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ttmn Tage »Ester. AlA der Minister George kürzlich ein« Ausfahrt un Lutomobil machte, wurde er während der Fahrt kampferlustigen Suffragetten überfallen. Einige warfen Boi 8mtq MnNq »Nmet ll«ueN»l « v« re ur tei M lai »l ist mu tur der der M< Ru hän »aä Wei von fich -ur eine eia vor den Wagen, um da» Fahrtempo auszuhalten, und selben Zeit rissen andere den Schlag auf und schoben der Genossinnen in da» Auto. Der Minister machte Uu!»I t Abkürzur ^.Xd. - r<ll-, « »Der du * Die Mission in Afrika. Bon erfreulichen Fortschritten in Deutsch-Südwest-Afrika weiß die Dezembernummer der Rheinischen Missionsberichte zu erzählen. Am 4. Juli konnte die neue Kirche in Usakos eingeweiht werden. Im Anschluß an die Feier fand die Taufe von 33 heidnischen Herero statt. Am folgenden Sonntag wurden 159 Erwachsene und 49 Kinder aus den Bergdamra getauft. Sofort konnte der neue Taufunterricht mit 119 Bergdamra und 23 Herero wieder ausgenommen werden. Auch die kirchliche Versorgung der evangelischen Deutschen im Lande macht langsame Fort schritte. Für Lüderitzbucht ist vom evangelischen Oberkirchen rate Pfarrer Metzner aus Thüringen als Geistlicher berufen worden. Bisher hatte Missionar Laaf neben seiner vielen andren Arbeit auch die Deutschen seelsorgerlich bedient, aber das er wies sich bei dem steten Wachsen der deutschen Bevölkerung in der ausblühenden Lüderitzbucht als immer unzureichender. Pastor Heyse, der vorläufig in Karibib wohnt, ist beauftragt worden, die dortige deutsche Gemeinde zu organisieren und womöglich Karibib, Usakos und Omaruru zu einer Gemeinde zu vereinigen. In Gobabis hat Missionar Jrle die Verhand lungen mit den Weißen über die Gründung einer evangelischen Gemeinde begonnen. Es ist auch reges Interesse dafür vor handen — ein Farmer hat bereits 3000 Mk. für den Kirch bau gesammelt —, doch will man zunächst keinen eigenen Pfarrer anstellen, sondern den Missionar im Nebenamt da für haben. Am 1. Oktober plante man die Eröffnung einer deutschen Schule mit 10—11 Kindern. * DaS Katzenauge als Chronometer. Von einem un gewöhnlichen Hilfsmittel zur Bestimmung der Tageszeit er zählen „Nos Loisirs": Bei einer Reise durch das innere China fragte ein Forscher einen jungen Chinesen, ob es noch nicht 12 Uhr mittags sei. Der Junge blickte zum Himmel empor, aber die Sonne war an diesem Tage durch dichte Wolken verdeckt. Der junge Chinese eilt davon und wenige Augenblicke später kehrt er zurück: im Arm hält er eine Katze. „Es ist noch nicht mittag", meinte er und wies dabei auf die Augen der Katze, indem er die Wimpern mit den Fingern etwas zurückschob, „überzeugen Sie sich." In der Tat zieht sich die Pupille der Katze immer mehr zusammen, je näher der Mittag kommt; genau um 12 Uhr steht dann die Pu pille als ganz feiner dünner Strich senkrecht im Auge. Dann beginnt sich die Pupille wieder zu erweitern und wird immer breiter, je näher der Abend rückt. * Et«e köstliche Geschichte erzählt der in Ostende er scheinende „Carillon" aus Anlaß eines Unfalles, der einem Tierbändiger bei der Vorführung seiner Tiger begegnete. Eines Tages erschien auf dem Jahrmärkte zu Gent ein armer Teufel von Tierbändiger, der für