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Der Ballon stieg 10 Uhr 45 Minuten vom Tegeler Schieß« platz aus und fuhr gehen den mit einer Stärke von acht bis neun Metern Geschwindigkeit wehenden Wind direkt nach Berlin, kreuzte über den Linden und dem Tiergarten und kehrte 12 Uhr 20 Minuten über Moabit zurück. Vor der Abfahrt wurde daS Luftschiff mit seinen Apparaten vom Staatssekretär Dernburg eingehend besichtigt. — Nochmals die sieben sozialdemokratischen Hofgänger. Die Hofgängerei der sieben sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten wurde vou der Heilbrunner Sozial demokratie nicht verurteilt. Die sozialdemokratische KreiS- versammlung deS dritten Reichstagswohl kreise- hat nämkich eine Resolution ab gelehnt, in der der bekannte Königs besuch entschieden verurteilt wird. Der sozialdemokratische LandtagSabgrordnete Feuerstein verteidigte den Standpunkt der württembergischen LandtagSabgrordnetrn und betonte, daß die Fahrt in vollständigem Einklang mit dem Partei programm stehe und daß sämtliche 15 Abgeordneten sich darin einig waren, daß in der Beteiligung kein Verstoß gegen die Partei vorlirge. Vefterreich-Uxgar». — Der 79. Geburtstag des Kaisers Franz Josef hat dem greisen Herrn der habsburgischen Monarchie wieder Gelegenheit gegeben, sich des hohen Maßes von Liebe und Verehrung zu erfreuen, daS ihm nicht nur von seinen eignen Völkern, sondern von allen Nationen Europas und ganz besonders von Deutschland rntgegengebracht wird. Vh» a »ie «. — Die Lage in Barcelona. Bald nach der gestern früh erfolgten Hinrichtung des Anarchisten Baro, eines der Hauptorganisatoren der Aufstandsbewegung in Katalonien, und nach der darauf proklamierten Aufhebung des Be lagerungszustands übergab der Militärgouverneur Ge neral Santiago die bis jetzt von ihm ausgeübte Verwaltung dem Zivilgouverneur Azorin. Während deS ganzen gestrigen TagrS wurde die Ruhe in der Stadt nicht gestört. — Weitere Verstärkungen für die Riffkämpfe. Da man in maßgebenden militärischen Kreisen mit der Mög lichkeit rechnet, daß die Expedition gegen die Riffkabylen noch sehr lange Zeit bis zu ihrer endgültigen Durchführung in Anspruch nehmen wird, hat der spanische Kriegsminister Befehl erteilt, noch eine Division zur Verstärkung der Truppen macht des Generals Marina mobil zu machen. Die aus zwei Brigaden zusammengesetzte Division wird jedoch jetzt noch nicht nach Melilla verschifft werden. Kreta. — Die Niederholung der griechischen Flagge. Eine aus Matrosen der Schutzmächte zusammengestellte Kom panie landete gestern morgen 5 Uhr, holte die wehende Fahne auf der Festung am Eingang des Hafens herunter und besei tigte den Flaggenmast. Nach Zurücklassung einer internatio nalen Schutzwache von 50 Mann auf der Bastion, wo die Fahne geweht hat, kehrten die Truppen an Bord zurück. Die kretische Gendarmerie hielt die Ordnung in der Stadt aufrecht. — Durch ihren Verzicht auf Widerstand gegen die internationalen Truppen haben die Kreter eine gewisse politische Reise gezeigt. Ihr Widerstand hätte gegen die eigenen Interessen der Kreter verstoßen. Die Niederholung der griechischen Flagge stellt nun für die Türkei eine recht erheb liche Genugtuung dar. Persien. — Der frühere Kommandeur der persischen Kosaken-Bri- gade, Oberst Liachow, behauptet, der deutsche Einfluß in Persien wachse dauernd. Die Gerüchte von der bevor stehenden Entsendung deutscher Instrukteure und der Grün dung einer deutschen Bank in Persien seien wohlbegründet. OrnMrcbtet. * De« TYP«» de- Glücksritter- «ud Abenteurers, der nie aussterben wird, finden wir wieder einmal in Romulo Echtermeyer verkörpert, jenem Berliner „Direktor", der zu sammen mit seinem Komplizen Grünsfeld wegen Schwindels in Haft genommen wurde. Romulo Echtermeyer hat wohl ein Dutzend Gründungen vorgenowmen, die regelmäßig prompt nach kurzer Dauer verkrachten. Unter dem klingenden Titel „Koloniale Plantagengesellschaft" wurde u. a. in Berlin ein Unternehmen gegründet, dessen Geschäftsräume aus zwei kleinen Hofzimmern bestanden. Hier hauste das „Personal", das nämlich die beiden Direktoren selbst bildete. Die Plantagen gesellschaft rentierte sich jedoch nicht, und Romulo Echtermeyer und Grünsfeld wandten sich nun dem An- und Verkauf von Gütern, Oelgemälden, Segelyachten, Automobilen usw. zu. Vor zwei Jahren sollte die Reichshauptstadt mit einem eng lischen Brandinghouse, einem fashionablen Lokal für die Lebe welt, beglückt werden und in dem idyllischen Taupitz wollte man eine Künstler-Kolonie schaffen. Das alles zag aber noch nicht, bis endlich die famose Grube „Luise" „ausgegraben" wurde, die dann die nötigen Gelder für die Bedürfnisse Ro mulo Echtermeyers lieferte. Dieser hat sich mit einer Zeche übrigens nicht begnügt, er ließ noch eine zweite entstehen, und zwar unter dem Namm „Marianne" in der Nähe von Batina in Böhmen. Geographen brauchen sich übrigens keine Mühe zu geben, sie werden sie nie entdecken können. „Ma rianne" war mit rund einer Million Mark beliehen! In Verbindung mit dieser Schwindelaffäre wurden auch der Auto mobilagent Willi Laufer und die Witwe Bintz verhaftet. Laufer soll an der Vertreibung der Kuxe der beiden Zechen beteiligt gewesen sein, er gibt an, durch das bestrickende Wesen und die Sicherheit, m t der Echtermeyer austrat, getäuscht worden zu sein. Die Witwe Bintz ist eine alte Bekannte Romulo Echtermeyers; wie bei den verschiedenen anderen „Gründungen" Echtermeyers, so repräsentierte sie auch bei der „Berliner Treuchard-Gesellschaft" das gesamte Personal. Sie steht unter dem sehr begründeten Verdacht, von den Schwindeleien gewußt zu haben. * Beschlagnahme atcht nachverzallte« Kaffee-. Die Steuerbehörde in Düsseldorf beschlagnahmte in einem Fuhr- geschäft in der Kavalleriestraße 180 Ballen Kaffee im Werte von 12000 Mark, weil sie nicht zur Nachverzollung ange« meldrt waren. * I« ei»e« Ofen erstickt hat das Dienstmädchen Smei- kalowa sein Kind. DaS Mädchen kehrte in einem Gasthof der Jnvalidmstraße in Berlin ein, gab dort einem Kinde daS Leben und steckte es dann in den Stubrnofen. Die unnatür- liche Mutter wurde wegen Kindestötung als Polizeigefangene nach einem Krankenhaus gebracht. * M«e betriebsame Wachtmannfchaft. Aus Köln wird berichtet, daS Gouvernement habe eine Besichtigung des „Zeppelin II" in der Ballonhallt in Bickendorf aufs strengste untersagt und entsprechende Maßnahmen zur Durchführung dieses Verbots getroffen. Diese Anordnung deS Gouverne ments hat eine interessante Vorgeschichte, die ihren Ursprung in dem spekulativen Geiste der militärischen Wachtmannfchaft hatte, die vor der Lustschiffhalle auf Posten stand. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich nämlich jüngst in der Stadt das Gerücht, daß man den „Zeppelin II" gegen Erlegung von 50 Pfg. besichtigen könne. Selbstverständlich war die Zahl derer, die bereit waren, das kleine Opfer zu bringen, sehr groß. Die ersten von ihnen sanden denn auch bei dem Posten und einigen Mann der Wachtmannfchaft bereitwilliges Ent gegenkommen, und nach Zahlung der 50 Pfg. konnten sie ungehindert die Ballonhalle betreten und das Luftschiff be wundern. Die Herrlichkeit sollte aber bald ein Ende mit Schrecken nehmen. Unter den Besuchern befand sich nämlich auch ein Herr, der die Ballonhülle ohne Erlegung der 50 Pfg. betreten wollte, er wurde aber von den aufmerksamen Wacht- mannschaften, die ihren Vorteil wohl wahrzunehmen wußten, sofort angehalten und darauf aufmerksam gemacht, daß er zu nächst seinen Obolus zu erlegen habe.