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'M -*«»««« s ! Sehenswürdigkeiten zu zeigen und den Aufenthalt möglichst ' angenehm zu gestalten. Am DirnStag soll zu Ehren der i deutschen Offiziere bei dem Korpskommandanten von Bersbach ein Frühstück stattfinden; auch ein Besuch der Hosoper ist § geplant. PNnr beimicb-fabtt i-so. Gestern, Freitag, früh 4 Uhr starteten, wie schon gemeldet, die Teilnehmer an der Prinz Heinrich-Fahrt zur zweiten Etappe. Es galt die 409 Kilometer lange Strecke von Breslau nach Tatrafüred zurückzulegen. Die Strecke bot größere Schwierig keiten als die des ersten Tages, da sie reich an scharfen Kurven und Steigungen ist. Bereits lange vor der festgesetzten Startzeit wurde es auf der Ohlauer Chaussee, vonwo aus die Autos die Weitersahrt antreten sollten, lebendig, immer dichter wurden die spalierbildenden Reihen. Bon 3 Uhr an kam dann ein Wagen nach dem andern unter Knattern herangesaucht. ^4 Uhr erschien auch der Wagen des Prinzen Heinrich. Nach kurzem Verweilen begann er als erster die Fahrt. Von 4 Uhr ab wurden dann die übrigen Automobile auf die Reise ins Oester- reichcrland geschickt. Um 5 Uhr war das letzte Auto ge startet. Der Horch-Wagen Nr. 667 setzte die Fahrt außer Kon kurrenz fort, da er sich zuviel Strafpunkte zugezogen hatte, welches Schicksal auch Kommerzienrat Wilhelm Opel, der Sieger im Flachrennen Guben-Crossen, mit ihm teilt. Das gleiche Pech soll der Favorit Pöge-Chemnitz haben. Auch er soll bereits einen ganzen Pack Strafpunkte haben. Der Sipe-Wagen Nr. 691 von Bob Mautner konnte noch recht zeitig am Start erscheinen, obwohl die Kette gerissen war. Dagegen zog sich der Opel-Wagen Nr. 604 von Hugo Holtz, der sich 5 Minuten verspätete, Strafpunkte zu. Die Fahrt ging von Breslau zunächst über Oppeln und Gleiwitz. In Oppeln hatte man Ehrenpforten errichtet und geflaggt. Von Gleiwitz aus ging es dann weiter, der österreichischen Grenze zu. Diese wurde nach kurzer Fahrt in Osviecim erreicht. Dort traf um 3 Uhr Prinz Heinrich als Erster ein. Die übrigen Wagen folgten in kurzen Ab ständen. Prinz Heinrich wurde mit andauernden Hochrufen begrüßt. Zunächst entstand dann infolge Rangierens von , Eisenbahnzügen ein kurzer Aufenthalt. Dann aber fuhr man hinein in die Nachbarmonarchie. Um 12 Uhr hatten sämtliche Wagen den deutschen Boden verlassen. Nach mehrstündiger Fahrt wurde dann das reizvolle Tatragebiet erreicht. 2,30 Uhr wurde von den ersten 7 Wagen Tatra-Lomnicz passiert, und von da waren es nur noch wenige Kilometer nach Bad Schmecks und Tatrafüred. Ueberdas endgültige Ergebnis des Flachrennens wird noch geschrieben: DaS Flachrennen auf der 6,5 Kilo meter langen Strecke Guben—Crossen ergab auf der ganzen Linie einen Sieg der kleinen Wagen über die großen, die respektable Leistungen lieferten. Der schnellste Wagen, der von Erich Locher-Aachen gesteuerte Opelwagen von 20,01 Pferdestärken, brachte es auf mehr als 122 Kilometer Stunden- geschwindigkeit, die größte im Rennen. Auch Prinz Heinrich ! sprach seine Bewunderung über die ausgezeichneten Leistungen - aus, die um so höher anzuschlagen sind, als die Rennstrecke, wie schon mitgeteilt worden ist, durchaus nicht ideal war. Kommerzienrat Opel, der die Strecke in 3 Min. 39?