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Werlireugkasten lLudetigekaeten i.sud»ägekolr Vorlagen unö Veavklügo sinpüsklt billigt Ms UmW Mi,KI«r»tr. II «srniprsodsr 380. Italic«. — DaL Kabinett Sonnino soll tatsächlich gescheitert sein. Sonnino begab sich am Mittwoch abend nach dem Ouittnal, um dem König Mitteilung vom Mißlingen seiner Word« find, hab« ungleiche Körpergröße- da- kleinere !eü>et an einem Herzfehler. * Lie -Sfr» Krem-Wörter. (Sin wahre» Geschichtchen.) In einer mitteldeutschen Stadt findet ein öffentlicher Bortrag über „Da» Meer" statt. Al» passend« Einleitung beginnt der Redner mit dem bekannt« Ruf, den einst die Griechen auf ihrem Rückzüge unter Xenophon beim Wiedererblicken de» Meere» in Begeisterung auSstieß«: „Thalatta, Thalatta!" Nach dem Bortrage drückte eine Dame ihre Freud« über da» Gehörte au»: „Und besonder»", fährt fie fort, „hat r» mir gefallen, daß sie gleich so lustig auf die Rednerbühne trat« mit Tralala, Tralala." * LuLmt lorrldl«! „Ei, mein Söhnchen", fragte der Anbeter einer jungen Dame der« dreijährige» Brüderchen, „wovon hast du denn so rote Backen?" — „Von der Büchse, au» der meine Schwester alle Tage ihr Gesicht bestreicht", antwortete da» Knäbchen naiv. — Im Wahlkampf. Aus London wird telegraphiert: Am Mittwochabend hielten 10 Mitglieder der Regierung Wahlreden, darunter von dem früheren Kabinett der Exminister Lyttelton. Die Ablehnung des Budgets verteidigten die Lords Camprsdown und Kesteven in Reden, die sie in Ramsord bezw. in Wellingborough hielten. Die Bemerkung Kestevens, daß England im Innern von dem Sozialismus und von außen durch Deutschland bedroht würde, wurde mit Gelächter ausgenommen, worauf Kesteven ausrief: „Sie werden e» so lange nicht glauben, bis Ihnen die Deutschen ihr« Bajonette in den Leib stoßen!", was erneutes Gelächter hervorrief. Lat« üb« die für die Amt»hauptmarmschastm Meiß«, Großenhain und Oschatz geplante Nederlanderntrale mit. Bi» jetzt hab« sich 351 Gemeinden und 81 Rittergüter, da» ist eia BrriorgungSgebiet von 113 000 Einwohnern, zum An schluss« an da» Unternehmen bereit erklärt Nach dem Gut acht« de» beratend« Ingenieur» Kühn in Leipzig ist die Rentabilität de- Werke-, da- ein« Gesamtwert von 4 600000 Mark darstellt, ziemlich wahrscheinlich. Da» Hauptwerk soll entweder an der Elb« bei Gröba oder in der AmlShaupt- Mannschaft Großenhain in Verbindung mit ein« Kohlengrube errichtet werd«. — Leipzig. Der große Erfolg, welchen die erste All gemeine BauarttkelauSstellung gehabt hat, hat dazu geführt, daß in interessiert« Kreisen eine zweit« derartige Veranstal tung geplant wurde. Die zweite Ausstellung wird in weit größerem Stile, mit Sonderausstellung für WohnungSein- ttchtuog, Fuhrwesen, Tiefbau usw., vnanstaltet und 1913 von Anfang Mai bi» zum 18. Oktober (Einweihung de» Völ- kerschlachtdenkmals) abgehalten wnden. — Oel-«ttz i. Erzg. Der Bau ein« elektrischen Bahn vom hiesigen Kohlenrevier nach Gersdorf mit End- punft Bahnhof Hohenstein-Ernstthal ist der Verwirklichung aähergerückt. Die Vorarbeiten zur Gründung ein« Aktien gesellschaft zwecks Finanzierung des Unternehmens sind ein- aeleitet worden. Auch hat das Kgl. Ministerium des Innern - verettS die Satzungen de» Bahnverbands genehmigt. «erichtSfaal. Der Mord im Reichsgericht. Bor dem Leipziger Schwur gericht begann der Prozeh gegen den Kaufmann Grosser au» Berlin, der unter der Anklage des vollendeten und de» versuchten Totschlags steht. Grosser erging sich zu Beginn der Verhandlung in den