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M 1'52 Zrankenberger Tageblatt Anzeiger Bezirks- 68 Segründel 1S42. AMU für Sie ZimMt AMWtmmM MU Ss Kömglich ZmlHmK und M OMt G OmWni IW» Ls»»t«g »e» 4. J»li Berantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg t. Sa. — Druck und Verlag von L V. Roßberg in Frankenberg t. «Sa. «»scheint an jedem Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezug«, preis vierteljährlich 1 bO H, monatlich bO Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monats b H, früherer Monate 10 Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe, stellen sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dsm Auslands Versand wöchentlich unter Kreuzband. «nlüudigunaen sind rechtzeitig auszugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Für ««fnahM« Von Anzeige« an bestimmter Stelle kann eine Garantie nickt übernommen werden. tzstz- bl. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Anzeigenpreis: Di« gegesp. Petttzeile »der deren Raum IS, S, bet S»d»!- Anzeigen 12 im amtlichen Teil, pro Z«U« 40 „Ei^sa-dj" t« Redaktionstcile Sb <). Für schwierigen uitd tabellarischen Satz Auklchlag, für WiederholuNgSabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Wn Nachweis und Offnen' Annahme werden 8b <) Extragebühr berechnet. gnseraten-Annähme auch durch alle deutschen A»ovn«n - Lxp,bitte«»». KönigUcher Dank. Sr. Majestät dem Könige sind auf der soeben beendigten Reise durch einzelne Teile der Amtshauptmannschaften Marienberg, AnnaberMEMlöha aus den verschiedensten Kreisen der Bevölkerung, aus Stadt und Land in freudiger und lebhafter Weise viele und unzweideutige Beweise treuer AnhLuAichkeit und Liebe entgegengebracht worden. Insbesondere haben auch viele Gemeinden und Privatpersonen zur Betätigung ihrer Königstreue namhafte Stiftungen und Spenden zu gemeinnützigen und wohltätigen Zwecken gemacht. Se. Majestät der König hat über alle diese Zeichen treuer Gesinnung wiederholt seine ganz besondere Freude und Anerkennung ausgesprochen aaK Hat es namentlich auch dankbar empfunden, daß trotz der Unbill der Witterung von nahe und fern die Bevölkerung zur Huldigung stch einge funden hatte. Se. Majestät hat mir befohlen, Seinen Königlichen Dank zur allgemeinen Kenntnis zu bringen. Es gereicht mir zu hoher Freude, dichem Allerhöchsten Befehle hiermit nachkommen zu können. Chemnitz, den 2. Juli 1909. . D e r K r e i S h a u p t m a n,n. v. Burgsdorff. Freitag und Sonnabend, den 0. und 10. Inti 1000, bleiben der Reinigung wegen sämtliche Expeditionen und Kassen im Rathaus einschließlich der Sparkasse geschlossen. Dringliche, insbesondere standesamtliche und polizeiliche Angelegenheiten werden an den bezeichneten Tagen in der Zeit von 10 bis 11 «hr Bormittag in der Wachtstube des Rathauses erledigt. Almosenauszahlung erfolgt Donnerstag. Frankenberg, am 30. Juni 1909 Der Stadtrat. Gemein-esparkaffe zu Gbersdorf. Die Sparkasse Ebersdorf, garantiert von der Gemeinde, verzinst alle Einlagen mit 3V, Prozent, expediert au jedem Wochentage von 8—12 Uhr vorm. und 2 - 5 Uhr schriftlich zu jeder Zeit. — Telephon-Nr. 2494 Amt Chemnitz. Die Sparkasse zu Krankenderg « ««t aus die vo« ihr gewährten hypothekarische« Darlehen jederzeit Abschlag-zahttm-e« in beliebiger Höhe entgegen. Die ÄbschkgSzchlrmgen werden wie SpareinU-m -«gesehen und mit 37/1, °/o verzinst. Am Jahresschlüsse werden die geleisteten AdschlagAzahluagen aüf dem betreffenden Konto von der Darlehensschuld abgrschrieben, jedoch Mursin» Beträgen - von > vollen > hundert Mark und im Mindestbetrage von 300-Mark. Durch die Bbschntbung tritt entsprechMdpiOrmWgung der DarlehenSzinsen «in. Kosten «erden rächt berechnet. Die Gemeinde-Sparkasse Ml S h« verzinst Spareinlagen mit'SV» 0/0. ExPedittowSzeit: Werktage vlw«. 8 bis 12, «achm. 2 bis s Uhr, Sonnskonri» Schi» S Durch die Poft bewirkte Einlage« werden sch n e l l expediert. — AernsPrecherNr. 