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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 22.07.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190907224
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19090722
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19090722
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-07
- Tag 1909-07-22
-
Monat
1909-07
-
Jahr
1909
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und des Panzer bestieg der Kaiser seines alten Be an Land tragen * Di Grubenu bekannt: der Zech Sohle, Urbansb getötel dem Ort Schüsse Die SH gegeben, etwa 40 schäft. Lebensgi * D wird ge Affäre d nung Al störung Verhand in die a» Einsatz, z besten Fa Kamps da, alle- stell! gegenüber, der maro zurückzuw schwere B Tote, die loren Hal dichtesten unternahn mrrksamke marokkani - E zufolge ho prätend politisch der Besitz storbenen wenigen ! voreilig f syntüne, soll, na iesr B< altgen Sie durfte sich auch nicht dem heiß in ihr aufwallenden Zorn hingeben, sondern mußte kalt bleiben, um keinen Fehler zu machen. Vor allen Dingen brauchte sie Reit- und Packtiere und einen oder zwei Diener, um der Expedition folgen zu können, und sie bat daher Harrison, sie ihr so zu besorgen, daß sie am nächsten Morgen aufbrechen könne. Das bot keine großen Schwierigkeiten, denn Siwänd ist besonders von Maultiertreibern bewohnt. In der Tat war denn auch am Abend alles abgeschlossen und der Aufbruch konnte am nächsten Morgen um 6 Uhr stattenden. Es war dabei besonders vorteilhaft für Ellen Hamilton, daß der ange worbene Diener schon früher bei Engländern gewesen war und daher als Dolmetscher für sie dienen konnte. Zur bestimmten Zeit setzte sich die kleine Schar in Be wegung. Es lag Ellen gar nichts daran, die große Karawane schnell einzuholen. Sobald sie einmal in Persepolis auf ihre Spur gelangt war, konnte sie ohne Ueberanstrengung hinter ihr herziehen und in längstens einer Woche Fühlung mit ihr bekommen. Denn ein so großer Troß ist immer viel schwerfälliger als eine kleine Truppe, die nur das Notwendigste mit sich führt. Ellen hatte ihre Verkleidung beibehalten, in der sie sich sicherer fühlte. Ihr ganzes Vorleben machte es ihr leicht, die männliche Rolle täuschend durchzuführen, und da sie eine vorzügliche Reiterin und gute Schützin war, empfand sie keine Besorgnis für ihre persönliche Sicherheit und zwar umso weniger, als die ihr voraufziehende große Karawane die Straße gewissermaßen von allen verdächtigen Elementen reinkehrte. Viel bedenklicher als diese erschienen ihr jetzt die Personen, denen sie folgte. Was wollte sie überhaupt eigentlich von ihnen, was hoffte und was fürchtete sie von den nächsten Tagen? Sie war dem Hauptmann in wilder Erregung gefolgt, als sie sich von ihm hintergangen sah. Nur ihn einzuholen, seine Pläne zu durchkreuzen, sich an ihm, wenn alles andere versagte, zu rächen, erschien ihr als das notwendige Ziel ihres Handelns. Je näher sie diesem aber kam, umso schwankender wurde sie. Gewiß nach allem, was sie gehört hatte, war er ihr untreu geworden und hatte sich durch die Reize einer anderen fesseln lassen. Das empfand sie als eine Art von Be leidigung, denn sie hatte ihn gern, sehr gern gehabt. Aber csgergetcbjcbte. Der Kaiser auf der Nordlandreise. Am - L folge der hat der! höheren 8 teilgenom die früh' gezogen l entschloss« nahmer defraudie> besitzen < tüchtiger zu wünsc wenigen Wochen