deftigsten Angriffen gegen die Justiz. Da» Gericht beschloß, wegen Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Staatssicherheit die Oeffentltchkeit für die Dauer der Verhandlung auSzuschliehen. — Groff« feuerte bekanntlich seinerzeit bei ein« Verhandlung gegen ihn auf dem 4. Zivilsenat des Reichsgericht», tötete den Protokollführer und verletzte ein« der Richter schwer. In erst instanzlicher Verhandlung wurde « wegen Unzurechnungsfähigkeit freigesprvchen, gegen das Urteil legte die Staatsanwaltschaft ledoch Berufung ein. Misston zu machen. Gerüchtweise verlautet, er hab« d« Kö nig aebetea, ihn von sein« Mission zu entbinden. Der Kö nig soll nunmehr beabsichtigen, Sacht mit d« Neubildung eine» radikalen Kabinett» zu beauftragen. Rußland. — Keine Verstimmung mit Japan. Die in ver schiedenen Zeitungen enthaltenen Nachrichten au» Wladi wostok üb« Verwickelungen im fernen Ost«, Verlassen der Stadt feiten» d« Japan«, Kündigung von Krediten usw. werden au» Petersburg auf da» allrrentschiedenste von auto ritativ« Sette dementiert. Es besteht keinerlei wir immer geartete Schwierigkeit zwischen Rußland und Japan. Griechenland. — Die griechische Finanzreform. Die neuen Steuervorlagrn der Regierung bllden den Schlußstein ihr« gesamten Reformtätigkeit und sollen zur Deckung dn Defizite d« beiden letzten Jahre, zu weitgehend« Militär- und Ma rinerüstungen und zur Aufnahme ein« größeren Anleihe dien«. Die Hauptpunkte de» Programms sind: Besteuerung de» Spiritus, das Zuckermonopol, wesentliche Erhöhung de« Ein fuhrzolls auf Maschinen und Eisenfabrikate, wodurch haupt sächlich die deutsche Einfuhr bettoffen wird, ferner auf Kleidungsstücke, Bi«, Schmucksachen usw. Der Finanzminister erhofft hieraus eine Mehreinnahme von 7 Millionen, aus denen bereits votierten und den künftigen Vorlagen wei tere 14 und aus den Ersparnissen im Budget 10 Millionen Mehreinnahmen «zielen zu können. Die Opposition und die öffentliche Meinung sind unzufrieden üb« die neue Mehrbelastung de» Volkes. Auch d« Militärverband scheint das Programm d« Regierung zu mißbilligen. Lsgergercbicdle. GeittfGeD RclSH. — Die sächsisch-badische Denkschrift grgendie SchiffahrtSabgaben. Der sächsische und der badische Bevollmächtigte zum Bundesrat haben gleichzeitig mit der Veröffentlichung im „Dresdner Journal" und in der „Karls ruher Zeitung" die Denkschrift ihr« Regierungen gegen die Einführung von Schiffahrtsabgaben offiziell dem Reichs- kauzler und den übrigen Bundesratsmitgliedern zugeh« lassen. — De- Kanzler» Jungfernrede im Reichstag. Dem Vernehm« nach hat der Re^skanzler einem Abgeordneten der nattonalliberalen Partei mitteilen lassen, daß die Stelle seiner Rede, wo davon gesprochen würde, daß die Fiktion, Deutschland sei in zwei feindliche Lager gespalten, sich nicht aufrechterhalten lasse, wenn zum Schaden unserer politisch« Entwicklung große Parteien auf ihre Tradition, Geschichte und Ziele verzichteten, nicht auf die nattonalliberale Pattei zugespitzt war. D« Kanzler habe allgemein von großen Parteien sprechen wollen. — Im allgemeinen wird die Rede des Kanzlers günstig beurteilt. Man ist erfreut darüber, daß sich He« von Bethmann- Hollweg üb« die Parteien stell« will. — Keine Veteranenbeihilfe? Von der Veteranen beihilfe, die leid« vorläufig wegen eines Formfehlers im Ent wurf de» Reichstags nicht gesetzlich festgelegt werden konnte, verlautet, daß der Bundesrat einem solchen Entwurf nur zu stimmen werde, wenn der Reichstag die notwendigen Deckung-mittel dafür in