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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 15.08.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-08-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190908151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19090815
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19090815
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-08
- Tag 1909-08-15
-
Monat
1909-08
-
Jahr
1909
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pro 1909/10 und genehmigte 4500 Mark für den neuen — Kröbg bei Riesa. Hier ist die Errichtung einer großen Haushaltplan, davon 2000 Mark für die Instandsetzung der elektrischenUeberlandzentrale geplant. ES beteiligen Die gemeldete Baracken. s Eine Mahnung au die Mtlitärvereiue. Das Prä. sidium des Kgl. Militärvereinsbundes spricht sich in einem Rundschreiben gegen den Prunk bei Festlichkeiten aus und er sucht die Militärvereine dringend, ihre Feste nicht zu kost spielig zu gestalten. „Die Hauptsache liegt nicht," so heißt eS in dem Appell, „darin, wieviel der Verein Geld ausgibt, wieviel es gekostet hat, sondern vielmehr darin, daß ein Fest würdig und so gefeiert wird, daß auch der arme und ärmste Kamerad daran teilnehmen kann." Weiter wird auch das Streben nach einem gewissen Nimbus der Vereine nach außen durch die Ernennung hochstehender und vieler Ehrenmitglieder getadelt und darauf hingewiesen, daß der Kyffhäuserbund Deutscher LandeSkriegerverbände beschlossen hat, innerhalb der Landesverbände regierende Fürsten und Prinzen nicht mehr zu Ehrenmitgliedern zu ernennen. Der Kaiser von Oester reich lehnt in neuerer Zeit jede Ehreumitgliedschaft in Vereinen ab. Auch sonst sollen die Militärvereine sparsamer mit der Verleihung ihrer höchsten Auszeichnung, der Ehrenmitglied- schaft, sein. f Rübüllampeu statt Streichhölzer. Um die so teuer werdenden Zündhölzchen zu sparen, hat ein Gastwirt in Satzung -in seinem Lokal auf dem runden Tische ein Rüböl- lämpchen ausgestellt, daneben steht ein Glas mit feinen Fichten- spänchen und ein Behälter mit Sand. Die Pfeifen und Zigarren können nun bequem mit den Spänchen angesteckt werden. Die Zündholzsteuer läßt uns doch wenigstens wieder der guten alten Zeit nähertreten. s Hochinteressante Kunde kommt ans Berlin: Die neuen Winterhüte der Damen sind erschienen. Es ist kaum zu glauben, aber ihr Auftauchen fällt mit der größten Bären- hitzr des Jahres zusammen. Wer will es wagen, der Mode, der eigenwilligsten Dame der Welt, Vorschriften deshalb zu machen I? Sie geruhte zu befehlen, und die Winterhüte für Damen beziehen bei 28 Grad Reaumur ihren Platz im Schau fenster. Da prunken sie nun, die kolossalen Hauben, die fortan auf den Köpfen unserer Schönen balancieren sollen. Sie find gehörig ins Kraut geschossen, die neuen Hüte, und noch anmaßender und breitspuriger geworden als ihre Vor gänger. Aus den weit ausladenden hohen Gestellen, die knapp den Eintritt in dm Straßenbahnwagen gestatten, machen sich phantastische Ungeheuer breit. Tauben, Möven und anderes Getier paradieren in voller Lebensgröße da oben in erhabener Höhe. Die Wirkung ist beherrschend, einschüchternd. Kein Mann wagt mehr zu mucksen, wenn er sich diesen streitbaren Hrlmträgerinnen gegenübersteht. Die Zeit des blonden Gret chens ist vorbei. Ein Geschlecht der Walküren wird demnächst die Herrschaft antretm. — Reicheubra«tz. Gestern ist der Maurer Johann Robick beim Balkenlcgen von einem zurückschnellendcn Riegel dermaßen an dm Kopf getroffen worden, daß nach einer Stunde der Tod eintrat. — DreSdc«. Der K. S. „Staatsanzeiger" schreibt: Nach einer in mehreren Zeitungen wicdergegebenen Mit teilung aus Bärenstein i. E. ist in einer im dortigen Kon- sumverrinslokal verausgabten Warendüte ein mit Bleistift beschriebener Zettel unter der Orts- und Zeitangabe „Jrren- unstalt Waldheim 3/7. 