10. Pente». Angesichts der wichtigen Ereignisse auf innerpvlitischem Gebiete schenkt man den Vorgängen anderwärts keine allzu große Aufmerksamkeit, obwohl sich verschiedentlich Dinge ab spielen, die leicht in das Getriebe der Weltpolitik eingreifen könnten. Dies gilt namentlich von Persien, wo augenblicklich Alles drunter und drüber zu gehen scheint. Der jetzige Schah ist ein völlig unfähiger Herrscher, dessen erste Tat nach seinem Regierungsantritt darin bestand, einen Staatsstreich auszu- führm und die kürzlich eingerichtete parlamentarische Verfassung aufzuheben. Herrschte ohnehin schon in einigen Provinzen große Gärung, so wurde diese durch den Gewaltakt des Schahs noch gesteigert, und seit jenem Zeitpunkt haben die Unruhen nicht aufgehört. Einsichtige Ratgeber haben mehr wie einmal den Schah zu einem Einlenken zu bewegen versucht, und dieser hat auch die Wiedereinführung einer Verfassung wiederholt zugesagt, aber es ist bei dem Versprechen geblieben und dadurch ist die Stimmung der Bevölkerung nur noch aufsässiger ge worden. In Teheran selbst mag sich der Schah ja längere Zeit halten können, da er dort über einigermaßen fähige Soldaten verfügt, namentlich über eine persische Kosakenabteilung, die für den Schutz seiner Person bestimmt ist, aber in der Pro vinz erhebt die Rebellion immecmehr ihr Haupt und die Truppen der Insurgenten sind bereits auf dem Marsche nach der Hauptstadt. Binnen kurzem dürfte es zu einem Zusammen stoß kommen, der vielleicht über das Schicksal des Schahs entscheidet. Der weiteren Entwicklung der Dinge muß man daher mit Spannung entgegensehen, zumal ja auch europäische Staaten stark in Persien interessiert sind. In erster Reihe handelt es sich um Rußland und England, die ja auch ein Abkommen wegen Persien getroffen haben, das in der Hauptsache aber nur auf dem Papier steht, während in Wirklichkeit ein jeder dem anderen den Rang abzulaufen sucht. Den Russen ist aller dings die Bevölkerung nicht sonderlich grün, weil man weiß, daß diese den Schah unterstützen, um möglichst viel für sich herauszuschlagen; lebhafte Erregung hat es auch hervor gerufen, daß russische Truppen die Grenze überschritten und dort festen Fuß gefaßt haben. Um die Gefahr vom Schah und Teheran abzuwenden, hat stch der russische Gesandte in Begleitung seines englischen Kollegen den anrückendcn Rebellen entgegenbegeben, um mit diesen zu verhandeln, und da ist es denn bezeichnend, daß von diesen Forderungen aufgestellt worden sind, welche in der Hauptsache auf eine Beseitigung oder Schmälerung des russischen Uebcrgcwichts hinauslaufen. Diese Verhandlungen haben sich zerschlagen und schwere Kämpfe stehen bevor. Es ist daher begreiflich, daß man in Rußland die Ereignisse mit größter Aufmerksamkeit verfolgt und bereits militärische Maß nahmen Vorsicht, um eventuell einzugreisen. Für uns in Deutschland sind die Verhältnisse mit Persien insofern von Interesse, als nicht unbeträchtliches deutsches Kapital in dortigen Unternehmungen angelegt ist. Es darf aber erhofft werden, daß unsere Interessen von Rußland respektiert werden, und es heißt ja auch, daß die persische Frage gelegentlich der Monarchenbegegnung von Björkö Gegenstand der Erörterung gewesen ist. Ob es aber nicht zu Reibungen zwischen Ruß land und England kommen wird, steht dahin. L Vie Keke ü« Migr. Ueber den Besuch des Königs in Oederan wird be richtet: Der König traf kurz nach 10 Uhr mittels Automobils ein. Vor dem Hotel „Zum Hirsch" entstieg Seine Majestät dem Automobil und schritt, vom Bürgermeister Dr. Schöne empfangen, die Front der ausgestellten Vereine ab, wobei er einzelne Herren ins Gespräch zog. Alsdann begab sich der Monarch in den Saal des Hotels „Zum Hirsch", wo die Mitglieder des Stadtrats, des Stadtverordneten-Kollegiums, sowie Vertreter der kaiserlichen und königlichen Behörden zur Begrüßung des Landesherrn versammelt waren. Bürgermeister Dr. Schöne hielt die Begrüßungsrede, wobei er mitteilte, daß die Stadt Oederan zur Erinnerung an den Königsbesuch eine Stiftung von 10000 Mk. errichtet habe, die der Begründung eines Kinderhorts dienen solle. Der König erwiderte mit Dankrsworten und gab seiner Freude über die Stiftung Aus druck. Unter den Hochrufen der Bevölkerung fuhr Se. Ma jestät nach der Segeltuchweberei von Salzmann u. Co., die in allen ihren Teilen eingehend besichtigt wurde. Neben dem Fabrikgebäude hatte die Firma eine Zeltausstellung veran staltet, die das Interesse des Königs und seiner Begleitung erregte. Um ^12 Uhr erfolgte im Automobil die Weiter fahrt des Königs in der Richtung nach Freiberg. Die Firma Salzmann u. Co. hat aus Anlaß des Königsbesuchs 10000 Mk. für ein Krüppel- und Genesungsheim gespendet. Gegen ^12 Uhr traf der König in Freiberg zur Be sichtigung des