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!von den Konservativen, Freikonservativen und dem — Zen trum zum Vizepräsidenten gewählt. Das Mandat aus Zen trumshand war ihm nie sympathisch, nach der Enzyklika mag es ih n ganz und gar zuwider geworden sein. Sein Schritt wird ihm die Sympathie eines großen Teils des Volkes sichern! Berlin, 9. Juli. Sämtliche hiesigen Morgenblätter be schäftigen sich mit dem Rücktritt des Vizepräsidenten des Reichstages, Erbprinzen zu Hohenlohe-Langenburg. So schreibt u. a. das „Berl. Ta gehl.": Ob die Demission weitere politische Konsequenzen nach sich ziehen wird, wird sich erst in einiger Zeit zeigen. Aber auf eine Klärung unserer Zustände wird sie allerdings hinwirken. ES muß weit ge kommen sein, wenn der schwarz blaue Kurs selbst dem Prinzen zu Hohenlohe-Langenburg bis zum Hals geht und auch der Reichskanzler v. Bethmann-Hollweg wird sich verzweifelt fragen, auf wen er sich verlassen kann, wenn selbst solche Stützen schwanken. — Die „Freisinnige Zeitung" sagt: So ist auch dieser Rücktritt, der im Gegensatz zu den letzten Ministerdemysionen ein durchaus freiwilliger ist und mit politischen Meinungsverschiedenheiten begründet wird, ein Zeichen der Zeit, da dec Inhalt und die Wirkung der Borromäus-Enzyklika den letzten Anstoß gab, einen Ent schluß, der schon lange in dem Erbprinzen reiste, zur Aus führung zu bringen. — Der Schritt des Erbprinzen zu Hohenlohe-Langenburg, schreibt die „Vossisch: Zeitung", wird, falls er lediglich aus dem Empfinden gegen die Enzy klika entstand und nichts weiter bezweckte, als eine Loslösung vom blau-schwarzen Block, starken Eindruck machen. — Die „Nationalzeitung" meint, der Brief des Erbprinzen be deutet im wesentlichen nichts weiter als ein Mißtrauens votum für die Regierung, das auch jeder Zweifler heraus lesen kann, da ein Mann, der sich gewiß zu den Stützen der Regierung zählt, in Zukunft nicht mehr für die Selbsttäuschung derselben mitverantwortlich sein will. — Der „Vorwärts" sagt, daß der Rücktritt eine Demonstration gegen den blau- schwarzen Block ist, mit dem der Erbprinz nichts mehr zu tun Huben will. — Die „Berl. Morgenpost" meint dagegen, eine Ueber- raschung habe der plötzliche Rücktritt des Erbprinzen nicht gebracht und «inen Verlust bedeute sein Abgang vom Präsi- denteustnhl nicht.— Dir „Germania" schreibt: Man sieht, welche Verwirrung die Enzyklika selbst in dem Gemüt eines Mannes angerichtct hat, der sich bisher wohl selbst für einen Staatsmann gehalten hat. Vielleicht wird der Erbprinz spä ter einmal diesen Schritt bedauern. — Die „Post" meint : Trotzdem man den Schritt bedauern kann, jo ist er im In teresse einer Verbesserung unsrer innerpolitischen ^Verhältnisse lebhaft zu begrüße». schenker irragen- rnd und t Nach- Achinin- und der »dwelche o ist sie ierenden ige An- 4 selbst , 6-10. . Ehmer, end au«, wannen." stör Sell. ' Predigt Predigt- '/,» Uhr t: Dora thiele in nS Ernst 10 Hugo lichtens». ,st in der : Abend- »ing. — T, Elsa lorf, T, uhmacher aeltt. — »schlosser selbst. - ndler« zu » 10 r. lde, s an ang nach hner« zu 1 T. - tung. ,nparad« nihe. — themann, /.» Uhr mi« au« Abend« >5. Juli, i, S. de« I, r. de« «friede sa, 6 M, berwiesa, l Eduard rrer Axt. ver rmtircd irpsnirede Vertrag wird in Petersburg allgemein als ein glücklicher Ersvlg dcS Ministers des Auswärtigen Iswolski begrüßt, der eS ver standen habe, Rußlands beinahe verloren gegangenen Einfluß im fernen Osten wieder herzustellen. Auch Frankreich freut sich der Erweiterung der Machtsphäre seines „teuern" BunVeS- genossen, desgleichen