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489 427 338 043 315 159 103 829 25 662 Stimmen Stimmen Stimmen Stimmen Stimmen. die Sozialdemokratie die Nationalliberalen Konservative, Freikons. usw. den Freisinn Reformer und Mittelstand für ür ür ür ür Hin Wahlprotest. Aus dem 14. ländlichen Wahlkreis wird geschrieben: Die Wahlen im 14. ländl. Wahlkreise, wo nach dem bis herigen Resultat Stichwahl zwischen Pfarrer Starke (Kons.) und dem Sozialdemokraten Seyfert stattzufinden hätte, wird von den Nationalliberalen angefochten werden, da durch den Wahlvorsteher in Langenau die Stimmzettel für den konservativen Kandidaten Starke und den Nationalliberalen, Rechtsanwalt Freigang-Chemnitz, durcheinander gebracht worden find, so daß das Resultat nicht mehr genau festzustellen ist. (?) Ferner hat, wie es heißt, der Gcmcindevorstand durch einen Schutzmann in Uniform (!) Stimmzettel für den konser vativen Kandidaten verteilen lassen. Nach den neuesten Meldungen beträgt der Stimmenunterschicd zwischen Starke und Freigang nur 30 Stimmen. Oerllicbet umt Sscdrircdet Frankenberg, 23 Oktober 1909 s* Kür die Stichwahlen scheint doch kein einheitlicher Termin festgesetzt zu werden. In einigen Wahlkreisen (Döbeln- Leisnig) ist der 28 Oktober angenommen, in einigen (Dresden) der 2. November und in Chemnitz (wegen des Jahrmarktes) der 4. November. — In unserem 10. stävtischen Wahlkreis wird die Stichwahl voraussichtlich am 2. November stattfinden. 1- Zur Landtags-Stichwahl wird un» mitgcteilt: Im nichtamtlichen Teile einer Anzahl Tageszeitungen wird darauf hingcwiesen, daß die Wähler die ihnen zugestelltcn Wahlkartcn (Auffordmung zur Vornahme der Wahl) bei der Stichwahl nochmals; benötigen und die Karten daher aufzubewahren seien. Dies ist falsch. Die Wähler find vielmehr auch vor der Sttch- Der Nationalliberale Landk-verein im König- reich Sachsen wird in den nächsten Tagen rbensalls zu einer Sitzung zusammentreten, um die Haltung der Partei bei den bevorstehenden Stichwahlen zu bestimmen. Die sozialdemokratische Partei wird in den näch- fien Lagen die schon auf dem letzten Parteitag in Zittau be- schlossent Landeskonferenz rinberusen, um die Stichwahlparole aaSzageben. Lie Sr-e-nifte der Wahlen stellen sich wie folgt: Kanserdattde: Gewählt 14, in Stichwahl kommen 23 (ein- schließlich Reformer und Mittelständler). Die Stich wahlen richten sich in 19 Kreisen gegen die Sozial demokraten, in 2 Kreisen gegen Nationalliberale, und in 1 Kreis stehen sich zwei Konservative gegenüber. Im ersten Wahlgang gewählt wurden die bisherigen konservativen Abgeordneten Trüber, Frenzel, Schmidt (B. d. L.), Horst, Greulich, Hauffe, Däbritz, Opitz, Harter, außerdem der Freikonservative Dürr. Neugewählt: Sobe, Schade, Dr. Mangler, Sieber (B. d. L.). In die Stichwahl kommen die bisherigen Vertreter Knobloch (Freikons.), Wittig, Hofmann, Donath, Hähnel, Rentsch, Kockel, Andrae, Starke, Heymann, Wunderlich, Facius (Freikons.), v. Querfurth, Dr. Schanz, Dr. Spieß. Neu: Biener, Reiche, Held, Brühl (Bd. d. L.), Böhme, Friedrich (Bd. d. L.), Schönfeld, Schreiber (Mittelst ). Unterlegen sind Brückner (Freikons.), Enke (Mittelstand), Dr. Seetzen, Förster, Nudelt, Steiger, Hübner (Freikons ), Bahner. Außerdem unterlag der Reformer Zimmermann. N«1i»»«ültter»le: Gewählt 4, in Stichwahl kommen 30 und zwar 27 gegen Sozialdemokraten, 2 gegen Konser vativ« und I gegen Freisinnigen. Wiedergewählt wurden Dr. Vogel, Bauer, neu gewählt Döhler, Schnabel. In die Stichwahl kommen die bisherigen Vertreter Hettner, Anders, Langhammer, Müller, Pflug, Hartmann, Braun, Gleisberg, Merkel, Bleyer, Clauß, Kleinhempel. Neu: Kaiser, Löbner, Wappler, Rudolph, Steche, Beda, Niethammer, Schiebler, Nitzschke, Posern, Brink, Vorwerk, Seyfert, Rückert, Schäfer, Göpfert, Kuntze, Singer. Unterlegen sind die Nationalliberalen Kickelhayn, Zöphel, Müller, Grobe. FreifilUtige: Gewählt keiner. In die Stichwahl kommen 8 und zwar die bisherigen Vertreter Günther, Bär, Roch; neu: Koch, Schwager, Roth, Dietel, Brodaus; gegen Sozialdemokraten 7, gegen Nationalliberale 1. Soztaltzemakrate«: Gewählt 16, in Stichwahl kommen 53, und zwar 19 gegen Konservative, 27 gegen National liberale, 7 gegen Freisinnige. Neu gewählt: Schulze, Wirth, Langer, Castan, Lange, AeirÄwg, Nitzsche, Fleißner, Held, Mehnert, Sindermann, Müller, Winkler, Fräßdorf, Richter, Drescher. In die Stichwahl kommen: Krüger, Braune, Starke, Kühn, Müller, Zeißig, Schuchardt, Seger, Illge, Bammes, Lehmann, Breslauer, Schmidt, Braune, Schirmer, Wolf, KleeiS, Schmidt, Mucker, Vieweg, Fischer, Wittig, Döhnel, Bahrdt, Stolle, Wilde, Demmler, Weber, Jungnickel, Rohleder, Baumann, Uhlig, Riem, Schnettler, Böhme, Linke, Günther, Hänsel, Schmidt, Scherffig, Ryssel, Fischer, Barthel, Thate, Nietzel, Müller, Schreiber, Krause, Fiedler, Zwahr, Zimmerer, Graupe, Rödel. In der Zweiten Kammer des Landtags saßen bisher 82 Abgeordnete und zwar in der vorigen Session 46 Kon servative, 31 Nationalliberale, 1 Reformer, 3 Freisinnige und 1 Sozialdemokrat. — Die neue Kammer wird 91 Abgeordnete zähl«, die Mehrheit wird keine der Parteien erhalten, am stärksten werden jedoch aller Voraussicht nach die Liberalen (Nationalliberale und Freisinnige) vertreten sein. Die Sttmmeuzahleu -er Parteien. Die weitaus größte Stimmenzahl ist auf die Sozialdemokratie entfallen. Es ist das erklärlich, weil die Sozialdemokraten in allen Wahlkreisen ohne Ausnahme Kandidaten aufstellen, während alle übrigen Parteien in vielen Kreisen auf eigene Kandidaten verzichteten und damit auch auf eine ganze Reihe von Stimmen, die die einzelnen Parteien sonst mehr zu verzeichnen gehabt hätten. Die zweitstärkste Stimmenzahl erzielten die National- liberalen, es folgten die Konservativen, der Freisinn, die Reformer und der Mittelstand. Im einzelnen wurden abgegeben wähl vom Wahlvorsteher erneut zum Erscheinen zur Wahl mittel» Katte aufzufordern. f- Neue vtl-er an unserer AuShängetafel: „Im «eroplan um den Eiffelturm.- — „Ein französisches Kriegerdenkmal auf deutschem Boden." — „Caruso in Berlin." f s. z« -e» Röthlgscheu «ouzert in der Stadtkirche wird noch bemerkt, daß die Türen nach der Altarseite ge- schlossen bleiben und die Sänger vom Orgelchor aus singen. Von allen Hauptstädten, wo die Sänger sangen, wird ein stimmig berichtet, daß dir Künstler Leistungen darbitten, denen man nichts AehnlicheS an die Seite stellen kann. f* Das Welttheater (Kinosalon) bringt im neuen Pro gramm folgende sehenswerte Bilder: Historische Burgen a. d. Loire; die Legende vom Leuchtturm (Schifferdrama); eine Pantherjagd auf Java; die Versuchung einer Frau (Roman aus dem Leben) u. a. Näheres im Inserat! s* Da- Katserpauarama (in der alten Kantorei) bringt in der neuen Woche eine hochinteressante zweite Reise in Ostafrika mit einer Besichtigung der Regierungsplantagen. Der Besuch dieses Kunstinstituts, das zugleich eine schöne Lehrstätte ist, ist sehr zu empfehlen. Theater im Schützeuhau». Herr Theaterdirektor Schleichardt gibt mit seinem Operetten-Ensemble im Saale des Schützenhauses in Frankenberg in nächster Zeit einige Vorstellungen. Den Anfang macht die Förster christ el, Operette in drei Akten von Buchbinder und Jarno, die