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Die von Herrn Bleichereibesitzer HäSlich hier im kommenden Winter unterhaltene steht hiesigen Kindern im Alter bis zu 14 Jahren Mittwochs und Sonnabends Nachmittags, 1 und zwar Mittwoch» den Mädchen und Sonnabends den Knabe«, ««entgeltlich zur Be««tz««g frei. Frankenberg, am 30. November 1909. Abonnements auf -ns Tageblatt auf Monat Dezember nehmen unsere Tageblattausträger und unsere bekannten Aus' gabestellen in Stadt und Land, sowie alle Posta«ftalte« entgegen. Ankündigungen find rechtzeitig auszugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. DsA-b1. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Vom Reichstag. 2. Sitzung am 1. Dezember 2 Uhr nachmittags. Bei starker Besetzung des Hauses — nur am BundesratStisch herrscht Leere — nimmt die auf der Tagesordnung stehende Wahl deS Präsidiums ibren Anfang. Zunächst findet unter dem Vorsitz des bisherigen Vizepräsidenten P a a s ch e die Wahl des Präsi denten statt. Es werden 354 Stimmzettel abgegeben; davon sind unbeschrieben 96, 256 lauten auf den Namen des bisherigen Präsi denten Grafen Stolberg. Dieser ist mithin gewählt. Graf Stolberg nimmt die Wahl mit Dank an. ES folgt sodann die Wahl deS ersten Vizepräsidenten. Von den insgesamt abgegebenen 350 Stimmzetteln sind 104 unbe schrieben; 239 lauten auf den Namen des Zentrumsabgeordneten Dr. Spahn; außerdem sind 7 Stimmen zersplittert, darunter 3 aus Paasche lautend. Abgeordneter Dr. Spahn nimmt die Wahl dankend an. Bei der Wahl des zweiten Vizepräsidenten werden abgegeben 351 Stimmzettel. Davon sind 118 unbeschrieben. Aus den Namen des nationalliberalen Abgeordneten Dr. Paasche lauten 221 Stimmzettel, außerdem 12 zersplittert. — Auf Anfrage seitens des Präsidenten Grafen Stolberg erklärt Abg. Dr. Paasche: Im Einverständnis mit meinen Parteifreunden habe ich zu erklären, daß ich die Wahl adlehne. Abg. v. Normann (kons.) schlägt vor, die Wahl deS zweiten Vizepräsidenten nunmehr bis übermorgen zu vertagen, dagegen möge heute mit der Wahl der Schriftführer fortgeiahren werden. Es entsteht über diesen Antrag deS Abg. v. Normann eine ausgedehnte ÄeschäftSordnungsdebatte, da von links seitens des Abg. Singer Widerspruch gegen den Vorschlag erhoben wird. — Vom Adg. Müller- Meiningen (steif. Vp) wird noch aus drücklich Hervorgehoden, daß laut Geschäftsordnung die Wahl der Präsidenten derjenigen der Schriftführer zu folgen habe. — Adg. Bassermann (natl.) tritt dieser Auffassung bet. — Die Abgg. Gröber (Ztr.) und Dietrich (kons.) widersprechen dieser Auf fassung. — Abg. Graf Praschma (Ztr.) macht weiter geltend, eS lägen Präzedenzfälle aus den Jahren 1879 und 1881 vor. Es wird schließlich zunächst über den ersten Teil des Antrags v. Normann (Vertagung der Wahl des zweiten Vizepräsidenten biS übermorgen) abgestimmt, und zwar aus Verlangen des von der Linken unterstützten Antrags des Abg. Wiemer namentlich. — Die Vertagung der Wahl wird mit 220 gegen 90 Stimmen bei 42 Enthaltungen beschlossen. Präsident Gras Stolberg führt aus, daß der zweite Teil des Antrag- v. Normann, zur Schristsührerwahl zu schreiten, zu rückgezogen worden sei. Der Präsident schlägt sodann vor, die nächste Sitzung Freitag abzuhalten, und zwar um 1 Uhr mittags mit der Tagesordnung: Wahl des zweiten Vizepräsidenten und der Schriftführer, alsdann erste Beratung des Handelsprovisoriums mit England und des Relikten-FürsorgegesetzeS. Zum zweiten Vizepräsidenten des Reichstags