ist man in England zufrieden. Nur die nordamerikanische Union ist mißgestimmt, und das mit vollem Recht; denn es unterliegt keinem Zweifel, daß gegen sie sich das Abkommen richtet. Der in Verhandlung befindliche Ver- trag war gewiß auch der Grund dafür, daß Exprästdent Roosevelt auf feiner europäischen Tournee Petersburg fern blieb. — Lange genug hat Japan sich gesträubt, seine Macht im fernen Osten mit einem europäischen Staate zu teilen; endlich gab eS nach, mußte es nachgeben. Zunächst war es die schwere wirtschaftliche Krise, die über Jipan nach dem Kriege hereinbrach, welche in Tokio das erste Signal zu der Erkenntnis gab, daß man ohne die anderen doch noch nicht fertig werden könne und mindestens auf die Finanzquellen der westlichen Kulturwelt angewiesen se>. Ferner trug zu dem Verlangen Japans, Anschluß an Rußland zu suchen, dec Umstand bei, daß England keineswegs die Erwartungen er füllte, die man in Japan auf das Bündnis mit d:m Insel- reich gesetzt hatte. Den unmittelbaren Anstoß zu dem Ab kommen mit Rußland gab dann der Vorschlag Nordamerikas, die mandschurischen Eisenbahnen zu neutralisieren, wodurch sowohl das siegreiche J'pan, wie das besiegte Rußland um die Früchte des Friedens von Portsmouth gebracht worden wären. vmttcdrr «»a rscdttrcde». Frankenberg, 9. Juli 1910. Zufriedenheit. Wenn wir von HauS z» HauS gehen würden, um da« Glück zu suchen, jo könnten wir vielleicht lauge wandern. Den einen drückt der Schuh da, den andern dort; viele aber sind's, die sich scheuen, ihre stillen Sorgen und Kümmernisse der Welt zu verrate». Sie gehören vielleicht mit zu den am schwersten Beladenen, aber ein „irgend etwas" preßt ihnen de» Mund zu, und sie schweigen. So mag es nicht selten Vorkommen, daß die beneidet werden, die am schwersten tragen, obwohl kein Wort verrät, was in ihrem Innern vorgeht. Mancher, der mit seinem Geschick hadert, würde sich zufrieden geben, wenn er in die Herzen der Menschen zu schauen ver- möchte. Er würde auch finden, daß nicht immer der am meisten duldet, der am lautesten sein« Sorg«» anfzählt. ES wird so gar viel ausgeweint und ansgrschwiegen, was an andrer Stell« zu laut«» Verzweiflungsrufen Veranlassung K«wtN Ser krbprinren ru hodenlsbe aur arm pticbrtagr-prSriaiitm. De» Erbprinz von Hohenlohe-Langenburg hat sein Amt als zweiter Vizepräsident des Reichstags niedergelegt und davon den Präsidenten Grasen Schwerin-Löwitz in einem längeren Schreiben unterrichtet, welches die Gründe angibt, dir ihn zu seinem Entschluß bewogen haben. Der Brief des Erbprinzen hat folgenden Wortlaut: „AlS bei der Neuwahl deS Reichstags-Präsidiums die national- liberal« Fraktion eS ablehnte, aus ihrer Mitte einen Kandidaten für das Amt deS zweiten Vizepräsidenten zu bezeichnen, bestand an beachtenswerter Stelle die Ansicht, daß die Wiederannäherung derjenigen Parteien, die bis zur Entscheidung über die Finanzlage in wichtigen politischen Fragen zusammengegangen waren, durch die Bildung eines parteipolitischen, einseitigen Präsidiums bet Neubeatnn der parlamentarischen Arbeiten von vornherein ernstlich gefährdet fein würde. Um solche Gefahr zu verhindern und den Gedanken einer Wiederannäherung zu unterstützen, ent schloß ich mich, einem von verschiedenen Seiten an mich gerichteten Wunsche entsprechend, die Kandidatur sür das Amt eines zweiten Vizepräsidenten anzunehmen. Dieser Entschluß wurde mir.da durch erleichtert, daß die Partei, deren Hospitant ich bin, während der vorangegangenen Kämpfe immer eine vermittelnde Stelle ein- grnommen hatte. Inzwischen haben die Vorgänge bei