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Oettlicdu »a ZScbtlrcdtt Frankenberg, 30. Juli 1909. -s-x. Rabatt - Sparverei». Die Bekanntmachung des BereinS in Nr. 172 ds. Bl. ist, um Irrtum zu vermeiden, noch durch die Mitteilung zu vervollständigen, daß die bis herigen „blauen Marken" ihren vollen Wert behalten, auch wenn inzwischen die neue Serie der Marken in „rotem Druck" ausgegeben wird. Ja der Verein ist noch auf Jahre hinaus haftbar für die blauen Marken! Eine Umwandlung der Farbe Ht um deswillen geschehen, um nach mehr denn fünfjährigem Bestehen des BereinS einen klaren Ueberblick über den Um lauf der Marken zu gewinnen — ein Verfahren, das in gleicher und ähnlicher Weise zur Geschäftspraxis bei allen dem „Verband deutscher Rabatt-Sparvereine" angehörenden Vereinen gepflogen wird. Es wird an dieser Stelle nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß es zu vermeiden ist, rote und blaue Marken in ein und dasselbe Buch einzukleben. Jede weitere Auskunft wird bereitwilligst sowohl von den Vorstandsmitgliedern, wie auch von den in der Bekannt machung angegebenen 20 Geschäftsinhabern, welche die Em ¬ der Vrtfident der Akademie der Wissenschaften in Wien, Sueß, t» Ramen sämtlicher Akademien, Rektor Pros. Hartung-DreSden im Ramen sämtlicher Technischen Hochschulen Nach wetten An sprachen verschiedener Deputationen sprach der koewr da» Schluß- und Dankwart. ES solgtr ein Festmahl im Palmeugatten. Leipzig. Bei dem von der Regierung gegebenen Fest mahl brachte König Friedrich August zuerst einen Trinkspruch auf den Kaiser aus, dem im weiteren Verlauf ein solcher auf die Universität folgte. Rektor Professor Dr. Binding, sowie Oberbürgermeister Dr. Dittrich dankten auf die Trinksprüche. — Zur Teilnahme an den Festlichkeiten der Universität ist auch der regierende Herzog Ernst II. noch eingetroffen. — Dem Direktor des hiesigen Stadttheaters Volkner wurde das Ritterkreuz des Albrechts-Ordens verliehen. — Der Rat der Stadt Leipzig stiftete 100000 Mark, deren Zinsen zu Freitischen für reichsdeutsche Studenten verwendet werden sollen. — Ausfällig ist, daß die Landtagsabgeordneten zu verschiedenen Veranstaltungen nicht eingeladen wurden. Leipzig. Als Vertreter des Kaisers zur Jubel feier der Universität Leipzig traf heute vormittag Prinz August Wilhelm von Preußen hier ein und wurde vom König Friedrich August empfangen. Nach kurzem Aufenthalt im PalaiS begaben sich die höchsten Herrschaften zur Uni versität, um dem Festaktus beizuwohnen. Bei dieser Ge legenheit übergab der König der Universität sein lebensgroßes, in Marmor ausgesührtes Standbild, das ihn als Rootor rllaglliüovutissiiuus darstellt. Der Rektor der Universität übergab mit DankeSworten das Standbild in die Obhut der Universität. Es folgte dann die Immatrikulation des sächsischen Kronprinzen Georg und des Prinzen Fried rich Christian. Hierbei hielt die Festrede Geheimrat Pro fessor Dr. Wundt, nach deren Beendigung die Dekane der einzelnen Fakultäten die Namen der zu Ehrendoktoren er nannten Persönlichkeiten verkündeten. Unter diesen befinden sich bekannte Gelehrte aus dem In- und Ausland. Die Leipziger Universität hat anläßlich ihres 500jährigen Jubiläum- mit landesherrlicher Genehmigung eigene Far ben angenommen. Am ersten Jubiläumsfesttage wehte zum ersten Male die in den Farben schwarz und gelb gehalten« Fahne, die einen Löwen un linken oberen Felde trägt, vom Universitätsgebäude herab. — Eine künstlerisch in Bronze (für die Fürstlichkeiten in Silber) auSgesührte Plakette wurde bei dem von der König!. Staatsregierung im Palmen garten gegebenen Festmahl den Ehrengästen als Erinnerungs gabe überreicht. Die Plakette, von dem Dresdner Künstler