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Mehrkosten haben fdi« Stadtverordneten in ihrer gestrigen Sitzung die Ausnahme einer Ergänzungsanleihe von 200000 Mark genehmigt. — Auerbach t. B. Die städtischen Kollegien haben die Einbezirkung der Gemeinde Mühlgrün in die Stadt Auer bach zurzeit abgelehnt. — Platten t. B. Das Stadtverordneten-Kollegium stimmte der Vorlage, betr. Errichtung einer Urberland- zentrale des Elektrizitätswerkes, mit großer Mehr heit zu und bewilligte dazu 1,325000 Mark. Nach einer Rentabilitätsberechnung werden 10 Prozent Bruttoertrag in Aussicht gestellt. Etwa 70 Ortschasten sind bereits zur Ver sorgung mit Licht und Kraft angemeldet. — ReugerSborf. Der hiesige Gemeindevorstand Rösel müller, dessen kürzliche Wiederwahl auf heftigen Widerstand seitens der Sozialdemokraten stieß, ist jetzt in Erkner bei Berlin zum Gemeindevorstand gewählt und bestätigt worden. csgrrgetcdicbte. Deutsches Reich. — Das Reichskanzler-Palais in der Wilhelm straße 7 7 zu Berlin, das demnächst einen neuen Bewohner bekommen soll, ist im Jahre 1875 für sechs Millionen Mark vom Deutschen Reiche erworben worden. 1876 zog Bismarck darin ein, dessen erste Wohnung das Nachbarhaus Nr. 76, das jetzige Auswärtige Amt, gewesen war. Das Palais ge hörte bis dahin der Familie Radziwill. Im Jahre 1795 hatte Fürst Michel Radziwill das Grundstück mit dem Pa lais, dem sogenannten Schnlburgschen Palais, zum Preise von 60000 Taler erworben; es wurde vom Reiche 80 Jahre später, wie erwähnt, sür sechs Millionen Mark übernommen. Das Gebäude trug früher in goldenen Lettern die Aufschrift „Hotel de Radzivil". Einmal ist es vorgekommen, daß durch diese in Deutschland wenig übliche Bezeichnung sür rin Pa lais tatsächlich ein Häuslein Fremder irregesührt wurde. Reisende kamen die Wilhelmstraße entlang, sahen das „Hotel" und verlangten Ausnahme. Es kam zu allerlei, zum Teil recht komischen Szenen, die dem Geh. Hofrat Heun, der unter dem Pseudonym Clauren bekannt geworden ist, den Stoff zu seinem Lustspiel „Der Wollmarkt" gaben. — Konservative Versprechungen. Zur Kanzler krisis wollen die „Leipz. N. N." aus zuverlässiger Quelle ein neues Moment.erfahren haben. Vor und nach der Ein bringung der Regierungsvorlage über die Finanzresorm habe Fürst Bülow mit Parlamentariern aller Parteien wiederholt konferiert. Dabei ist ihm von zwei konservativen Ab geordneten, die in ihrer Fraktion ein großes Ansehen ge nießen, die Versicherung gegeben würden, sie würden dafür Sorge tragen, daß die Fraktion sür die Erbanfall steuer eintrete. Von diesem Augenblicke an hoffte Bülow auf ein Zustandekommen der Reform in der Hauptsache nach der Regierungsvorlage mit Hilfe des alten Blocks, und seine wiederholten Aeußerungen über das Feschalten der Verbündeten Regierungen an der Erbanfallsteuer stützten sich nicht zum wenigsten auf dieses Versprechen. Um so enttäuschter war der Reichskanzler dann, als die beiden Abgeordneten nicht nur ihr Versprechen nicht einlösten, sondern vielmehr mit der Mehrheit die Erbansallsteuer energisch bekämpften und schließlich ablehnten. Ob die beiden Abgeordneten von vorn herein die Absicht hatten, Bülow zu düpieren, oder ob sie Opfer der Parteidiktatur geworden sind, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls steht so viel fest, daß Fürst Bülow ihren Versicherungen Glauben schenkte, um dann hinterher herbe Enttäuschungen zu erleben. Frankreich. — In üblicher Weise ist der 14. Juli, der zum National fest erhobene Jahrestag der Erstürmung der Bastille im Re volutionsjahr 1789, begangen worden. Besondere Ausschrei tungen