/z Sek. mit einer Stundengeschwindigkeit von 90,25 Kilometer durch fuhr, bleibt mit 6,38 Gutpunkten endgültig Sieger. Ihm folgt on zweiter Stelle der anfänglich: Favorit Willy Poege ! (Mercedes) mit 5,95 Gutpunkten, dem Graf Kolowrat (Laurin und Clement) mit 5,90, E. Lochner (Opel) mit 5,76, F. Wandes- ; leben (Adler) mit 5,54, E. Trebitsch (Puch) mit 5,54, Fritz Mouson (Opel) mit 5,27, Fritz Erle (Benz) mit 5,26, I Chr. Kittsteiner (Opel) mit 5,25 und die anderen folgten. , Fast sämtliche Fahrer erzielten Pluspunkte. In der nächsten Woche treffen aus Anlaß der Prinz Heinrich-Fahrt zahlreiche deutsche Offiziere in Wien ein. Sie werden von feiten der österreichisch-ungarischen Kameraden gastliche Aufnahme finden. Eine große Anzahl von Offizieren ist angewiesen, die deutschen Kameraden während ihres Aufenthalts in Wien zu begleiten, ihnen die Aus dem Aerichtsfaat. Einbrecher Pelz «ls EtrnbenrSnber bet Urnnkenber». Das Schwurgericht zu Chemnitz verurteilte den berüchtigten Ein brecher und Straßenräuber Pelz, gegen den beim Landgericht Leipzig Anklage wegen Ermordung der Modistin Conrad schwebt, wegen Straßenraubes, begangen am 23. Mai y. I., unter Ein rechnung der von Pelz wegen ähnlicher Verbrechen noch zu ver büßenden Strafen, zu 15 Jahren Zuchthaus, 10 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizeiaufsicht. Pelz ist schon von anderen Gerichten zu der Höchststrafe von 1b Jahren Zuchthaus verurteilt worden wegen Diebstahl-, Notzucht, Straßenraubes und versuchten Totschlags. Die Verhandlung vor dem Chemnitzer Schwurgericht war nur eine Formsache. Ihr lag folgende Straf tat zugrunde: Pelz war beschuldigt, am 23. Mai 1908 aus offener Straße zwischen Frankenberg und Mühlbach die 46- jährige Schmiedsehefrau Otto aus Mühlbach ange fallen, zu Boden geworfen und ihr dann unter der Drohung: -Geld her oder ich ersteche Dich!" daS Geldtäschchen mit sechs Mark Inhalt aus der Rocktasche gestohlen zu haben. Der Ange klagte bestritt jedoch, der Täter zu sein, er sei an dem fraglichen Tage in Zwickau gewesen. Die Frau Otto sagte auS, daß sie am 23. Mai 19W in Frankenberg Einkäufe gemacht habe. Die Waren habe sie in einem Tragkorb mit sich geführt. Auf dem Nachhause wege sei ihr unweit von Frankenberg, in der Nähe deS soge nannten Hammerbuschts, mittags gegen 12 Uhr ein Mann schnell nachgekommen, habe chr mit den Worten: -Geld oder Leben!" einen Arm um den Haw gelegt und sie so nach vorn gedrückt, daß sie zu Boden und in den Straßengraben hineingefallen sei. Dort habe der Mann sie mit Erstechen bedroht, wenn sie chr Geld nicht herauSgebe. Dann habe er chr in die Schürzen- und Rocktasche gegriffen, auS letzterer daS Geldtäschchen mit 6 Mark und einigen Rabattmarken entwendet und sei dann nach der Stadt zu geflohen. Die zur Verhandlung erschienenen Zeugen, die zu der bezeichneten Zeit den ihnen biS dahin unbekannten Mann in schnellstem Laufe an sich vorübereilen sahen, erkannten, ebenso wie Frau Otto, in dem Angeklagten mit