den Etat einstellen werde. — Für die Landtags-Stichwahlen im Groß herzogtum Sachfen-Weimar, die am 17. d. M. statt- fiad«, hat die nationaUiberale Parteileitung jetzt ihre Parole veröffentlicht. Sie empfiehlt die Unterstützung der rechtsstehenden Landtagskandidaten gegen die Sozialdemo kratie. KolpntaleS. — Die Diamantenpolitik Dernburgs. Zu den Beschwerden, die aus Farmerkreisen Deutsch-Südwestafrikas gegen die Diamantenpolitik Dernburgs laut geworden sind, läßt sich da- „B. Tgdl." von unterrichteter Seite mittrilen: Wogeg« die Farm« murren, sind: Die Aushebung der Schürf- freiheit, die kaiserliche Verordnung, betreffend den Handel mit Diamanten, die Errichtung der Regie und ein im Reichs- kolonialamt abgeschlossenes Abkommen mit den Diamanten- Jnteressenten. Alle die Verträge und Bestimmungen sind seinerzeit veröffentlicht worden, so daß man sich fragt, was denn nun eigentlich die Untersuchungskommission feststen« soll. Bedauerlich ist, daß aus der Petition der Lüderitz- buchter Bürg« eine Gehässigkeit gegen das Kapital des Mutter landes spricht, was umso bedauerlicher ist, als jetzt erst das deutsche Kapital beginnt, sich in Südwest festzulegrn. V«sterreich-L«gar». — Ein politischer Sensationsprozeß, der weit üb« Oesterreichs Grenzen hinaus Aufsehen erregen dürfte, hat in Wien fernen Anfang genommen. 52 Mitglieder des kroatisch« Landtags haben eine Ehrenbeleidigungsklage gegen den Historiker Dr. Fries jung angestrengt, der sie beschuldigte, bei einem hochverräterischen Unternehmen die Hände im. Spiel gehabt zu haben, das nichts Geringeres bezweckte, als die Los- reißung Ungarns von Oesterreich und die Einverleibung Bos niens und der Herzegowina in das serbische Reich. Der Prozeß wird ein Licht werfen auf die fortgesetzten Wühlereien und Hetzertten, die gegen Oesterreich von Serbien inszeniert worden sind, seitdem Peter Karageorgewitsch in den Konak eingezogen ist. — Tschechische Anmaßung. Aus Prag wird ge drahtet: Die tschechischen Banken und Kassen beschlossen, sich im Verkehr mit der Postsparkasse in Wien nur der tschechischen Sprache zu bedienen und gegen den Beschluß der Postspar kasse, nur auf deutsche Korrespondenzen zu antworten, Beschwerde beim Ministerium zu erheb«. Telegramme und Neueste Nachrichten Dresden. Die Denkschrift Sachsen- «nd Badens über die Schissahrtsabgabe« soll wegen ihrer Schärfe in Berlin ««angenehm berührt haben. ES wird indessen daraus hingewiese« werde«, daff die Preußi sche Regierung die mit Recht von den Gegner« der Schiff- fahrtsabgabe« »«langte nähere Begründung ihre- Stand punktes ihr« im „Reichsanzeiger" veröffentlichten Denk schrift nicht gegeben und somit alle Gegenvorstellungen Sachsens einfach ignoriert hat. Soweit an Dresdn« «nterrlchtet« Stelle bekannt ist, wird die sächsische Re gierung von ihrem Standpunkt auf keiueu SM abgehen, da sie in dieser Angelegenheit die gesamte Bevölkerung hinter sich hat. Stuttgart. Im Befinden be» Grafen Zeppelin ist heute eine kleine Verschlimmerung eingetreten. Der Graf hat sich von seiner Wohnung in da» Katharinen-Hospital begeben. Hamburg. Weitere Leichen sind unter den Trümmern de» Gasometers nicht mehr gefunden worden, so daß nun mehr alle Opfer d« Katastrophe geborgen fein dürft«. Die Aufräumungsarbeiten schreiten rüstig fort. Dn Gasometer wird wird« aufgebaut und sollen die Arbeit« in fünf bis sechs Wochen beendet sein. Glücksburg. Das Kriegsschiff „Württemberg" strandete gestern abend in d« Bucht zwischen HolmiS und Glücksburg. Die bisherigen