Dr. Max Lange ausgeführt, zeigt auf der Vorderseite die beiden Schutzheiligen der Universität, auf der Rückseite die svmbolische Gelehrsamkeit. — Der Aufruf zur Begründung emes Jubiläumsfonds für eine Universitätsturnhalle, der sich in erster Linie an die dankbaren Schüler der Leip ziger Hochschule richtete, hat bisher die stattliche Summe von 18318,50 Mark ergeben. lösung der blauen Marken bewirken, erteilt werden. Wünschens wert im Interest« dieser Geschäfte bleibt e», daß nicht gleich in den ersten Tagen alle Besitzer teilweise vollgellebter Bücher zum Zwecke der Einlösung hierzu kommen, sondern beitragen helfen, daß sich das ganze Verfahren in Ruhe abwickelt. Wenn der Gesamtvorstand das Ersuchen ausgesprochen hat, die Einlösung der Bücher nur in den geschästSruhigeren Vor mittagsstunden vornehmen zu wollen, so wird er darin gewiß gern vom Publikum auS Stadt und Land unterstützt. Vom Schützenfest. Das gestern abend im Tanz salon des FestplatzeS von der Stadtkapelle gegebene Konzert erfreute sich starken Zuspruchs. Die Darbietungen des Orchesters wurden dankbar entgegengenommen, worüber die Kapelle mit einigen beliebten Märschen quittierte. Frohbelebter Ball beschloß den Abend. Heute abend gegen 11 Uhr soll Feuerwerk stattfinden. Hoffentlich gestaltet sich da« Wetter günstig. f Die vierprei-erhöhnug. Die Reichsfinanzreform des schwarzblauen Blocks hat bekanntlich auch eine erhebliche Mehrbelastung des Biers mit Steuern gebracht. Um nun diese erhöhten Abgaben nicht selbst tragen zu müssen, wird von den Gastwitten beabsichtigt, das durch die neuen Steuern unvermeidliche „Mehr" an Kosten und Spesen auf die Schul tern des Konsumenten zu übertragen. Um über das „Wie?" zu beraten, hatten sich dieser Tage im Kühnschen Restaurant in Flöha etwa 30 Gastwirte aus der Amtshauptmannschaft versammelt. Es bestehen zur Abwälzung der Steuer zwei Wege: Preiserhöhung — oder Verkleinerung der Schank gefäße. Der letztere fand unter den Versammelten den mei sten Anklang. Man kam jedoch zu keinem endgültigen Be schluß, sondern erteilte dem Vorsitzenden den Auftrag, bei der demnächst in Chemnitz statlfindenden Kreissitzung für die Ver kleinerung der Gläser einzutreten. Im weiteren Ver lauf der Sitzung wurde der Vorschlag, einen Bezirksver band zu gründen, einstimmig angenommen und der Beschluß sofort in die Tat umgesetzt. Zum Vorsitzenden wurde Herr Kuhn-Flöha, zu dessen Stellvertreter Herr Köhler-Fran kenberg und als Schriftführer Herr Langner-Zschopau gewählt. f Die Bezeichnung Malzbier darf nach dem neuen Brausteuergesetz vom 1. August d. I. ab nur angewendet werden, wenn auf ein Quantum von einem Hektoliter Bier mindestens 15 Kilogramm Malz verbraucht worden sind. Ist an dessen Stelle Zucker oder ein Zucker-Surrogat zugesetzt worden, so ist dies auf den Flaschen und Plakaten besonders zu bemerken. -f Die Brieftelegramme. Noch haben sich die Handels kammern und industriellen Korporationen zu der von der Reichspostverwaltung beabsichtigten Neueinrichtung der Brief telegramme nicht geäußert, wenn man auch als sicher anneh men kann, daß sie sich dafür aussprechen werden. Die Ein richtung ist bekanntlich sy gedacht, daß Briefe, die die Abend züge verpaßt haben und so am andern Morgen nicht in die Hände der Adressaten gelangen können, als Telegramme gegen eine besondere Taxe aufgegeben werden können, sie werden am folgenden Morgen dann nicht etwa durch den Telegraphen boten, sondern durch den Briesträger wie gewöhnlich beim ersten Bestellgang erledigt. Für das kaufmännische Leben ist diese Neuerung von Wett. Oft genug kommen Fälle vor, wo man den Brief, der die Beförderung mit dem Abendzug versäumt hat, doch am andern Morgen beim