im benachbarten Frankenstein zugetragen haben soll, scheint, wenn sich die behördlichen Ermittelungen bestätigen, einige Aufklärung zu erfolgen, welche die Unschuld des im Freiberger Landgerichtsgefängnis inhaftierten Nestler bestätigen könnten. Vorige Woche ist eine anscheinend von dem vermißten Beyer an das Frankensteiner Gemeindeamt — 4 Deutschla Amerika land. 5 jungen l Sultan ' Zusamm« Die Wi< geschaffen fest von A Feier die Hebung ' besondere ve Der Marie, Die aeg und Bef günstlgt« das, wa letzten Königsr Ueberhai Teilneh« Morgen einstündi Die Fal sich Wei vielen w von den man da, wandert Vaterlai aller. - Häusern rakter d lichen W schwebt« Futter r aus; di überall lich in i beitsgel« die Stil In die Bett die Ger hinein, ins bo attersi Drechsl wir, un die Vie' ventin-5 schästigt senden zu wollen. Daher gibt die polizeiliche Untersuchung der Gewißheit Raum, daß der ermittelte Schreiber der Karte mit dem Vermißten identisch ist. Unverzeihlich wäre es, so ohne Grund davonzulaufen, nichts hören zu lassen und dadurch einen Menschen so schwer zu belasten. — Freiberg. Einen entsetzlichen Unglücksfall erlitt der am Elektrizitätswerk im nahen Colmnitz angestellte Maschinenführer Schubert, der in der Annahme, die Strom leitung 1ei noch ausgeschaltet, an der Starkstromleitung eine Arbeit vornahm und dabei mit einer Stromspannung von 3000 Bolt in Berührung kam. Dabei wurden ihm beide Unterarme bis auf die Knochen verbrannt; außerdem erlitt er noch schwere Brandwunden am ganzen Körper. In einem an Raserei grenzenden Zustand stürzte der von furchtbaren Schmerzen gepeinigte Verunglückte in das Kontor des Werkes, schleuderte einen dort am Pulte sitzenden Schreiber vom Stuhle und brach dann bewußtlos zusammen. Der Unglück liche fand Aufnahme im Freiberger Krankenhaus. An seinem o der Kaiser eine Begegnung mit König on Norwegen hatte. Die Nordlandreise ist — Nachdem die — Aus der Deputiertenkammer. Im Verlauf der Beratung über dieLagederMarine erklärte Emmanuel Brousse, Frankreich habe zehn Milliarden für seine Marine aufgewendet, besitze aber in Wahrheit keine Marine. Als Heilmittel schlägt der Redner vor, die Politik auS der Marine zu verbannen. Marineminister Picard erklärte, wenn Irrtümer vorgekommen seien, dann seien sie in gutem Glauben begangen wordm. Das Parlament werde in Zukunft Kenntnis von dem genauen Umfange der für die Marine verlangten Opfer erhalten. Der oberste Marinerat werde einer Umbildung unterzogen werden. Der Minister erhob dann Einspruch da gegen, daß man sich zu pessimistischen Anschauungen hingebe, besonders nach den so gut verlaufenen Unterseebootmanövern. Lassen Sie, so schloß der Minister, uns Selbstvertrauen haben und dem Auslande gegenüber nicht den Eindruck Hervorrufen, als gäbe es keine französische Marine mehr. (Beifall.) Schließlich stellte der Minister die Vertrauensfrage. — Ein Telegramm aus Paris besagt: DaS Mi«ifteri«m ist »eftürrt, da die Majorität die Tagesordnung, welche der Regierung daS «vertraue« auSspricht, mit SIS gegen 176 Stimme« ab gelehnt hat. (Weitere Nachrichten befinden sich im Depeschenteil,) Spalte«. — In Nordmarokko ist die Situation so kritisch ge worden, daß sich König AlfonS von Spanien^anz plötzlich aus seiner Sommerfrische San Sebastian nach Madrid begab, um dort einem Ministerrat zu präsidieren. Die spanische Regierung muß noch sehr erhebliche Verstärkungen nach Marokko werfen, um