wird, wie in den Wandelgängen verlautete, der Erbprinz zu Hohen lohe-Langenburg vorgeschlagen und nach der Haltung der Parteien aller Voraussicht nach auch gewählt werden. Die Freisinnigen haben beschlossen, eine Reihe von Jnitiativ-Anträgen im Reichstag einzubringen, von denen einer für die Unverletzlichkeit deS Privateigentums zur See in KriegSzeiten eintritt und ein anderer die Vorlegung eines Gesetz entwurfs fordert, der Elsaß-Lothringen als Bundesstaat anerkennt. Weitere Anträge betreffen die Verbesserung deS Wahl- Achts, die gesetzliche Regelung der Tarifverträge und die Rege lung des Rechtsverhältnisses der in Haus- und Landwirtschaft be schäftigten Arbeiter. Ferner wird ein Gesetzentwurf, betreffend das Beamtenrecht, und eine Interpellation über die Anwendung des Vereinsgesetzes eingebracht werden. Erscheint ««jede» Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezug», prei» vierteljährlich I k>0 Z, monatlich KO Z. Trägerlohn extra — Einzelnummern laufenden Monats b H, früherer Monate 10 H. Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe- stellen sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreich- angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. gelegt wurde. Redner äußert weiter einige Eisenbahnwünsche und meint, daß unsere Staatsschuldenlast gar nicht so groß sei, wie immer angegeben werde, denn die Eisenbahnschuld müsse von ihr in Abzug gebracht werden. Der Umwandlung der bereits be willigten 100 Millionen 3prozentiger Anleihe in eine höher ver zinSltchr würden seine Freunde keine Schwierigkeiten bereiten. Abg. Günther erörtert dann die kommenden Aufgaben des Land tages. Er bezeichnet alS solche vornehmlich die Lösung der kul turellen Fragen, insbesondere den Ausbau der Volksschulen. Er verlangt ferner ein Grmeindebeamtengesetz, wobei den Gemeinde- beamten daS Passive Wahlrecht in die Gemeindeverstetungen ver liehen werden möge, und wünscht eine andere Regelung der Be stimmungen über die Dienstreisen, Dienstwohnungen und Neben arbeiten. Der Minister deS Innern, Graf Vitzthum v. Eckstädt, führt auS: Der Abgeordnete Fräßdorf habe gestern von der Re gierung verlangt, daß sie auch sozialdemokratische Arbeiter in ihren Betrieben dulden solle- Die Regierung könne diesem Wunsche nicht entsprechen. Denn die sozialdemokratischen Grundsätze seien unvereinbar mit der Treue und dem Gehorsam, die jeder Staats beamte gegen Thron und Staatsverfaffung schuldig sei. Der Abg. Fräßdorf habe weiter verlangt, daß er, der Minister, sich über die Reichsversicherungsordnung ausspreche. Auch dem könne er nicht entsprechen, weil diese Vorlage im Bundesrat noch nicht zur Beratung gekommen sei. Der Abg. Hettner habe gestern eine > Vereinfachung der Organisation in der Verwaltung, vor allem der ' Organisation der Unterbeamten, ferner eine Vereinfachung des Schreibwerks usw. verlangt. Er werde diese Wünsche, soweit angängig, zu erfüllen suchen. Er habe schon angeordnet, daß auf dem Gebiet des Straferlasses und auf dem der öffentlichen Samm lungen den Untervehörden eine größere Freiheit und Selbständigkeit eingeräumt werde. Es sei die Handhabung des Aufsichtsrechts des Staates über die Gemeinden kritisiert worden. Zu wünschen sei, daß dabei jedes persönliche Moment und jede Bevormundung vermieden werde. Aber die Aufsicht sei das unzertrennliche Korrelat der Gemetndeautonomie, auch viel bequemer als eine dekretierte Gesetzgebung. Was die politische Haltung der Beamten anlange, so würden