aller Bestimmtheit den Mann wieder. Ein früherer Diebesgenosse des Angeklagten, der in zwischen zu 11 Jahren Zuchthaus verurteilte Stallschweizer Leistner, bekundete unter seinem Eide, daß ihm Pelz etwa ein Vierteljahr nach dieser Tat, als sie beide stehlensbalber nach Mühl bach gingen, den Raubanfall auf Frau Otto mit allen Einzel heiten erzählt habe. Pelz leugnete trotzdem, das Gericht befand ihn für schuldig und verurteilte ihn. wie oben angeführt. Der Prozess gegen den Referendar v. Igel beschäftigte jetzt das Reichsgericht. Vom Schwurgericht beim Landgericht III in Berlin ist am 2L März d. I. der Gerichtsreferendar v. Igel in Oranienburg wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang unter Anrechnung eines Monats der erlittenen Untersuchungshaft zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Er hatte am Abend deS 2. Februar auf d«p Steinsetzmeister Marschner einen Revolver schub abgegeben, der tödlich wirkte. DaS Reichsgericht verwarf die Revision deS Angeklagten. Nach Redaktionsfchluß etngegangeue Telegramme: Pltmex i. P. Die 16jährige Tochter des Hausmeisters Grunert im hiesigen König!. Lehrerseminar kam heute beim Kochen mit den Kleidern der Feuerung zu nahe und geriet in Brand. Sie ist den dabei erlittenen Verletzungen erlegen. Halle. Der Tischler Gustav Engelhardt, der ver dächtig ist, dm Raubmord aus dem Brocken begangen zu haben und deswegen steckbrieflich verfolgt wurde, ist heute in der Hallenser Herberge verhaftet worden. Berit«. Die Fi«xx-ko«mifstondes Reichs tag- trat beute «« 1« lfhr »ur Feststellung de» Bericht» über ihre Tätigkeit -ns»«««. Die sozial- demokratische« Mitglieder sind «icht erschiene«. Der natioualliberale Abg. F«hrma«« »ab «ach Eröffn««« der Gitzmrg ei«e Erklär««« ab, i« der e» heißt, daß sei«« Partei sich für verpflichtet bä«, a« der Feststellung de» Berichte» mitzuwirke«. Eie behalte sich alle«otwe«digeu Schritte Wege« der Verletzung der BeschästSord»««» für die Plenarberatu«« vor. Namen» der freisinnigen Frak- tionSgemeiuschaft schloß sich der Abg. Mommsen dieser Erklärung an. Berlin. Heute mittag 1 Uhr trat die 4. Strafkammer des Landgerichts I zu Berlin unter dem Vorsitz des Land- gerichtsratS Dr. Splettstoeßer zu einer wichtigen Be ratung zusammen. Dem Vernehmen nach handelt es sich um den weiteren Verlauf des Verfahren» gegen den Fürsten Eulenburg. Bora«»stchtltche Witter««« für Pomsta«, 1». Juni: Nordwestwtnd, kühl, veränderlich, zeitweise Regen. OenMrcdter. Vox berühmte«Bielefseru erzählt „Pearson s Weekly": Liu« der grüßten Ess« und Schleck« der neueren Zeit war d« berühmte Naturforscher George Cuvi«, von dem man in d« Tat sag« konnte, daß « ein Gierschlund und ein Viel fraß war. An seinem Tisch brauchte man nie Hunger zu leiden, und er wählte sich auch nur solche Tischgenossen, die es im Essen mit ihm aufnehmcn konnten. D« liebste Gast war ihm em alt« AbbS, der einen wahren Gargantua-Appetit mitbrachte, wenn er einmal eingeladen wurde; das passierte ihm aber jedes Jahr nur einmal, und zwar am Neujahrstage. Die beiden Fräser waren in allem, was die Zubereitung der Gerichte