der dortigen Rifkabylen, die wie die Teufel kämpfen, Herr zu werden. Spanim muß 2b 000 Mann auf die Beine bringen, um den Aufruhr im Rifgebiet zu ersticken. Wenn sich jetzt die Carlisten unter - dem neuen Prätendenten, Prinzen Jayme, erhöben, so würde Spanien , Dienstag hat, wie gemeldet, die „Hohenzollern" Bergen an- geschriebene Karte auS Dessau eingelaufen, in welcher der gelaufen, wo der Kaiser eine Begegnung mit König Bennißte das Ersuchen stellt, ihm seine Papiere nach Leipzig Haakon vc warHes wirtliche Liebe? Hatte sie die Empfindung, ohne ihn nicht leben zu können? Wenn sie ehrlich gegen sich selbst sein wolle: Nein I Er war ihr unter all ihren Ver hältnissen nur das angenehmste und für die Zukunft aus- sichtsvollste gewesen, und wenn sie auf die Eheschließung gedrängt hatte, war es nur geschehen, um sich eine glänzende Zukunft und eine absolute Herrschaft über ihn zu sichern. Diese beiden lief sie ietzt Gefahr zu verlieren, und dementsprechend mußte daher auch ihre Handlungs weise sein. Als sie erst so wett gelangt war, begann sie ruhiger zu denken. Mochte der Hauptmann doch Alice Werner den Hof machen, ja, mochte er sie sogar heiraten, wenn es ihr nur gelang, eine solche Macht über ihn zu gewinnen, daß er ihr jede andere Forderung erfüllen mußte. Sie hatte genug Briefe von ihm in Händen, um ihn bei Werner» völlig unmöglich zu machen, und er würde ihr gegenüber ganz gefügig sein müssen, wenn er sein Vor haben noch immer zu erreichen gedachte. Sie würde ihm unter Umständen selbst dabei behilflich sein, Es kitzelte jetzt sogar ihre Phantasie, wenn sie sich vorstellte, daß sie die beiden, Alice und den Hauptmann, in ein ernstes Ver- hältnis zueinander bringen könne. Dann kam ihr noch ein ganz neuer Gedanke. Sie hatte in Bremerhaven Ewald Werner gesehen, der ein schöner, stattlicher Mann war. Sollte ihr der Hauptmann endgültig verloren sein, so könnte sie vielleicht mit jenem anknüpfen. Sie war ihnen allen ja nur als die ältliche Mary Douglas bekannt und niemand würde sie für die- selbe Person halten. Da zeigte sich aber sofort eine neue Schwierigkeit. Wenn sie Einfluß auf Alice gewinnen und Ewald in sich verliebt machen wollte, konnte sie unmöglich in ihrer jetzigen Verkleidung bleiben. Und sie durfte sich auch nicht be- gnügen, nur den Bart abzulegen. Sie mußte die ganz- männliche Kleidung mit der weiblichen vertauschen, wenn auch erst unmittelbar vor dem Anschluß an die Karq- wane. Glücklicherweise war sie wegen der Besuche in Teheran mit allen erforderlichen Toilettengegenständen versehen. Wenn die drei anderen jungen Mädchen auf die weiblich« Tracht verzichtet hatten, sie würde nicht so dumm sein. Wie würde die Erscheinung jener gegenüber der ihrigen ver blaßen l Sie kannte ihre Macht M» gut. Die Schaluppe geriet in den Schären fest, wurde jedoch bald wieder flott, ohne Schaden genommen zu haben. Der Kaiser weilte zwei Stunden lang bei Erichsen. Am nächstfolgenden Morgen nahm der Kaiser zusammen mit König Haakon in dem prächtig gelegenen Restaurant Flöien oberhalb der Stadt Bergen das Frühstück ein. Abends fand Galatafel auf der „Hohenzollern" statt. — Gegen den Fürsten Bülow, der noch fortgesetzt die herzlichsten Dank- und Ergebenheits-Telegramme erhält, wenden sich fortgesetzt scharfe Artikel der konservativen Presse. Die von dem Fürsten in dem „Hamb. Kurr." niedergelegten Ausführungen über die Gründe seines Rücktritts