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ISS Dienstag »e» 13 Jnli Zrankenberger Tageblatt Anzeiger gegründet 1342 68. Zahrgang. AnzeigenpreiS: Die 6-gesp. Petitzeile oder deren Raum 16 bei Lokal- Anzeigen 12 H; im amtlichen Teil pro geile 40 -Eingesandt" t» Redaktionsteile Sb Für schwierigen und tabellarischen Satz «ullchla'a, sür Wiedecholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif? Am Nachweis und Offerten-Annahme werden 2b § Extragebühr berechnet. Jnseraten-Aunahme auch durch alle deutschen Annoncen - Expedition««. Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugebcn, und zwar größere Inserate bis S Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. Gsl-b1. Telegramme: Tageblatt Frankenbrrgsachsen. Erscheint au jedem Wochentag abends sür den folgenden Tag. Bezugs preis vierteljährlich 1 60 monatlich SO Trägerlohn extra. — Einzelnummern laufenden Monats S Z, früherer Monate 10 Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe- stellen sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. AMU sm die MWt WchuplimmW IW, das MWe SmtMW md dm Zladtral z« KranKenderg i. Ka. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von E. G- Roßberg in Frankenberg t. Sa. Das im Grundbuche für Niederwiesa Blatt 100 auf den Namen Ernst Oswald Thieme eingetragene Grundstück soll am 10. September 1909 vormittags 19 Uhr an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbüche — Hektar 6,3 Ar groß und einschl. Zubehör auf 23006 M. 80 Pf. geschätzt; es besteht aus Wohn- und Nebengebäude, Tischlerwerkstatt gebäude und Hofraum, hat 13 910 M. Brandkasse und 152,89 Steuereinheiten. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen das Grundstück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schützlingen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Eintragung des am 22. Juni 1909 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigen falls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Wer ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht hat, muß vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeiführen, wi drigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstan des tritt. Frankenberg, am 9. Juli 1909. (2« 24/09) Das Königliche Amtsgericht. : Ueber das Vermögen des^Bäckers Ernst Moritz Büttner m Auerswalde wird heute, am 12. Juli 1909, vormittags 11 Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Orts- und Friedensrichter Ludwig in Auerswalde wird zum Konkursverwalter ernannt. - » . > Konkursforderungen sind bis zum 6. August 1800 bei dem Gerichte anztnnelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eine» anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden falls über die in 8 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände — auf de« V. August 1SOS vormittags 10 Uhr — und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf de« 17. August 1900 vormittags 10 Uhr — vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu ver abfolgen oder zu leisten, auch die Verpflichtung auserlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache abgesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bis zum 0. August 1900 Anzeige zu machen. (L. 6/09.) Königliches Amtsgericht Frankenberg. gewährleistet von der Gemeinde) verzinst alle Einlagen mit 3V»"/o und ist geöffnet Dienstags und Freitags nach«. 