seitens der Royalisten, die für den Tag befürchtet waren, haben sich nicht ereignet. Ein Zwischenfall, der der Komik nicht entbehrt, ereignete sich jedoch bei der Truppen parade. Der Kriegsminister Piquart, der an der Spitze der Generalität ritt, stürzte vom Pferde. « « K l a « d. — Das dänische Königspaar in Petersburg. Am heutigen Donnerstag traf das dänische Königspaar auf seiner Jacht „Danebrog" zum Besuch des Zaren in Peters burg ein. In der Begleitung des Königspaares befinden sich auch dessen Kinder, die Prinzessinnen Thyra und Dagmar. Der Besuch wird in Verbindung gebracht mit dem Plane einer Heirat des Großfürsten Michael Alexandrowitsch, des Bruders des Zaren, mit einer der beiden Prinzessinnen. Türkei. — Sogleich nach dem Eintreffen des General-Instrukteurs des türkischen Heeres v. d. Goltz in Konstantinopel verkün dete ein Jrade des Sultans die Einführung des deutschen Exerzierreglements in das Heer. Konstantinopel gleicht zur zeit einem Heerlager. Die Truppen werden konsigniert ge halten. Tag und Nacht gehen Regimenter nach der griechi schen oder persischen Grenze ab. Der Kriegsminister Salich Pascha hielt zündende Ansprachen an die Soldaten. — Die Spannung zwischen Türken und Griechen anläßlich der Kreta fr agc verschärft sich. In Konstantinopel wurden viele ver dächtige Griechen verhaftet. Die griechische Regierung wies Türken aus Athen aus. Persien. — Noch ist es den Revolutionären nicht gelungen, sich in den Besitz von ganz Teheran zu setzen, doch dürfte das nur eine Frage der Zeit sein. Trotzdem der Schah mit seinen Truppen gegenüber dem den Norden der Stadt besetzt haltenden Bachtiarenheer in der Minderheit ist, wehrt er sich tapfer. Heftiges Gewehrfeuer knattert durch die Straßen der Stadt. Der Schah wollte auf den Hügeln nördlich der Stadt Artillerie auffahren lassen und Teheran von hier aus bombardieren, doch protestierten gegen dieses Beginnen die fremden Gesandtschaften aufs energischste. Sie machten den Schah in diesem Falle haftbar. Dem Vordringen des Bachtiarenheeres auf Teheran wird allgemein als einer strage- tischen Meisterleistung Lob gezollt. Der Führer der Bach- tiaren ist bekanntlich Sardar Assad, der auch die Straßen- kämpfe in Teheran leitet. Als Hauptverdienst ist ihm anzu rechnen, daß er die Niederlassungen der Europäer aufs sorg fältigste zu schützen bestrebt ist. Marokko. — Der Rrghi soll jetzt tatsächlich Fez erobert haben. Damit wäre Mulay Hafid ein weiterer Stützpunkt für seine Operationen genommen. In Fez sollen die Truppen der Aufständischen übel gehaust haben Angeblich wurde von ihnen ein Juden-Massaker verübt. vemirrdtrr. * Drei Jahre ohne Souue. Ein furchtbares Verbrühen ist, wie aus Petersburg mitgeteilt wird, in der russischen Stadt Ostcowez entdeckt worden. Im Keller eines Hauses, aus dem verdächtige Laute an die Außenwelt gedrungen waren, wurde ein junges Mädchen gefunden, das dort von ihren Angehörigen vor drei Jahren ei «gesperrt worden war. Die vierzehnjährige Sophie Kästenberg sollte bei ihrer Volljährigkeit eine elterliche Erbschaft von 6000 Rubel erhalten. Um diese Erbschaft beneideten sie die älteren Brüder und Schwestern, die ihr Erbteil bereits durchgebracht hatten. Um die jüngste Schwester um ihr kleines Vermögen zu bringen, beschlossen die älteren Geschwister, Sophie auf Lebenszeit in den Keller des Hauses zu sperren. Eines Nachts sielen die Brüder über ihre Schwester her, fesselten sie an Händen und Füßen mit festen Stricken, knebelten sie und trugen sie in den Keller. Hier lebte das junge unschuldige Wesen in Feuchtig keit und Kälte wie eine