Empfänger wissen möchte, ohne seinen Inhalt als Telegramm aufzugeben, das während der Abend- resp. Nachtstunden zugestellt werden müßte. Wenn da- Brieftelegramm nur nicht zu teuer wird, aber das wird es kaum, da ja der Post Zeit genug zu seiner Beförderung gelassen ist. -f Die Wittervug im Augast dürfte sich, wenn wir uns nach dem allerdings etwas aus der Mode gekommenen 100jährigen Kalender richten wollen, anfänglich trübe und regnerisch gestalten, vom 4. bis 6. hätten wir auf schöne Tage zu rechnen, am 7. aber steht ein Gewitter zu erwarten, das starke Niederschläge zur Folge hat. Unbeständige Tage, die bald Regen, bald Sonnenschein bringen, dürften die vom 9. bis 13. werden, während die Zeit vom 15. bis 21. heitere, schöne Witterung in Aussicht stellt. Dann soll das Wetter wieder veränderlich werden und sich bis zum Ende des Mo- Livei ^ellamenle. »« F. Stolz«. 1« — («achdru« Als Kurt von Born den Namen Jennings gehört hatte, war es gewesen, als wenn man einem Stier ein rotes Tuch vorhält. Das Blut stieg ihm ins Gesicht, und er drängte stürmisch auf die entschiedensten Schritte. „Dieser Jennings," rief er, „ist der Höse Geist, der all dies Unheil angestistet hat. Ich habe es von Anfang an gesagt. Jetzt, wo er sich selbst in unsere Hände gibt, heißt rs energisch zugreifen. Jeder Augenblick ist kostbar. Ich »rbiete mich, sofort aufzubrechen und der Bande in die Flanke zu fallen. Zwölf Mann oder in Anbettacht unserer überlegenen Waffen auch weniger werden genügen. Zu dem verfügen wir über frische Pferde und werden sie in kurzer Zeit einholen." Oberst von Leppel schüttelte bedenklich den Kopf. „Werter Herr Hauptmann," entgegnete er, „so einfach ist die Sache denn doch nicht. Diese Nomaden sind durch weg tapfere Leute. Sie kennen hier jeden Fußbreit Landes und finden Deckung, wo wir uns vergebens danach umsehen. Wir müssen, wenn es zum Kampf kommt, mindestens ebenso stark sein wie sie. Außerdem aber ist, wenn es irgend angeht, Blutvergießen zu vermeiden, damit wir nicht die hier, wie in allen südlichen Ländern, so gefährliche Blutrache auf uns laden." „Ich sehe schon, wie es steht," rief mit verächtlichem Tone der Hauptmann. „Sie sind ein Mann der Vorsicht. Gut, so werde ich denn mit den Herren, die sich mir persönlich angeschlossen haben, den Ritt unternehmen. Wenn wir dann unterliegen, trifft Sie die Schuld!" „Und ich," entgegnete der Oberst, „verbiete Ihnen jeden Schritt dieser Art. Sie haben sich freiwillig meiner militärischen Leitung unterworfen, Sie sind mir also Ge horsam schuldig. Damit Sie aber nicht sagen können, daß ich eine wichtige Gelegenheit unbenutzt gelassen hätte, werde ich Sie nebst den von Ihnen angeworbenen Herren, die eben zurückgekehrte Patrouille und noch zehn weitere Herren sofort mit der Order aussenden, den Zug der Nomaden aufzusuchen und, wenn Jennings wirklich bei ihnen ist, zu versuchen, sich seiner zu bemächtigen, unter möglichster Vermeidung von Blutvergießen, Zum Befehls haber der Truppe ernenne ich Herrn Reserveleutnant Achim von Leppel." „Was," schrie der Hauptmann wütend, „Sie wollen mich dem jungen Burschen unterstellen?" „Ruhe," donnerte der Oberst ihn an, „der junge Bursche hat mehr Pulver gerochen als Sie, Herr Haupt mann a. D., und hat infolge seiner Forschungsreisen zehn mal mehr Erfahrungen. Wenn Sje noch ein Wort zu widerreden, muß ich Sie ersuchen, unser Lager sofort zu verlassen!" ' Der Hauptmann fügte sich knirschend. Aber er sah wohl, pah selbst die von ihm Angeworbenen ihm unrecht gaben. Eine Viertelstunde später prach die kleine Schar nach Nordwesten auf. * . sinter den Zurückgebliebenen herrschte eine schwüle Stimmung, Der Oberst hatte nach Westen und Osten hin