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Sonnabknd, »n :ri Z»« iss» Frankenberger Tageblatt >oknS8t msere zikvti« Bezirks Anzeiger gegründet 184L 68. lahrgang- sbss- -MN str hie MM MhWlmmW Ms, Has MM AmkgeriK Wh hm Mlmt zu ImWer- i. Kl Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i- Ga. — Druck und Verlag von L. E Roßberg in Frankenberg i. Sa. allmonatlich Frankenberg, am 28. Juli 1909 Ler Stadtrat. Ler Stadtrat. gegen 11.50 4 20 S50 280 2.50 3 50 2 60 irrer rwe- 2 das irürgxer»«1»ii1jx«Ick, 3 da» LL«»l8v1»u1zx«1ck, 4 die Frankenberg, am 29. Juli 1909. mordung des Königs entstehen könnte. Die verlangten Prä mien betragen angeblich 10 bis 12 Prozent (?). Cerbere. Wie aus GranvillerS gemeldet wird, sind dort »Wei Klöster in Brand gesteckt worden. In Casa della Selva wurden die Gendarmen von der Bevölkerung entwaffnet, gefangen genommen und einge sperrt. Die Reservisten der Jahrgänge ISO«, 1907 und 1908 sind einberufen worden, aber keiner von ihnen hat sich in der Kaserne gemeldet. reis«. 60 Kilo. 5 b. 18 85 5-14 25 5 10.— >5 10.— 0- 9 60 5 10.15 0- 7.25 - -10.15 0. » 75 0 -12 - Parts. Die neuesten Meldungen bestätigen die zweifel los ernste Lage in Melilla, unter dessen Mauern der Kampf sortdauert. Die spanischen Verluste am 27. Juli werden auf 1000 Tote und 1500 Verwundete angegeben. Zwei Generäle wurden schwer verletzt. Die Stadt Melilla ist von Verwundeten überfüllt. Die Verbindungen mit den Vorposten sind unterbrochen. Paris. In Melilla eingetroffene Israeliten behaupten, die Verluste der Mauren seien so ungeheuer groß ge wesen, daß sie ihre Toten zu Hunderten verbrennen mußten, weil sie sie nicht beerdigen konnten. Die Riffleute seien ent mutigt und trügen sich mit dem Gedanken, um Frieden zu bitten, befürchten jedoch, daß General Malina die Auslie ferung der Waffen verlangen würde. Paris. Die Zahl der fahnenflüchtigen spani schen Reservisten ist sehr groß. Die aus dem Auslande eingetroffenen Reservisten verlassen Spanien sofort wieder, sobald ihnen der Ernst der Lage aus den herrschenden Zu ständen klar wird. Loudon. Englische Kaufleute, die mit Spanien o o. 5- o Livsuern 8i«<iL8 Abonnement kür Honst ^uxusl enk äos „fi-MsnImgei' Isgsblstt" !7 Mark, , Mark, Roggn 7S'/, M. >n märt, ib , fein 206 bis 205 M., 212 M., , 180 bis Ind 160 186 M-, 137 bis iS Mark, fall. 171 162 M., türk. 168 tagSbörse , da die rnahmen. Ibhcr lag gedienten iren und ». Für 1 Mark, i notierte für die »erändert. tiger und mehrfach Schluß ierroggen behauptet, scheS Oel» cht. er, volle keil- tchen ieleit ent- daß hier- ken. 109. ern iller »rfchewt a« jedem Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezugs- preis vierteljährlich 1 50 monatlich 50 H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern laufenden Monats 5 H, früherer Monate 10 H. vesteknnge» werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe, stellen sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreich- angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Für Aufnahme von Anzeige« an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. 51. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsrn. Vie hevolulioo w Spanien. Die spanische Regierung hat sich über die Vorgänge im Innern des Landes auf die Mitteilung beschränkt, daß König Alfons am 28. Juli ein Dekret unterzeichnete, durch das die konstitutionellen Garantien für ganz Spanien aufgehoben sind. So kurz diese offizielle Bekanntmachung aber auch ist, so tief läßt sie blicken. Es müssen fürchterliche Zustände herr schen, wenn sich der König und seine Regierung entschließen konnten, dm Belagerungszustand über ganz Spa nien zu verhängen. Und was man auf Umwegen über Paris, London usw. erfährt, das bestätigt diese Vermutung vollkommen. Die ausländischen Korrespondenten, die ihre Telegramme, um