jüngsten Truppenteils der sächsischen Armee, des 3. Bataillons des Regiments Nr. 177, ein. Des Regens wegen war die angesetzte Parade ausgefallen. Das Bataillon nahm Paradeausstellung in der Exerzierhalle, wo der König die Front abschritt und folgende Ansprache an das Bataillon richtete: ES war mir ein Bedürfnis, den jüngsten Truppenteil Meiner Armee auf der Durchreise durch Freiberg zu begrüßen. Ich be dauere sehr, daß infolge des schlechten Wetters der Parademarsch nicht stattfinden kann und ich Sie hier in der Exerzierhalle be grüßen muß. Ich freue Mich umsomehr, Sie zu sehen, als Ich das Bataillon in seinen guten Leistungen in Dresden bA der Be sichtigung gesehen habe. Eingedenk der Tradition, gebe Ich hier der Zuversicht Ausdruck, daß das jüngste Bataillon der ruhm reichen Vergangenheit Meiner Armee sich würdig zeige« und ein ebenbürtiges Mitglied werden möge. Hierauf besichtigte der König das Revier der 9. Kompanie und fuhr um 12 Uhr 40 Min. im Sonderzug nach Dresden zurück, von wo er sich nach Wachwitz begab. Zum Aufenthalt des Königs in Frankenberg werden uns noch verschiedene Einzelheiten berichtet, die dar tun, daß, wenn sich diesmal auch das fast sprichwörtlich ge wordene Königswetter sticht bewährte, döch "die --treue Piebe, Verehrung und Anhänglichkeit unserer Bevölkerung an "den Landesvater in glänzendstem Lichte stch,zeigte. Und anderer seits gewann der König durch sein leutsäiges schlichtes Wesen die Herzen aller, dir ihn sahen. Wie hochbefriediat der Mo narch selbst über die Reise, insbesondere über den chm überall bereiteten herzlichen Empfang und über die zur Erinnerung an seinen Besuch errichteten mildtätigen Stiftungen ist, .geht aus dem Danke des Königs hervor, den H«rr Kr«»ha»s«- mann v. Burgsdorff an dex Spitze unseres Blatte» veröffent licht. — Der Besuch des Königs im Heimatmuseum des Vereins für Volkskunde und HSimalSgeschiHte hat nicht nur im Verein, sondern in der ganzen Bürgrrfchfft, die ja zum großen Teil das Museum mit AnSstcklmkgSftücken bedachte, lebhafte Freude und Genugtuung hervorgvkufen. Obwohl der Besuch im Programm nicht vorgesehen war, er- klärte Se. Majestät auf eine von Herrn Bürgermeister Dr. Irmer gegebene und von den Herren Kretshauptmann v. BurgSdorff und Amtshauptmann Dost unterstützte An regung während der Abendtafel im gräflichen Schlöffe Lichtenwalde sofort seine Bereitwilligkeit, dem Museum einen Besuch abzustatten. Es sei hier eingeschaltet, daß die eben genannten Herren vor einigen Wochen hier weilten uud das Museum besichtigten. Der-König gab in devSamMKtstg leb haftes Interesse kund. Er ließ sich viele Gegenstände ein gehend erklären, fragte hier und da nach dem ungefähren Alter der Sachen aus Großväter Zeiten und stocht manch scherzhaftes Wort ein. In Ansehung eines alten Schirmes mit Ansichten von Dresden und eines großen Familienregen schirmes meinte er: die kann man heute bei dem Wetter gut gebrauchen. Seine Aufmerksamkeit erregte auch das alte Zinn. Als er darauf aufmerksam gemacht wurde, daß wir sehr arm an Zinn seien, da die Händler fast alles aufgekauft und nach auswärts verschleppt hätten, gab er dem Bedauern hierüber Ausdruck. Gefallen fand Sr. Majestät an der alten Weberstube, in der ihn auch die Wiege aus Großmütterchens Hausrat belustigte. Hochbefriedigt zeigte sich der König von der Ausstellung im Zimmer für Stadtgrschichte und Innungs- Wesen. Die kunstvoll gearbeitete Lade der Weber-Innung von 1682, das Jnnungszeichen der Drucker und Formstecher von 1835, die ersten Eisenbahnfcchrscheine auf der Linie Dresden- Leipzig, eine alte sächsische (gelbe) Postuniform, «in Gemeinde- Hammer, mit dem einstmals der Steuerzettel auSgetragen wurde, ein Militärabschicd und verschiedene andere Urkunden, eine „Dresdner Zeitung" von 1850, in der des Gedenktags der Maivorgänge von 1849 gedacht wurde, und vieles andere, u. a. auch eine Photographie der alten Fahne der Scheiben- schützengrsellschaft lenkten die Aufmcrksanckeit des Königs aus sich. Die alte Fahne der Scheibenschützen kommt bekanntlich demnächst nach Dresden ins Arsenal; Se. Majestät hat dafür der Gesellschaft eine neue Fahne geschenkt, die im Laufe dieses Monats geweiht wird. Im Zimmer für Kirchengeschichte interessierte Se. Majestät besonders die alte Kanzel und eine Ausstellung von Gegenständen aus Jerusalem. Der König