nächsten Montag und Dienstag, 25. und 26. Oktober, unter Mitwirkung der Stadtkapelle zur Aufführung kommt. Hoffentlich findet das Unternehmen genügende Unterstützung. Den Vorverkauf haben die Papierhandlung von Arno Roß berg und Friseur Francke übernommen. Zettel werden nicht ausgetragen, doch werden an der Kasse Programme abgegeben. Siehe Inserat! f-t. Sachsenburg. Nächster Tage verläßt Herr Anstalts- Inspektor Grötzsch seinen letzten Wirkungskreis, Sachsenburg, um nach langer Dienstzeit in den Ruhestand zu treten und in seine Heimat (Zwickau) zurückzukehren. Dem im Dienste anderweit belobten, hier an dieser Stelle namentlich als im Privatverkehr allseitig wertgeschätzten Herrn Inspektor werden freundliche Gedenken das Geleite geben. -f-i. JrberS-orf. Der hiesige Naturheilverein ver anstaltet Mittwoch, den 27. Oktober, von abends 8 Uhr an im hiesigen Gasthof einen öffentlichen Frauen-Vortrag. Frau Elise Jockheck aus Brandenburg, die schon im Vorjahr hier gesprochen hat, wird das Thema „Frauenkrankheiten" be handeln. Es wird zahlreicher Besuch erwartet. -forj. EberS-orf. Bei den Landtagswahlen war unser Ort bekanntlich aus dem 32. ländl. Wahlkreis ausbezirkt und an den 4. Chemnitzer Wahlkreis angeschlossen worden. Ebers dorf war in drei Wahlbezirk? eingeteilt (Wahllokale Restau rant „Post", Restaurant „Albertschlößchen" und Hoppes Gast-- ' Haus, Neuebersdorf. In Ebersdorf wurden für Fomm (ntl.) ' 258, für Friedheim (freis.) 162, für Käßner (M.-Bgg.) 12 und ' für Castan (foz.) 778 Stimmen abgegeben. -f Oberwiesa. Der Ueberfall auf den Fleischerlehrling, 1 über den wir unlängst berichteten, scheint sich nach den „Chemn. N. N." in ein geheimnisvolles Dunkel zu hüllen. Der ° Fleifcherlehrling Schw. hat sich am 21. Oktober gegen 7 Uhr ' früh wieder mit feiner Mutter nach Lichtenwalde begeben und ! ist bis heute von dort noch nicht zurückgekehrt. Trotz Nach- forschung seiner Angehörigen ist es noch nicht gelungen, über den Verbleib des Lehrlings etwas zu erkunden. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß der Ueberfall fingiert war und daß der junge Mann, der vor nicht allzu langer Zeit eine schwere Krankheit überstanden hat, on lebhaften Halluzinationen leidet. f* Laugenstriegis. Hier wurden bei der Landtags- wahl abgegeben für Dr. Mangler (kons.) 132, für Matthai (natl.) 58 und für Seyfert (soz.) 37 Stimmen. * * * — Freiberg. Einem in der hiesigen Maschinenfabrik von Fuchs beschäftigten 16 Jahre alten Lehrling M. aus Grüne- j bürg bei Halsbrücke fielen zwei große Eisenbleche so unglücklich - auf den Rücken, daß der junge Mann sofort tot war. — DreS-eu. Der Fürst und die Frau Fürstin zu Hohen lohe-Bartenstein und Jagstberg trafen gestern früh 6 Uhr 33 Min. auf dem Hauptbahnhofe hier ein und nahmen im Schlöffe zu Pillnitz Wohnung. Der König begrüßte die Herrschaften am Bahnhofe und kam gegen 11 Uhr zur Erledigung von Regierungs geschäften in das Residenzschloß. Hiernach kehrte der Monarch nach Pillnitz zurück- — Das „Dresdner Journal" meldet die Ernennung des Herrn Wirkl, Geh. Pates Dr. Mehnert auf Medingen zum Mitglied der Ersten Ständekammer. — Pirna. Am Freitag früh gegen r/,3 Uhr wurde auf der Eisenbahnstrecke zwischen Pirna und Obervogelgesang durch den die Strecke abgehenden Bahnbeamten ein Soldat des 5. Artillerie-Regiments Nr. 64 tot ausgefunden. Der Soldat hatte sich jedenfalls vor dem herankommenden Zuge auf die Schienen geworfen, um sich überfahren zu lassen. Der Grund des Selbstmordes ist nicht bekannt. — Schtr-iSwal-e. Wieder ausgegraben wurde auf Ver anlassung der Staatsanwaltschaft in Bautzen