Volltext Seite (XML)
Sachsenburg, den 11. Dezember 1909. B. Ranft. Abkürzung: Drin. ?r. --- Ermäßigte Preise, 4d. Abonn.-Vorstellung. 4.4d. — Außer Abonn. dl. 8. --- Neueinstudiert. Dor. — Novität. I» Borberrttungl „Die Walküre", „Dame Kobold", „Zar und Zimmermann", „Lohengrm", „Wilhelm Tell", König Heinrich", „Wenn der junge Wein blüht", „Reiterattacke", „Hohe Politik", „Der dunkle Punkt", „Hofgunst", „Die Glocken von Lorncville". schnerlosen Zeit ist eifrig an der Verbesserung de» Unter- gründe« gearbeitet worden, sodaß bei neuem Schnee ein sehr gute« Fahren möglich sein wird. Die störenden Huckel sind geebnet worden. Zur Benutzung der Bahn gibt d«r Winter - sportverein nach einem mit den Pächtern geschlossenen Ab- kommen Dauerkarten an seine Mitglieder au«. Die Dauer karten gelten für den ganzen Winter und kosten eine Mark. Sie werden in der Buchhandlung von E. G. Roßberg aus- gegeben. Dort werden auch Anmeldungen zum Wintersport- Verein (Jahresbeitrag 1 Mark) angenommen. s Der K«xf«ji»xifche Verein ersucht uns, mitzuteilen, daß sein Weihnachtsabend (mit Damen) nächsten Mittwoch, deu 15. Dezember, statlfindet. WethnnchtS-Schulferieu. Nach der im Dezember 1908 erlassenen ministeriellen Verordnung beginnen die Weihnachts ferien in den Höheren Schulen wie auch in den Volksschulen Sachsen» mit dem 24. Dezember und enden mit dem 6. Januar (Hohneujahrstag). Die Lehranstalten werden danach zum dies jährigen Weihnachtsfeste am Donnerstag, 23. Dezember, geschlossen. Al- Btzekovlul ««erkannt. Der König hat den zum österreichisch-ungarischen Vizekonsul in Chemnitz ernannten Direktor des Chemnitzer Bankvereins, Kommerzienrat Otto Weißenberger, in dieser Eigenschaft anerkannt. Der Amtsbezirk de» neu er richteten österreichisch-ungarischen Honorar-Vizekonsulats umfaßt die von dem bisherigen Amtsbezirke desösterreichisch-ungarischen Konsulates in Leipzig abgetrennten Kreishauptmannschaften Chemnitz und Zwickau. -j-* Die 25-Pfeuuig-Stücke sollen, wie eine Berliner Korrespondenz zu melden weiß, wieder eingezogen werden, falls sie nicht den Beifall des Publikums finden. Die völlige Ein ziehung wäre verfehlt, aber an eine Verbesserung könnte ge dacht werden. j Eine partielle SouueufiufterniS wird sich am 12. Dezember d. I. ereignen, doch in Europa unsichtbar bleiben. Sie nimmt ihren Anfang um 8 Uhr 57 Min. nachmittag» und erreicht ihr Ende um 10 Uhr 33 Min. Sichtbar ist die Finsternis nur an der Südostspitze Australien», in der südlichen Hälfte Neuseeland» und in den südlichen Polarmeeren. f Flöha. Am Donnerstag vormittag wurde unter An wesenheit vieler Ehrengäste die hiesige neue Volksschule mit Schulturnhalle geweiht. Im Mittelpunkt stand die in kernigen Wortm gehaltene Festansprache des Herrn Bezirksschultnspektors Bartsch-Flöha. Dann erfolgte die Uebergabe der von den Schulkindern gestifteten Schulfahnc, welche einen Wert von 400 Mk. hat. An Geschenken wurden der neuen Schule vier herrliche Büsten, ein Ltchtbilderapparat, zwei Kronleuchter, mehrere herrliche Bilder und verschiedene» mehr