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Reschke ergriff zunächst da» Wort zu folgenden Aus führungen: Der Heimat, wa» »er Heimat ist! Da» war di« treibende Kraft, di« mich veranlagt«, die Gründung eine» Verein» fÜrBolk»- kuade und Lrimowarlchicht« in Frankenberg und Umgebung tu die »ege in leite», dat war auch die Triebfeder, die un» nach Grün dung unsere» Vereins beseelte, die Errichtung eine» Hetmatmuseum» mit aller Energie H» verfolgen Mutz den Heimatfreund nicht Schmer» und Zorn ergreifen, wem» er steht, wie et» Altertum-Händler mit einem alten Henkel krag, ein« entrückenden Kanne, einem wunderlich geformten Tisch »der eine« Rncksack voll anderer Gegenstände au» Grohmütter- chen» Hausrat die Stadt verläßt, um anderswo klingenden Ver dienst au» den Sachen zu schlagen? Die Altertumsausstellung gelegentlich de» Heimatfeste» vor nenn Jahren, wie reich war sie »och beschickt. Verschiedene der damals ausgestellten Gegenstände haben la in unserem Museum ein Ruhrplätzch« gesunden, die »eisten und wertvollsten aber sind leider nach auSwart» verkauft. Der weiteren Verschleppung soll nun daS Museum Vorbeugen. Dauernd sollen in ihm alle die Gegenständ« Aufnahme finden, die uns erinnern an die Zeit, die man so gern die gute alte nennt, die un» di» Sitten uns Gebräuche unserer Vorfahren, die Ge schichte und Entwicklung unserer Stadt veranschaulichen. In alle« Kreisen der Bevölkerung fand unser Vorhaben die lebhafteste, uns zu weiterem Eifer anspornend« Zustimmung. AlltldiagS hört« man auch hier und da geringschätzig von .Rumpel kammer" und .altem Zeug" reden. Ich glaube aber bestimmt, au» jede« Samu» wird ein Paulus, wenn er diese Räume betritt. Welch goldener Schimmer der Poesie liegt doch über dem daher uud dorther zusammengetragenrn, vom Schicksal ganzer Genera tionen angehauchten und doch der Zeit trotzenden »eben .alten Zeug". Wieviel Stimmung, wieviel Gemütbildendes strahü unS entgegen, wenn wir die alte Wohn- und ArbeitSstube eine» Webers betrrwu, und wa» erzählt un» nicht alle» da» kunstvoll gearbeitete alte Zeug vom Handwerk, daS noch goldenen Bode» hatte. Denn wir heute unser Werk überschauen, so dürfen wir dies mit berechtigtem Stolz. In geradezu beispiellos kurzer Zeit haben wir mit geringen Mitteln ein Museum geschaffen, da» selbst von Autoritäten als vortrefflich bezeichnet wurde. Wir wären aber noch nicht am Ziele, wenn ich nicht tatkräftige Unterstützung ge- ftutden hätte. Ganz besonders widmete sich der Sache Herr Lehrer Trümper-Bödemann, der Verwalter des Museum», der einen hoch- anerkennenswerten Eifer bekundete, ferner die Herren Buchhändler Müller und AnstattSwachtmeister Ranft. Diesen Herren, sowie alle« «deren Mitarbeitern für ihre aufopfernde Tätigkeit herz- ltche» Dank; Dank auch der Hausbesitzerin, Frau Nieliu», die unS in zuvorkommender Weise zur Hand ging, Dank allen Schenk- «b«« und Dackethern von Gegenständen, vor allem aber auch Dank de« städtischen Kollegien, die in finanzieller und ideeller Weise unser Werk'fördern halfen. Noch eines treue» Helfers muß ich gedenken: der Preffe. Wir hätten ohne Zweifel nicht den Er folg gehabt, hätte mir da» Tageblatt nicht zur Verfügung gestanden, und deshalb sage ich auch Herrn Roßberg meinen verbindlichsten D«L dab er mich in vollem Maße gewähren ließ. So übergebe ich nun da» Museum der Oeffentlichkeit. Möge «» sich kräftig weiter entwickeln, möge e» vor allem die Liebe und Tr«e zur Heimat, den