verkrhr. Ueber den Fahrkartenverkauf im Monat November 1910 auf Bahn hof Frankenberg können wir folgendes mitteilen. ES wurden verkauft: Einfache Fahrkarten 2. Klasse 539 Stück ( 627) 3. „ 6492 „ ( 8175) 4. „ 8967 Sa. 15998 Stück (19948) Doppelkarten (Hin- und Rückfahrt nach Chemnitz oder Hainichen) 3. Klasse 1173 Stück ( 1162) Arbeiterwochenk. (je 6 Hin- und Rücks.) 697 „ ( 659) MonatSk. (beliebig zur Hin- und Rückf.) 28 „ ( 31) Militärfahrkarten 56 „ ( 142) Fahrradkarten 19 „ ( 31) Hundekarten 28 „ ( 53) Bahnsteigkarten 155 „ ( 173) inSgeiamt: 18154 Stück (22199) Die eingeklammerten Ziffern geben die Zahl der im Vor monat verkauftm Fahrkarten an. Monat Januar 1910 18722 Stück Februar e» 15613 * März 19872 ff w April w 18120 ee Mai »» 25143 Juni 21751 w Juli 23894 n w August »» 25136 e» w September e» 19904 w w Oktober w 22199 w * November w 18154 w Summa 228508 Stück sst. Vortrag über ««lauteren Wettbewerb. Es ist rin Verdienst des Kaufmännischen Vereins, daß er nicht nur seine Mitglieder über alle technischen Fortschritte, wissenschaftliche Forschungen neuer Gesetze usw. auf dem Lau fenden erhält, sondern auch Gästen den Besuch seiner Ver anstaltungen oft erleichtert. Besonders dankbar ist es zu be grüßen, daß der Kaufmännische Verein wiederholt ihm nahe stehende Vereinigungen zu einzelnen Vorträgen einladet, wie für den am Freitag im Deutschen Hause stattfindenden Vor trag deS Herrn Rechtsanwalt Bachmann über das Gesetz vom „Unlauteren Wettbewerb" geschehen ist. Jeder Kauf mann und jeder Gewerbetreibende hat Interesse daran, diese Bestimmungen kennen zu lernen, und wird in einer anschlie ßenden Diskussion über die ihm besonders interessierenden Fragen gern Ausschluß erhalten. Wir glauben deshalb, alle Interessenten, namentlich auch die Mitglieder des Gewerbe- Vereins auf diesen Vortrag besonders Hinweisen zu müssen und laden zu reichlichem Bruche ein. j-u. Eine BezirtsavSsch«tz-Sitz«n- findet Donnerstag, den 15. Dezember 1910, nachmittags '/«3 Uhr im Verhand lungssaale der König!. Amtshauptmannschast Flöha statt. ES ist folgende Tagesordnung zu erledigen: Uebernahme bleiben der Verbindlichkeit durch die Gemeinde Oberwiesa. — Unterstützungsgesuch des Sächsischen Verkehrs-Verbandes in Leipzig. — Berufsmäßigkeit des Gemeindevorstands Pauli in Leubsdorf. — Dismembration von Grundstücken in Borsten dorf und Hennersdorf. — Regulativ über Erhebung einer Hundesteuer tu der Gemeinde und im Gutsbezirk Erdmanns- dors. — Aufkündigung der Hypothek von 16000 Mark an läßlich des Verkaufs des Kuhnertschen Grundstücks (Blatt 242 für Meußlitz) an den Fliesenleger Max Richard Schmidt daselbst. — Gesuche um Wegebaubeihilfe« aus Bezirks- Mitteln. f Zweifelhafte Airwa. In dem von der Handelskam mer Chemnitz grsührten Verzeichnis zweifelhafter ausländischer Firmen ist eine in Rotterdam ansässige Firma (Internationales Vermittelungsbureau) nachgetragen worden. Vertrauenswür digen Interessenten wird auf der Kanzlei der Kammer, Karola straße 4, nähere Auskunft erteilt. fmg. Die elf Hauptgewinne der XVI. Sächsischen Pferdezucht-Lotterie, bestehend aus starkknochigen Zucyl- und Gebrauchep,erben, entfielen in der Reihenfolge auf die nachfolgenden Los-Nummern: 21569, 10895, 6302, 15527, 9293, 11591, 84 544, 46883, 76670, 45680 und 53 684. Die Ziehungsliue erscheint Freitag abend. — Die Gewinn ausgabe erfolgt von Sonnabend, den 10 Dezember, ab von früh */,lO-12 Uhr und nachmittags von */,4—6Uhr aus schließlich Sonn- und Feiertags in Dresden, Pragerstr. 