überreicht. Auch hat ein Herr 50 Bücher für die besten Schüler der Schule gespendet. Die Schule, welche der Neuzeit entsprechend und nach großstädtischem Muster eingerichtet ist, hat gegen 35 Unter richts- und Lehrzimmer, einen großen Zeichensaal, ein Direktor-, Warte- und Lehrerzimmer, sowie eine Zentralheizung und eine elektrische Uhr. Sie kostet etwa 260 000 Mark. Die fünfte Jugend „Mehr Licht" war immer Ideal Und Fortschritt beste Tugend; Manch altes HauS mit einem Mal Lebt seine fünfte Jugend: Zuerst der edle Ktenspahn warf An Wände Licht und Schatten, Bis wir im Hause, nach Bedarf, Die Jnseltltchte hatten. Die Lichtputzschere unbequem Selbst Göthen ist gewesen, Da hat man dann noch außerdem Das Rüb öl sich erlesen. Zinnlampe, wie sie uns erhellt, Hat jedes Lob verbeten, Dann hat die Reise um die Welt Petrollicht angetreten! Jetzt war man wieder sroh und jung In den Beleuchtungssachen Und konnte sogar oft den Sprung Leicht über Gaslicht machen, Denn heute glüht elektrisch Licht, Wo ich den Schritt hinlenke; — — Seit gestern fehlt der Lichtglanz nicht Der alten Fischerschänke! Da ist ein feenhafter Schein Im Saale, Kücke, Keller. Am Dammweg schimmert noch herein Ein lichtbegabter Teller. Es schuf die noble Nachbarschaft Dies jugendfrische Leben Und kann jawohl auch Licht und Kraft — Altmittweida. Freitag vormittag ertränkte sich die Ehefrau des Gutsbesitzers Hermann Schilde in dem zum Gute gehörigen Teiche. — Chemnitz. In einem hiesigen Trödlerladen wurde in der Nacht zum Donnerstag ein größerer Juwelendieb stahl begangen. Den Dieben sind u. a. in die Hände ge- fallen: etwa ISO goldene und silberne Herren- und Dame«- Ringe, goldene Herren-Uhrketten, Ohrringe, Broschen usw., zum Teil mit Edelsteinen besetzt. — Nachdem das Projekt der Abhaltung einer. Sächsischen Gewerbe- und Industrie- Ausstellung hierselbst aufs neue aufgetaucht ist, wird in in teressierten Kreisen zugleich die Frage erwogen, diese Aus stellung mit einer ihr vorausgehenden Frühjahrs-AuS- stellung der sächsischen Gartenbaukunst zu verbin den, wie dies auch bei der Dresdner Gewerbe-Ausstellung der Fall war. — Am Donnerstag nachmittag sprang zwischen den Stationen Mosel und Glauchau der 26 Jahre alte land wirtschaftliche Arbeiter Manila Cucchiaro aus einem Abteil 3. Klasse des V-Zuges und blieb schwer verletzt und bewußt los liegen. Er wurde nach dem Chemnitzer Stadtkranken- hauS gebracht. — Dresden. Wie erinnerlich, wurde im vorigen Sommer bei einem Exzesse auf dem Altmarkte ein praktischer Arzt durch das Seitengewehr eines Gendarmen tödlich verletzt. Die Polizei-Direktion hat diesen Fall zum Anlaß genommen, den Waffengebrauch der Gendarmerie in Zukunft zu ver bieten. Heute fand in Gegenwart hoher Beamter und Offi ziere eine Vorführung vor einer besonderen Kommission im Poli zeigebäude statt. Der Kommission wurde der sogenannte ja panische Gr ff, Dschin-Dschilsu, vorgesührt. Mit Anwendung dieser Verteidigungsart soll der Waffengebrauch eingeschränkt werden. — Kameuz. Einige Kinder machten sich auf dem Eise in der