betraf, eiu Herz und eine Meinung; über eines nur konnten sie nie einig werden: über die Art der Anmachung des Spar gel». — Cuvi« liebte ihn mit Oel angrmacht, während der Attb Butt« darüb« gegossen wissen wollte. Infolgedessen wmche bei dem großen Neujahrsessen der Spargel in zweier lei Gestatt aufgetragen: Cuvi« bekam 250StangenSpar- gel mit Oel, der Abbö 250 Stangen mit Butter. An einem Neujahrstage ab« geschah es, daß d« Abbö, wäh rend « ganz vergnügt mit seinem Gastgeber plauderte, ur plötzlich vom Schlage getroffen wurde und als Leiche zu Bo den sank. Cuviers «st« Gedanke war, in die Küche zu eilen uud dem Koch zuzurusen: „Sämtliche Spargel mit Oel!" * «X 0o«ß-x,eschilst. Aus New-York wird der „Frkf. Ztg." geschrieben: Mitunter schläft auch dn gute Hom«, und es passiert gelegentlich auch den smartesten Leuten in Wall Street, daß sie sich verrechnen, wie folgendes Geschichtchen betonst: Wurde da vor drei Jahren eine Gesellschaft ge gründet, und zwar die „International River Jordan Com- vany", die das Ziel verfolgte, für Wass« aus dem Jordan für das Sakrament d« Taufe zu sorgen. Der Gründ« war Mff Nädaud, ein früherer Oberst aus Kentucky (ein Staat, nebenbei gesagt, wo jedn männliche Bewohner entweder „Co lonel" ist oder doch war, oder es ganz sicher einmal werden wird). Er hatte davon gehört, daß Königskinder mitJordan- waffer getauft würde«. Da nun hierzulande, wie patriotische Redner »«künden, jeder Bürger ein Souverän ist, sah der brave „Colonel" wirklich keinen Grund, warum nicht jeder Amnion« den gleichen Vorzug genießen solle. So gründete « denn genannte Gesellschaft. „Theres Million» in nit" ver- kündete «, einen Ausdruck aus dem Bühnen-„Slang" be nutzend, und sein« Auffassung traten zahlreiche Geldleute bei, so dick die Aktien im Handumdrehen verkauft waren. Mit de« Betriebskapital in d« Tasche begab sich der Herr General- betriebsdtrektor — dn Titel, den die Gesellschaft dem „Co lonel" beigelegt hatte — nach Konstantinopel, wo ihm d« amerikanische Botschafter einen Ferman oder eine ähnliche „G'schriften" verschaffte, in der der „ehrenwerte, getreue und eifrige Dien« des Propheten Ali Riza, Gouverneur von Jericho", angewiesen wurde, dem Kentuckyer mit Rat und Tat beizustehen. Und nun wurden 56 Riesenfässer mit Jordanwasser gefüllt und von dem genannten Ali Riza sorgfältig versiegelt. Als eine weitere Vorsichtsmaßregel, jedweden Zweifel betreffs d« Provenienz des Wassers zu zerstreu«, ließ sich der „Colonel" am Jordan photographieren, gerade als « dabei war, eigenhändig Wasser aus dem Fluß m ein» der Fässer zu schöpfen. Und von jedem Spediteur verschaffte « sich eine Bescheinigung, so daß er genau nach- weisen konnte, daß das Wasser wirklich aus dem Jordan stammte. Ende 1906 kam « mit den 56 Fässern hier an. Ei« Teil de» Wassers wurde dann in Flaschen gefüllt, die in Kreuzform gehalten waren. Es wurde gehörig Reklame gemachl, u»d man erwartete dann den Andrang von Kunden. Kein Andrang. Man annoncierte weiter, man wendete den Rest des Aktienkapitals in Reklamen auf — kein Mensch wollte Jordanwafser. Man offerierte es zu Schleuderpreisen, man