veranlassen die konservative Parteileitung zu immer erneuten Entgegnungen. So beginnt ein „Zum Abschied deS Fürsten Bülow" über schriebener Artikel, der in der „Kreuz-Ztg." zwei Spalten füllt, mit den Worten: Die Unterredung, die Fürst Bülow mit einem Hamburger Journalisten gehabt hat, enthält so viele ungerechte und den Tatsachen widersprechende Angriffe auf die konservative Partei und ihre Leitung, daß eine wiederholte starke Zurückweisung dieser Aeußerunarn notwendig ist. — Fürst Bülow und die Polen. Das Berliner Polenblatt schreibt: Wir haben in dir polnischen Sprache kein Wort für daS boshafte Gefühl, da- bei den Deutschen „Schadenfreude" heißt; aber wir lernten von den Deutschen das Wort verstehen und empfinden, und eS muß uns ja jetzt erfüllen, wenn wir sehen, daß mit unseren Stimmen unser größter Feind seit Bismarck gestürzt ist, und daß er die Niederlage, zu der wir ihm verholsen, so bitter empfindet. — Die nattonalliberale Partei beabstchttgt, ver anlaßt durch die Kämpfe um die ReichSfinanzreform, ihre Organisation auszubauen. Sie veröffentlicht einen Aufruf an die Anhänger der Partei, mit der Bitte um Geld mittel für diesen Zweck. Motiviert wird die Bitte mit der Unsicherheit der politischen Lage, die plötzlich Neuwahlen her beiführen könnte. Da« Zentralbureau der nationalliberalen Partei, Berlin S, Schellinastrabe 9, nimmt Beiträge jederzeit entgegen. Auch die kleinste Gabe ist willkommen. — Reichstagsersatzwahl. Bei der gestrigen Reichs tagsersatzwahl im 2. pfälzischen Wahlkreise erhielt Oehlert (Lib.) 9105, Lehmann (Bündler) 2487, Sieben (Zentrum) 7056 und Huber (Soz.) 8384 Stimmen. Es ist Stich wahl zwischen Oehlert und Huber notwendig. Der Wahlkreis wurde bisher von dem f natlib. Abq. Schellhorn vertreten. — Graf Zeppelin brachte bei der Feier de« Richt festes der neuen Friedrichshafener Luftschiffhalle, die auS Mitteln der Nationalspende errichtet wird, ein Hoch auf die Arbeiterschaft aus. In seiner Rede meinte der Graf u. a.: „Sie haben da« Nest gebaut, aus dem die Vögel in alle Welt hinausfliegen sollen. Wenn Sie später einmal über Ihren Köpfen einen solchen gelben Rirsenvogel majestätisch seine Bahn ziehen sehen werde«, so werden Sie sich mit Stolz sagen, daß auch Sie dazu mitgeholfen haben, ihm seine Geburtsstätte zu bereiten. daß die erste solch« Eisenbahn 1879 auf der AewerbeauSstrllung zu verltu von Siemen- u. Halske au-geführt und aufgestellt war. Daß aber dir Voreltern sich schon lange vorher mit Lösung solcher Problem- beschäftigt haben, können wir au» einem uu» vorliegenden Werke au- dem Jahre 1837 belegen: Die „Saxonia", Blätter für BaterlandSkund«, schrieb damal» bei Beschreibung der Stadt Chemnitz, ihrer Industrie und des Berkehr- — also zu einer Zeit, wo in Deutschland „der Dampfwagen" erst zwischen Nürnberg und Fürth, sowie zwischen Leipzig und Dresden verkehrte — folgende-: „Durch kreuzt da- Netz der Eisenbahnen erst unser Europa, sind dann die größeren Städte und Handelsplätze einander näher ge bracht und werden wir vielleicht in den Stand gesetzt, statt der noch so kostspieligen Dampskraft die Kräfte de» ElektriziS- muS und Magnetismus benutzen zu können, dann wird die Industrie gewiß einen Aufschwung erhalten, den sie in keiner früheren Zeit hatte." — Was würde wohl jener prophetische Schreiber aus dem Jahre 1837 dazu sagen, wenn er heute plötzlich mittendrein gestellt würde in den Betrieb des neu