Kohlengrube aus Flur Skaska zu schaffen. Der zwölf jährige Knabe Markatsch geriet hierbei in Gefahr, zu ertrinken. Seine dreizehnjährige Schwester eilte ihm zu Hilfe, brach aber dabei ein und ertrank. Der Knabe konnte gerettet werden. — OelSuitz i. E. Am Dienstag vormittag mußte der von Chemnitz kommende Güterzug 7562 wegen gesperrter Einfahrt vor der hiesigen Station halten. Als der Hilfs zugsschaffner Leichsenring aus Chemnitz Hilbersdorf nach rück wärts blickte, bemerkte er aussteigenden Dampf hinter der passierten Eisenbahnbrücke, der nur von einem ankommenden Zuge herrühren konnte. Schnell entschlossen rannte er diesem entgegen — es war ein von Stollberg kommender, vollbesetz ter Personenzug —, ihm mit der Mütze Haltesignale gebend. Es gelang auch, den Personenzug wenige Meter vor dem Ende des Güterzuges zum Stehen zu bringen. Nur der Geistesgegenwart Leichsenrings ist es zu verdanken, daß ein schweres Eisenbahnunglück verhindert wurde. — Plaue«. Eine von nahezu 1000 Schiffchenstickern und Stickereiarbeiterinnen besuchte Versammlung beschloß, den aufgenommenen Kampf um bessere Lohn- und Arbeitsver hältnisse durchzuführen und demgemäß in allen den Be trieben, wo keine Kündigung für die Arbeiter besteht und der geforderte Tarif noch nicht bewilligt worden ist, die Arbeit sofort einzustellen, dagegen in den Betrieben, wo Kündigung besteht und diese noch nicht erfolgt ist, die Kündigung sofort einzureichen und nach deren Ablauf die Arbeit zu verlassen. Ueberstunden sollen in allen Betrieben, auch in denen, die den Tarif bewilligt h ben, verweigert werden. — Nrfitz (G.-A). Di« 16jährige Magd eines hiesigen Gutsbesitzers wurde, nachdem sie mit einer anderen Dienst- mogd Streit gehabt hatte, vermißt. Schließlich gelang eS den mit Hilse eines Polizeihundes angestelltrn Nachforschungen, daS Mädchen aus dem Boden imHeu versteckt auszufinden. Ueber den Kops gezogen hatte e» eine Sackschürze, die am Halse verschnürt war. DaS Mädchen hatte mehrere Tage nicht« zu sich genommen und war total entkräftet, so daß sie nicht vernehmungsfähig war. Theater, Kunst uns Wissenschaft. Die diesjährig« NobelvreiSträaer. Die Verteilung der Nobelpreise iand, wie schon kurz mitaeteilt, Freitag nachmittag, am JabreStag deS Tode- des Stifters, Alfred Nobel, mit den üblichen Feierlichkeiten statt. Dir Preisträger sind für Phyfik Marconi und Professor Ferdinand Braun in Straßburg, für Chemie Ge- beimrat Wilhelm Ostwald in Leipzig, für Medizin Professor Theodor Kocher in Bern, für Literatur die schwedische Schrift stellerin Selma Lagerlöf. Den Friedenspreis erhielten der ehe malige belgische Ministerpräsident Bernaert und der französische Senator Esturnelle» de Constant. Die Preisträger waren alle anwesend und empfingen aus der Hand deS Königs unter an dauerndem Beifall daS Preisdiplom und die goldene Medaille. Der Preis beziffert sich in diesem Jahre auf 193360 Franken. Am Abend fand zu Ehren der Preisträger ein großes Diner unter dem Vorsitz des Kronprinzen statt, das von der Direktion der Nobel-Gesellschaft gegeben