der Depeschenzensur zu entgehen, durch be sondere Boten bis an die Grenze bringen und jenseits dieser aufgeben lassen, sollen ausgewiesen werden. Der Minister des Innern soll angeblich erklärt haben, er wolle der einzige Madrider Korrespondent sein. Als bedenklichstes Symptom wird es bezeichnet, daß auch der bisher überaus beliebte König Alfons von der feindseligen Bevölkerung Madrids ausgezischt und auch außerhalb Cata- loniens der Ruf: „Nieder mit Alfonso! Nieder mit der Dynastie!" immer häufiger wurde. Der Minister des Innern wird im Volke der „spanische Trepow" (der bekannte Petersburger Militärdiktator) genannt. Die als streng katho lisch bekannten adeligen Familien erhielten Drohbriefe und flüchteten zum Teil ins Ausland. Barcelona befindet sich vollständig in den Händen der Revolutionäre, und auch in den meisten anderen Städten ist die Lage Hoch ernst. Der Ausbruch des Generalstreiks in ganz Spanien erscheint unabwendbar. Durch die Verhängung des Belage rungszustandes ist in erster Linie die Abhaltung von Ver sammlungen verboten. Die sozialdemokratischen Führer hatten jedoch kurz vor dem Erscheinen des königlichen Dekrets der Regierung erklärt, daß der Generalstreik in ganz Spanien proklamiert werden würde, wenn die Regierung darauf be stände, Versammlungen gegen den Krieg zu verbieten. Es würde dann mit der Einstellung des Eisenbahn dienstes auch jeder Transport von Verstärkungen nach Ma rokko unmöglich werden. Da die besten Truppen gegen die Kabylen entsandt wurden, so fehlt es im Lande vielfach an zuverlässigen Mann schaften zur Unterdrückung der Rebellion. Der Gouver neur von Barcelona und der Präsident des obersten Gerichts hofes gaben nach der Verhängung des Belagerungszustandes sofort ihre Entlassung. König Alfons leidet sichtlich unter den Zeichen der Verachtung, die ihm seitens des Publikums, dessen erkorener Liebling er bisher war, zuteil werden. Es heißt, daß an Stelle Mauras der durch seine harte Verwal tung Cubas bekannte General Weyler Ministerpräsident wer den solle. Die Regierung läßt diese Angabe jedoch einstweilen für unrichtig erklären. Zwei Kreuzer und drei Torpedobootszerstörer, die in den marokkanischen Gewässern lagen, mußten sich auf schnellstem Wege nach Baicelona begeben. Auch Marine-Infanterie wurde dorthin entsandt. Die Gärung beschränkt sich aber nicht nur auf die paar Küstenstädte und den nordöstlichen Zipfel Spaniens, sondern hat, wie gesagt, das ganze Land ergriffen, so daß es schwer abzusehen ist, wie ein allgemeiner Widerstand überwunden werden soll. Bei den wiederholten Zusammenstößen zwischen Aufständischen und Truppen in Barcelona hat es auf beiden Seiten bereits eine Menge Tote gegeben. Da gerade aus Barcelona viel Truppen nach dem marokkanischen Kriegsschauplatz entsandt wurden, so fehlt es am wichtigsten Punkte an dem erforder lichen Militär. Bahnzüge, die der Stadt Verstärkungen zu- sühren sollten, wurden durch Zerstörung der Gleise auf gehalten. Die monarchisch gesinnten Kreise der Bevölkerung ver langen eine rücksichtslose Unterdrückung der Revolution. Der Minister des Innern sagte einem ZUtungs-Vertreter: „Die Unruhen werden ein rasches Ende finden; man wird sich aber noch lange an die nun folgende Unterdrückung erinnern, denn es handelt sich hier um Akte der Wildheit, die eine exempla rische Reaktion erfordern." Die Königin Ena ist an die Spitze einer Frauen vereinigung getreten, die sich der Witwen und Waisen der gefallenen Marokko-Krieger annehmen soll. diesm hohen Ehrentag begehen könne und daß es dem säch sischen Königshaus vergönnt gewesen sei, an dem Ausbau und der Förderung der Hochschule in ganz besonderer Weise mitzuwirken. Die Universität habe der landesväterlichen Für sorge durch ihre Leistungen, die denen anderer Universitäten nicht nachstünden, gedankt. Hochbedeutsame