09" und der Unterschrift „Richard Heilmann" gefunden worden, worin der Ver fasser unter der Behauptung schwerer Mißhandlungen, die in der Anstalt gegen ihn und andere Kranke von den Aerzten und dem Pflegpersonal verübt worden seien, um Ver öffentlichung seiner Mitteilung und Anzeige an die StaatS- anwaltschaft ersucht hat. Nach den oberbehördlicheu Er örterungen habm sich diese Beschuldigungen wie in einem früheren ähnlichen Falle als unbegründet erwiesen. Der geisteskranke Schausteller Richard Heilmann, der wegen eines 1903 in der Schweiz gegen seine Geliebte verübten Mord versuchs von dem Schwurgericht des KantonS Zürich zu einer sechsjährigen Zuchthausstrafe verurteilt worden, während der Verbüßung dieser Strafe aber in Geisteskrankheit verfallen und deshalb in der schweizerischen Irrenanstalt zu Burghölzli untergebracht worden war, mußte als sächsischer Staatsange höriger nach Sachsen übernommen werden und befindet sich seit 5. Januar 1905 in der Landesanstalt für Geisteskranke zu Waldheim. Er ist ein überaus gefährlicher Geisteskranker, der insbesondere auch durch die schwere Form seiner geistigen Erkrankung und die Art seines Wesens seiner Behandlung und Pflege große Schwierigkeiten bereitet. Die Heilbehand lung der hysterischen Lähmung seiner Beine, die sich seit 1906 entwickelt hat, hat er schon seit langem abgelehnt und sich heftigst dagegen gesträubt; den Anstaltsärzten begegnet er gleichwohl bei jeder Gelegenheit mit dem Vorwurf, daß man ihn hilflos daliegen lasse. Seit längerer Zeit schon wird er von der Wahnvorstellung beherrscht, daß der frühere Oberarzt der Anstalt diese Lähmung ihm durch einen Tritt in den Unterleib verursacht habe. Außer dieser Wahnidee bestehen bei dem Kranken ausgeprägte Vergiftungsideen, die dazu ge führt haben, daß er zeitweilig die Nahrungsaufnahme ganz eingestellt hat. Wegen der infolgedessen eingetretenen Schwäche hat künstliche Ernährung eingeleitet werden müssen, der er aber wiederum den heftigsten Widerstand entgegengesetzt hat. Heilmann ist übrigens wegen Geisteskrankheit entmündigt und steht unter Vormundschaft. — Pirna. Wir lesen im „Pirn. Anz.": Der Weiß wurm fliegt! Die letzten warmen Tage förderten auch die Entwicklung dieses Insektes, das in millionenfacher Zahl dem Elbstrom zu entquellen scheint und gleich dichten Wolken über dem Wasser schwirrt. Es scheinen erst die Vorläufer des großen Heeres zu sein. Nur kurz ist das Leben dieser Tiere, die mit vollem Recht Eintagsfliegen genannt werden. Nach dem sie das Wasser verlassen haben, häuten sie sich zwei- oder dreimal, begatten sich und sterben nach kurzem Leben und kurzem Glück. Die Anwohner der Elbe locken das In sekt durch Feuer an, das die Tiere umschwärmen. An den Flammen versengen sie sich die Flügel und fallen auf die ausgebreiteten Tücher. Man sammelt die Leiber, trocknet sie und bringt sie unter dem