* Der Herr war über das Ansinnen anfangs höchlichst verwundert, zog dann aber doch sein Portemonnaie und zahlte die verlangte halbe Mark. Dieser neuen Einnahme sollten die militärischen Geschäfts leute aber nicht froh werden, kaum war das Geld „eingesackt", da stellte sich der neue Besucher als Oberst und. Komman deur eines in Köln in Garnison liegenden Regiments vor. Die ganze Wache wanderte noch an demselben Abend in Untersuchungshaft, wo sie jetzt ihrer kriegsgerichtlichen Ab urteilung entgegensieht. * Die Furcht vor'm Zahnarzt. Eine 36 Jahre alte Ehefrau eines Arbeiters in Weißenfels ist beim Zahnarzt, beim Zähneziehen, plötzlich umgefallen und war tot. Da ir gendwelche Betäubungsmittel nicht angewendet worden sind, ist nur anzunehmen, daß die Frau einen Herzschlag erlitten haben wird. * Das schöne Mädchen ans Sachse«. Bei einer Schön heitskonkurrenz in Florenz hat ein aus Dresden stammendes Fräulein Grete Spüring die goldene Medaille erhalten FU Spüring befindet sich auf einer Tournee durch Italien und erhielt die Medaille bei einer Konkurrenz im Apollo-Theater zu Florenz. * Gegeaseitige Rache. Der Sandhofer und der Mühl bacher sind Nachbarn. Eines Abends nun bricht bei beiden gleichzeitig Feuer aus. Da geschieht das Unglaubliche: Der Sandhofer eilt mit seinen Leuten zum Mühlbacher löschen und der Mühlbacher mit den seinen zum Sandhofer . . . denn sie sind Todfeinde. Theater, Kunst «uv Wissenschaft. Chemnitzer Theater. Thalia-Theater: Freitag: Bene^ fit für FrSul. Margarethe Zeidler: „Hugdietrichs Brautfahrt". Operette von O. Straus. Zentral-Theater: Freitag: Gastspiel des Herrn G- H. Schnell. Neu einstudiert: „Die rote Robe", Schauspiel in 4 Akten von Brieux. Sport und Spiel. Ein neues deutsches Luftschiff. Auf dem Terrain der Internationalen Luftschiff-Ausstellung in Frankfurt a. M. stieg ein von dem Hauptmann v. Weiß konstruierter Lenkballon auf und erwies sich als ein sehr steuerfähiges und auch schnelles Luft fahrzeug. Das neue Luftschiff, „Clauth" genannt, ist als Sport fahrzeug gedacht, alle Teile lassen sich leicht demontieren und auf Wagen verpacken, zudem beträgt das Gesamtgewicht nur etwas über 800 Kilogramm. Der Ballon besitzt eine Größe von 1700 Kubikmetern. Seine Länge beträgt ungefähr 40 Meter bei nur 6 Meter Durchmesser. Ein Motor von fast 40 Pferdestärken treibt zwei Schrauben, deren Flügel aus Holz gefertigt sind. Diese Schrauben machen ca. 700 Toure» in der Minute. Der „Clauth" stieg mit zwei Personen an Bord auf. Bei frischer Füllung ver mag das Fahrzeug jedoch 470 Kilogramm zu tragen. Der Ballon stieg glatt auf und sowohl die Höhen- als auch die Seitensteue- rung waren ausgezeichnet. Nach etwa dreiviertelstündiger Fahrt, bei der die verschiedensten Wendungen und Schleifen gefahren wurden, landete das Luftschiff glatt in seiner Halle. — Wieder also ein Erfolg! Gerichtssaal. Die »Frankeufteiner Mordaffäre" vor Gericht. Der Wirtschaftsgehilfe Emil Max Nestler aus Frankenstein hatte sich am DienStag vor der Ferienstrafkammer deS Freiberger Land- gerichts wegen schwerer Körperverletzung, begangen an dem Schirr meister Beyer in Frankenstein, zu verantworten. Der Anklage lag folgender Tatbestand zu Grunde: Der Angeklagte Nestler hat in der Nacht zum 15. Juni d. I. in dem Gasthof „Haltestelle Franken stein" den auS Böhmen stammenden Dienstknecht Johann Max Beyer nach einem vorauSgegangenen Streite mit einem Stocke an gegriffen