Lehrer hätten Tausende von Jünglingen in die Lehren der Wissenschaft ein« geweiht, die dann in hohen Stellungen im Staate, in der Kirche und auf allen Gebieten der Wissenschaft gewirkt hätten. Unsere Studenten, so fährt der König fort, waren stets ur deutsche, kernige Männer. Nachdem sie an der Leipziger Universität hohen Idealen uachgestrebt, sind sie ins Leben hinausgetreten als zielbewußte Männer. Ich spreche daher aus vollem Herzen der Universität Leipzig meinen aufrichtigen Glückwunsch aus und verleihe ihr neben den anderen Beweisen meiner Gnade als besonderes Zeichen meiner Liebe und Au- , hänglichkeil die beiden von Leipziger Künstlern ge schaffenen Medaillons mit den Bildnissen von mir und dem Gründer der Universität. Der Rvotor MueuiLous hat sie von heute ab an der Amtskette zu tragen. Ich übergebe Sie Eurer Magnifizenz mit den goldenen Worten, die mein in Gott ruhender Großvater bei Verleihung der Kette au den damaligen Rektor sprach: „Diese Kelte, Vie ich Ihnen über gebe, und welche künftighin das Zeichen Ihrer Würde bilden soll, möge sie ein Symbol des Bandes sein, welches die Uni versität zu Leipzig an meinen Thron und an mein Haus unauflöslich bindet. Möge die Hochschule selbst auch ferner nach der Absicht ihrer Stifter eine Wirkungsstätte für die wißbegierige Jugend sein, möge sie den Sinn für Recht und Sittlichkeit, für Treue und echt christliche Frömmigkeit in die Herzen des Heranwachsenden Geschlechts einpflanzen: dann werden Sachsens Fürsten sie stets als eines der schönsten Juwele in ihrer Krone betrachten." Der König schloß mit dem Wunsche, daß die Universität stets eine Pflanzstätte der Wissenschaft, eine Zuflucht und ein Schutz für Bedrängte, ein Hort guter Gesinnung gegen König und Vaterland, Kaiser und Reich sein möge. Der Rector wagnikiens dankte dem Könige in längerer Rede. Er hob hervor, wie mörderisch für die Universität der nationale Fanatismus in Prag vor 500 Jahren verfahren sei, als an 2000 Studenten auswandern mußten, und wie schöpferisch klug und segensreich Kurfürst Friedrich der Streitbare damals gehandelt habe, als er diesen Auswanderern eine Zufluchtsstätte anbot, und wie segensreich die neue Stätte für das Land und für Deutschland überhaupt geworden sei. Das Schicksal habe Universität und Königshaus eng zusammengeschlossen, und in diesem Sinne werde die Universität Leipzig stets treu zu König und Vaterland stehen. Es folgte sodann die Ansprache des Kultusministers D r. Beck. Hocherfreut begrüßt er es, daß zu dieser einzigartigen Jubelfeier die Hochschulen und Akademien fast des ganzen Erden rundes ihre Vertreter geschickt hätten, und daß vor allem der König und sein erlauchtes Haus der Feier beiwohnen. Im Namen der königlich sächsischen Staatsregierung danke er aufs wärmste dem Könige und den übrigen Fürstlichkeiten, sowie der großen Zahl der Ehrengäste für ihr Erscheinen. Ganz besonders gelte sein Dank den Studenten und Vertretern der deutschen Mutter universität Prag- Der Kultusminister schildert dann die Ge schichte der Universität. Diese habe ursprünglich infolge innerer Spaltung und äußerer Widerwärtigkeiten und Anfeindungen viel gelitten, habe sich aber im Laufe der Jahrhunderte aus eigener Kraft ihre heutige hohe Stellung gesichert. Auch in den Zeiten, in denen die Wertschätzung der materiellen Güter immer stärker hervortrat, habe die Universität durch Vermittlung harmonischer Ausbildung und idealer Auffassung unsere akademische Jugend mit dem rechten Rüstzeug zum Wohle der Menschheit ausgestattet. Die Universität sei aber nicht nur die weihevolle Priesterin der Wissenschaft, sondern allezeit auch die Trägerin vaterländischer Gesinnung gewesen, und wenn sich morgen von neuem unsere wehmütigen Gedanken in innigster Donkbark it zu der geweihten Ruhestätte unseres größten