wenige Centimes einen alten abge arbeiteten Löwen sehen ließ, dem jeder Esel ungestraft hätte eins mit dem Huf versetzen können. Der Tod deS Löwen bedeutete für seinen Herrn den Anfang eines Hungerlebens, und so verfiel er auf folgenden Ausweg. Ein halb verhungertes Individuum wurde in die Haut deS toten Löwen gesteckt und mußte nun im Käfig unter der Peitsche des Bändigers Wunder der Dressur vollbringen, die ihm den reichen Applaus seines Publikums eintrugcn. Einen so vorzüglich dressierten Löwen hatte man noch nie gesehen. Indessen wurde die Situation deS verkleideten Beherrschers der Wüste unangenehm, als der das r gehol und feine seiner sei- 1 fessor und t schaur die gk den: gegen Klage ohne» ohne zu Lei künstl« rüber Werk neuzei arbeit land Ueberi E folge c gesetzt gemalt müsse» UeilinsiM-Leschsnksn tt «Ignen Lick vorrllglick venwrebtet. * Et« frecher Diebstahl. Unser Berliner db-Mitarbeiter schreibt unS: Ein äußerst frecher Diebstahl ist auf dem Post amt 68, Ecke Linden- und Ritterstraße in Berlin, ausgeführt worden. Dort befindet sich im Schalterraum ein geschlossener Stand für eine Briefmarkenverkäuferin. Am Mittwoch mit tag gegen 12 Uhr verließ die Verkäuferin auf wenige Mi nuten thrm Stand und schloß ihn ab, nachdem sie die Fenster ordnungsgemäß zugezogen und verstellt hatte. Als sie zurück kehrte, war aus dem auch jetzt noch verschlossenen Stande eine blecherne Zigarettenschachlel mit 150 Mk., die sie unter die Sitzdecke eines Stuhles gelegt hatte, verschwunden. Er mittelungen haben ergeben, daß der Dieb von oben her in den Stand gestiegen ist. Nach den Berichten von Augen zeugen, die die Sache für einen Scherz hielten, handelt es sich um einen jungen Menschen im Alter von 17 bis 18 Jahren. * Ermordet ««d beraubt. Aus Köln, 17. Dezember, wird unS berichtet: Die 7*/, Jahre alte Tochter eines Schuh machers in Düren war gestern abend ausgrsandt worden, um eine Bestellung zu machen, kehrte aber nicht wieder in die elterlich« Wohnung zurück. Nach langem Suchen fand man heut« früh ihre Leiche an einer abgelegenen Stelle in einem Wassertümpel. Das Geld, das die Kleine für ein Paar Schuhe von einem Kunden erhalten hatte, war verschwunden. Rach den behördlichen Feststellungen liegt unzweifelhaft Raub mord vor. * Netteste auatoltsche Räuberromautik. Au» Smyrna, 17. Dezember, meldet un» ein Telegramm: Von der Bande de» türkischen Räuberhauptmanns Mehmed Tschakirdschi wurden in den letzten zwei Wochen in verschiedenen Ortschaften über 40 Personen getötet. Alle Ermordeten gehörten Familien von ehemaligen Genossen Tschakirdschi» an, die sich den Behörden ergeben und ihren Hauptmann verraten haben. Weniger leicht al» die türkischen Räuber entgehen die griechischen den Ver folgungen. Acht griechische Räuber, die kürzlich vor den Stadt toren Smyma» den Engländer Erik Paterson überfielen und entführten, wurdm gefangen und kriegsgerichtlich abgeurteilt. Bier von ihnen, darunter ihr Hauptmann Janni Palavioti, werden hingerichtet. Smyrna» Gefängnisse find überfüllt mit den bcnlchttgtesten Räubern und ihren Helfershelfern. Aus der Ortschaft Budscha wurde fast die gesamte männliche Bevölkerung nach dcn Gefängnissen von Smyrna abgeführt. * Di« merkwürdigsten Dramaturg«« und Bureauchefs besitzt, taut „B. B.