mittelalterliche Hexe. In den drei Jahren der Kerkerhast war aus dem blühenden Mädchen ein Skelett geworden. Als die Polizei in den Keller eindrang, bot sich ihr ein fürchterlicher Anblick dar. In einem dunklen Keller voller Schmutz, ekler Würmer und Ratten lag das junge Mädchen in einer Ecke zusammengekauert. Ihr ganzer Körper war mit zahllosen Geschwüren bedeckt und blutete aus zahlreichen Wunden, die ihm die Ratten beigebracht hatten. Die Augen des unglücklichen Wesens waren vollständig er loschen, Arme nnd Beine waren derart durch Folterungen ausgerenkt, daß die Aerzte ihnen ihre natürliche Lage nicht zu geben vermochten. Das Mädchen konnte nicht mehr sprechen, sondern nur noch weinen, und ein angstvolles Zittern über lief ihren Körper, als sie Menschenstimmen hörte. Sophie Kästenberg wurde in das Krankenhaus geschafft, wo die Aerzte hoffen, sie durch gründliche Pflege wieder zu einem Menschen zu machen. Die entmenschten Brüder und die älteste Schwester des Mädchens wurden verhaftet. ' * 3OS742 Aerieureisende haben Berlin an den Tagen vom Freitag, den 2. Juli, bis Dienstag, den 6. Juli, mit der Eisenbahn verlassen. Der diesjährige Ferienverkehr übertrifft demnach bei weitem denjenigen des Vorjahres mit 270 006 Personen. Zur Bewältigung des diesmaligen Reisefernver kehrs an den genannten Tagen wurden außer den fahrplan mäßigen Zügen 48 Feriensonderzüge und 231 Vor- und Nach züge abgelaffen. Den größten Verkehr hatte wieder der Stettiner Bahnhof aufzuweisen, dort wurden an den fünf Reisetagen 102113 Fahrkarten verkauft. Der stärkste Reise tag war Sonnabend, der 3. Juli, mit 81609 Fahrkarten, der schwächste Dienstag, der 6. Juli, der noch nicht die Hälfte diefer Zahl umfaßte. Der Zug des Berliners in die Weite und namentlich an die blaue Ostsee ist demnach noch immer im Steigen begriffen. — Während die Einwohner der Reichs hauptstadt, wenn irgend angängig, in der heißen Jahreszeit Erholung außerhalb der Stadtmauern suchen, kommen die Fremden in Scharen nach der Metropole. Im Juni haben 102654 Fremde Berlin besucht, was eine erhebliche Zunahme des Fremdenverkehrs gegen das Vorjahr (89909 Personen) bedeutet. Als Hauptrelsemonat sür die in Berlin eintreffenden Fremden gilt der August, in welchem die Fremdenverkehrsziffer gegen den Juni um 30 v. H. regelmäßig zu steigen pflegt. * Das nächste Deutsche Bundesschietzen. Die Dele- gierten-Versammlung des Deutschen Schützenbundes beschloß, das 17. Deutsche Bundesschießen und zugleich das 50jährige Jubiläums-Bundesschießen 1912 in Frankfurt a. M. ab zuhalten. * Der Spuk in der Kapelle. Dem „B. T." wird aus Rom geschrieben: Uhland hat die „Kapelle" besungen, Lenau hat sie berühmt gemacht, und wieder ist sie in aller Munde, dank einem artigen jungen Priester aus Rivoli bei Turin. Und das ging — zum Gaudium ganz Italiens, das sich heute an dem neuen Lied von der Kapelle ergötzt — folgender maßen zu: Auf dem herrlich gelegenen Schloßberg von Rivoli steht ein einsames Kirchlein, dem heiligen Gratus geweiht, allein, wo ein Geistlicher aus dem nahen Städtchen morgens und abends (mit Vorliebe abends) seine Andachten abzuhalten pflegt. Don L. war der einzige, der den Schlüssel zur Kapelle besaß, und als frommer Knecht des Heiligen verfehlt er keinen Abend, den beschwerlichen Pilgergang zu dem kleinen Gottes haus anzutretcn. Es war auch ein gar idyllischer Punkt, in der lieben Gottesnatur ein wahres Eden, das die erhabensten Gefühle in der Menschenseele auslösen mußte. Niemand nahm also an der stillen Wanderung des Herrn Pfarrers zum Heiligen Gratus Anstoß, auch nicht daran, daß man