die Leiche de» vor einigen Tagen begrabenen 14jährtgen Dienstmädchens Rosa Wetzel aus Claußnitz, das angeblich Selbstmord verübt hatte. Das Mädchen stand bei dem Fabrikdirektor Kunz in Kirschau in Diensten. Der Sektionsbefund soll nun ergeben haben, daß nicht Selbstmord vorlicgt, sondern daß die Wetzel einem Ver brechen zum Opfer gefallen ist. In Verbindung hiermit steht auch die Verhaftung der Dienstherrin, bei der die Wetzel tätig war. — Warzen. Am Donner-tag abend wurde ein in der Dresdner Straße bei seinen Eltern wohnhafter 24jähriger stellenloser Kaufmann verhaftet, der seine Mutter mit einem Messer gestochen hatte, so daß ärztliche Hilfe in Anspruch ge nommen werden mußte. — Oschatz. Eine Verzweiflungstat, die fünf Menschenleben gefordert hat, wurde in der Nacht zum Frei tag im Restaurant „Gambrinus" an der Strehlener Straße begangen. Der Gastwirt Schulze, der mit vier Kindern (Lotte 9 Jahre, Lisbeth 6 Jahre, Fritz 4 Jahre und Anne marie 2^, Jahre) im Erdgeschoß schlief, wurde Freitag früh von Nachbarn mit den Kindern tot in den Betten aufgefunden. Alle Hähne der Gasleitung waren geöffnet. Am Abend zuvor war ein Streit zwischen dem Ehepaar auSge- brochen, in dessen Verlauf Schulze seine Frau bedroht hatte. Diese war entflohen und hatte die Nacht über bei NachbarS- leuten zugebracht. — Weiter wird gemeldet: Der Gastwirt Robert Schulze, der sich mit'seinen vier Kindern in den Tod begeben hat, war zum zweiten Male verheiraket, die Kinder stammten au» erster Ehe. Die zweite Ehe war nicht glück lich, und eS kam zwischen den Ehegatten öfter» zu heftigen Auftritten. Als sich die Familie gestern nacht gegen >/,1 Uhr nach Geschäftsschluß zur Ruhe begeben wollte, kam es wieder zu einem Streit, in dessen Verlauf Schulze seine Frau mit einem Hammer bedrohte, worauf diese au» dem Fenster des im Erdgeschosse gelegenen Schlafraumes sprang und zu den Nachbarsleuten flüchtete. Dott blieb sie bi» gegen 6 Uhr früh, worauf st« wieder nach Hause zurückkehrte. Sie fand aber die Tür verschlossen und ließ sie, da drinnen alle» ruhig blieb, durch einen Schlosser öffnen. Der Raum war voll kommen mit Ga» erfüllt. In dem einen der beiden Betten lag Schulze mit dem 4jährigen Fritz und der 2^/,jährigen Annemarie, im anderen lagen die neunjährige Lisbeth und die 6jährige Lotte. Alle waren tot. OenMtcdler. * Der Mörder der verköafert« Rakewski, der Friseur Jünemann, wurde am Freitag auf der Rennbahn im Grune wald verhaftet. Jünemann hat sich also, ohne daß er fein Aussehen geändert hatte, mehrere Tage lang in Berlin auf gehalten, ja er scheute sich nicht, den so geliebten Turfplatz aufzusuchen und hier sein Glück am Totalisator zu versuchen. Er begegnete hier einem ihm bekannten Ehepaar, das ihn so fort erkannte. Als der Mann ihn festnrhmen wollte, riß sich Jünemann los, zog einen Revolver aus der Tasche und brachte sich einen Schuß in die rechte Schläfe bei. Blut überströmt sank er zusammen. Man bemühte sich sofort um den Verletzten, benachrichtigte aber auch gleichzeitig die Krimi nalpolizei, die ihn al» Polizeigefangenen sogleich nach der Charitee bringen ließ. * Gt« Kchwtu-ler-oar LI» Echtermeyer und Konsorten ist in Potsdam verhaftet worden. Es handelt sich um die „Bankdirektoren" Gebrüder Weber, die eine „Nationale Spar-, Kredit- und Hypothekenbank" aufgemacht hatten lediglich zu dem Zweck, ihrem Personal, das sie in Potsdam und anderen Städten unterhielten, möglichst hohe Kautionen abzunehmen. Die Schwindler verstanden es, durch ein glänzendes Auftreten der Welt Sand in die Augen zu streuen. Sie kauften sich zum persönlichen