diese nicht nach ihrer politischen Gesinnung ausgesucht, sondern nach ihrer Tüchtigkeit, ihrer Pflichttreue und ihrem Charakter. Wenn sich die Beamten der inneren Verwaltung zumeist der konservativen Partei anschlössen, so möge das seine Erklärung darin finden, daß ein Beamter, der täglich sehe, wie die Sozialdemokratie die Staatsautorität unter grabe, sich derjenigen Partei zuwende, die diese StaatSautorttät am energischsten zu wahren suche. Und das sei die konservative Partei. (Unruhe bei den Natlib.) Die Liberalen wollten die Slaatsaulorität wohl in der Theorie auch gewahrt wissen. Aber in der Praxis befürworteten sie eine liberale Handhabung. Der Verwaltungsbeamte solle eine gewisse Zurückhaltung auf politischem Gebiet zeigen, weil er der Vertrauensmann seines ganzen Bezirkes sein solle. Justizminister Dr. v. Otto geht aus die vörgebrachten Wünsche bezüglich des Justizetats ein. Er stimme der Verminderung der Hilfsrichter durchaus zu und sei bestrebt, alle Umständlichkeiten aus der Bureaukratte hinauszuwerfen. Kultusminister Dr. Beck sagt zu, der staatsbürgerlichen Er ziehung der Jugend seine volle Aufmerksamkeit zuzuwenden, und tritt sodann der falschen Auffassung der Worte in der Thronrede entgegen: Dem Volke müsse die Religion erhalten bleiben. Diese Worte hätten sich gegen keine bestimmte Konfession oder einen bestimmten Stand gerichtet. Angesichts der Bestrebungen, der Jugend den Glauben an Gott und Christus aus dem Herzen zu reißen, müsse für eine religiöse Erziehung der Jugend Sorge ge tragen werden. Dies schließe eine zeitgemäße Ausgestaltung der Methode des Religionsunterrichts nicht aus. Abg. Dürr (freikons.) äußert verschiedene Wünsche inbezug auf den Etat. Was die Schulreform anlange, so bekenne er sich als Freund der nicht-konfessionellen Schule und ^Anhänger der Zwickauer Thesen. Staatsminister Graf Vitzthum von Eckstädt bemerkt in einer Erwiderung gegenüber dem Abg. Dürr, daß er auf dem Standpunkt stehe, daß ein Zusammenwirken der konservativen und i liberalen Weltanschauung notwendig sei. Die Gegensätze zwischen i den nationalen Parteien möchten überhaupt verschwinden. Er be grüße es deshalb, daß der Retchstagsabgeordnete Dr. Heinze in einer Versammlung zu Bremen gesagt habe, man solle die un »lück- selige Finanzreform nun endlich einmal begraben sein und Frieden eintreten lasten. Abg. Biener (Refp.) bringt ebenfalls eine Anzahl Wünsche zu Etatskapiteln vor und tritt der gestrigen Aeußerung des Abg. Fräßdorf entgegen, daß verschiedene alte Herren der Regierung doch recht bald ihre Aemter verlassen möchten. Es sei zu wünschen, daß der Finanzminister seine segensreiche Tätigkeit noch recht lange auSübe (Beifall). Redner legt sodann in längeren Ausführungen die speziellen Wünsche der Mittelstandsvereinigung dar. Abg. Bauer (natl.) befaßt sich in rechnerischer Beziehung mit dem Etat, bringt eine Anzahl Wünsche inbezug auf das Forst- und Eisenbahnwesen vor und wendet sich schließlich lebhaft gegen die Bemerkung des Ministers de« Innern. Seine politischen Freunde seien erforderlichenfalls ebensogut wie die Konservativen bereit, die Autorität de« Staates zu wahren. Abg. Opitz (kons.) widmet dem verstorbenen Minister Grafen Hohenthal einen ehrenden Nachruf und meint, der Etat halte sich gleich weit von einer ängstlichen Sparsamkeit wie von einer ver schwenderischen Ausgabesreudigkcit fern. Abg. Fleißner (soz.) polemisiert lebhaft gegen die freisinnige Partei und bemängelt manche