49 (am Hauplbahnhof), im Laden. — Auswärtige Gewinner wollen die Lofe an vie Spediteure Geucke u. Ko. G. m. b. H., Dresden, Freibergerstr. 39, einjenden, welche die Gewinngegen stände nach der Reihenfolge der Eingänge jener Lose ohne Berechnung der Verpackung unfrankiert übersenden werden. Die bis zum 30. Dezember 1910 nicht abgehobenen Gewinne verfallen nach Z 5 der Verlosungsbestimmungen. f Vermeidung von Fremdwort«« «ud Weckung de» Sprachgefühls. An die Schulbehörden des Landes ist kürz lich eine Verordnung des Kultusministeriums ergangen, in der unter Hinweis auf die 25jäyr'ge erfolgreiche Tätigkeit des deutschen Sprachvereins der Hoffnung Ausdruck gegeben wird, daß die Lehrerschaft auch in Zukunft die Pflege der deutschen Muttersprache mit allen dem Unterricht zu Gebote stehenden Mitteln fördern werde. Die Verordnung schließt mit folgen den bemerkenswerten Sätzen: „Es gilt, nicht nur die Jugend durch Unterweisung und Vorbild zu lehren, entbehrliche Fremd wörter zu meiden und aus dem Reichtum des deutschen Wort schatzes den eigenen Wortvorrat zu vermehren, sondern auch in dem Heranwachsenden Geschlecht rin lebendiges und sicheres Sprachgefühl zu wecken, sein deutsches Sprachgewissen zu schärfen und die Jugend zur Klarheit, Einfachheit und Sach lichkeit des Ausdrucks und des Satzbaucs im mündlichen und schriftlichen Gebrauch der Sprache zu erziehen. Die ver ständnisvolle Pflege der Muttersprache in der Schule soll in der Jugend mehr und mehr die Erkenntnis wecken, welch hohes Gut wir in unserer Sprache besitzen und an ihrem Teil« die Liebe zu deutschem Volkstum und zum deutschen Vaterland stärken." fgm. Jrder-dorf. Dir Viehzählung hatte hier folgen des Ergebnis: 28 Pferde, 210 Rinder, 183 Schweine und 44 Zieger,. f Flöh«. Dir GemeinderatS-ErgänzungSwahl findet am 10. Dezember statt. Zu wählen sind drei AuS- schußpersonen auS der Klasse I der Ansässigen, desgleichen aus Klasse II eine Ausschußperson und eine Ausschußperson , au« der Klasse der Unansässigrn. Der Ort ist in zwei Wahl bezirke eingeteilt worden. — Mittweida. Das im Bau befindliche städtische Spar- kassengebäud«, welches mit 150000 Mk. Kosten veranschlagt war, erfordert einen Mehraufwand von 30- bis 35000 Mk., der von den städtischen Kollegien einstimmig bewilligt wurde. — Für den verstorbenen Stadttat Scheider wurde in der letzten Stadwerordneten-Sitzung Stadtverordneter Fabrikant Lange als unbesoldeter Stadtcat gewählt. — Chemnitz. Ans Anlaß des 62. Gedenktages des Re gierungsantrittes Kaiser Franz Josef» sand in Chemnitz eine Zusammenkunft der hier lebenden Orsterreicher und Ungarn statt. Man beschloß dabei nach dem Leipziger und Dresdner Muster die Gründung eines HilfSverernS für bedürftige österreichisch-ungarische Landeskinder. Den Sa tzungen entsprechend, ist der jeweilige Leiter des österreichi schen Konsulates, z. Z. Herr Kommerzienrat Weißenberger, Ehrenpräsident des Vereins. Das Protektorat übernahm Prinz zu Fürstenberg, der k. k. österreichische Gesandte in Dresden. — Chemnitz. Eine Versammlung der Gesellschaft Sport platz Chemnitz, G. m. b. H., beschloß, das Gesellschafts« kapital, das zurzeit 300000 Mk. beträgt, um den Betrag bis zu 150000 Mk. zu erhöhen. Man hofft auf di: Beteiligung