Posten ausgestellt und ging ungeduldig hin und her. Alle hatten das Gefühl, daß man dicht vor einem großen Er eignis stand. Auch Alice und Erna konnten sich njcht eyt? schließen, auf ihren Feldstühlen sitzen zu bleiben, und wanderten am Seeufer auf und ab. Ellen, die ihre Un ruhe teilte, hatte sich ihnen angeschlossen. Alle drei hatten anfangs der an der langen Seezunge dahingaloppierenden Schar nachgeschaut, bis sie in der Ferne entschwand. Dann wendeten sie ihre Blicke auf dqs jenseits nach Nord-Nordost verstreichende westliche Seeufer, aber alles blieb still. Nur ab und zu fielen einige einsilbige Worte zwischen den dreien, aber sie machten die erwartungsvolle Stille nur um so peinlicher. Zufällig wendete Ellen ihren Blick nach Nordosten, der großen Insel zu, Da rief sie plötzlich, indem sie mit dem rechten Arm hinüberzeigte; „Ha, was ist das? Seht, seht!" Schnell wendeten sich die beiden anderen. Da drüben auf dem See, wohl einen Kilometer entfernt, schwamm ein Fahrzeug, dessen Segel vom Winde gebläht wurde! Wi es schien, kam es gerade auf sie zu. „Aber," rief plötzlich Alice, „was ist da» hinter dem Boot? Ich kann es nicht erkennen." natS in wechstlnder Laune zeigen. Bruno Bürgel, der be kannte Nachfolger Rudolf Falb«, prophezeit gleichfalls für die ersten Tage des Monats stürmische und regnerische Wit terung. Die Zeit vom 5. bi« 16. soll un« nach der Ansicht de« genannten Meteorologen klare«, schöne«, wenn auch win dige« Metter bescheren, dann aber dürfte e« veränderlich und unfreundlich werden, Niederschläge- trete» ein, es wird kühl und stürmisch und bleibt so bi« zum letzten Tage des Mo nats. Während Bürgel im 1. August einen kritischen Tag von nur mittlerer Stärke und auch im 16. einen solchen von geringer Bedeutung erblickt, bezeichnet er den 31. als einen starken kritischen Tag, der möglicherweise Vulkanausbrüche, Erdbeben oder Grubenkatastrophen mit sich bringt. -f GarvSdorf. Sonntag, den 1. August, findet hier Schulfest statt. — Hgtnichea. Kürzlich fand die Abschlußprüfung des dritten Kursus der Schüler der Polizeischule in Hainichen statt. Als Vertreter d« Regierung war Regie rungsassessor Eckardt anwesend. Die von den Schülern ge lieferten schriftlichen Arbeiten, sowie die mündliche Prüfung zeigten, daß von Lehrern und Schülern sehr fleißig gearbeitet worden war. Der neue Kursus beginnt am 1. Oktober d. I. — Mittweida. Unter starkem Zulauf des Publikum« ist im Zentrum der Stadt ein Automaten-Restaurant eröffnet worden. — Schwere Stürme haben in vor vergangener Nacht hier und in der Umgebung erheblichen Schaden angerichtet. Vielfach sind starke Bäume ent wurzelt und umgekntckt worden. — Chemnitz. Bei einer Ausgrabung am Zöllnerplatz wurden mehrere Menschenknochen aufgefunden. Nach dem eingeholten Gutachten eines Sachverständigen haben die Knochen mindestens 30 Jahre, vermutlich aber noch weit länger in der Erde gelegen. Es dürfte sich demnach kaum etwas darüber ermitteln lassen, wo die Knochen herrühren und wie sie an den Ort der Auffindung gekommen sind. — Dresden. Der Verband der Brauereien Dres dens und Umgebung hat an die Gast- und Saalwirte vereine ein Schreiben gerichtet, in dem er mitteilt, daß der Verband beschlossen hat, vom 15. August d. I. ab den Preis für 100 Liter Einfaches Bier auf 8,75 Mk. festzusetzen und die Preise für Lager-, Pilsener und Böhmisches Schank-Bier um 2,80 Mk., für Münchener und Kulmbacher, sowie Bock- und Märzenbier um 3 Mk. zu erhöhen. Weiter ist beschlossen worden, alle Sondervergütungen, als der Besuch von Abendessen, Kirmesfeiern, Vogelschießen, Schlachtfesten und ähnlichen Veranstaltungen, sowie ferner alle Gratisbiere, wie auch die Beiträge für