einer Reihe von ReichStagSersatzwahlcn und die jüngst veröffentlichten Er klärungen der nationalltberalrn Partei elne erhebliche Ver tiefung der Gegensätze zwischen den einstigen Blockparteien gezeigt. Der beim Beginn der Tagung gerechtfertigte Versuch, durch den die Möglichkeit einer Wiederannäherung. offengehalten werden sollte, ist gegenstandslos geworden und damit der innere Grund für meinen damaligen Eintritt in das Präsidium fort- gefallen. Glaubte ich in dieser Entwicklung an und für sich noch keinen, zwingenden Grund zur Niederlegung deS einmal übernom menen Amte« erblicken zu müssen, so ergab sich dagegen ange- fichts deS Inhalts und der Wirkunqen der Borro- mäuS-Enzykltka für mich die Frage, ob m der nun entstan denen Lag« di« Fortdauer mriner Zugehörigkeit »um Präsidium, wie eS sich durch die politische Parteiver- dindung seiner Bestandteile darstellt, mit den Grund sätzen vereinbar ist, die mich bisher im öffentlichen Leben ge leitet haben. Ich muß diese Frage nach gewissenhafter Prü fung der bekannten Tatsachen verneinen, und beehre mich des halb ergebenst, zu erklären, daß ich hiermit die Stellung eines Vizepräsidenten des deutschen Reichstag« niederlege." Das BemerkenSwrrtest« an dem Schreiben ist, daß bei dem Prinzen durch die BorromäuS-Enzyklika und ihre Folgen die Gegnerschaft gegen das Zentrum wieder so in den Vorder- grund getreten ist, daß der Erbprinz nicht länger mit der Gemeinschaft des Zentrum« und der Konservativen zu gehen vermag. Der Rücktritt von dem Vizepräsidrntrnposten stellt also «ne Absage an den schwarz-blauen Block dar und es wäre im Interesse der nationalen Einheit wünschenswert, daß die Konservativen ihre Stellung zum Zentrum einer eingehenden Prüfung unterzögen und dann Klarheit schafften. Der Erb Prinz Ernst zu Hohenlohe-Langenburg hat ja nie ein Hehl guS seiner antiultramvntauen Gesinnung gemacht; er wurde sicherlich »dwest- >en ent- «önigl. cbeiteten :hr auch >en. ES rtrn de nk Karte r eignen hrn De- ind de« calstabS- tzeneral- andlung gezogene zezogene en Hän- Könlgl. um dl« lt, ohne >l«n Gr- daß so- ihmung, drücklich it Man ¬ ch hoch denkbar aS welt- Koden- lst. In lese« die Jackett«, ab«, wie Stellung sich von leaanten fließend ng ein«« > Händ lern die Jabot« : veran- er Hoch- >en 100- dem de- «Lungen Novelle einigen chen sich d Hau«. Monat-, ter nach n C. G. Monat«» «egen- -er und Besich« lch dem welcher a hatte, gend. Zräulein ,.«ch Ler Gtavtrat IMst« mil koriillllärs kill' ksiMdsti'lM «tv. Nr. 102 Nr. 1038 Nr. 124 Nr. Nr. 122 123 Lagcr>Nr. Nr. 101 Nr. 105II Nr. 106II Nr. 121 auf losem Bogen 18 Pf. Auszug aus der Gewerbe-Ordnung, die Beschäftigung vv» Arbeiterinnen und jugendl. Arbeitern etc Verzeichnis der in diesem Raume beschäftigten jugendl. Arbeiter Bekanntmachung des Bundesrates, bctr. die Einrichtung und den Betrieb der zur Anfertigung von Zigarren bestimmten Räume und Anlagen (von 1907) . . . Dieser Arbeitsraum enthält Verbot des Ausspuckens Unfallverhütungsvorschr. für die Textil-BerufSgenossenschaft in Plakatform Vorschriften für Werkstätten mit Motorbetrieb . . . Bestimmungen für Werkstätten der Kleider- und Wäsche- Konfektion Unfallverhütungsvorschristen für Forst- und Landwirt ¬ schaftsbetriebe . . Die Gemeinde -Sparkasse Flöha veqinst Spareinlagen mit S'/z °/g. VxpeditiowSzeit: a« Werktage Vorm. 8 Kis 12, «ach« 2 bis s Uhr, ilui'vkgolisiiU von S di« nwokin. S Ukn. Lurch die Poft belvirkte Einlagen «erde« schnell expediert. — Fernsprecher Rr. 1S. Friedhof. Es wird hiermit zur Kenntnis der Beteiligten gebracht, daß die