weitester, auch bisher unbeteiligter Kreise. Die genannte Ge sellschaft wird in den nächsten Tagen mit der Aufforderung zur Zeichnung an die Oeffentljchkeit treten. Die geplante Ausstellung für Haus und Herd soll nach dem Be schluß der Gesellschaftsversammlung in der Zeit vom 18. Juni bis 23. Juli 1911 abgehaiten werden. — Chemnitz. Dem Erzgebirgtschen Sänger bund, der den schmerzlichen Verlust seines verdienten ersten Vorsitzenden Albert Jung meist er zu b, klagen hat, ging folgendes Schreiben zu: „StaatSwinister Dr. Beck spricht dem geehrten Erzgrbirgischen Sängerbund anläßlich des betrübenden HinscheidenS seines langjährigen, verdienstvollen Herrn Vorsitzenden in herzlicher Teilnahme sein innigstes Beileid aus." — Dresden. „Ein Täubchen bringt es an den Tag". Dies erfuhr der Fleischermeister Fritzsche in Stein bach bei Kötzschenbroda. Als er nach dem Taubenschlag ging, um junge Tauben abzufangen, entflog eins dieser Tierchen und verkroch sich im Heu des Heubodens. Meister Fritzsche entfernte das Heu und siehe da — nicht nur das Täubchen kam zum Vorschein, sondern auch noch zirka 50 Pfund Wurst waren harrten dort der Abholung. Nach Kenntnis der Po lizei wurde »ine Person in Haft genommen, was ihr wohl nicht ganz „Wurscht" sein wird. — Meitze«. In Befolg einer Anordnung deS Mi- ; nisteriums des Innern und im Auftrage des Landwirtschaft lichen Kreisvereins zu Dresden soll auch in diesem Winter wieder an der hiesigen Landwirtschaftliche» Schule ein unent geltlicher ReblauS-KuxsmS, und zwar der 26., in der Dauer von zwei Tagen: den 7. und 8. Januar 1911, ab gehalten werden. — Riesa. Der Direktor des Königlichen Proviantamies zu Riesa, Rechnungsrat Schmißrauther, ist in Leipzig ge storben. Er beabsichtigte am 1. Januar in den Ruhestand zu treten. — Döbel«. Der Sächsische GastwirtStag mit Feier des 25jährigen Jubiläums deS Verbandes und mit Jubiläums-Ausstellung für das Gastwirtsgewerbe, für die Döbelner Jnduurie und Kochkunst, findet, wie nunmehr feststeht, vom 11. bis 21. Juni 1911 in Döbeln statt. Im Hotel „Zur Sonne" hier, demselben Gasthau», in dem vor 25 Jahren der Sächsische Gastwirts-Verband begründet wor den ist, fand am Sonntag abend in Gegenwart deS Verbands vorsitzenden Trautler (Leipzig) und des Ehren-Festvorsitzenden Bürgermeister Müller (DAdrln) die erste Zentralausschuß- sitzung statt, in welcher die Arbeiten für das Fest verteilt wurden. Dem Zentralausschuß gehören zahlreiche angesehene Bürger und behördliche Personen an. — Oschatz. Die Frage der Erhöhung des Bürger- meiste rge halt es beschäftigt schon seit langem die städ tischen Kollegien. Es war darüber seinerzeit zu einem Kon flikt im Ratskollegium und zur Amtsniederlegung von vier Ratsmitgliedern gekommen. Die Stadtverordneten haben nunmehr mit 9 gegen 7 Stimmen beschlossen, das Gehalt des Bürgermeisters vom 1. Januar 1911 an von 7200 aus 8000 Mk. zu erhöhen und das Ratslollegium zu ersuchen, diesem Beschlusse beizutreten. — Leipzig. Hier ist ein Deserteur des 38. Infanterie- Regiments verhaftet worden. " — Leipzig. Am Mittwoch vormittag ist in der Wald- straße der 18 Jahre alte Kistenbauer Hillert in der Kisten - sabrik von Hesse hier mit einer Hand in die Kreissäge ge kommen. Dre Hand wurde vollständig abgetrennt. Der Ver- ung ückte mußte ins Krankenhaus geschafft werden. — Geyer i. E. Von hier schreibt man: Am vergangenen Montag