gab Rabattmarken, man bestach „weise Frauen", um üb« etwaige prospektive Kundschaft unterrichtet zu werden, ab« e» half alle» nichts. Die New-Yorker lassen sich nach wie vor mit Hudsonwasser taufen, d. h. soweit sie überhaupt die Taufe für notwendig befinden, was nur bei der Hälfte der Bevölkerung d« Fall ist. Und dieser Tage hat man nun „für den Anfang" 3000 Gallonen Jordanwasser in den Hudson laufen lassen. ES waren das zehn Fässer, die übrigen werden nächstens folgen. Und wer etwa Bedarf für 40000 in Kreuzform hergestellte Flaschen hat, mag sich an den obenerwähnten „Colonel" wenden. Er nimmt jedes Angebot an, denn seine Träume von Millionenverdiensten sind in des Worte» verwegenstn Bedeutung „zu Wasser geworden". * I« Zweifel. Ehemann: „Du, Amalie, ich finde mich hin in meinem Kleiderschrank nicht zurecht. Welches ist der Rock mit den zwei Reihen Knöpfen: d«, an dem nur noch ein Knopf dran ist, oder der andere, an dem gar keiner mehr dran ist?" * »xt«üttg. Kellner (zum Mittagsgast): „Essen Sie da» Rindfleisch doch auf, mein Herr; morgen gibt's Klops, und da müssen Sie'» sonst noch mal bezahlen!" * 3» Koloxtalwarengeschäst. „Was bekommst Du, Klein«?" „Einen sauren Hering; ab« einen recht großen, Pat« war gestern zum Begräbnis!" Telegramme and Neueste Nachrichten. f* Keuerulur« rief heute, Sonnabend, nachmittag gegen 3 Uhr die Mannschaften der hiesigen Feuerwehren zusammen. E» wurde auch alsbald ausgerückt. In dem Herrn Glaser- ! meist« Gaudlitz gehörigen Hause Leopold st raße 7 waren ! in einem unter dn Wnlstatt gelegenen Keller auf noch un- , aufgeklärt« Weite Hobelspäne in Brand geraten, die sehr starken Rauch entwickelten. Den Feuerwehren gelang e«, den Brand auf seinen Herd zu beschränken, immerhin mag am Gebäude ziemlich erheblicher Schaden angerichtet worden sein. Dresse«. Das Kriegsgericht sprach den Oberleutnant Zirn, Distriktschef in Südwestafrika, der in der Hereroschlacht am 12. Januar 1907 vor dem Feuer der Herero geflüchtet und Feigheit bekundet haben soll, frei. Berlin. In dn Konferenz der Finanzminister herrschte Uebereinstimmung in dn Beurteilung der Lage und der von der Reginung eingenommenm Haltung. Am 16. Juni wird Fürst Bülow seine programmatische Rede im Reichstag halten. Der Bundesrat wird am Montag die Beschlüsse dn Finanzministnkonferenz sanktionieren. Onedliubxrg. Dn Untersuchungsrichter teilte, der „Saa- ! leztg." zufolge, mit, daß die Schuld des verhafteten Westphal mehr als zweifelhaft sei. Die Verdachtsmomente haben sich herabgemindert, sie bestehen hauptsächlich nur darin, daß der Verhaftete längere Zeit ohne Wohnung war. Die Recherchen nach dem Mörder werden nach wie vor fortgesetzt. Pari-. Zu Ehren dn Mitglieder dn Deutschen landwirtschaftlichen Gesellschaft, die sich auf einer Studienreise in Frankreich befinden, veranstaltete die SociStö du mrrite agricole untn Mitwirkung des ComitSs commerciale franco-allemande ein Bankett, das in sehr herzlicher Weise verlief. Paris. Gestern abend 9 Uhr 15 Mnuten wurden im südöstlichen Frankreich Erdstöße von ziemlicher Heftig keit verspürt. In Marseille, Toulon, Avignon