Gabenlotterien, sämtliche WeihnachtS-, Jubiläums- und Geburtstagsgeschenke, überhaupt Vorteils gewährungen aller Art, wegfallen zu lassen. Die Gratis lieferungen sollen vom 1. Januar 1910 ab eingestellt werden. — Döbel». Die Stadtverordneten wählten Stadtschrei ber Dr. Müller in Chemnitz zum besoldeten Stadtrat. Der Antritt des Herrn Dr. Müller wird voraussichtlich Anfang September erfolgen. Dem hiesigen Ratskollegium gehören dann drei Herren Namens Müller an; Bürgermeister Müller, Stadtrat Dr. Müller und Stadtrat Müller. — Dübel». Am Mittwoch nachmittag bemerkte der Schutzmann Seifert einen Stallschweizer aus Zweinig, welcher, da er etwas auf dem Kerbholz hatte, polizeilich gesucht wurde. Der Schutzmann schritt sofort — es wqr aqf'der Oberbrücke — zur Verhaftung des Schweizers, bekam diesen auch glück lich zu fassen, als der Schweizer sich losreißrn wollte und Seifert hierbei in den Daumen biß. Der Schutzmann mußte loslassen und der Verfolgte sprang sofort mit einem kühnen Satz in die Mulde. Er schwamm bis zur Biegung gegen über dem „Sonnengarten" und stellte sich dann auf eine ins Wasser führende Treppe. Der inzwischen herbeigerufene Wacht meister Götze besetzte alsbald mit 4 Schutzleuten die beiden Ufer, doch jedesmal, wenn der Ausreißer gefaßt werden sollte, sprang er ins Wasser zurück. Als die Schutzleute sich an schickten, ihm auch hier zu folgen, gab der Schweizer endlich das Nutzlose seiner Flucht auf und stellte sich. Nur mit der Hose bekleidet — der anderen Kleidungsstücke hatte er sich im Wasser entledigt — wurde er gefesselt zur Wache gebracht. dem ganz aber „Ich auch nicht," ertönte Erna» Stimme, Md Mt detst Ruf „Papa, Papa" stürzte sie fort. Als sie nach etwa einer Viertelstunde mit dem Oberst zurückkehrte, war das Fahrzeug schon etwas näher ge kommen, wenn auch Einzelheiten mit bloßen Augen immer noch nicht zu erkennen waren. Herr von Leppel griff daher zu seinem Triederbinocle. Kaum hatte er es aber an die Augen gesetzt, als er erstaunt ausrief: „Das ist freilich kein Wunder, wenn wir aus Ding nicht klug werden konnten l An sich ist es ein gewöhnliches persisches Boot mjt Segel. Dahinter schwimmen — offenbar angeseilt — sechs Pferde, oder laßt einmal genauer sehen — vier Pferde und zwei Maultiere! Die Reisegesellschaft ist noch nicht genau zu erkennen. Ich sehe einen Mann vorn im Bug, die andern sind größten teils hinter dem Segel verborgen. Seht selbst!" sind er ließ das Instrument herumgehen. Während es nun aber die einzelnen für ihre Augen einstylltsn, hatte man offenbar auch auf dem Boot die Leute atn Strands bemerkt. Denn es wurde plötzlich beigedreht und gleich darauf sank auch das Segel herab. Da rief Alice, die eben durchs Fernrohr blickte: . . „ „Jetzt kann ich alles genau erkennen I Da sind noch zwei Perserinnen, eine junge und eine alte, und ein zweiter Mann, Ssiet das ist kein Perser O Gottenkel LeppeL sieh selbst, ist das nicht Papq, unser (eurer Papq ?'! Der Oberst griff hastig nach dem Instrument, stellte e« ein und jubelte: „Wahrhaftig, Alice, du hast recht! So sah er auf seiner letzten Photographie aus! Wir haben ihn! Aber er kennt uns nicht. Wir müssen uns ihm auf irgendeine Weise erkennbar machen!" Er zog schnell feinen Revolver hervor und feuerte hintereinander die sechs Schüsse über die Wasserfläche hin qh. Eine kleine Pause verging. Dann blitzten von deni Boote her ünf Schüsse einer Repetierpistole auf, schnell ge- solgf MN dem leisen, aber scharfen Knall. Und wäre noch irgendein Zweifel gewesen, daß man sie ass Freunde ss- kannt hatte, so hätte schwinden müssen, als sie sahen, wie das Segel wieder am Maste emporsttey und das Boos sich auf sie zu in Bewegung setzt«, (Entsetzung folgt.)