ward. Heute, Sonnabend, wird der König ein Diner im Schlöffe geben. — Die alljährlich zur Ver teilung gelangenden Nobelpreise verdanken ihre Entstehung der hochherzigen Stiftung de» skandinavischen Erfinders Nobel, der den Ertrag seiner Sprengstoff-Fabriken zu phllantropiichen Zwecken verwandte. Deutsche Wissenschaft und Kunst hat schon oft an den Nobelpreisen tetlgenommen. Spielplan -er vereinigte« Stadt-Theater ix Chemnitz. Direktion: Richard Jesse. Vom Sonntag, 12. Dezember, bis Sonntag, 19. Dezember. Neues Stadt-Theater, j Altes Stadt-Theater. Gerichtssaal. Der Prozess gegen den Kaufmann Grosser, den Reichs gerichts-Attentäter, vor dem Schwurgericht Leipzig beweist zwar nicht, daß Grosser unhlrechnungsiähig ist, wohl aber, daß ein Mann, der durch Schicksalsschläge völlig zerrüttet wurde, sich gegen eine Tat verteidigen muß, die er in nervöser Erregung vekübte und beute nicht mehr verantworten kann. Grosser fährt fort, wtide Anklagen gegen den „mittelalterlichen Charakter der Justiz" zu erbeben. Aufsehenerregender Freisvruch. DaS Geschworenengericht zu Leitmeritz sprach die Gastwirtin Mathilde Geyer auS Soborten, ' die ihren Gatten im Streit ermordet und unter der Kegelbahn < verscharrt hatte, trotz ihres Geständnisses frei. Oenmrcblet. * Erdbeben. Die Apparate der Hamburger Hauptstation für Erdbebensorjchung verzeichneten gestern nacht ein Beben von mäßiger Stärke in 10000 Kilometer Entfernung und ein stärkere» Beben in 6000 Kilometer Entfernung. 7z8 Ude '/.» Drw. t'r. „Die Jungssau von Orleans". Mit neuer AuSst a. Dekorationen u. Kostüm. III. 4d. 28. „Aida". Gr Oper in 4 Akten von Verdi. III. 4d. 17. „Die Puppe." Operette i. 4 Bild v. Audran. «"Ul /.8 III. 4b. 29. „La Traviata " Oper in 4 Allen von Verdi III 4d. 18. „Der tapfere Sol dat". Oper.-Neuheit in 3 Akten von OSkar Strauß. RiuUl 7,8 III. 4d. 30. Dov. Zum letzt. Male. „Der von Rambow " Lustsp. in 3 Akt. v. Schätzler- Perasini und Kestler. III. 4d. 19 „Die laßen Gri- setten." Oper, in 1 Akt von Reichard. „Vera Violetta " Oper, in 1 Akt ». Eysler. liüdmd 7.1 Bet aufgehobenemAbonnemcnt Einmal Gastsp. deS König! KammersSngerS FranceSco d'Andrade. „Don Juan". Op. in 4 Akten von Verdi lll. 4b. 20. D. s.: „GaS- parone". Operette in 3 Akt. von Millöcker. ÜMItlUl 7,8 IV. 4d. 1. „HanS Huckebeiu." Schwank in 3 Akten von Blumenthal u. Kadelburg. III. 4b. 21. „GaSparone." knüll 7^ IV. 4b. 2. „Don Juan". III.4d.22. Hör. „DeSPfarrerS Tochter von Streladorf." Schausp i.3Afz v.M Dreyer In«»»"« 7^ l V. 4d. 3. „Die versunkene Glocke." Eindsch.MSrchendr i. b Akt. v. Kerh. Hauptmann III. 4d. 23. „GaSparone." 