Gebrauch für den Geschäftsverkehr zwei prachtvolle Automobile zum Preise von 50000 Mk., d. h. sie kauften sie, aber bezahlten sie nicht. Um zu zeigen, wie um fangreich der Geschäftsverkehr sei, wurden 40 Schreibmaschinen „gekauft" und — auf den Boden gestellt. Ihrem Personal verlangten die Herren Direktoren Kautionen bis zu 5000 Mk. ab. Selbstverständlich mußten die Gelder nur aus der „Natio nalen Spar-, Kredit- und Hypothekenbank" deponiert werden, wir hätten die Schwindler sie sonst erlangen können! Eine ganze Reihe von Personen sind auf diese Weise geschädigt worden. * De« srötztey Dampfer -er Welt will, wenn die „Daily News" recht hat, die Hamburg-Amerika-Linie bauen lassen. Das neue Schiff soll die englische „Mauretania", bisher der größte Dampfer, noch um 30 Fuß Länge über treffen. Es ist ja ein gutes Zeichen für die stete Fort entwicklung der deutschen Passagier - Schiffahrtsgesellschaft, wenn sie sich gedrängt fühlt, «inen neuen Riesendampser bauen zu lassen, hoffentlich wächst im Verhältnis der Größen zunahme auch die Sicherheit der Passagiere. * Et«e Kleiubahugeschichte, die tatsächlich passiert ist, wird aus dem Westfälischen erzählt. Auf der Station Let- mache stand der Zug nach Iserlohn zur Abfahrt bereit, der Stationsvorsteher gab das Zeichen zur Abfahrt und — die Lokomotive brauste davon. Man hatte total vergessen, sie an den Zug anzukoppeln. Erst al» er etliche Kilometer zurückgrlegt hatte, merkte der Lokomotivführer, was geschehen, dampfte schleunigst zurück und nahm nun die Wagen auch mit. * Alles schon-a-evese«. „Der komische Unterhaltungs freund" von Wilhelm Morsch, Berlin, 1842, enthält fol gendes Gedicht: Der Damenhut. Frau H. schellt herzhaft an der Freundin Pforte. Man öffnet ihr, doch sie tritt nicht herein. Von oben tönen endlich diese Worte: „Wie? Du noch draußen? Sag, wa» soll daS sein?" „Ach, lieber Schatz," versetzt Frau H. mit Lachen, „Ein Flügel nur ist offen am Portal. Befiehl, mir auch den andern aufzumache», Denn einer ist für meinen Hut zu schmal!" Telegramme und Neueste Nachrichten vom 23. Oktober IPOtz. Dresden. Wie in politische« »reise« verlautet, hat sich Staatsminister Graf Vitzthum v. EckstSdt in einer Privatunterreduua dahin geönstert, daß die Regie rung über das Eindringen der Sozialdemokratie in den sächsische« Landtag keineswegs besorgt sei. Es sei ««r der Wunsch der Regierung, daß sich die fozialdemokra tischen Abgeordnete» auch tatsächlich an de« Arbeite« sür da- Wohl de- Landes beteiligen. » ob « rg. Bei der gestrigen ReichstaaSftfchsvahl er hielt Dr. Quarck (natl.) «2VV «nd Sietzsch lSoztaldemJ «84» Stimme«. Einige kleine Orte sehle« «och. Der Sozialdemokrat ist mit etwa 80« Stimme« Mehrheit gewählt. Frankfort a. M. Der Parseval-Ballon unternahm gestern nachmittag unter Führung des Oberleutnants Stelling einen Aufstieg. An der Fahrt nahmen teil Major Parseval und der russische Militärattache« in Berlin Oberst Michelson. Er machte die Fahrt iw Auftrag seiner Regierung mit, da der Ankauf eines Parseval-Luftschiffrs von derselben in Aus sicht genommen ist. Auch den englischen Obersten Churchill, den Chefredakteur Jaeck und den Stadtrat Bach aus Heil bronn fah man in der Gondel. Wie«. Die hiesige spanische Botschaft bezeichnet alle Meldungen von außerordentlichen Maßnahmen, di« in Madrid angeblich zum Schutze de» Königs getroffen worden sind, owie die Meldung, daß der Kömg in seinem Palais >aS Leben eines Gefangenen führe, als böswillige Er in d u n g. ES sei in d«n letzten Tagen absolut nichts vor gefallen, wa» derartige außerordenfliche Maßnahmen notwendig gemacht Hütt«.