und, nachdem ihm dieser von dem Gastwirt Gaudig ent rissen worden war, den Beyer am Halse gepackt und auf daS Sofa gedrückt und gewürgt, so daß die Augen heraustraten und Beyer bewußtlos vom Sofa fiel. B. erholte sich bald wieder und verließ das Lokal. Ihm folgte der Angeklagt. Nestler holte Beyer ein und eS kam wieder zu einem Wortgefecht, wobei Nestler Beyer mit Totschlag bedrohte. Beyer hat sich dann in ein Kornfeld ge flüchtet und ist vor Ermattung eingeschlafen. Erst am frühen Morgen ist Betzer erwacht und dann in seine Heimat nach Böhmen gewandert und auf der Suche nach Arbeit in Dresden, Leipzig nach Dessau gekommen, wo er von der Verhaftung des Angeklagten wegen eines an ihm verübten Totschlags durch die Zeitung Kennt nis erlangt hatte. Darauf hin hat sich Beyer sofort gemeldet. — Der Angeklagte Nestter gibt zu seiner Verteidigung an, daß er von Beyer gereizt worden sei, da er durch Beyers Aeußerungen zum Betrüger gestempelt worden sei. — Da der Angeklagte wegen begangener Gewalttätigkeiten mit sieben Monaten drei Wochen Gefängnis vorbestraft ist, werden ihm mildernde Umstände ver sagt Der Gerichtshof verurteilte den Angeklagten zu siebet: Monaten zwei Wochen Gefängnis und zur Tragung der Kosten; zwei Monate von der verbüßten Untersuchungshaft wurden ihm angerechnet. Telegramme und Neueste Nachrichten. 19. August. Ave. Der Schüler streik dauert hier in unveränderter Weise fort. Am Mittwoch fuhr eine aus 3 Personen be stehende Deputation der Schülerschaft zu Herrn Prof. Gebauer nach Chemnitz; sie wurde auch empfangen, doch erklärte Herr Prof. Gebauer, in der Angelegenheit leider nichts tun zu können, da daS Kuratorium hierfür allein zuständig sei. Er gab den Schülern den väterlichen Rat, den Unterricht wieder zu besuchen, und bemerkte, eS würde sich allerdings wohl kaum vermeiden lassen, daß die Hauptanstifter ge maßregelt würden. Wie das „Auer Tagebl." mitteilt, smd in der Bürgerschaft Petitionen im Umlauf, in denen das Kuratorium ersucht wird, die Beschwerden der Schülerschaft entgrgenzunehmen und alles zu tun, um den Wiederbeginn des Unterrichts zu ermöglichen. Dir Schülerschaft wird ge beten, sich notwendigen Neuerungen im Bestehen der Anstalt zur Wiederherstellung des alten Ruhmes der Schule zu unter werfen. Schöneberg. An der Schöneberger Gasanstalt, zwischen den Bahnhöfen Schöneberg und Papestraße, stürzte heute mittag ein eisernes Gerüst an einem Turme ein und fiel aus einen Zug. Ein Wagen wurde zertrümmert. Mehrere Personen wurden verletzt; man spricht auch von mehreren Toten. Wie weiter gemeldet wird, hat der heute vormittag herrschende Sturmwind den Einsturz des Gerüstes verursacht. Bis jetzt sind unter den Trümmern sechs an scheinend schwerverletzte Personen hervorgezogen worden. Pose«. In Luschkowo schlug während eines schweren Gewitters der Blitz in das Wohnhaus des Wirtes Jasczinski und tötete seinen bei ihm weilenden Schwager, sowie dessen dreijährigen Sohn, während der vierzehnjährige Sohn des Jasczinski schwer verletzt wurde. Düsseldorf. Zum Nachfolger des aus dem preußischen Handelsministerium in^das Reichsamt des Innern berufenen Unterstaatssekretärs Richter ist Regierungspräsident Schreiber ernannt worden. Hage« i« Westfale«. In der hiesigen Bau- u. Möbel tischlerei von Löste fielen gestern sämtliche Vorräte und Fabrik waren einem Grvßfeuer zum Opfer. Der Brand griff auf drei benachbarte Häuser über, die teilweise zerstört wurden. 