und Lille verbrachte ein großer Teil d« Bevölkerung die Nacht außer halb d« Wohnungen. In d« Ortschaft Lembesque sollen acht Personen unt« den Trümmern eingestürzt« Häuser be graben sein. Pari-. Nach weiteren Meldungen aus Nizza, Cannes, Toulon und Avignon geritten die Bewohn« infolge des Erdbebens in heftige Bestürzung. Die Möbel in den Häusern wurden von der Stelle gerückt, die in Toulon liegen den Kriegsschiffe fingen an zu treiben und zerkffn an ihrer Verankerung. Marseille. Unt« der Bevölkerung herrscht große Auf regung. Das Observatorium ist zerstört. In den Straßen wurde das Pflaster aufgeworfen. Hilfstruppen sind abgegangen. Loxtzo«. Ein neues lenkbares Luftschiff wurde von dem Leutnant Gibs konstruiert. In den nächsten Tagen werden im Militärlager von Aldershot Versuche gemacht wer den. Das Gleichgewicht des Luftschiffes wird auf automati scher Weise gesichert. Saloniki. In fast allen Städten Mazedoniens macht sich gegen das jungtürkische Regime eine nicht un gefährliche Bewegung bemerkbar, an der sich nicht nur die Albanesen, sondern auch die Alttürken beteiligen. Ueberall finden Versammlungen statt. New-Kork. Der Fleischinspektor HarmS im Schlachthaus zu St. Louis legte sein Amt nieder und schrieb an den LandwirtschaftSsekretär, er wollte die laxe Methode anderer Inspektoren nicht länger mitmachen. Verdorbenes und bereits zur Vernichtung bestimmte» Fleisch werde den Schlachthäusern zurückge geben. Schlechtes, schmutzi ges Fleisch wurde zur Wurstfabrikation verwendet und un geniert mit dem Jnspektionsstempel versehe«. Die Oberinspek toren hätten die Inspektoren mehrfach aufgefordert, sie sollten weniger Fleisch beanstanden. New-Kork. Wirbelstürme rissen in der Nähe von Kuox-City einen Eisenbahnzug vom Gleis. Alle 75 Passagiere wurden »«letzt, ein« getötet. New-York. Der Cunard-Dampf er „Slavonia" ist bei der Azoren-Insel „Flores" gestrandet. Die IlOKajütten- passagiere und 500 Zwischendeckpaffagtere de» Dampfer» „Slavonia" find von den Dampfern „Prinzeß Irene" und „Batavia" an Bord genommen worden. VerbandLtag dramatischer Vereine Sachsen» wird am 26., 27. und 28. Juni hier ix Verbindung mit der Feier de» 25jährigen Bestehens des Dramatischen Verein» zu Einsiedel abgehaltrn. Der Vn- band, welch« bereit» 27 Jahre besteht, hat innen Sitz in Lbenmist Ihm gehören zuneit über 50 Bereine mit gegen 6000 ledern au» allen Gauen unsere» Sachsenlandä an. — Gegenüber dem Bestreben de» Amtshaupt- mann» v. Leipzig, eine ländlich« Elektrizität-zentrale zustande zu bringen, an der Oschatz mit beteiligt sein sollte, halten die städtischen Kollegien an der Selbständigkeit des Oschatzer städtischen Slektrizttät»werk» fest. — Axlkexfleix. Da» drttjähriae Töchterchen des Grund- uud Hypothekenbuchführer» Syjatz hier wurde, als e« seinem vom Amtsgericht heimkehrenden Vater entgegengehrn wollte, von einem lenen Ziegrlwagen überfahren und dadurch so schwer verletzt, daß daS bedauernswerte Kind alsbald seinen Verletzungen «lag. — Atli«. Di« Fein de» 200jährigen Bestehen» des hirsiaen Jnfanterie-Regnnents Nr. 102 findet am 13. und 14. Juni statt.