Abbringungsversuche durch Torpedoboote sind vergeblich gewesen. Eine Gefahr für das Schiff scheint jedoch nicht zu besteh«. Stockholm. Btt dm diesjährigen Nobelpreisen ist der Prers für Chemie dem Professor Ostwald-Leipzig, für Medizin Professor Kocher-Bern, für Physik Markoni und Professor Braun-Straßburg und für Literatur der Schrift- stellnin Selma Lagerlöf zuerkannt worden. Kopeuhageu. Der Sekretär Dr. Cooks, Lon-dale, er klärte, daß die Bcschuldigungen der New-Jork« „Time-" gegen Cook völlig unbegründet seien und die Papiere, die er der Universität Kopenhagen übergeben werde, die un veränderten Originale der Observation« enthielten, die Cook auf seiner Nordlandexpedition vorgenommen habe. Loudo«. Lloyd George hielt gestem abend in Carnavoa eine Ansprache, worin er erklärte, daß da- Budget keinen sozialistischen Anstrich habe, sondern Gerechtigkeit und Gleichheit widerspiegele. Er fügte hinzu, das Oberhaus hätte immer die mittlere Be völkerung tyrannisiert. Für Irland und Wales dürfe das Ober haus nicht bestehen. Lloyd George schloß mit dem Hinweis, daß gegenwärtig die gesamte Welt das Auge auf England gerichtet habe und daß das Volk niemals ohne Anstrengung etwa» ge wonnen habe. Belgrad. Wegen Differenz« mit dn Skupschtina haben sowohl der Kriegsminister, wie auch der Bautenminister ihre Demission dem König angeboten. BorauSficktliche Witt«««« für Sonnabend, 11. Dezbr.: Ostwind, hrit«, kälter, vorwiegend trocken. Schnee- und Wttterungsbericht au» Oberwiesenthal vom 9. Dezember 1909, abends 6 Uhr. Barometer steigend. Temperatur: Stadt — 3* 0., Fichtel berg — 4'/,' 0. Wind: Nordwest. Schneehöhe: Berg 1KO ew, Stadt 80 ew. Neuschnee: Stadt und Berg je 20 ow. Skibahn in allen Lagen günstig. Gute Schlitten- und tzörnerschlittenbahn. Prächtige Winterlandschaft. Schöner Rauhfrost. werden verlauft Schlobstr. 38, II. Alle Reparaturen an 8«S> M r«Wür« werd« sauber und billig auSge- führt In«. Freist. Str. SS p. Stempelfarbe für Kautschuk- u. Messingstempel in schwarz, blau, violett und rot, hält bestens empfahl« ißiKau ll»«d»sg. Xe. I.) venaircdiet. * Z« dem Berliner Aravenmord wird uns noch aus der Rerchshauptstadt gemeldet, daß in verschiedenen Straßen Berlins und den Vororten Kleidungsstücke gefunden wurden. Ob diese der Ermordeten gehörten, konnte bisher nicht er mittelt werden. In Pankow wurde eine abgeschnittene Nase gefunden. Beamte sind nach dort abgesandt, um wei tere Nachforschungen anzustellen. Außerdem findet gegenwärtig im Polizeipräsidium eine Vernehmung statt, die zur Feststellung der Persönlichkeit der Ermordeten führen dürste. — Weit« wird uns telegraphiert: Am Donnerstag nachmittag erschien d« Schneider Dannebaum bei d« Kriminalpolizei und er klärte, daß er das schwarze Jackett, in welchem die Frauen arme eingewickelt waren, wiedererkenne, da es von seinem Lager stamme. Es sei vor einiger Zeit von zwei Frauen bei ihm gekauft worden. Er könne auch weitere Beschreibungen d« Personen machen. Ein weiterer Fund wurde gestern in der Spree gemacht und zwar an d« Stelle, wo am Sonn tag der Rumpf gefunden wurde. Man fand ein Stück Ein geweide, das vielleicht zu der Leiche gehört. * Bluttate«. Aus Berlin wird uns berichtet: Donners tag hat der Tischler Ernst Gütschow die unverehelichte Marie ScheSki durch zwei Schüsse tödlich verletzt. Der Täter wurde frstgenommen. — Aus Friedrichshafen btt Berlin wird gemeldet: In der Nacht zum Dienstag hat der GutS- pächter Oßmann auf feinem Gute Bellevue in einem Anfall von Wahnsinn