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wo 8inck 2SSV ru lick ist, iert, .rt^e-^t-. Ünlaß drr ;r Tochter hierdurch L Dank. Frau, S f- L iks »US ^0- ou w»in«r 1»tton«o u. ckvasr ^rt urissvo, ssi >ck»okt. »in I9l0 üunKer. »»--LtLartL^ beschenke r bitten ntgegen- , Frau. k ooürrostioo mdotd «o». t«o, s»»«v »r»Q d«rr- »ruu» i9ll>. U. f n LU. der -/er > i^evr- oünsed« v». a« rl. »nn miriL: hlreichen r Tochter - . > - abranftalt segensreich den, unsern erhebende» >ei wurden e und leib- c den leiten der, Herrn S, und den un wir die» t und alle Kleinkinder- er auch bi» o viel« Fa- ranftatt. Ssstt-rn Untier, imd, , > t, > 9. I'r-Lnor lurok sn irr 1910. I »er, a. » Lackst i r, 8»ck- IMM» n-w tun »»Oil 67 Mittwoch »«« 2«. «iir, 1»«» Frankenberger Tageblatt Bezirks- H^Amsiaer -MW für die MM MhMplmmW MH», d« MM M-gmA und den Zlndknt zu Irankniö/rr i. Zr verantwortlicher Redakteur: Trust Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und «erlag von L «. Roßberg tu Frankenberg 1. Sa. n7.i?E^t«»e««»»cheutag abend» für den solaenden Tag. Bezug«, prell viertrljöhrlich 1 bO ä, monatlich SO TrLgerlohn ertra. — «l-»eln,mm.rn lausenden Monat» b ftah.r» Monat. 10 k.n^ 6,'«,werden tu unserer «eschSst-stelle, von den Boten und «»»gäbe- Postanstalten Deutschland» und Oesterreich» angenommen. Nach dem AuSlande Bersand wöchentlich unter Kreuzband. Ankündtgnnae« sind rechtzeitig auszugebeu, und zwar größere Inserate bi« 9 Uhr vormtttag», kleiner« bi» spätesten» 11 Uhr mittag« de« jeweiligen Au«gabetage«. Für «ufnahme vo« Anzeigen an bestimmter Stelle kann «ine Baranti« nicht übernommen werden. G»^>b1. r«le,ra»»«t Tageblatt Frankenbergsachsen. Anzeigen-rei»: Die «-gesp. Petitzeile oder der.n Raum 1b z, b«l Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zelle 40 ä! -Tiuoesaudt" l» R«daktton«teile --. Für schwierigen und tabillarischru Satz «»sich lag, für Mederholung«abdruck Ermäßigung nach feststehendem Lwnf.p H-i Rachwet« und Offerten «Annahme werden 2S Sztragebüh» ber«ch«wt. Jnseratru-Uunahme auch durch all« deutschen Annoueeu-LzpedltiönE. -S--- - Mvitltkder vom kailian. „Es geht rtwaS vor, man weiß nur nicht was." Dies« so berühmten Worte gelten wieder einmal vom Balkan, und eS macht ganz den Eindruck, als wenn bei all diesen Vor gängen Rußland hinter den Kulissen die Drähte zieht. Herr Iswolski scheint alles dransetzen zu wollen, um den Einfluß der russischen Politik wieder zu erhöhen und so das gegen- über Oesterreich erlittene Fiasko wieder auSzugleichrn. Als Vorspann für die Durchführung seiner Pläne will äugen- schetnlich Herr Iswolski die Könige von Bulgarien und Serbien benutzen, und man geht wohl in der Annahme nicht ehl daß die sich anschließenden Besuche dieser beiden Balkan- surften in Konstantinopel von Petersburg aus inspiriert sind und zweifellos ein ganz bestimmtes Ziel im Auge haben, welches natürlich Rußland zugute kommen soll. Die An näherung Serbien- und Bulgariens an die Türkei soll zweifel- los gleichfalls Rußlands Interessen dienen, indem man hofft, auf diese Weise auch Einfluß am Goldenen Horn zu erlangen. Das Projekt von der Errichtung eines Balkanbundes spukt wieder heran, nur daß man diesmal das Präsidium der Türkei übertragen wissen will; da man nun von Petersburg aus alle kleineren Mitglieder dieses Bundes im Zügel hat, so hofft man wahrscheinlich an der Newa, die Politik dieses Balkanbundes nach eigenem Ermessen dirigieren zu können, und Herr Iswolski geht dabei auch von der Absicht aus, den Einfluß Deutschlands und auch Oesterreichs daselbst zu brechen. Arußerlich freilich stellen sich die Besuche König Ferdinands wie König Peters als solche dar, die lediglich internen Cbarakter haben und dazu dienen soll««, insbesondere auf