häufig dort oben zur selben Stunde Frauen kleider zwischen den Bäumen schimmern sah. . . Vorgestern abend begab sich nun etwas Seltsames. Von einem Gewitter überrascht, suchte eine Gesellschaft Turiner Ausflügler bei der Kapelle Schutz, und der Zufall wollte, daß die Turiner dabei Zeugen ganz absonderlicher Vorgänge wurden. Es schien in dem alten Kirchlein zu spuken; denn, wie sie erzählen, sie vernahmen zuerst „ein geheimnisvolles Seufzen, das immer deutlicher ward, dann rin polterndes Geräusch, wie von einem Kampfe herrührend; endlich einen markdurchdringenden Schrei, Kein Zweifel, hier gingen entweder Gespenster um, oder es wurde ein Mord verübt. Die Turiner klopften also energisch und verlangten Einlaß — keine Antwort. Endlich riefen sie die Gendarmerie, und deren Oberster verfiel auf eine geniale Kriegslist. Mit lauter Stimme herrschte er die Ausflügler an: „Schert Euch zum Tu., und laßt mich mit Euren Phantastereien in Ruhe. Ihr habt geträumt!" Die Be lagerung wurde scheinbar aufgehoben; aber — die Kirche in weitem Umkreis umstellt. Ein Stündchen später, als der Abend niedergesunkcn, öffnete sich auf einmal das Pförtchen der Kapelle und ganz heimlich schlüpfte ein einsames Paar daraus hervor: der Herr Kaplan und ein fesches Bauernmädcl in sehr derangiertem Aufzug, beide von homerischem Gelächter empfangen. * Bo« der Leipziger Mission. Die Leipziger Mission zählt, wie wir aus ihrem soeben veröffentlichten Jahresbericht entnehmen, in Vorder- und Hinterindien 40 Hauplstationen mit 818 zugehörige» Orten und 249 gottesdienstlichen Lokalen. Neu ausgenommen wurden 333 Personen und 719 Kinder christlicher Eltern gelaust, sodaß die Gesamtseelenzahl 21604, darunter 8322 Leselundige, beträgt. Weitere 290 stehen im Tausunterricht. In 279 höheren und niederen Schulen wur den 10420 Kinder von 584 Lehrern und Lehrerinnen unter richtet. An Schulgeld wurden 14457 M. aufgebracht. Au ßerdem steuerte die englische Regierung zur Unterhaltung des Schulwesens 37 031 M. bei, beinahe 6000 M. mehr als im Vorjahr. Ein Beweis, daß die Leistungen der Missions schulen von den RegierungSinipektvren anerkannt werden. Auf dem indischen Missionsfelde waren 37 Missionare tätig, außerdem einer in der neubegonnenen Diasporaarbeit aus der Halbinsel Malakka. Dazu kommen 15 Missionslehrerinnen, 31 eingeborene Pastoren und Kandidaten und 238 sonstige eingeborene Helfer und Helferinnen. Trotzdem reicht die Zahl der Arbeitskräfte nicht aus, um das indische Missionsfeld ent sprechend zu bearbeiten. Dringend nötig wäre ein Zuzug von Theologen, Schulmännern, insbesondere für das höhere Schul amt, und Aerzten. Auch die Arbeit in den Frauengemächern, in denen zurzeit 700 Frauen unterrichtet werden, bedürfte eine Verstärkung der Kräfte. In Indien sowohl, als auf den beiden afrikanischen Misstonsgebieten litt die Arbeit unter einer an haltenden Teuerung, die sich bis zur Hungersnot steigerte. In der Wakamba-Mission am Kilimandscharo arbeiteten 4 Missionare und 1 Missionshandwerker mit 4 eingeborenen Lehrern auf 3 Stationen und 11 Predigtplätzen. In 5 Schulen wurden 81 Kinder unterrichtet. Am 2. Juni fanden 11 Taufen statt. Die Mission unter den Dschagga in Deutsch ostafrika hatte 20 Missionare, 6 Misstonsgehilfen und 1 Leh rerin auf 11 Haupt-, 30 Nebenftationen und 6 Predigtplätzen. Ihnen zur Seite standen 47 eingeborene Lehrer. In 59 Schulen wurden 4244 Kinder unterrichtet. Die Gesamtseelen zahl betrug 1146, darunter 523 Lesekundige; hierzu kommen 178 Taufbewerber. Am erfreulichsten ist die Entwicklung auf dem Paregebirge. Aber auch im Westen des