Ersparnisse im Etat, insbesondere an Arbeiterlöhnen. Redner macht darauf Vorschläge, wie man im Etat sparen könne und zwar bei der Zivilliste, den Apanagen, den Gesandtschaften, der OrdenSkanzlei, sowie auch zum Teil beim Polizeiwesen. Er erklärt schließlich, seine Partei sei bereit, mit den anderen Parteien zusammen zu arbeiten; es müsse jedoch eine grundsätzliche Umkehr in der bisherigen sächsischen Politik rintreten. Finanzminister Dr. v. Rüger: Der Vorredner habe in ab fälligen Worten über die Zivilliste und die Apanagen gesprochen. Durch solche Aeußerungen würden , nicht nur die Gefühle deS Vol kes verletzt (Lachen links), sondern auch VerfassungSfragen berührt. Die Zivilliste und die Apanagen müßten nach der Verfassung ge zahlt werden. Solche Aeußerungen seien nur dazu angetan, daß die Herren sich wieder auS dem Haute herausredeten. Minister deS Innern Graf Vitzthum von Eckstädt: Nach einer Aeußerung des Abg. Fleißner solle er, der Minister, erklärt haben, er hege keine Besorgnisse wegen der Anzahl der gewählten Sozialdemokraten und sei bereit, mit ihnen zu arbeiten unter der Voraussetzung, daß sie positive Arbeit leisteten. Er habe eine derartige Aeußerung in der alleroffiziellsten Weise dementiert. Sie sei so oder ähnlich nicht gefallen. Der Minishep. geht dann auf die Wahlrechtsdemonstrationen ein und warnt vor der Wieder holung derartiger „friedlicher Demonstrationen". Schluß der Sitzung nach 6 Uhr. Bom Landtag. Zweite Kammer. 11. öffentliche Sitzung vom 1. Dezember 1909. Die Kammer nahm zunächst die Wahl von drei Mitgliedern nnd drei Stellvertretern in den Landtagsausschuß zur Verwal tung der Staatsschulden vor. ES wurden gewählt als Mitglieder Präsident Dr. Vogel-DreSden (natl.), Vizepräsident Opitz-Treuen (kons.) und Abg. Schulze-DreSden (ioz^, als Stellvertreter die Abgg. Clauß-Plaue (natl.), Dr. Hähnel-Kuppritz (kons.) und Roch- Annaberg (sreis.). In den ständischen Ausschuß für das Plenum der Brandversicherungskammer wurden als Mitglieder die Abgg. Horst-Mulda (kons.), Braun-Freiberg (natl.), Günther-Plauen (freis.), als Stellvertreter die Abgg. Rentsch-Kamenz (kons.), Kleinhempel- Wilkau (natl.) und Langer-Chemnitz (soz.) gewählt. Die Kammer setzte hierauf die allgemeine Etatdebatte fort. Abg. Günther (freis.) widerspricht zunächst dem gestrigen Antrag Hähnel, mehrere Titel des außerordentlichen Etats an die Finanzdrputation zu verweisen, und beantragt die Verweisung deS ganzen außerordentlichen Etats an die Finanzdeputation ö. Vielleicht empfehle es sich sogar, auch Kapitel 16 deS ordentlichen Etat», das das Eisenbahnwesen umfaßt, an die Finanzdeputation u zu überweisen. Redner widmet sodann dem verstorbenen Minister Grasen Hohenthal einen warmen Nachruf und spricht dem Finanz- Minister Dr. v. Rüger seine Anerkennung über dessen Fleiß und Energie auS. Er freue sich darüber, daß der Finanzmintster gegen die Krankheit der PopularitätSmacherei immun sei. (Heiterkeit.) Redner geht dann auf die einzelnen Etatkapitel ein, erklärt sich u. a. mit den Einstellung«« für höhere Schuldotattonen einver standen und konstatiert, daß der Abschluß der Finanzperiode 1906/07 der glänzendste sei, der je einer Ständeversammlung vor Oenlicde» uns SLedtttcde» Frankenberg, 2. Dezember 190V. Dezember. * Nun hat schon der Dezember, der letzte der 12 Monate, die Herrschaft angetreten. Karl der Große nannte ihn den „heiligen* Monat, und erst später erhielt er den Namen „Christmond". Da äoosw lateinisch „zehn" bedeutet und daS Jahr bei den Römern vor Julius Cäsar mit dem 1. März begann, ist die Bedeutung des Namens „Dezember" hin länglich erklärt. Früher hatte der Dezember nur 29 Tage; erst Julius Cäsar fügte noch zwei Tage hinzu. Für die Ju gend ist der Christmonat einer der liebsten Monate, und selbst sür die Erwachsenen scheint mit ihm eine bestrickende Poesie verbunden zu sein, Dezember! Advent! 