8iM», 7,8 ssV. 4d. 4. „Lohcngrin". Grohe romantische Oper in j 3 Akt. von Rich. Wagner. III. 4d. 24. „GaSparone". iA- - Neuhei schmuck i Hm Stell 15. D Grund Tanne Berka, Ru Maner- ModrUi empfiehlt Grosse billig zu > CH, * München im Schxee. In München liegt nach einem Telegramm der „BZ a. M." der Schnee derart hoch, daß aller Verkehr stockt. Weder die Straßenbahnen noch die Automobile können verkehren. ES schneit mit Vehemenz weiter. Auch aus anderen Tellen des Reiches sowie aus dem Aus land« werden fortgesetzte Schneefälle gemeldet. So finden im Bodeusergebiet, im Schwarzwald und in der Schweiz seit zehn Stunden heftige Schneefälle bei teilweiser Wärmetemprratur statt. * Die vergesse«« Aktextasch«. Au» Berlin wird ge meldet: Ein Rechtsanwalt, der gestern abend in einer Taxa- meterdroschke vom Lehrter Bahnhof nach der Linkstraße fuhr, ließ im Wagen feine Aktentasche liegen. In ihr befand sich die Summe von 24000 Mark. * Verhaftung etxeS Bankiers. Aus Paris meldet eine Depesche: Ja St. Ceny wurde der Bankier Madelaine in dem Moment verhaftet, als er einen Zug bestieg, um zu entfliehen. Er hat zahlreiche Personen, darunter mehrere Deputierte, um hohe Beträge, etwa 1»/, Millionen, gebracht. * Et« gavjes Dorf in Gefahr. AuS Paris wird be richtet: Der Bergabhang, deffen Sturz das savoysche Alpen dorf Mechilly mit dem Untergang bedroht, rückt allmählich unter Einwirkung deS in letzter Zeit gefallenen Schnees und Regens weiter vor. Es ist ein umfassender Nachtdienst or ganisiert worden, um jede Katastrophe, die Menschenleben gefährden könnte, zu verhüten. Ein gtt zteher u. billig z. v Roj Md r Maie lMck smpüskl Höll kvtl. 4u3, Zi ist zu vei Karuss mit Tierei Eine no MI und eine , verkaufen Eine geb Zustand b Maschine, Dreschm« sind wegen billig zu v Srau-A Telegramme und Neueste Nachrichten vom 11. Dezember 1909. Berlin. Die Persönlichkeit der Toten, deren Rumpf am vergangenen Sonntag aus der Oberspree gezogen wurde, ist heute von der Kriminalpolizei ermittelt worden. Es handelt sich um die wohnungslose Prostituierte Anna Luise Amholz auS Stettin, die am 1. Mai 1872 geboren ist und sich zuletzt meist in Lokalen in Nixdorf aufhielt. Berlin. Kapitän Engelhardt, der seit einigen Tckgrn auf dem Flugplatz in Johannisthal mit einem Wright- Flieger deutschen Fabrikats Flugversuche unternommen hat, ist heute morgen gegen 11 Uhr verunglückt. Kurz nach dem er aufgestiegen war, versagte der Motor und der Apparat stürzte aus beträchtlicher Höhe herab. Kapitän Engelhardt wurde bewußtlos unter den Trümmern seines Aeroplans hervorgezogen und nach einem Krankenhause gebracht, wo er in bewußtlosem Zustand eingeliefert wurde. Berlin. Die gestrigen Erklärungen des Reichs kanzlers über die Beziehungen zum Auslande werden von den heutigen Morgenblättern lebhaft kommentiert. Im allge meinen hat die Antwort Bethmann-Hollweg» befriedigt, da» Wenige, was er vortrug, hatte Hand und Fuß. Die Art seiner Darstellung verriet eine erfreuliche Sicherheit auf einem Gebiete, das ihm bisher fremd war. Berlin. Der „Temps" hält die vorgestrige Rede des deutschen Reichskanzlers für sehr wichtig, da sie die fundamentalen Unterschiede der Methode Bülows und Bethmann-Hollwegs zeigt. Bülow habe in Deutschland den westeuropäischen Parlamentarismus herangebildet und bei jeder Frage, um die es sich handelte, eine Mehrheit aus den ver schiedenen Parteien geschaffen. Für ihn' sei die Unterstützung durch eine Majorität des Parlaments eine Ehrenpflicht ge wesen, über