-K ", das Neue Theater in Halle a. S. Am „Genossenschafts-Almanach" von 1909 stand zu lesen: wie surk AuKwunsK-tollen. Hturterbüctier mit gesckmsrkvollen Heiligkeiten liegen del uns sus. Bestellungen, weicke dis rum beste erledigt verclen sollen, dsllt erbeten. L- 6- Fossberg. ur v, »unS, rote i g-füh falsch fastd drei > tung nacht» «altu „D. OeSbini, Bureauchef". Die Mitgliedschaft wunderte sich nicht wenig, daß ihr dieses wichtige Direktionsmitglied noch nie begegnet war, bi» sich herausstellte, der Name habe zu bedeuten: „Does bin i", womit der Direktor sich selbst als Bureauchef bezeichnete. In dem eben aus der Presse kom menden Almauach für 19l0 heißt der Bureauches: „K. Anerda". Man wird nunmehr ohne übertrieben viel Aufwand an Scharf sinn lesen können: „Kaner da". * Afrikanische Rähschnle«. Auch die schwarzen Damen gehen allmählich „mit der Mode" und verstehen geschickt zu schneidern und zu nähen. Fleißige Kaffernmädchen sind es, die von Misstonsschwestern in die Kunst deS KleidermachenS eingeweiht werden und die schon recht flink zu arbeiten ver stehen. Große Geduld und manche Anstrengung mags die Schwestern gekostet haben: „Segen ist der Mühe Preis!" Ein Stamm gelehriger Schülerinnen wird den Schwestern bald mithelfen, „praktisches Christentum" zu üben und immer mehr schwarze Mädchen einem geordneten Leben zuzuführen. Von großem Nutzen bei dem füllen Kulturwerke erweist sich die Nähmaschine und ganz besonders die Pfaff-Nähmaschine (Fabrik in Kaiserslautern), die schon tief ins Innere Afrikas vorgedrungen ist. Vertreter der Pfaff-Nähmaschine in Fran kenberg ist Herr Clemens Dippmann. * Di« Stadt der Zwerge. In dem Londoner Vergnügungs zentrum Olympia wurde eine Zwergenstadt eröffnet. Die Stadt ist vollständig nach dem Maße ihrer Einwohner zu geschnitten. Zwerghaft sind die Häuser, ja sogar die Pferde in der Stadt sind Liliputgestalten. Nur ein Riese wohnt in der Stadt, der die nötige Kontrastwirkung hervorbringen muß. — Vereinigungen von Zwergen und Riesen waren immer ein Erfolg. Nach einem Bericht aus dem 17. Jahrhundert wurde, um eine Laune der Kaiserin von Oesterreich zu befriedigen, eine große Anzahl von Riesen und Zwergen nach Wien be rufen. Da man alle diese Abnormitäten in einem Hause un terbringen mußte, war man sehr besorgt, daß die Zwerge sich etwa vor den Riesen fürchten möchten. Doch dem war nickt so. Die Zwerge quälten und schikanierten die Riesen so, daß diese sich mit Tränen in den Augen beschwerten und es blieb nichts übrig, als Wachen aufzustellrn, die die Riesen vor den Nachstellungen der kleinen boshaften Teufel schützen mußten. Der Aaiser als Weihnachtsmann. Jetzt, in den letzten Tagen vor Weihnachten, wird im kai serlichen Schlosse eifrig gearbeitet, um die vielen Wünsche zu befriedigen, die aus allen Teilen des Reiches und sogar von Deutschen des Auslandes an den Kaiser herangetreten sind und nach angestellten Untersuchungen der Erfüllung für wür dig erachtet wurden. Natürlich können nicht alle Bitten er hört werden, da ihre Zahl zu groß ist. Besonderen Wert legt der Kaiser darauf, daß alle bewilligten Geschenke recht- zettig und spätestens am ersten Weihnachtsabend