13 Familien sind obdachlos. Köln. Ein Lehrling eines hiesigen Bankhauses, der einen 10000 Mark enthaltenden Geldbrief auf der Post aufliefern sollte, ließ sich das Kuvert vom Schalterbeamten zurückgeben, vertauschte es mit einem mit Papier gefüllten Kuvert und flüchtete, nachdem er das Postbuch wieder im Geschäft abgeliefert hatte, ins Ausland. Friedrich-Haft«. Für Mitte September hat Graf Zeppelin einen Besuch mit dem „Z. Ill" auf dem Vier- waldstetter See in Aussicht gestellt. Siratzbarg i. Els. Blättermeldungen zufolge sind in Metz einige 20 Offiziere aus Berlin dort ein getroffen, um heute in Mars-la-Tour einen Gedenkstein zur Erinnerung an den deutschen Reiterangriff im Jahre 1870 einzuweihen. Die französische Regierung hat gestattet, daß die preußischen Offiziere in Uniform das französische Gebiet betreten dürfen. Wie«. Der Minister des Aeußeren, Freiherr v. Aehren« thal, ist vom Kaiser Franz Josef in den erblichen Grafen stand erhoben worden. Marteabad. Gestern nachmittag begab sich König Eduard zur Teilnahme an dem Festgottesdienst der aus Anlaß des Geburtstages Kaiser Franz Josefs stattfand, in die hiesige römisch-katholische Kirche. Bemerkenswert ist, daß der König nur dem Tedeum am Schluß der kirchlichen Feier beiwohnte. König Eduard hatte die Uniform seines öster reichischen Regiments angelegt. Später nahm er vom Balkon seines Hotels aus die Parade der hiesigen Veteranen ab. Pari-. Gestern mittag wurde hier im Bureau der Versicherungsgesellschaft Winterthur ein Einbruch und Mordversuch verübt. Die Mehrzahl der Beamten hatten das Bureau verlassen und nur der Beamte Berth war an wesend, als ein elegant gekleideter Herr das Bureau betrat und um eine Auskunft bat. Berth ersuchte ihn, noch einmal vorzusprechen. Anstatt sich zu entfernen, stürzte er sich auf den Beamten, während ein zweites Individuum in das Ge schäftslokal eindrang und Berth durch einen Stich in den Rücken tödlich verletzte. Die Täter konnten nunmehr mit einigen Tausend Frcs. ungehindert das Weite suchen. Bisher fehlt jede Spur von ihnen. Mailand. Eine schwere Katastrophe ereignete sich in Donjinate. Infolge Kurzschlusses waren mehrere Leitungs drähte miteinander in Berührung geraten, so daß in zahlreichen Häusern Kurzschluß erfolgte. Durch die schweren elektrischen Schläge und die aus den Drähten heraussprühenden Flammen kamen 10 Personen ums Leben, 30 wurden mehr oder minder schwer verletzt. Stockholm. Die in der Provinz angestellten Ermitte lungen haben ergeben, daß augenblicklich eine weit geringere Zahl der Arbeiter für die Arbeit ist, als in den letzten Tagen. Der direkte Streikanschluß der Landarbeiter ist bis her ausgeblieben. Belgrad. Dieser Tage überfielen Albanesen die türkische Eisenbahnstation Bujanovce in der Nähe der serbischen Grenze. Mehrere Kugeln flogen in das Zimmer des Stations chefs, welcher flüchtete. Die serbisch-türkische Grenzwache ver folgte die Albanesen, wobei zwei der letzteren verwundet wurden, die übrigen flüchteten. Athen. Die Vertreter der Schutzmächte statteten gestern dem Kabinettschef und dem Minister des Aeußeren in Sachen der griechischen Antwortnote einen Besuch ab. Die Gesandten empfehlen einen mäßigen Ton, um der türkischen Regierung zu gestatten, der öffentlichen Meinung Genugtuung zu geben. Man versichert, daß nunmehr jede Kriegsgefahr ge schwunden sei. . Lissabon. Das vorgestrige Erdbeben ist in ganz Spa nien verspürt worden. Vielfach wurde großer Schaden an gerichtet und Panik hervorgerufen. Voraussichtliche Witterung für Freitag, 2V. August: Südwind, aufheiternd, wärmer, trocken. Donnerstag, 1v. August WVN: Offenes Flußbad: Nachmittag 3 Uhr 23" 6. Im Zellenbad ist das Wasser gewöhnlich 1 Grad niedriger. z unol : z u. bunte Obe^Lemcks«, r j buute tui*en, r r ^amssLettsu, 7ÄssLs«tüeLs^ r ! »n A^ossee »u bstiiAstsn /Versen LorLFLk Lr«k