ungepflegte» Grad« Hügel ans dem in der Längsrichtung de« Haupteinganges de« hiesigen Friedhofs liegenden, in den Jahren 1884 — 1891 belegten Gräberfelde für Erwachsene, Abteilung Hk, im Laufe dieses Jahres etUgeeSuet werden sollen. Die Angehörigen der Beerdigten werden ausgesordert, die auf den fraglichen Grabhügeln etwa noch vorhandenen Grabsteine und Denkmäler di- zum 2S. Juli dieses Fahrds zu beseitigen. Frankenberg, den 9. Juli 1910. aufgkjpgm 38 Pf. und zahlreiche andere Sorten Plakate für Betriebe aller Arten, sowie vorschriftsmäßige Lohnlisten und Lohnzahlungsbücher hält bestens empfohlen und liefert auch in Sonder-AnsertigUUg schnell und billig auf zweckentsprechenden guten Papieren die voi» LTonsbvr? Beförderung von Fleifeh betr. Da beobachtet worden ist, daß bei der Beförderung von Fleisch nicht immer das er forderliche Maß von Sauberkeit angewendrt wird, hat sich die Königliche Amtshauptmann- schäft veranlaßt gesehen, nach Gehör des ihr beigeordneten Bezirksausschusses die folgenden Anordnungen zu treffen: I. Fleisch (geschlachtete Tiere oder Teile von solchen) muß, sofern es nicht für den eigenen Hau-Halt bestimmt ist, bei der Beförderung vollständig in saubere, weiße, doppelt gelegte Lein- wandtüchrr eingrhüllt sein. Dir Tücher sind vor jedem Gebrauch zu reinigen. II. Boden und SeitenwLnde der zur Fleischbesörderung benutzten Wagen müssen vor jeder Benutzung mit heißer Sodalauge gründlich gereinigt werden. Offene Wagen sind überdies mit einer wasserdichten, sauberen Plane so zu bedecke», daß das Fleisch vor Staub und Nässe vollständig geschützt ist. III. Tiere oder ekelerregende, riechende Gegenstände dürfen nicht mit Fleisch zusammen in einem Wagen befördert werden. ES ist verboten, auf verpacktem Fleisch zu sitze» und Hunde auf FleischbesörderungSwagen mitzunehmrn. IV. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft. V. Fleischbrschauticrärzte, Fleischbeschauer und die örtlichen Polizeiorgane werden angewiesen, die strenge Beobachtung der vorstehenden Bestimmungen zu überwachen und Zuwiderhand lungen anzuzeigen. Flöha, am 6. Juli 1910. Lie Königliche Umtshauptmannfchaft. Eomttag, »e» IV. Juli 1S7 Frankenberger Tageblatt Bezirks Anzeiger Segründet 1842 SS. )ahrgang Ankündigungen sind rechtzeitig auszugeben, und zwar größere Inserate bi« 9 Uhr vormittag«, kleinere bi« spätesten« 11 Uhr mittag« de« jeweiligen Au«gabetaget«. Für «nfnahme von ««zeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. Euch- 61. Trlegram««: Tageblatt Frankenbergsachsen. Vefcheint «« jed«« Wacheutag aSendS sür den solarnden Tag. Bezug«. Peet« vierteljährlich 1 60 monatlich 60 H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monat« 6 früherer Monate 10 EeReannge« werden in unserer Beschästilstelle, von den Boten und Au«gab«. pellen, sowie von allen Postanstalten Deutschland« und Oesterreich« angenommen. Rach dem Au«lande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Anzeigenpreis: Die 6 -gesp. Petitzeil« oder deren Raum 16 bei Lokah- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 4? „Eiuaasaudt" i» Redaktionsleil« 85 H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Ausschlag, sür WiederholunaSabdruck Ermäßigung nach seststehendcm Tarif. gtm Nachweis und Offerten.Annahme werden 26 .) Extragtbühr berechn«. 2«serate«-A»«ahm« auch durch all, deutsch«» Snnonee»-Expaditi»»«. Z-MM flr -lt MM DlshWlmmW Ma, da; MM MMW «a- -e« Kladkal zu AmitM-, i. Za. verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg In Frankenberg i. Sa. — Druck und «erlag von L. B Roßberg in Frankerberg i. Sa.