im Besitze der Beschenkten find. Die Geschenke selbst sind sehr mannig facher Art. An eine Stelle geht eine Gabe, welche den Em- pfckiger vor der äußersten Not schützt, ein andermal ist wieder die Bitte eine- kleinen Knirpses nach einem Schaukelpferd oder einer Uniform erfüllt worden. Andere erhalten die Mittel zu irgendeinem Lieblingsstudium, wenn die Begabung dazu von maßgebender Sette anerkannt worden ist. Im Kreise der engeren Familie ist der Kaiser auch sehr gern al» „Weihnachtsmann" gesehen, da er es vortrefflich verficht, jedem den Wunsch von dm Augm abzulesen. Er weiß für jede» Familienmitglied eine besondere Ueberraschung, wenn im Mufchelsaal die Christbäume und Geschenktische am Weihnachtsabend aufgestellt sind. Vor der Familientafel, die meist im Jaspissaal stattfindet, begibt er sich in den Muschel saal in Begleitung eines Dieners, der die Geschenke wohl verpackt und versiegelt trägt. Der Kaiser stellt jedes Geschenk selbst unter dm Baum. Nach Beendigung der Tafel, an der alle Familienmitglieder teilnehmm, führt der Kaiser persönlich alle Anwesenden in dm Muschelsaal, der erst jetzt geöffnet wird. DaS ganze Schloßpersonal wird von der Kaiserin be schenkt. Aber für die Soldaten bleibt nach altem Brauch der Kaiser der Weihnachtsmann. Es ist bekannt, daß er am Weihnachtsabend in der Kaserne an der Feier der Soldaten teilnimmt. Auf dem Gange vom Schloß zur Kaserne er halten die Schildwachm ein neugeprägtes Goldstück mit dem Bildnisse deS Kaisers. Auch die Kaiserin hat an diesem Tage alle Hände voll zu tun. Am Vormittag läßt sie es sich nicht nehmen, in Waisenhäusern, Krankenhäusern usw. persönlich die Geschenke zu verteilen, die sie den Kranken zugedacht hat. Nicht selten steigt sie auch in irgmd einem Hinterhaus vier Treppen hoch, um eine treue Dienerin zu belohnen und zu erfreuen. Industrie, Handel und Verkehr. Neber Kohlenpreise und Kohlenfrachle« schreibt die „Sächsische Industrie" in ihrer Nummer 5 vom 10. Dezember: Vor jetzt zwei Jahren entschloß sich die preußische Regierung, an gesichts der damaligen Kohlennot, zu einer teilweisen Ermäßigung der Kodlensrachten. Infolge eines Anttages deS Landes-Eisendahn- rates trat vom 1. Januar 1908 ab der Rohstofftarif allgemein für den Versand von Steinkohle sowie SteinkohlenkokS und -Briketts in Kratt. Bis dahin hatte dieser billigere Tarif nur für den Kohlenversand von den inländischen Produktionsstätlen auS gegolten, während Kohle von den Seehäfen, Binnen-Umschlagsplätzen und Grenzstationen auS nach den teueren Sätzen des Spezialtaris III versandt wurde. Diese Ermäßigung sollte bis auf weiteres, jeden falls biS Ende 1909 gelten. Wie nunmehr verlautet, soll diese Frachtermäßigung am 1- Januar 1910 stillschweigend wieder außer Kraft treten. Für die kohlenbrauchende Industrie wär« eS im Gegenteil sehr erwünscht gewesen, wenn jene Frachtermäßig ung nicht nur für Steinkohle, sondern allgemein auch für Braun kohle gewährt würde. Die für Sachsen sehr wichtige böhmische Braunkohle wird allgemein nicht noch dem Rohstofftarif, sondern nach dem teueren Spezialtarif 111 befördert. Wie kürzlich bekannt wurde, planen die sächsischen Staatsbahnen sogar Frachterhöhungen für den Bezug böhmischer