wirtschaftlichem Gebiet eine Besserung der Situation herbetzusühren. Hieraus wird die Türkei gern eingehen wollen, weil dies nur im eigensten Interesse sein kann. Etwas an deres ist es aber, ob sich die Türkei so ohne weiteres in das Schlepptau der russischen Politik wird nehmen lassen. Die junge moderne Türkei ist viel zu selbstbewußt, um sich als Anhängsel zu betrachten, und die Türkei hat überdies genug traurige Erfahrungen mit der russischen Politik durchzumachen gehabt, um nicht gewarnt zu sein. Wohin der Weg geht, zeigt auch der Jubel, der sich wegen der Petersburger Reise in Belgrad erhebt, der so viel gehaßte und angrseindete König Peter ist mit einem Male wieder der Held deS TageS und die Bevölkerung bringt ihm Ovationen dar. DaS Merkwürdigste vabei ist aber, daß zu derselben Zeit, wo Herr Iswolski dabei ist, die Maschen eines Netzes zu stricken, in welchem man Oesterreich sesthalten will, derselbe Herr Iswolski eS fertig gebracht hat, eine diplomatische Ver ständigung mit Oesterreich-Ungarn wieder herbeizuführen, die in der Hauptsache den Balkan im Auge hat. Man weiß, daß die Besserung drr Beziehungen mit Rußland den Herren in Wien nur angenehm sein kann, weil dadurch, wenigstens vorläufig, die Reibungen aushören, indessen fragt sich auf wie lange. Die österreichische Diplomatie — und Herr Aehrenthal kennt ja feinen „Freund" Iswolski — wird zweifellos auf der Hut sein und sich dadurch keineswegs einlullen lassen, sondern dir Entwickrlung der Dinge mit schärfster Aufmerk samkeit verfolgen. Auch der Umstand, daß angeblich alle diese Aktionen mit Wissen und Willen England« vorgenommen sein sollen, gibt Anlaß zu Bedenken. Alles scheint demnach darauf hinzudruten, daß der Balkan über kurz oder lang leicht der Herd neuer internationaler Beunruhigung werden kann. Var «ar stein httüeimiicstl AuS Budapest erhalten wir folgende telegraphische Meldung: DaS ««a-rlfche Abgeordnetenhaus, welches bald nach der Borstell«»« des Kabinetts KhuenHcdervary auf turze Zeit vertagt wurde, trat am Montag wieder zusammen. Die Abgeordnete« der Jufthpartet erklärte«, dast der Ministervrästde«t selbst der Krone die Auflösung deS Ab geordnetenhauses ««gerate« habe. Die Jufthpartet ver urteilte i« sehr scharfe« Ausdrücke« die Handlungsweise der Regierung u«d erklärte ste für gesetzeswidrig. AlS daraus Graf Khuen-Hrdervary sich erhob, um seine« Standpunkt anseinanderzusetze«, erfolgten derartig tutbulent« Szenen, wie ste die Geschichte Ungarn- und da- Abgeordnetenhaus noch nicht z« verzeichnen batte«. Ma« wollte de« Ministerprästdevte« nicht an hören, ih« «icht ,« Worte komme« laste«. Die Justh- vartei erhob et«« ohrenbetäubenden Radau, in dem Khuen Hedervarv vergeblich sich zu verständigen suchte. Schliestlich verliest der «tnistervrästdent seine« Platz und begab sich i« die Mitte des Saales ,«« Dtsche des Steno- «raphe«, um mit dies«« zu spreche«. I« demselbe« »«gen- btt» erhob sich ei« furchtbarer Lärm. Die Oppo- stUo««»«« stürmte« aüf »et MinlstnPrästdevte« los, schlüge«ih« mitFS«sten i«S Gesicht ««dbe- warfen ihn mit Pultdeckel« und Tinte«- fäffern. In dem ganzen Hanse herrschte eine unbe schreibliche Ausregung. Der Ministerpräsident erlitt am Kopfe und an der linke« Schläfe mehrere blutende Berletzungen. A« seinen Wangen lief da- Blut herab. Da lief der Ackerbanminister, Graf Sereuyi, auf Kbueu-Hedervary zu n«d wollte ih« zu Hilfe eile«. Nu« stürzten sich die Oppositionellen auch auf den Ackerba«- mintster und bearbeitete« ih« mit Fäusten, P«ltdeckeln und Tintenfässern. A«ch Sereuyi erlitt am Kopfe ewe bluteude Wunde und wurde mit Gewalt von Kh«en- Hedervary fortgeristen. Der ungeheure Skandal dauerte fort und legte sich auch nicht, al- der Präsident die Sitzung