zeitlichen Chemnitz mit seinen elektrischen Straßenbahnen, dem elektrischen Lichte, dem Telephonwesen und allen den Schöpfungen der Neuzeit, die beigetragen haben, daß die damals schon al« rege und industriereich geltende Stadt Chemnitz von 22 000 Einwohnern im Jahre 1837 heute deren über 276000 zählt! « * — Cheuutitz. Nach einer Meldung au« Pinzolo ist der in weiten Kreisen bekannte Oberlehrer am Realgymnasium, Herr Gustav Adolf Barthel, am Dienstag früh in den Tiroler Alpen abgestürzt und war sofort tot. Der Ver unglückte hatte mit vier anderen Chemnitzer Herren eine Alpentour unternommen. Die Leiche wird nach Chemnitz übergeführt. Barthel bekleidete als Nachfolger Moritz Zett lers in Chemnitz den Posten eines Turninspektors und war auch zweiter Kreisvertreter im 14. (sächsischen) Turnkreis. Der Verunglückte war am 5. Mai 1861 in Dorf Wehlen ge boren und gehörte seit 1884 der Chemnitzer Lehrerschaft an. Die sächsische und deutsche Turnerschaft verliert in ihm eines ihrer tätigsten Mitglieder. — Gilb«. Das von verschiedenen sächsischen Zeitungen gemeldete angebliche Attentat auf den Landtagsabgeordneten Clauß klärt sich nun in der harmlosesten Weise auf. Es war kein Komplott politischer Art, daS sich gegen das Automobil des Landtagsabgeordneten Fabrikbesitzer Clauß in Plaue bei Flöha richtete. In dem Hause, vor dem die Scherben und zerbrochenen Flaschen auf der Straße umher lagen, war am nächsten Tage Hochzeit. Freunde und Bekannte der Familie hatten — wie daS in Landgemeinden noch üblich — den Abend vorher gepoltert. Diese harm lose Geschichte gab Anlaß zu der Notiz. I — Oetzera«. In der Mordaffäre, die sich vor Aufkommen wird gezweifelt. — Wieder au» der Unter suchungshaft entlassen wurde die Frau de» Gasthof- besttzer« Runge au» Friedeburg, die kürzlich unter dem Ver- dacht verhaftet worden war, den Tod ihres alten Vater», de» Rentiers Dr. Behrisch, gewaltsam herbeigeführt zu haben. Die Sektton deS Leichnams hat aber nicht» Belastende» für die Frau Runge ergeben, weshalb ihre Freilassung erfolgte. — Meitze». Gegen die Schundliteratur erläßt der Rat eine eingehende amtliche Bekanntmachung, wonach dir hiesigen Buchhandlungen ersucht werden, zweifelhafte Bü cher nicht auszustellen und nicht zu verkaufen. Ferner wird angeordnet, daß die Schulleitungen nicht« au« Geschäften beziehen, die Schundliteratur verkaufen. Dir Eltern werden gebeten, auf die Bücher zu achten und sich mit der Schul behörde in Verbindung zu setzen. — Ueber die Gründung einer großen Ueberlandzenkale für elektrische« Licht und Kraft verhandeln gegenwärtig Vertreter der vier AmtShauptmann- schaften Meißen, Großenhain, Oschatz, Döbeln. Die Zentrale soll in Gröba errichtet werden und eine große Zahl Dörfer dieser vier Amtshauptmannschaften mit Kraft und Licht ver sehen. — Leipzig. Ein Familiendrama ereignete sich gestern nachmittag in einem Hause der Probsteistraße in Leipzig- Schleußig. In seiner Wohnung gab dort ein 64 Jahre alter Kaufmann auf seinen Sohn, einen 34jährigen Lehrer, einen Revolverschuß ab. Die Kugel prallte glücklicherweise an einem Hosenknopf ab, so daß der Lehrer unverletzt blieb. Der Vater wurde verhaftet. Streitigkeiten zwischen Vater und Sohn sollen den Anlaß zu der Tat gegeben haben. — Sebttitz. Der auf hiesigem Bahnhofe stationierte Hilfsschirrmeister Schmidt wurde zwischen den Gleisen liegend bewußtlos aufgefunden. Der Tod trat bald darnach ein. Der