2—6 Uhr. Telephon: Amt Oberlichtenau Nr. 18. interesse fordert, daß der Unsicherheit, die nun seit Jahren auf den Finanzen, auf Gewerbe und Verkehr ruht (Lachen links), ein Ende bereitet wird, nicht durch einen Ausblick in die Zukunft, sondern durch eine Tat dtr Gegenwart. (Lebhafte Zustimmung rechts.) Die Verbündeten Regierungen sind ohne AuWahme einig darin, daß hiese Forderung schwerer wiegt, als die Mängel, die sie in den Kaus nehmen, wenn jetzt die EMtgung erzielt wird. Abg v. Heydebrand uud der Lasa, (kons) freut sich über die Erklärung des Staatssekretärs, daß die Ver bündeten Regierungen ihre Zustimmung zu diesem großen Werke gegeben haben. Auch seine politischen Freunde hätten schwere Opfer gebracht. (Stürmisches Gelächter links.) Der Erbanfall steuer konnte seine Partei nicht zustimmen. Die Gründe hierfür beständen nach wie vor fort. WaS zuletzt seine Partei bestimmt habe, dieser Steuer die Zustimmung zu verweigern, ist, daß/seine politischen Freunde in einer solchen Steuer eine allgemeine Besitz steuer sehen und sehen werden. Und daß seine Partei — er be kenne es offen — eine solche nicht in die Hände einer auf gleichem Wahlrecht beruhenden Volksvertretung legen wolle. (Stürmische Rufe: Hört, hört! Der Präsident läutet heftig mit der Glocke und muß wiederholt um Ruhe bitten.) Die Steuer könnte sonst später eine Erhöhung und Verschärfung erfahren, die am letzte» Ende auf eine Expropriation der Besitzenden hinauskommt. (Ge lächter links.) Seine Partei habe auch Opfer gebracht an ihrer ganzen staatsrechtlichen Auffassung, indem seine Freunde den sog. Besitzsteuern zustimmten. Verwahrung legt Redner ein, UlS hätte seine Partei einseitig die Jntereffen des Grundbesitzes gewahrt. (Gelächter.) Der Block von 1907 wollte gewisse nationale In teressen sicherstellen. Und daS sei erreicht worden. (Heiterkeit links.) Aber Fürst Bütow habe mit dem Block noch etwas an deres gemeint. Er hat eine Verbindung der Konservativen und Liberalen herbeigcführt unter Ausschaltung des Zentrums auS jeder maßgebenden Arbeit. Diese Verbindung mußte aber scheitern zwischen Parteien, die eine Weltanschauung trennt (Sehr richtig! links), auch in wirtschaftlicher Beziehung. Auch seine Freunde meinen nicht, daß die Verbindung mit den Liberalen eine nach teilige gewesen sei. Aber eine Voraussetzung war dabei, daß dieses Verhältnis zu den Liberalen aufgebaut wäre auf der Gleichberech tigung. Der Liberalismus dagegen will, daß die deutsche Gesetz gebung nur erfüllt sei mit liberalem Geiste. Eine liberale Aera, die von konservativen Elementen gestützt werde, gehe nicht. Seine Freunde hätten deshalb den Blockgedanken auf oaS richtige Maß zurückaeführt, indem sie jede einseitige Vorherrschaft einer Partei auSschalteten, was sie für ein Verdienst deS Vaterlandes halten. Lebhafter Beifall rechts.) Die Konservativen bedauern aufrichtig, daß der Reichskanzler aus seinem Amte scheide. Die Konservativen hätten nie vergessen, was dieser Staatsmann dem Deutschen Reiche gewesen sei, namentlich sür die wirtschaftlichen Jntereffen. Solchen Reichskanzler hätten die Konservativen nicht stürzen wollen. Daß sich der Reichskanzler in der Frage der Erbschaftssteuer nach Damaskus begeben habe, das hätte chm die Rechte verziehen. Aber es gehe nicht an, daß sich ein Staatsmann so fest auf ein einzelnes Gesetz lege. Der Reichskanzler hätte gewußt, daß der Standpunkt der Konservativen in der Erbschaftssteuer so wäre, wie er gewesen ist. An dieser Stellungnahme hänge die politische Ueberzeugung der Rechten. Hierin habe sie um keinen Preis ein Opfer bringen können. Wenn der Reichskanzler sagte, er wolle keine Politik gegen den Liberalismus machen, so hätte die Linke daraus die richtigen Konsequenzen im Sinne positiver Arbeit ziehen müssen. (Lebhafter Beifall rechts.) Aber mit einer Partei, die letzten Endes versage, könne kein Staatsmann zusammengehen. Dem Zentrum sei auf wirtschaftlichem Gebiet große Errungenschaften zu verdanken. Die Rechte befinde sich also in einer Gesellschaft, deren sie sich nicht zu schämen habe. (Heiterkeit links.) Ihr Verhältnis zum Zen trum sei selbstverständlich das der Gleichberechtigung. Die Konser vativen wünschen die Vorherrschaft keiner Partei und nehmen auch selbst eine Vorherrschaft nicht in Anspruch. Sie haben aber die Ausschaltung des Zentrums auch grundsätzlich bedauert i« In teresse des konfessionellen Friedens. (Aha-Rufe bei den Liberalen.) Noch ein Schlußwort (Rufe links: Polen, Polen): Die Konser vativen haben noch niemals in einer nationalen Frage