anfhob. Weitere Depeschen besagen: Außer dem Ministerpräsident Grafen Khuen-Heder- vary und dem Ackerbauminister Grafen Serenyi wurde auch der Honvedmi nister von den Mitgliedern der Un abhängigkeitspartei mit Büchern, Tintrnfässern und Streich holzbehältern beworfen und am Kopfe ziemlich erheblich verletzt. Die Aerzte erklären, daß die verletzten Minister min destens acht Tage das Zimmer hüten müssen, da einige der Wunden sehr ernster Natur sind, deren Heilprozeß längere Zeit in Anspruch nehmen dürste. Als die ver wundeten Minister das Abgeordnetenhaus verliehen, erklärten sie, die Sitzungen dieses Parlaments nie mehr besuchen zu wollen. "IO tüt' Ml SsimatzMö wird wegen des Karfreitags Lok» Statt ausgegeben. Alle für diesen Fag bestimmte« Inserate erbitten wir vis »püt««t«au vonnvrutup- vorinttt»8 K vkr, ferner alle für die Sonntag-Dummer (1. Hsterfeier- tag) öestimmteu Inserate, namentlich Der- gnügungs-Inserate, vis spült«»*«»» di» »dvnü «onrnittwA S Weitere Einzelheiten werden dem „Lokal-Anzeiger" noch berichtet. Es heißt in der Meldung: AlS Graf Khuen wie der versuchte zu sprechen, gab cs wieder ein furchtbares Ge brüll und Gejohle. Der Abgeordnete Zacharias schrie den Ministerpräsidenten an und warf auch mit einem Buche, das er gerade in der Hand hielt, nach ihm. Jetzt erhob sich ein allgemeiner Tumult und es erfolgte ein förmlicher Sturm auf die Ministerbank. Mit Zündholzständern, Tintenfässern, großen Büchern usw. wurde ein regelrechtes Bombardement auf die Minister eröffnet, und es dauerte nicht lange, so hatte Graf Khuen schwere Verletzungen erlitten und blutete sehr stark aus verschiedenen offenen Wunden. Der Honvedminister und der Ackerbauminister versuchten den Mi nisterpräsidenten zu decken, wurden dabei aber gleichfalls ver letzt, ebenso mehrere Abgeordnete der Regierungspartei. Der Tumult nahm immer ärgere Dimensionen an, und die Sitzung mutzte suspendiert werden. Die Minister hielten eine «e- ratung ab, in der beschlossen wurde, der Sitzung am Diens- tag nicht beizuwohnen, da ohnehin ihre Wunden erst in frühestens acht Tagen geheilt werden können. Erzherzog Josef wird das Auslösungsreskript vor dem Abgeordneten- hauS verlesen. Nach Wiedereröffnung der Sitzung, welcher die Minister nicht beiwohnten, sprach der Präsident sein Bedauern über die des Parlaments unwürdigen Szenen aus. Abgeordneter Hrnz forderte die Abgeordneten, welche die Minister verwundet haben, auf, sich zu melden. Da sich jedoch niemand meldete, rief der Abgeordnete Henz: „Feige Gesellen!" Auch Graf Apponyi forderte die Abgeordneten auf, sich zu melden. Die Abgeordneten Eitner und Zacharias meldeten sich. Abgeordneter Hollo versuchte die Ausschreitungen mit drr wegen der sortgesrtzlen Gesetzesverletzungen seit Jahren herr schenden Stimmung zu entschuldigen. AlS dann der Abge ordnete Henz das Wort ergriff, entstand abermals ein unge heurer Lärm, daß die Sitzung ausgehoben werden mußte. Budapest, 22. März. Dir grstrigrn Tumult« im un-a- rischrn Reichstag sind dadurch entstanden, »eil »er Minister präsident Gras Khuen Hedervary feine Red«, dir nicht angr- hört wurd«, einem Stenographrn diktieren wollt«. ES wur den Gesetzbücher und massivbron,rne Tintenfässer -egen den Ministerpräsidenten geschleudert, der von einem Tintenfaß ge- troffen wurde und eine Wunde von » Zentimeter Länge im Gesicht davon trug, die stark blutete. Minister Srrrrhi wurd« von einem 3 Kilogramm schwerrn Gesetzbuch getroffen und erhielt eine 10 Zentimeter' lange Wunde. Die Verletzte« mußten von einem Arzt der RettungSgesellschast Verbund«« werden. Der Ministerpräsident war gestern nachmittag ge nötigt, das Zimmer zu hüten. Ban dem Vorfall wurd« drr Kaiser verständigt, der sein Bedauern aussprechen ließ. Unter