herbeigerufene Arzt stellte Schädelbruch fest. Man nimmt an, daß Schmidt auf dem Schutzbleche für die Weichendraht züge ausgerutscht und auf den Hinterkopf gefallen ist. — Platte«. In der Nähe von Plauen ereignete sich am Sonntag noch ein drittes Automobilunglück. An der Stelle, wo jüngst der Barbierlehrling Biedermann von' einem Automobil überfahren und getötet wurde, stieß ein Automobil aus Greiz mit dem Geschirr eines Gastwirts zu sammen. Die Insassen der Wagen wurden herausgeschleudert, aber nicht bedeutend verletzt. Dagegen war das Pferd auf der Stelle tot. Das Auto und der Wagen wurden arg be schädigt. — Als gestern vormittag auf dem Gymnasial-Neu- bau ein etwa 70 Zentner schwerer Sandsteinblock empor gewunden wurde, riß plötzlich die Kette des Flaschenzuges. Der Block durchschlug das Gerüst und eine Eisenstange traf dabei den verheirateten Steinmetzpolier Franz von hier so wuchtig, daß ihm die Schädeldecke zertrümmert wurde. Franz war sofort tot. Live» Testamente. « F. Stvlz«. I«0 8»rtschmli.I («achdru« orroot«.) „Mit dem größten Vergnügen, meine Gnädigste I" ries Harrison, den es in tiefster Seele erbitterte, daß ein ein facher deutscher Hauptmann es gewagt hatte, diese vor Schönheit strahlende Schwester eines Earls, die ihm die Ehre erwiesen hatte, ihn als Bräutigam anzunehmen, hinters Licht zu führen. Er bewunderte den Mut, den dieses zarte Wesen an den Tag legte, indem sie dem Ver räter nachfolgte, um ihn zu zwingen, sein Versprechen einzulösen. Voll Eifer berichtete er ihr, wie vor vier Tagen am Nachmittag die gewaltige Karawane in Siwänd eingetroffen sei und vor dem Telegraphengebäude ihr Lager aufgeschlagen habe. Er berichtete, wie die Europäer, unter denen sich auch drei junge Damen in Männerkleidung "be fanden, ihn besucht hätten, wie die schönste der letzteren, deren Vater man aus der Gefangenschaft des Stammes der Baharlus befreien wolle, von den Männern förmlich umschwärmt worden sei, und daß besonders zwei der letzteren, der Sohn des Führers der Gesellschaft und der eben von der Dame genannte Hauptmann von Born, ein zwar nicht mehr sehr junger, aber ungemein vornehm und stattlich aussehender Herr, offenbar Nebenbuhler gewesen seien und sich gegenseitig überwacht hätten. Die Dame habe aber allem Anschein nach den jüngeren vorgezogen. Der Hauptmann habe mehrfach Telegramme nach Deutsch- land und Shiraz abgesendet. So sei er denn auch vor zwei Tagen in Begleitung des Bruders der schönen jungen Dame nach Siwänd gekommen, um Telegramme zu wechseln, und zwar nicht nur nach Deutschland, sondern auch nach Shiraz, wo er angefragt habe, ob kürzlich Telegramme von einem gewissen Jennings abgeholt worden seien, und nach Brindisi, wo es sich um einen Mann desselben Namens und, wenn er nicht irre, eine gewisse Cecily Warden ge handelt habe. Ellen Hamilton wußte genug. Sie kannte Born und seine Flatterhaftigkeit zu gut, um nicht zu wissen, daß das neuaufgehende Gestirn Alice Werner ihn völlig bezaubert hatte. Sie zweifelte keinen Augenblick, daß hier ihre ganze Energie nötig war, wenn sie nicht alles verlieren wollte. bisher von prächtigem Wetter begünstigt. Kaiseryacht unter dem Salut der Festung schiffe« „Norge" vor Anker gegangen war, die Schaluppe, die ihn zu einem Besuch kannten, des Schirmfabrikanten Erichsen, sollte. Auf der Fahrt ereignete sich ein kleiner Zwischenfall.
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