versagt. Sie würden das jetzige Zusammengehen mit den Polen auch nicht mitgemacht haben, wenn an die Partei Anforderungen herange treten wären, die auf einem andern als dem nationalen Boden gelegen sind und nicht rein sachlich gewesen wären. Abg. Singer (Soz): Die Erklärung des Staatssekretärs beweist uns, daß wir es nicht mehr mit Beschlüssen der Regierungen zu tun haben, sondern Var ZedWmrlr. (Stimmungsbild aus der Reichstagssitzung vom 10. Juli.) Der letzte Tag der Finanzreformkämpse! Zugleich der, an dem man sich noch einmal Rechenschaft geben will über das, was erreicht oder verhindert worden ist; worum man in diesen acht unruhevollen Monaten rang und was man schließlich nach Hause bringt. Das könnte nach allem, was bislang geschah, noch ein Heißer leidenschaftlicher Tag werden; noch ein letztes erbittertes Männerstreiten. Aber cs zeigte sich doch, daß auch Leidenschaften sich erschöpfen können; daß man müde und mürbe wird selbst im Gleichmaß erregter und stürmischer Tage. Ma» ist früh zufammengekommen; sehr früh: schon um die zehnte Morgenstunde. Der Kanzler, der seit der Heimkehr aus Kiel ja nur noch ein Kanzler in par- tibus ist, ist (woran er recht tut) nicht zur Stelle. So ist Herr v. Bethmann-Hollweg die nicht sehr erbauliche Rolle zügefallen, die offizielle Segensformel über dem Mehrheits werk zu murmeln. Sie bringt nichts Neues, diese Formel: die verbündeten Regierungen sind bekümmert gewesen, sind's zum Teil auch noch, dieweil nicht alle Blütenträume ihnen reiften. Aber sie haben sich doch einstimmig entschlossen, zu nehmen, was sie bekommen konnten. Ein überzeugtes kräf tiges „Bravo" von der rechten Seite des Hauses lohnt den Herrn Staatssekretär für solchen Spruch. Dann fährt er fort von den Gründen zu reden, die den verbündeten Regie rungen eine Auslösung inopportun erscheinen ließen, und nun begleiten taktmäßig einsetzende Beifallsrufe von rechts und aus der Mitte Herrn v. Bethmann-Hollweg bis an den Schluß. „Die verbündeten Regierungen hätten die Ueberzeugung, zu- fammen mit der Mehrheit dem Vaterlande einen Dienst er wiesen zu haben." Also eine rechtschaffen patriotische Tat, diese agrarische Steuerordnung! Kein Wunder, daß es Herrn von Heydebrand, der zunächst namens der sieghaften Mehrheit spricht, unter solchen Um ständen nicht an Selbstbewußtsein fehlt. Der „ungekrönte König von Preußen" spricht wie immer technisch überaus ge schickt. Knapp, kurz, mit einem energischen Tonfall, der mar-, kige Kraft darstellett soll. Aber die wirksame Rhetorik ver maß über die inneren Mängel der Beweisführung hinwegzu täuschen. Herr v. Heydebrand will offensichtlich auf den Trä ger der Krone wirken, und er wünscht auch seine Partei von dem Vorwurf, den Kanzler gestürzt zu haben, reinzuwaschcn. Aber zwischendurch gibt er doch mit einer schier brutalen Of fenheit zu, daß es den Konservativen im tiessten Grunde gar nicht um die Erbschaftssteuer ging; daß es wirklich nur die „janze Richtung" war, die der Rechten nicht mehr paßte und die sie veranlaßte, dem Zentrum die Hand zu reichen, um den Blockkanzler auszuschiffen. Der konservative Führer wird von Herrn Singer abgelöst. Er poltert, aber er fesselt nicht, und das Haus horcht erst wieder auf, als Dr. Hieber die Tribüne besteigt. Der setzt seiner Rede den allgemeinen Satz voraus, der in diesen Tagen, wo die Jubelchöre und die ge genseitigen Beweihräucherungen in der Presse der Mehrheit nicht abreißen werden, gar nicht oft genug wiederholt werden kann: was von Zentrum und Konservativen, von Polen und Antisemiten im Geschwindschritt beschlossen wurde, ist über haupt leine Finanzreform, ist keine Neuordnung des Reichs finanzwesens. Dann liest er dem behenden Erzberger ein Privatissimum, der vor zwei Jahren in einem belustigenden Wahlflugblatt erklärt hat: er wünsche, daß die Massen vor neuen indirekten Steuern bewahrt blieben, sie müßten allzeit und immerdar Zentrum wählen. Herr Erzberger bekommt — für I ein