Nationalheros im Sachsenwalde richten, dann wollen wir uns freudig erinnern, daß dieser gewaltige Mann an seinem 80. Geburtstage einer Deputation gegenüber die denkwürdigen Worte richtete: Seien auch wir der Wissenschaft und ihren Trägern dankbar, daß sie aus ihren, Herd das Feuer der deutschen Einheit jahrhundertelang erhalten hat. Der Rector magniiicos, Geh. Rat Prof. Dr. Bindiug, dankte. Es sprachen weiter: Oberbürgermeister Dr. Dittrich, der u. a. dir Verleihung des Ehrenbürgerrechts an Geheimrat Dr. Binding mitteilte, Geheimrat Windelband namens der deutschen Uni versitäten, Rektor Hofrat Ritter Jaksch von Wartenhorst im Namen der Prager Mutteruniversität, Prof. Wieland im Auf trag der Universitäten der Schweiz, Prof. C d u q u e t-Paris für die westkontinentalen Universitäten (Belgien, Holland, Frankreich, Italien und Spanien), Prof. Noreen aus Upsala für die ost- und nordkontinentalen Universitäten (Bulgarien, Dänemark, Grie chenland, Norwegen, Rumänien und Schweden), Pros. Mahgssp- Dublin für die Universitäten deS englischen Mutterlandes und der Kolonien, Prof. Dr. Schurmann-New-Bork für die ameri kanischen Universitäten, Ben Tschong für die Universität Peking, Es sind zu zahlen: 1 der II. Vermin «rmrcknleuer am 1. August dieses Jahre- vom llniveiMstt-ZtilMitm in Leipzig. Heber den gestern von ^ll Uhr vormittags an im neuen Stadttheater abgehaltenen vierstündigen JubiläumS-Fe st akt sei noch berichtet: Das Theater war farbenprächtig geschmückt. Ans der Bühne batten sämtliche Mitglieder der Professoren sch ast der Uni versität Platz genommen. Flankiert wurden sie durch die in Wichs erschienenen Chargierten der verschiedenen Verbindungen, die mit ihren Fahnen erschienen waren. Im Parkett saßen die Ver treter der auswärtigen Universitäten und die Ehren gäste. Im ersten Rang sah man die Mitglieder des sächsischen Staatsmintstertums versammelt, in der linken Seitcnloge hatten die Brüder desKönigs mit der Prinzessin Mathilde Platz genommen. Auch Prinz Max von Sachsen war in geistlicher Kleidung erschienen und saß neben der Prinzessin Mathilde. In der Nebenloge besanden sich die zwei ältesten Söhne des Königs in Uniform. Sie wurden gelegentlich der Jubelfeier als die ersten akademischen Bürger im neuen Halb jahrtausend immatrikuliert. Die übrigen Plätze waren für die Ehrengäste reserviert. Die Vertreter der Presse waren sehr schlecht plaziert, so daß sie von den Vorgängen nicht allzu viel zu sehen bekamen. Als der König im Theater erschien, wurde er durch Fansarenklänge von der Bühne her begrüßt. Er nahm aus einem Sessel inmitten der Bühne Platz. Nach den Klängen der Jubelouvertüre von Karl Maria v. Weber nahm der Rector magmücas Geheimrat Dr. Binding zur Festansprache das Wort. Er begrüßte den König und die Ehrengäste und stierte den Ehren tag der Universität, die alle Zeit hindurch den Wissenschaften und Künsten treu gedient und Vaterlandsliebe und Gottesfurcht ver breitet habe. Darauf nahm der König daS Wort. Er begrüßte mit Dank gegen Gott die Tatsache, daß die Universität Leipzig im Handelsverkehr stehen, schließen beim Lloyd Versiche rungen auf daS Leben des Königs Alfons ab, um jeden Schaden gesichert zu sein, der durch eine Er- Anzeigenpret»: Die S -gesp. Petitzeile oder deren Raum 1b bet Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eingesandt" i» Redaktionsteile 35 H. Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für Wiederholunasabdruck Ermäßigung nach feststehendem Taris. Ft» Nachweis und Offerten-Annahme werden 2b H Extragebühr berechnet. J«sera1en-An«ahme auch durch alle deutschen Annoncen - Expeditione». Der Masseur Herr vaalav Paul hier, Innere Freiberger Straße Nr. 51 wohnhaft, ist von uns als Stellvertreter der Besteller bei Hochzeiten, Kindtaufen und Beerdigungen in Pflicht genommen worden.