's ist wie ein Grüßen aus Jugendland! Sobald der 1, Pezember da ist, ist auch schon weihnachtliche Stimmung vörhanden. Pakete werden nach füllen Winkeln der Häuslichkeit geschafft, daS Backfest wird bestellt, Christbäume werden in den Straßen ecken zum Verkauf ausgeboten, Weihnächtsarbeiten werden in geheimnisvoller Stille hergestellt, die Läden der Geschäfte locken und verlocken, Ruprecht geht durch die Straßen, und die Kinder fangen schon an, Weihnachtslieder zu singen. . . . Am 6. Dezember ist Sankt Nikolaus-Tag. Da gwt's in vielen Landgegenden so eine Art Vörweihnachten mit Arpfeln, Nüssen und lustigem Mummenschanz. Än den streitbaren, aber recht sagenhaften Bischof Nikolaus von Myra aus dem 4. Jahrhundert erinnert das alles wohl weniger, als an den altgermanischen Wuotan - Ruprecht oder Tor-Ruprecht, den „Ruhmprangenden" oder „Ruhmprächtigen". Der „Knecht Ruprecht" im langen weißen Barte, der Mann mit dem schier unergründlichen Gabensacke und der — Rute, er gehört zum Wichtigsten der kindlichen Weihnachtsträume. Glückliche, selige Kinderzeit! .... Noch andere uralte Gedankenkreise bringt uns der Dezember in Erinnerung. Wintersonnenwende! Das Licht beginnt leise, langsam wieder zu siegen. Eine hohe, heilige Zeit war es den Alten. Die Götter ruhten da aus oder gingen auf Reisen, überall segnmd und helfend. Merkwürdig, man geheimniste dann bösen Rauch und Zau berspuk hinein, und Wuotans wilde, verwegene Jagd im un heimlichen Sturmesbrausen ließ die armen Sterblichen sich in alle Winkel verkriechen. Christlicher Bekehrungseifer machte vor den alten Göttern gruseln. Aber der volkstümliche Aber glaube schoß umso üppiger ins Kraut. In scherzhafter Ge stalt ist manches davon bis heute geblieben. Knallen, Schreien, überhaupt Lärmen, gegen die Dämonen sollte es helfen, nnd da haben wir gleich den religionsgeschichtlichen Hintergrund zum lauten Trubel in der Silvesternacht. Ein interessanter Monat, der Dezember, und schließlich hält er uns noch eine ziemlich ernste Rede darüber, wie schnell die Zeit vergeht; ist doch nun schon wieder bald ein Jahr herum .... * Die Zeitereignisse im Bilde. An unserer Bilder« tasel wurden neu ausgestellt: 1. Der Kaiser als Jagdgast beim Fürsten zu Fürstenberg in Donaueschingen; 2. Das „Houie of Parlament", der Schauplatz der englischen Budget kämpfe; 3. „Sankt Katharina", das Fest der alten Jungfern in Paris; 4. König Manuel von Portugal in Paris; 5. Das Automobil in der Spree; 6. Der Elefant als Zirkusäthlet. fpm AdventS-Wethuacht-gotteSdteaste. „Er kommt!" „Der hl. Christ kommt!" — Die Kinder jauchzen und jubeln eS Tag sür Tag in dieser köstlichen Adventszeit. Aber nicht «nzctgeupret»: Di« 6-gesp. Petttzeil« oder deren Raum 1b 4, bet Lokal- Anzeigen 12 H; im amtlichen Teil pro Zeile 40 H; „Eingesandt" t» Redaktionsteile 46 Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für Wiederholunasabdruck Ermäßigung nach feststeheudem Taxis-, Fai Nachweis und Offerten-Annahme werden 2b Extragebühr berechnet. Jnseraten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expedition««.