Namen Weißwurm in den Handel. Es ist ein beliebtes Vogelfutter. Wenn der Weißwurm fliegt, sieht man längs des Elbstromes die Feuer leuchten, die den Tieren Verderben, den Anwohnern aber eine nicht zu unter schätzende Einnahme bringen. vemtrcbter. * Der Raubmord t« Kopenhagen. Ermordung und Ausplünderung des Kommis Björnsen einer Kopenhagener Weingroßhandlung durch den aus Chemnitz gebürtigen Kellner Otto Leander ist nunmehr aufgeklärt, sich bis jetzt 193 Gemeinden und 4? Gutsbezirke. — Leipzig. In einem Vorort der Stadt ist vor einiger Zeit eine Verhaftung erfolgt, die in dem betreffenden Stadt teil großes Aufsehen erregt hat. Es handelt sich um eine Frau K. Die Verhaftung ist erfolgt im Zusammenhang mit dem plötzlichen Todesfall eines 15jährigen Mädchens. Das letztere befand sich in diskreten Verhält nissen und suchte die Hebamme auf, damit diese den angedeu teten Zustand beseitige. Wie die Verhaftete angibt, hat sie an dem jungen Mädchen keine strafbaren Handlungen vor genommen; sie will dasselbe vielmehr an einen Arzt gewiesen haben. Weiterer Aussage nach hätte der Liebhaber des Mäd chens, der ihr entsprechende Medikamente gegeben habe, die Schuld an dem Tode des Mädchens. Man muß diesen Aus sagen von seiten der Behörden begründete Zweifel entgegen setzen, denn bis zum heutigen Tage ist die vor etwa 4 Wochen erfolgte Verhaftung der Hebamme noch nicht aufgehoben worden. — Schönheide. Am Freitag hat sich im „Schwarzen Teiche" hier die Ehefrau des Malermeisters Eichhorn er tränkt. Sie hat sich das Leben genommen, weil ihr Mann am Dienstag gefänglich eingezogen worden ist unter dem Ver dacht, das am Bahnhof gelegene Seidelsche Grundstück in Brand gesteckt zu haben. — Hoheustetu-Srustthal. Die Einperleibung der bisher zu Oberlungwitz gehörigen Ortsteile Hüttengrund und Neuoberlungwitz in unsere Stadt dürfte nun bald vor sich gehen, da die oberbehördliche Genehmigung bei der hiesigen Stadtbehörde am Donnerstag eingetroffen ist. — Plauen i. B. Unser altes Rathaus wird bei dem geplanten Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes nicht zum Abbruch gelangen, sondern als Bau- und Kunstdenkmal erhalten bleiben. Man hat den Versuch gemacht, jenen Be schluß rückgängig zu machen, da einmal das alte Rat haus baufällig sei und weil bei der geplanten Verbindung des alten Rathauses mit dem neuen Verwaltungsgebäude doch nur Stückwerk entstehen würde. Der Annahme, daß daS alte Rathaus baufällig wäre, ist aber von sachverständiger Seite widersprochen worden, und der zweite Einwand dürfte sich nicht aufrecht erhalten lassen. Denn wer die zur Ausstellung gelangten 113 Entwürfe für das neue Verwaltungsgebäude besichtigt hat, konnte wahrnehmen, wie überraschend wirkungs voll und einheitlich die meisten der Entwürfe das alte Rat haus mit dem neuen Verwaltungsgebäude verbinden. — Man scheut sich also auch anderwärts nicht, seine Meinung zu ändern, wenn man sieht, daß etwas Besseres das Gute, für daS man eintrat, übertrifft. Opfer gefallen ist, liegt sehr nahe, da» Ergebnis der behörd lichen Untersuchung bringt hoffentlich über diesen Punkt bald Klarheit. Di« tiesbetrüblr Familie Krinitz hatte bis zuletzt gehofft, ihr Sohn und Bruder weile noch unter den Leben den und werde wiederkommen. — Der Vater und zwei Freunde d«S Verstorbenen haben sich nach dem Fundort begeben. Etwas Zuverlässiges über die