der Bevölkerung herrscht große Erregung. Gegen die Atten täter, deren Immunität als Abgeordneter heute erlischt, wird ein Strafverfahren wegen Gewalttätigkeit gegen Behörde« und schwerer Körperverletzung eingeleitet werden. Wie «S heißt, sollen die am meisten kompromittierten Abgeordneten Eitner und ZazkaraiS bereits heute verhaftet werdrn. üettllcbei aas ZScdtircdet. Frankenberg, 22. März 1t10. I» der Karwoche. Die stille Woche nennt man die Tage, in denen wir uns jetzt bewegen, seit von Kaiser Konstantin dem Troßen (300—327) die Beiordnung au-ging, daß in der Karwoche ruhen sollten. Die Kirche deS Mittelalters hatte für jeden Tag dieser Woche, der großen Trauer- und Klagrwoche, be sondere Kultusformen entwickelt. Im Laufe der Jahrhun derte aber wurde die strenge Feier der Passionswoche immer mehr beschränkt, in katholischen Ländern auf die letzten drei Tage, in denen noch heute zum Zeichen der Kirchenkauer selbst das Orgelspiel während des Gottesdienstes unterbleibt und sogar den Glocken Schweigen geboten ist, bei uns in evan gelischen Ländern auf den Karfreitag nur. Nun verbietet zwar daS LandeSgesetz für die zweite Hälfte der stillen Woche alle lärmenden Vergnügungen; aber die äußere Ruhe bewirkt noch nicht das Veiständnis der großen Tatsache«, die die Karwoche uns vor unser Gewissen stellt. Bon dem „Haupt voll Blut und Wunden" hat einst der Menschheit die reinste, heiligste Liebe erbarmend entgegengeleuchtet, und erst wenn ihre Strahlen in unseren eignen Herzen verzeihende und dul dende Liede entzünden, dann vermag die Feier drr stillen Woche für unser Leben Frucht zu bringen. * s* „von Schlössern, die im Mond- liegen" ist ei« spannender Roman von M. Kneschke-Schönau betitelt, mit dessen Abdruck wir in der Beilage der heutigen Nummer beginnen. Der Oster-rüfnuß in der hiesigen We-schnle, die gestern nachmittag von S bis '/,6 Uhr im Saale des Weber meisterhauses stattfand, wohnten viele Gäste (Vertreter der städtiichen Behörden, Angehörige der Textilbranche u. a.) bei. Die Prüfung erstreckte sich aus Deutsch (Herr Direktor Bert hold), Bindungslehre und Fachrechnen (Herr Jnnungsober- mrister Zeidler) und Technik der mechanischen Weberei (Herr Obermeister Weinhold). Dem Examen folgte die Entlastung der Schüler der 1. Klasse. Herr Direktor Berthold hielt hierbei eine Ansprache, in der er zunächst allen, die die Web schule unterstützten, dankte; dann nahm er die Verteilung der Auszeichnungen an einige Schüler für Fleiß und gute» Ver halten vor, mit Dank erwähnend, daß auch wieder der Kauf männische und der Gkwerbevercin Mittel sür Prämien stifteten. Auszeichnungen crhiellen aus Klasse I Georg Klöden (bei der Firma Julius Schnabel) und Karl Blümel (bei Schmidt u. Pfitze) je ein gesperrtes Sparkassenbuch mit 10 Mark Ein lage, Joh. Schwenzer (bei Oswald Scharner), Fritz Reuter (bei Richard Gaam) Bücher; Klosse 11 Willy Pilz (der Bogel u. Imme), Paul Frenzel (bei Gustav Arndt) Sparkaffen bücher ; Willy Kamberg, der aus eine Prämie verzichtet hatte, wurde öffentlich belobigt; Klasse 111 Paul Bierwage (bet Hofmann u. Lohr), Willy Hummitzsch (bei Schmidt u. Pfitze), Otto Weißig (bei Hofmann u. Lohr) bekamen als Prämien Handwerkszeug (Fadcnzähler). An die abgehenden Schüler richtete der Herr Direktor Worte der Ermahnung zur Treue in der Arbeit, zum Psiichtbewußtfrin und Gottvertrauen. Nicht als Last und Zwang sollten sie die Arbeit empfinden, sondern immer sollten sie deS Wort Schiller» gedenken, daß Arbeit des Bürger» Zierde ist. Mit Lust und Freudigkeit sollten ste an ihrem Beruf, an ihrer Arbeit hängen und mtt- helfen am Wohle der Allgemeinheit. — — Als recht erfreu lich kann mitgrteilt werden, daß für daS kommende Schuljahr viele Neuanmrldungen vorliegen. >