Braunkohle, die eine Erwiderung aus die jetzigen Tariferhöhungen der österreichischen Bahnen bedeuten sollen. Leider ist die Festsetzung der Eisenbahntarife ein ausschließ liches Recht der Eisenbahnverwaltung, und in dies« wichtige An gelegenheit haben nach der jetzigen Rechtslage die Parlament« nicht» hinelnzurcden. Sie können sich ebenso wie die Eisenbahnräte nur unverbindlich und gutachtlich dazu äußern. — Rach einer New-Korker Meldung ist Präsident Ze laya durch dm Kongreß von Nikaragua für abgesrtzt erklärt worden. Eine andere Meldung besagt: Zelaya kabelte an den Präsidenten Taft, daß er zurücktrete, um Nikaragua in dm Stand zu setzen, die freundschaftlichen Beziehungen zu den Vereinigten Staaten wieder aufzunehmen. Er beabsichtige, seinm guten Willen zu beweisen und Nikaragua zu verlassen; er sei bereit, über seine Regierungshandlungen Rechenschaft abzulegen. Bändiger einen anderen Käfig öffnet«, in dem ein Tiger »ilde Sprünge machte. „Potverdikke", sagte der Löwe im Genter Pathos: „Jetzt bin ich verratzt." Wie groß war aber das allgemeine Erstaunen, als man plötzlich den Tiger antworten hörte: „Zuu de zrd« gi uuk van Genie!" (Auf Deutsch: „Zum Teufel, der Kerl ist auch auS Gent!") Ein Howe- rische« Gelächter bemächtigt« sich deS Publikum» und «S hätte nicht viel gefehlt, daß infolge de» heiteren Tumult- die ganze Bude zusammengestürzt wäre. * Eta« llOOjährigt Stadt. Die älteste Stadt in Hol stein, Itzehoe, wird im Juni n. I. nachträglich ihr 1100M- rigeS Bestehen festlich begehen. Der Ursprung der Stadt geht auf eine 809 unter Karl dem Großen nach Unterwerfung der Nordalbinger vom Grafen Egbert auf einer künstlichen Insel in der Stör gegen die Dänen nnd Wenden errichteten Burg EseSfelth zurück, bei der das rasch aufblühende Echeho oder Etzehoe entstand. 1201 von den Dänen zerstört, wurde der Ort zwei Jahrzehnte später wieder aufgebaut und erhielt bald darauf von Adolf IV. von Schaumburg, Grafen von Holstein, das Lübische Recht Noch zweimal eingeäschert durch die Schweden (1644 unter Torstenson und 1657), hat die Stadt sich doch immer bald wieder aus den Trümmern erhoben, und sie ist heute der Sitz einer regen Industrie; bis 1864 traten auch in Itzehoe die holsteinischen Stände zusammen. Altbekannt geworden aber ist der Name des Städtchens durch Schiller, der in „Wallensteins Lager" die Gustel von Blase- witz dem ersten Jäger erwidern läßt: „— Und er ist wohl gar, Mußjö, der lange ,Peter von Jtzehö'?" Uebrigens wird der Name der Stadt nicht Jtzehö, sondern Jtzeho aus gesprochen. * Abenteuer eines dnrchgebrannten Ablers. Man berichtet der „Franks. Ztg." aus der Schweiz: Einen kurzen Freiheitstraum hat ein Adler geträumt, der kürzlich in Mürren aus seinem Käfig ausbrach. Mehrere Tage lang hatte man von dein Flüchtling keine Kunde; nur die Raben längs der Mürrenfluh zeigten sich höchst beunruhigt. Dieser Tage hütete ein kleiner Knabe in Stechelberg, am Fuße der Mürren fluh, Schafe. Unter den Tieren befanden sich auch zwei kleine Lämmer. Da stürzte plötzlich ein gewaltiger Bogel hernieder und packte eines der Lämmer. Der Knabe will seine Lämmer verteidigen, springt hinzu und schlägt auf den Vogel ein. Nun wendet sich dieser gegen den