die er schließlich gestürzt sei. v. Bethmann-Holl weg dagegen erklärte, nur dem Kaiser verantwortlich zu sein, und kehrte damit zum alten Konstitutionalismus zurück. Hamburg. Gestern nachmittag star b der Arbeiter Brück mann, der bet der Gasexplosion schwere Verletzungen erlitten hatte. Die Zahl der Toten, einschließlich eines Vermißten, beträgt somit 18. Heute findet die gemeinsame Bestattung der Opfer statt. Karlsruhe. Im Ministerium des Innern fand gestern unter dem Vorsitz des Geh. Oberregierungsrates Wiener «ine Besprechung der gegen die Schiffahrtsabgaben in erster Linie interessierten Handelskammern Mannheim, Karlsruhe und Freiburg i. Br. statt. Zunächst wurde allseitig der Regierung der Dank für die energische Stellungnahme durch die Ausgabe einer Denkschrift gegen die Schiffahrtsabgaben aus gesprochen und darauf hingewiesen, daß die sächsische und badische Regierung alle gegen die SchiffahrtSabgaben sprechenden Gründe dargelegt habe. Prag. In der Stadt Wiegnitz verübte eine zwölf köpfige Räuberbande eine furchtbare Tat. Die Banditen drangen in die Wohnung des Gastwirts Kurz ein, während dieser mit seiner Familie das Abendbrot einnahm. Die Räuber gaben 15 Schüsse ab und töteten dabei zwei Söhne des Kurz und verwundeten die Frau und eine Tochter schwer. Nach Mitnahme von 4500 Kronen flüchteten sie. Paris. Gestern nacht wurde hier von der Polizei eine Privatvorstellung inhibiert, in der lebende Bilder von 30 jungen Mädchen im Alter von 16 bis 18 Jahren dar gestellt wurden, die vollständig nackt waren. Der Unternehmer hatte einen Saal von einer Gesellschaft zu zwei Aufführungen gemietet. Die Zuschauer, 150 Herren und Damen der besten Gesellschaft, die zu dem Vergnügen geladen waren, werden wegen Teilnahme an dem Vergehen gegen die öffentliche Sittlichkeit angeklagt werden. Part-. Das Komitee für den Schutz der Opfer der spanischen Unterdrückung hielt gestern abend eine große Ver sammlung im Tivoli-Saale ab, um gegen die spanische Re aktion zu protestieren. Die Freundin Ferrers, Solidat, er öffnete die Sitzung mit einer kurzen Ansprache, worauf die Abgeordneten Sembert und Allemagne das Wort ergriffen. Die anwesenden Anarchisten störten die Versamm lung, indem sie den Sozialisten zuriefen, daß sie den Tod Ferrers für sich ausbcuteten. Es kam zu lebhaften De monstrationen. Ein Handgemenge entspann sich und die Tri bünen wurden von den Anarchisten gestürmt. Unter großem Tumulte mußte die Versammlung aufgehoben werden. Meh rere Frauen waren aus Aufregung über diesen Zwischenfall in Ohnmacht gefallen. Algier. Infolge heftigen Sturmes, der an der algerischen Küste wütet, wurde das Steuer des Panzerschiffes „Boulevard" zertrümmert. DaS Schiff mußte deshalb vor Anker gehen. Zwei andere Panzerschiffe bleiben für alle Fälle in seiner Nähe. Die Reparatur des Steuers wird sofort in Angriff genommen. ^ine zu verkou Expedition k» W für schlam Jahren bi Auskm dieses Bla Ein Af weisswot verkaufen Vsss« kür ttuoö neuester I >V8sekegI nsdwe, d, verrinsuvk klB8l ttl kW (20 Walz, Lillig zu r