sanden hier die Stadtverordnetenwahlen statt. Zum Erstaunen der bürgerlichen Wähler wurde der sozialdemo kratische Landtagsabgeordnrte Karl Demmler nicht wiederge wählt, er erhielt von rund 450 abgegebenen Stimmen nur 155. Ein ehemaliger sozialdemokratischer Ortsogitatoc aber, jetzt srischgebackener Freisinniger, brachte es mit Unterstützung der Genossen (er stand trotz seines Farbenwechjrls mit auf der roten Kandidatenliste) auf 226 Stimmen und zieht mit inS Stadtparlament ein. — Anuaberg. Bei den hiesigen Stadtverordneten wahlen siegten die Listen der bürgerlichen Parteien. Die Sozialdemokraten blieben stark im Hintertreffen. Die Wahl beteiligung betrug nur 54 Prozent. — A«e. Hier wurde ein Arbeiter verhaftet, der auf Friedhöfen Lebensbäume raubte, um sie zu verkaufen. — Lobsdorf bei Glauchau. (Leichtsinniger Um gang mit Schußwaffen.) Vorgestern spielte hier der achtjährige Sohn eines Strumpfwirkers mit einem Gewehr. Dabei enilud sich die Waffe und der Schuß drang dem Knaben in» Auge. Da» Kind starb nach kurz« Zeit. — Re«ßerrb»rf. Kürzlich fand hier eine Versamm lung von Webermeistern au- Ebersbach, Seifhenners dorf, Schirgiswalde, Kirschau und Neugersdorf statt ES stand ein Statutenentwurf zur Beratung zwecks Gründung eine- Verbände- der Webermeister genannter Orte. Rach der Beratung beschloß man die Gründung de- Verbände» unter dem Namen „Deutscher Webermeister-Verband, Sitz Neugers dorf". Die Konstituierung des Verbandes soll in einer End« Januar n. I. stattfindeuben Versammlung erfolgen. c«gergerct>ic»le. »«I*. — Die Wertzuwach-steurrmission. Die Reichs tagskommission für da- WertzuwachSsteuergesetz begann ihr« Beratung gestern beim 8 3 der Vorlage (Stcuerpflicht der Gesellschaftsanteile). Der Paragraph wird angenommen. Zu § 4 (Ausnahmen von der Steuerpflicht) liegt ein Antrag verschiedener Parteien vor, als Ziffer 8 (Die Z»rwachssteuer wird nicht erhoben) zu setzen: Beim Austausch von Feldau- teilen zwischen angrenzenden Bergwerken und bei der Vereini gung zweier oder mehrerer Bergwerke zum Zwecke der besseren bergbaulichen Ausnutzung, sofern sie nicht zum Zwecke der Steuersperrung erfolgt. Dieser Antrag wird angenommen. — Wilh el m Brüh »wieder Reichstags kandidat. Wie au- Friedeberg berichtet wird, hat dort eine Vertrauens- männer-Versammlung beschlossen, den Herausgeber ver Wahr heit", ReichStagsabg. Bruhn, wiederum al» Kandidaten für den Reichstagswahlkreis Friedeberg-Arn-walde auszustellen. Dieser Kreis wurde bekanntlich früher vom Rek.or Ahc -ardt vertreten. Im Anschluß an eine Ansprache Bruhns wurde ferner beschlossen, ihn auch als Kandidaten für den preußi schen Landtag aufzustellen. — Wahlagitation in Labiau-Wehlan. biau-Wehlau wird der „Boss. Ztg." berichte.: servativen arbeiten, gestützt auf den amtlichen rat, mit Hochdruck, um in der Stichwahl dock deu Lueg zu erlangen. Aus dem Wahlkreis wird geschrieben: Der ganze amtliche Apparat ist in vollster Tätigkeit, den Geschäftsleuten lasten die einflußreichen Konservativen sagen, daß sie ihre Warr allein verwenden können, den kleinen Besitzern und Fischern, die liberal gewählt haben, werden von amtlicher Seite gute Fahrwege versprochen, aber nur, wenn der Kon servative gewählt wird. Die Gu'Sherrschaften bearbeite» ihre Leute von früh bis abends mit Schnaps und Bier, veranstal ten Festessen, aber konservativ muß gewählt werden. Die