Knaben, faßt ihn mit seinen Fängen und schleift ihn über den Boden weg. Der Knabe wehrt sich verzweifelt und ruft um Hilfe. Leute eilen herbei, es gelingt ihnen, den Bogel zu bewältigen. Der Knabe hat glücklicherweise nur leichte Verletzungen erlitten. Es zeigte sich, daß der Vogel der aus Mürren entflohene Adler war. Seit seiner frühen Jugend Gefangener, war er kein guter Flieger und verstand sich auf das Raubhandwerk schlecht. Vom Hunger getrieben, griff er das Lamm an und fiel gleich bei diesem ersten Raubversuch wieder in Gefangenschaft. Der Vogel war von den Stöcken der Bauern ziemlich schlimm zu gerichtet. Er wurde von seinem Besitzer zurückgeholt und sitzt etzt, teilnahmslos vor sich hinbrütend, wieder im Käfig. * Bivelküsseu vor Gericht. Der konservative Geist der Engländer hat in dem Gerichtszeremoniell noch einige Ueber- bleibsel aus der Puritanerzeit aufbewahrt, so vor allem das Bibrlküssen. Ein jeder, der vor einem Gericht einen Schwur leisten muß, ganz gleich ob Zeuge oder Geschworener, muß eine Bibel küssen, die sich durchaus nicht immer in tadellosem Zustande befindet. Sehr oft ist das Buch der Bücher ein altes, schmutziges, abgegriffenes Exemplar, schmierig und klebrig. Mit dieser Sitte soll jetzt aufgeräumt werden. Es ist beschlossen worden, mit Beginn der neuen Sitzungen den sogenannten schottischen Eid, der mit aufgehobener rechter Hand geleistet wird, auch in London einzuführen. * Der „Lohn" der Stadtverordnete«. Im allgemeinen beziehen die Stadtverordneten für ihre Tätigkeit im Inter esse des Wohls ihrer Mitbürger keine Vergütung. Anders in der Stadt Tondern in Holstein. Den glücklichen Stadt verordneten im Tondern steht von alterSher, wie die „Deut sche Zeitung" schreibt, ein ihnen urkundlich zugesicherter „Lohn" zu, der freilich im Vergleich zu den ihnen aus der Ausübung des Mandats erwachsenden Mühen und Sorgen nicht allzu reichlich bemessen ist. Jeder Stadtverordnete erhält nämlich jährlich — 6 Mark! Die Beträge werden gemäß alter Ueber- lieferung alljährlich, und zwar auch heute noch, zur Ver anstaltung eines Festes verwendet, zu dem Bürgermeister und Ratsmitglieder und der „Herrschaftsdiener" eingeladen werden, ein handfester Bürger, dem es in früheren Zeiten oblag, die weisen Väter der Stadt nach Schluß des Festes durch Nacht und Finsternis nach Hause zu geleiten. * Gemütlich. Bauer (der mit seinem Gast angelt): „Sakra, da kommt der Gendarm!" — „Warum laufen Sie denn fort; Sie haben mir doch gesagt, daß Sie eine Angel karte für zwei Personen haben?" — Bauer: „Das stimmt scho', aber die ist vom vorigen Jahr!" * Ach so! Mama: „Fritzchen, warum ziehst du dir denn die Handschuhe nicht an?" — „Ach, Mama, es ist noch nicht nötig, ... die Hände sind ja noch ganz sauber!" verblüfftes Gesicht, die „Dame" aber setzt« sich unge- «irrt ihm gegenüber und begann eine feurig« AgitationSrede für do» Frauenwahlrecht vom Stapel zu lassen. Als der Minister sie nur immer mitleidig anlächelte, ohne zu erwidern, packte die Erboste den Minister gar bei den Schultern. In demselben Augenblick hielt der Wagen und di« Suffragette sprang hinaus, da sie fürchtete, verhaftet zu werden. «ich Wo ist, dort die getr berr eins rend gleic aesai Laul auch