Todesursache konnten wir noch nicht erfahren. — Wir uns bet Redaktionsschluß aus der Sächsischen Schweiz gemeldet wird, nimmt man dort Absturz vom Felsen an. Auffällig ist jedoch das Fehlen de» Geldes und der Uhr. f Perf»»«l«vtir. Der zum Deputy-Konsul der Ver einigten Staaten in Chemnitz ernannte Wilhelm I. Konjetzny in Chemnitz wurde in dieser Eigenschaft anerkannt. s Kaiser »«» König bet ben sächsischen Manöveru. Der Kaiser wird den Manöver» am 20. und 21. September beiwohnen. König Friedrich August wird am 11. September dem Manöver der 47. Infanterie-Brigade bei Burgstädt, am 13. September dem Manöver der 24. Division bei Chemnitz, am 14. September dem Manöver der 40. Division bei Mitt weida, am 15. September dem Manöver der 23. Division bei Freiberg, am 17. September dem Manöver der 32. Di vision bei Oederan und am 18. September dem KorpSmanöver de» 12. .Armeekorps bei Freiberg beiwohnen. s 8»r Benutzung von Zahlkarten. Von der Chem nitzer Handelskammer geht die Nachricht zu, daß bisher viele Geschäftsleute die Zählkarten deshalb nicht benützt zu haben scheinen, weil sie Postquittungsbücher hatten und es ihnen unbekannt war, daß die Zahlkarten auch in die Postbücher quittiert werden können. Tatsächlich ist es aber recht wohl möglich, zur Bescheinigung der Einlieferung von Zahlkarten PosteinlieferungSbücher zu benutzen. Im Interesse der er höhten Verbreitung und Benutzung der Zahlkarten soll nun nach Anweisung des Postscheckamtes Leipzig das Titelblatt, sowie die Ueberschrift der Spalte 8 der Posteinlieferungsbücher von der neuesten Neuauflage an entsprechend ergänzt und den Bemerkungen auf der Rückseite der Zählkartenformulare ein Hinweis auf die Zulässigkeit der Benutzung von Einlieferungs büchern hinzugefügt werden. Den Postanstalten ist bereits durch die Bestimmungen der Dienstanweisung über den Post- überweisungs- und Scheckverkehr bekannt, daß zur Bescheini gung der Einlieferung von Zahlkarten das Posteinlieserungs- buch benutzt werden kann. Die Schalterbeamten sollen auf diese Bestimmungen durch Verfügung noch ganz besonders hingewiesen werden. s Der LantzeSvereiu vom Roten Krenz hielt am ver gangenen Donnerstag abend unter Leitung seines ersten Vor sitzenden, Wirk!. Geh. Rats Dr. Graf Vitzthum v. Eckstädt, eine außerordentliche Generalversammlung ab, weil infolge vorgekommener Versehen der Registerrichter Bedenken gehegt hatte, die am 19. Mai d. I. angenommenen neuen Vereins satzungen ins Genossrnfchaftsregister einzutragen. Die General versammlung nahm die neuen Satzungen an, bestätigte die am 19. Mai erfolgten Wahlen, sowie den Geschäftsbericht da Leander inzwischen rin Geständnis ablegtx. Zusammen mit einem soeben in Malmö gefaßten ebenfalls deutschen Schlächtergesellen König verübte L. in Kopenhagen eine Reihe von Einbruchsdiebstählen und schritt dann zum Raubmord, an dem möglicherweise auch König aktiv beteiligt war, es fehlen nämlich an der Summe ein'ge hundert Kronen. Leander entstammt einer achtbaren Familie, erlebte in der weiten Welt aber schon manches Abenteuer. Er scheint irrsinnig geworden zu sein, oder er simuliert meisterhaft. Seinen inzwischen in Kopenhagen eingrtroffenen Bruder, mit dem 6 tm Gericht zusammengeführt wurde, wollte er jedenfalls nicht erkennen können. * Wettere Opfer der Berge. Der 50jährige Bureau chef Voigt von der Mageburger Feueroersicherungsgesellschaft