feine Frau erwürgt. — Aus Kitt: Btt Knoop am Kaiser-Wilhelmkanal wurde d« Tagelöhner Kröger von zwei Handwerksburschen ermordet und beraubt. D« eine Täl« konnte ergriffen werden, der andere ist flüchtig. — Aus Emmerich wird telegraphiert: Der beim hiesigen Amts gericht beschäftigte Referendar Kalthof feuerte Revolverschüsse im Hausflur des Hotels Kaiserhos auf eine 20jährige Köchin ab, die sich sein« erwehren wollte. Das Mädchen» wurde lebensgefährlich verletzt. Kalthof ist verhaftet. * Et« eigenartiges Ehehiaderais. Eine Maid in Friedrichsstadt, die demnächst heiraten wollte, hat zu ihrem Kummer die Erfahrung mach« müssen, daß der Eintritt in den Ehestand keineswegs eine so einfache Sache ist, wie fie es sich gedacht. Es ging ihr wie den Pomuchelkoppschen Tage löhnern: fie hatte „keine Pappieren nich". Und das kam so: Als ihr Vater, wie er meinte, mit allen Papieren wohl ver sehen, die Anmeldung auf dem Standesamte besorgen wollte, wurde ihm dort zu seiner Ueberraschung aus den Akten klipp und klar bewies«, er sei gar nicht der Vater des Mädchens, sondern ihr Großvater! Alle seine Proteste sowie der Hinweis darauf, daß der Großvater des Mädchens bei ihrer Geburt schon jahrelang verstorben gewesen, halfen nichts, denn — die Akten müssen e» besser wissen. „Was schrewen iS, iS schrewen!" Das Aufgebot mußte unterbleiben, und die junge Ehekandidatin muß sich in Geduld bescheiden, bis nach wochenlangen Verhand lungen zwischen Friedrichsstadt und der Schleswiger Regierung der Fehler in den Akten korrigiert werden wird. * Et« kolossaler Appetit wurde bei dem letzten Winter fest des Vereins Berliner Journalisten, das in den Festsälen des Zoologischen Gartens stattfand, entwickelt. Die Vorräte an Speisen und Getränken, die an dem Abend von den Fest besuchern konsumiert wurden, würden zur Speisung einer mittleren Stadt genügt haben. Getrunken wurden nahezu 20000 Flaschen Wein, darunter ungefähr 15 000 Flaschen Champagner. Vom frühen Morgen an waren mehrere Dutzend Büfettdamen mit dem Fertigmachen von 7500 belegten Bröt chen beschäftigt, die sämtlich verzehrt wurden. Für diese Brötchen waren fünf Zentner Ausschnitt — Schinken, kaltes Fleisch und Schweizerkäse — «forderlich. Fern« wurden V, Zentner Kaviar und 85 Pfund Hummer vertilgt. Für die Zubereitung der warmen Speisen waren vier große ge räumige Küchen besonders gebaut worden. In jeder Küche waren 20 Köche, 15 Mamsells und mehrere Dutzend Wasch- und Spülfrauen tätig. * Neve siamesische Zwillinge. In der Kinderklinik der Diakomssenanstalt zu HelsingforS befinden sich, wie von dort geschrieben wird, seit ungefähr acht Tagen siamesische Zwillinge, die das Interesse der Aerzte in besonderem Maße «regen. Es sind dies zwei 8 Monate alte Mädchen aus Jkali», die seit der Geburt an d« einen Hüfte zusammengewachsen sind. Die beiden Mädchen haben nur den Enddarm und die Blase gemeinsam, während die übrigen Körperteile frei sind. Da» eine Mädchen hat Herz und Leber auf der rechten Seite, das andne aus der linken. Puls, Respiration und Temperatur wechseln bei den beiden Kindern. Das Gefühl ist btt ihn« getrennt, außer an der Stelle, wo sie zusammengewachsw sind. Die beiden Mädchen, welche Martha und Matta getauft S-fchSftttch--. Die Firma Gerling «. Rockstroh, die durch ihre vorzüg lichen Fabrikate in ganz Deutschland gut bekannt ist, hat in ihrem hiesigen Schokoladen- und Zuckerwarengeschäft, Baderberg 11, eine WeihnachtS-AuSstellung veranstaltet, auf die auch hierdurch aufmerksam gemacht sei.