Kilimandscharo, wo sich die weibliche Jugend bis jetzt ablehnend verhielt, waren gute Erfolge zu verzeichnen. * Eine Kaserneuhofblüte, ein (an ein bekanntes ähn liches Beispiel erinnerndes) Muster von Feldwebel-Logik, be kam ich — so erzählt ein Leser der „T. R." — vor einigen Wochen in Berlin zu hören: Ein Feldwebel eines dortigen Garde-Regiments befahl am Sonntag den zehn zum Kirch gang „Auserwählten", anzutreten. Dann follten die Pro testanten links, die Katholiken rechts beiseite treten. Es geschah — nur einer blieb in der Mitte. „Was bist Du denn?" fragte der strenge Herr. — „Altkatholisch." — „Was gloobt Ihr denn?" — „Wir glauben nicht an die Unfehl barkeit des Papstes." — „So! Na, daran glooben wir ooch nicht, also gehst Du zu den Evangelischen." Kilrrnrifchrs. Zur Feier de» fünfhundertjährigen Bestehe«» der Uni versität Leipzig erschien im Berlaz von Franz Sturm u. Co. in Dresden ein Gedenkbüchlein unter dem Titel: Die Universität Leipzig in fünf Jahrhunderten. Für Volk und Jugend. Gewidmet von Pfarrer Blanck meister in Dresden. 16 Seiten 8". Preis 15 Pf. (100 Stück 8 Mk., 500 Stück 35 Mk.). Die JubiläumSschrifi ist mit 15 Bildern geschmückt und frisch und volkstümlich geschrieben und eignet sich vorzüglich zur Massenverbreitung durch Schulen, Vereine rc. Telegramme and Neueste Nachrichten. 15. Juli. Köln. Wie verlautet, wird Köln zur Bedienung des „Zeppelin II" eine Luftfchifferkompanie erhalten, die vorläufig in einem der Luftfchiffhalle benachbarten Forts un tergebracht wird. Vom 12. bis 18. August sind große Fahr ten zu Kriegsübungen vorgesehen, an denen sich auch „Zeppe lin II" beteiligen dürfte. Metz. Heute morgen unternahm der „Zeppelin II" einen zweiten Aufstieg. Das Luftschiff fuhr rund um die Stadt und führte einige Bewegungsmanöver aus. Aufstieg und Landung verliefen glatt. Metz. Das Reichsluftschiff „Zeppelin I" unternahm gestern vormittag eine kurze Probefahrt. Das Luftschiff flog im Bogen bis Metz. Das Manöver fand vor dem General v. Lynker statt. Der Aufstieg und die Landung gingen glatt von statten. Für heute früh ist eine längere Fahrt geplant. Budapest. In Strehlitz im Böhmerwald ist gestern in folge des anhaltenden Regenwetters ein Wohnhaus ein gestürzt. Eine Familie, bestehend aus fünf Personen, wurde verschüttet. Ein Kind ist getötet, zwei weitere Kinder wurden lebensgefährlich verletzt, während die Frau und ein anderes Kind mit leichteren Verletzungen davongekommen sind. Belgrad. Aus Kursumlje an der serbischen Grenze wird berichtet, daß in letzter Zeit die Einfälle der Albanesen auf serbisches Gebiet zunehmen. Gelegentlich eines solchen Ueberfalls zwischen den Blockhäusern von Bibnira und Mer- dare, wobei die Albanesen 50 Schafe geraubt hatten, wurde von albanesischer Seite auf die Serben geschossen, und ein Bauernmädchen getötet. Bei einem anderen Einfall wurden zwei Albanesen erschossen. Petersburg. Die hier aus Teheran einlausenden Nach richten lauten alarmierend. Es herrscht dort völlige Anarchie. Die Fremden sind in großer Gefahr. Der Führer der Nationalisten, Sipahdar, hat sich zum Schah pro klamieren lassen. Oportv. Der Ausstand des Personals der Elektri - zitätswerke dauert an. Pioniere und Gcniesoldaten wurden hierher gesandt, um die Ausständigen zu ersetzen. Letztere baten König Manuel nm seine Intervention. Oeffentlicher Wetterdienst für Sachsen. Voraussichtliche Witter««« für Freitag. 46. Juli: Südostwind, heiter, warm, trocken. h — j E^^Ornicri- unol Ae/ormbieniolen, j j weisse u. bunte OberLernoken, j : bunte Garnituren, /tragen, : r ^tanse/retten, TÄssLentusLsr; Er»oTr. -