paar flüchtige Sekunden, versteht sich — einen roten Kopf, und die Mehrheit lacht. Herr Hieber aber fetzt die Abrech nung mit den Majoritätsparteien fort; zerpflückt des hoch gemuten Dr. v. Heydebrand Argumente und entwickelt noch einmal in aller Klarheit den nationalliberalen Standpunkt, der logisch war und patriotisch und von sozialer Verpflich tung diktiert vom Anfang bis ans Ende. Den Ausgang bil den von vaterländischer Sorge eingegebene Betrachtungen über die „neue Situation". Ueber den Sturz des Kanzlers, den man als einen von modernen konstitutionellen Ideen erfüllten , Staatsmann mit Bedauern scheiden sehe. Und über den Block, ! von dem man als einem aussichtsvollen Versuch, die posi tiven Kräfte der Nation zu einen, nicht ohne Wehmut, auch nicht ohne Belehrung Abschied nehme. So wie Herr Hieber — schlicht, gerad, mannhaft — sprechen Leute, die einen guten Kampf gekämpft haben. Ganz andere Töne schwingen in Herrn v. Hertlings, des diploma tischen Zentrumssührers Rede. In lauernder Glätte gibt er eine Analyse der Parteien, hinter der sich die Tendenz des „Teile, um zu herrschen" nur schlecht verbirgt. Er konstru iert den Fall der „großen liberalen Partei" und bietet der Rechten das Zentrum zu einem Bunde der konservativen Par teien an: wohlgemerkt, das Zentrum der Herren Erzberger, Groeber und Schädler! Darüber ist der Nachmittag an gebrochen und Redefreudigkeit und Aufnahmefähigkeit haben sich merklich gemindert. Noch sprechen Herr Dr. Wiemer vom Freisinn, Herr v. Dirksen von der Reichspartei, Herr Raab sür die wirtschaftlich Vereinigten und Herr Zimmermann für die ganz reinen Antisemiten. Dann wird die Generaldebatte geschlossen und der Schlußakt beginnt: die sogenannte Einzel beratung und die letzten Abstimmungen. Das Wort wird nur noch selten erbeten und gottlob spärlich benutzt. Dafür „läuten fern und nah" die Glocken und heulen fast ununter brochen die Sirenen. Man ist müde und mürb geworden: Mehrheit, du siegst! . . . * 4 Sitzungs-Bericht. Am Tische des Bundesrats von Bethmann-Hollweg, Sydow, v. Rheinbaben, v. Löbell, v. Psaff, sowie eine Reihe anderer süd deutscher Bevollmächtigter. — Das Haus ist schon z« Beginn der Sitzung gefüllt, ebenso sind die Tribünen stark besetzt. Präsident Graf Stolberg eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 15 Minuten. Der Präsident erteilt das Wort dem Stellvertreter des Reichs kanzlers, Staatssekretär v. BethmaunHollweg: Durch die bereits gefaßten und noch zu erwartenden Beschlüsse dritter Lesung wird ja der Gesamtbedarf bewilligt. Aber in der Art der Aufbringung ist der Reichstag den Vorschlägen der Ver bündeten Regierungen nur zum Teil gefolgt. Ihre Beschlüsse haben die verbündeten Regierungen vor die Frage gestellt, ob sie trotzdem die Neuordnung der Reichsfinanzen weiter verfolgen oder ihre Regelung einem späteren Zeitpunkt Vorbehalten sollten. Sie haben sich einstimmig für die Weiterverfolgung entschieden und sind entschlossen, die vereinbarten Verbrauchsabgaben zugleich mit den zugestandenen Besitzsteuern unter Ausschluß der für sie nicht annehmbaren Kotiernngssteuer als ein einheitliches Ganze zur Verabschiedung z« bringen. (Beifall rechts) Für diesen Be schluß sind sachliche Berechnungen bestimmend gewesen. Die Stel lung, die die verschiedenen Parteien dieses hohen HauseS zu den einzelnen Steuervorlagen angenommen haben, bietet keine Bürg schaft dafür, daß die Reform später oder unter veränderter Zu sammensetzung des Reichstages in einer die Bedürfnisse des Reiches besser befriedigenden Gesamtgestaltung überhaupt zustande kommen würde. (Lebhafte Zustimmung rechts. Verhaltener Widerspruch links.) Die Verschiebung würde also nicht bloß die Ftnanznot des Reiches aus Monate verlängern, sondern das ganze Werk inS Ungewisse stellen. (Lebhafte Zustimmung rechts.) Der Zwang, die Einnahmen des Reiches zu festigen und zu vermehren, ist von i der ganzen Nation erkannt. (Sehr richtig! rechts.) Ihr Lebens-