Gemeindevorsteher sind angewiesen worden, alle Wähler zur Wahl deS konservativen Kandidaten anzuhalten. — In der Sitzung der Landesversammlung von Braun schweig wurde das Gesetz, bett, die Feuerbestattung, wesentlich nach den veröffentlichten Vorschlägen der Regierung angenommen. — Der Senat von Lübeck wählte den Senator Hermann Eschenburg zum Bürgermeister von Lübeck sür die nächsten zwei Jahre. — Da» Reichsgericht entschied gestern in letzter In stanz über die Klage des Exsultans Abdul Hamid gegen die deutsche Reichsbank aus Herausgabe seines Bankdepots von 6'/, Millionen Mark. Die Revision der Reichsbank gegen das Urteil des preußischen Kammergericht», das die Retchsbank zur Herausgabe brr Summe verurteilte, wurde abgewiesen, so daß jetzt die Reichsbank zur Herausgabe des Geldes verpflichtet ist. Kr««lreich. — Wie das „Journal" meldet, ist im Kolonialministerium ein Telegramm eingelaufen, daß am 19. vorigen Monat» in der Gegend von Drigele, der Hauptstadt des Sultanats Massalit, «i» schweres Grfrcht zwischen französischen Trup pen und Eingeborenen stattgefunden habe. Eine Kolonne Schützen unter dem Kommando de» Oberstleutnants Moll ist von den vereinigten Streitkräften der Sultanate angegriffen worden. Der Angriff wurde jedoch zurückgeschlagen und die Feinde flohen unter Zurücklassung von zahlreichen Toten, unter denen sich auch Sultan Tadiadir befand. Ein anderer Sultan wurde schwer verwundet. DaS Telegramm besagt, daß auch auf französischer Seile zahlreiche Tote und Ver wundete zu beklagm sind. Nach einem Gerücht soll Oberst leutnant Moll bei dem Gefecht seinen Tod gefunden haben. — Die schlimme Kunde aus Wadailand, namentlich da« Gerücht vom Tode deS Obersten Moll, rufen allgemeine B e- stürzung bervor. Die Regierung kabelte sofort um genaue Einzelheiten. Kolonialminister Morel versicherte dem Vertre ter des „Echo de Paris", daß der Kampf für Frankeich zwar blutig, aber glorreich verlief. DaS Schlachtfeld liege 1000 Kilometer von der Endstation des Telegraph« nach Dakar zu. — Für die „friedliche Durchdringung Marokko«" Der „TrmpS", welcher bei der Besprechung des Deschanelschen Berichts über das Budget des Aeußern die Verweigerung der von dem französischen Gesandten in Tanger geforderten Ver mehrung des Kredits sür „friedliche Durchdringung Marokkos" um 90000 Franken als rin bedauerliche- Kennzeichen zag hafter Politik bezeichnet hatte, stellt jetzt mit lebhafter Genug tuung fest, daß der Budgetausschuß inzwischen auf Ansuchen deS Minister-Pichon den diesbezüglichen Posten um 200000 Franken erhöht hat. Der für 1910 mit 710000 Franken festgesetzte Kreditposten beträgt demgemäß für das kommende Jahr 910 000 Franken. — Nun kann die Berspeisung be» marokkanischen Kuchens rüstig weitergrhen, El Mokrf, der gegenwärtig in Paris weilt, wird da» zu spüren bekommen. Holland. — Gegen Schiffahrtsabgaben. Bezüglich drr Rhein-Schiffahrtsabgaben gab der holländische Minister deS Aeußeren in der Zweiten Kammer folgende Erklärung ab: „Die Regierung hat ihre Auffassung bezüglich der Rhein- Schifsa hrtSabgaben in nicht« geändert. Die Regierung betrachtet nach wie vor die freie Rheinschisfahrt al» eine Lebensbedingung für Holland. Die hollän dische Regierung hat mit Genugtuung gesehen, daß Artikel 5 de« deutschen RheinschiffahttS-Gesetzentwurf- die bestehenden fsebereinkünste vollkommen anerkennt. MU Genugtuung hqt