in München ist vom Watzmann abgestürzt und hat drei Tage an der Westwand gelegen, ohne daß man ihn finden konnte. Sein mit der Unglücksnachrtcht im Wtmbachtal angelangter Sohn und Begleiter ist dort in ein hitzige» Fieber verfallen. Am Freitag fanden Bergführer endlich die Leiche de« Verunglückten, dessen Hilferufe am Donnerstag noch von Jägern gehört worden waren. — Bet einer Besteigung der Trettachspitze bet Oberst dorf tm Allgäu ist der Schuhmachermeister Voigt aus Sont hofen abgestürzt und mußte schwerverletzt dte ganze Nacht htlflo« liegen bleiben, bis ihn anderen Tags Touristen fanden und seine Versorgung veranlaßten. — Au» Bozen wird uns ge- meldet: Der 24 Jahre alte Anton Pinazza au» Cadore ist bet einer Tour auf dte Cridola tödlich abgestürzt. Die Leiche wurde geborgen. — Aber e» wird weiter gekraxelt! Und ihre heimatlichen Gegenden und Berge kennen viele der „Bergfexen" nicht I * Russisch! Dte Tochter eines Warschauer Deutschrussen, die dort ein Gymnasium besucht, wurde durch den General« adjutanten Uthof, den Gehilfen de» Warschauer Generalgouver neurs, entführt und vergewaltigt. Dem Vater de» Mädchen» bot der Adjutant eine Geldsumme an, doch dieser wie» sie zu rück und erstattete Anzeige. Daraufhin wurde er (d. h. nicht der Entführer, sondern der Vater des Opfer»!) auf administra tivem Wege nach Sibirien verbannt, e» gelang ihm jedoch, nach Breslau zu entfliehen. * Der geehrte Pfennig. In einer Plauderei mit diesem Titel in der „Köln. Ztg." erzählt Josef Kleinpaul folgendes Geschichtchen: Auf der Gare Saint-Lazare löst sich ein Pariser Bankier, ein sehr reicher Mann, eine Fahrkarte nach Guin- kamp, einer Station auf der Linie nach Brest. Er versäumt den Zug und muß auf den nächsten warten; aus Langeweile studiert er die ausgehängten Fahrpläne und Tarife. Auf diesen ist die Fahrt erster Klasse von Paris nach Guingkamp auf 15,42 Franken angesetzt; man hat ihm aber 15,45 Franken abgefordert. Da er gerade nichts Besseres zu tun hat, so macht er sich den Spaß, an den Schalter zu gehen und die zuviel bezahlten 3 Centimes zu reklamieren. Man weist ihn ab. Er wendet sich an den Stationsvorsteher. Dieser zuckt die Achseln. Aber unser Mann hat Charakter; er schreibt einen höflichen Brief an die Eisenbahngesellschaft und bittet um die 3 Centimes. Keine Antwort. Er schickt einen einge schriebenen Brief. Keine Antwort. Jetzt erfolgt eine offizielle Mahnung durch den Gerichtsvollzieher. Man lacht ihn aus. Nun klagt er. Die Gesellschaft erhebt Einspruch. Die Sache geht durch drei Instanzen bis zum Kassationshof. Natürlich bekommt der Mann recht; alle Gerichte entscheiden, daß die Bahn die 3 Centimes zurückzuerstatten hat. 8000 Franken Prozeßkosten! * Die Flugmaschiueu wollen einzelne Staaten für mili tärische Zwecke verwendbar machen. Oesterreich unternimmt mit einem Farman-Aeroplan Versuche. Für die amerikanische Marine sollen zwei Wright'sche Maschinen angekauft und auf Kriegsschiffen stationiert werden. Die Aeropläne können unter Umständen für den Beobachtungsdienst, aber nur für diesen, in Frage kommen. — Bei uns find Versuche über die Ver wendbarkeit von Aeroplänen im Heere oder in der Marine noch nicht gemacht worden. Einmal verspricht man sich nur wenig davon, andererseits aber haben wir in Deutschland noch kein brauchbare» Flugmaschinen-Modell. * Zeppelin in spanischer Beleuchtung. Die „Köln. Ztg." unterbreitet ihren Lesern einen Ausschnitt aus einer in Malaga erscheinenden spanischen Zeitung über Zeppelins Fahrt von Frankfurt nach Köln, der zu schön ist, al» daß wir ihn unseren Lesern vorenthalten sollten. Die spanische Zeitung schreibt: „Madrid, 7. August. Von Berlin meldet man uns, daß Zeppelin die Ueberfahrt von Frankfurt nach Köln mit dem Luftschiff glücklich bestanden hat. An der Grenze angekömmen, nahm man ihn gefangen und entwaffnete ihn. Vin deutscher Soldat verwechselte ihn mit einem Landstreicher. Der Zwischen fall wird dem Haager Schiedsgericht unterbreitet werden." — Selbst in den Köpfen der spanischen Redakteure scheint Revo- lutton zu herrschen! * Boltz i« tze« Haare». Man muß das Glück an den Haaren zu fassen verstehen! Das bestätigt dir Erfahrung, die ein Amerikaner Mae Cormack in Leadville, Colorado, ge macht hat und von der der Gaulois zu erzählen weiß. Mac Cormack ließ sich die Haare schneiden. Dem Friseur fielen dabei gewisse goldene Reflexe auf, die in den ohnehin blonden Haaren seines Kunden aufleuchteten, er blickte genauer hin und sagte schließlich erstaunt: „Aber das ist merkwürdig, Sie haben regelrecht kleine Goldteile in den Haaren. Sie müssen wohl im stillen eine Goldfundstelle ausbeulen." Mac Cor« mack war klug, er schwieg und sann nach. Es möchte wohl möglich sein, daß sein mit Pomade getränktes Haar kleine Goldteile bei den täglichen Bädern festhalten könnte, die, er in einem kleinen Flusse hinter seinem Besitze in Leadville nahm. Er stellte Nachforschungen an, wurde aufmerksam, ließ sich einen Ingenieur kommen und die Untersuchungen ergaben, daß der kleine Fluß in der Tat starke Goldmrngen mrt sich führte. Mac Cormack kaufte in der Stille das Terain, ließ einige kapitalkräftige Unternehmer kommen, setzte ihnen den Fall auseinander und nun hat er für zwei Millionen sein Landstück verkauft. * Bei Lukull. Die xte Kompanie des Regiments U hatte im Manöver mit ihren Quartieren Pech; eine volle Woche war sie in einem kleinen Dorf untergebracht, welches, weitab von der großen Straße, in der Zivilisation bedenklich zurückgeblieben war. Abgesehen davon, daß die Quartiere eigentlich alles zu wünschen übrig ließen, war besonders die Verpflegung höchst mäßig, und m dieser Hinsicht waren die Offiziere der Kompanie besonders hart bettoffen. Nach län gerem Zureden hatte der Besitzer des einzigen im Dorfe be findlichen Wirtshauses sich bereit erklärt, den Offizieren das Mittagessen durch seine Frau zubereiten zu lassen und ihnen ein kleines Zimmer zur Verfügung zu stellen. Eine an der Tür deS letzteren befestigte Tafel kündete denn auch bald den erstaunten Dorfbewohnern an, daß sich dort das Osfizierkasiny der xten Wirt-Hau Leutnant Kaiserhof bäuerliche zierkasino nicht die liche Wii übernomn zu beweg lassen, m Rindfleisc Schicht l daß es b brot nich nur recht .Kunde ai einem gi einen Ha Händen, in diesen Da dte! sachgemäß nächsten' dem an Muskat- tin eine befinden zerlegen, angenehv dem Has aussah. ist, schab den Haß gelang i so daß < mußte, und ins Srelenrr Hasen * L Rechtsai raten, tr kann ick einklager lose Jus tun Sie als er besitzer! erkenne 3 Marl 5 Mar! * Gera bi die Stet wurde, seinem! gesuchte von d« Götting« eines R« seltsame Heim v einsame Die G< kommen noch e I waren. I dem „g D anderst! 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