Sinn und da» Interesse für die OrtS- geschichte, die Heimatkunde und die Heimatkunst wecken und festigen, wz» alle» zur Freude, unserer Stadt und deren Umgebung zur Ure. Da» walte Gott l Herr Bürgermeister Dr. Irmer stellte in kurzer An sprache da» Museum al» einen „Markstein" für die Beschichte unserer Stadt insofern dar, als man nun nicht mehr die Altertümer achtlos beiseite lege, sondern ansammle und so ein Md der Entwicklung Frankenberg» gewinne. Das Museum werde mit Recht als mustergültig hingestellt und sei eine Schen-würdigkeit der Stadt. ES habe aber auch rege Arbeit j der Leiter des Verein» gekostet. Und neben den vom Bor- rchner genannten Herren gebühre vor allen Dingen Herrn Redakteur Reschke Dank. — An die Ansprachen schloß sich i unter Führung deS Herrn Trümper-Bödemann ein Rundgäng I durch da» Museum an. DaS Urteil jener Vorstandsmitglieder, die bisher die Sammlung in ihrer Entwicklung nicht gesehen hatte«, geht dahin, daß hinsichtlich der reichlichen Beschickung de» Unternehmens mit wertvollen Stücken und vor allen Dingen auch in bezug auf die getroffene Gruppierung etwas wirklich Sehenswertes geschaffen worden ist, das die Be wohner von Stadt und Land zu öfterer Einkehr im Museum veranlaffen wird. Bon 11 Uhr an war die Sammlung der weiter« Oeffentlichkeit übergeben, wovon reichlich Gebrauch gemacht wurde. — Wünschen wir, daß daS Interesse unserer Bürgnschaft sich dem nm« Unternehmen recht lebhaft zu- wmdet. Es würde dadurch gewiß noch viel Wertvolles dem „Altertums-Museum" zugeführt werden, das die Genossen unserer Tage immer mehr in die Zeit unserer Großväter und Großmütter einführen wird und die „gute alte Zeit" mit ihrer Einfachheit und Biederkeit höher einschätzen lernt trotz manchem Spott, welcher der nüchtern« Vergangenheit al- überwundener Standpunkt entgegengebracht wird! L. k. j. ««lieber «ms Zliebrireder Frankenberg, 14. Juni 1909. Besuch de» Röui-S tu Frankeuder-. Der Besuch Sra»ke«ber>S durch Ge. Maj. de» Kö»ta wird, wie eine kurze, heute hier etu,«,a«geue Meld»»« besaut, uuumÄtzr beMmmt am Gretta«, den K. Ault, stittfinden. Nähere» über Dauer de» «useuthalt« t« Orte usw. ist bt-her «och «tcht bekannt geworden. -f* Ler Louristeuderkehr war gestern in unserer Stadt kotz deS wenig freundlichen Wetters außerordentlich stark. Auf Leiterwagen, mit Omnibussen, im Auto, vor allem aber auch mit der Bahn kam« viele Gesellschaften und EiuzelauSflügler hier an und belebten die Stadt. Auf dem hiesigen Bahnhof »urden gestern 2047 Stück (vorigen Sonn tag 1469) Fahrkart« verkauft, davon 1237 (vorigen Sonn tag 431) nach Chemnitz. Diese hohen Zahlen sind darauf zurückzuführen, daß vielfach Frankenberg als da« Ziel der Wanderungen von Niederwiesa, Braunsdorf, Mittweida und anderen Stationen aus gewählt wird. Dieser Erfolg ist sicher zu einem Teil der Tätigkeit des BerkebrSauSschusseS zuzu schreiben. — Ein angmehmer Abschluß des gestrig« Sonn tagsverkehrs wurde heute, Montag, früh 6 Uhr dm An wohnern des Marktplatzes bereitet: Hier versammelten sich gegen 60 Mitglieder des Gesangvereins „Lyra" aus Gera, welche in Frankenberg gleichfalls Einkehr gehalten und in den Hotels zum „Roß", „Deutsches HauS" und „Stadt Drest^n" Uebernachtung gefunden halt«, um unter den Weiheklängen „Dies ist der Tag des Herrn" die beabsichtigte Weiterwanderung nach Augustusburg rc. anzutreten. Habt Dank, Ihr Sänger, für diesen Morgengruß! — Heute traf neben anderen Vereinen der Gewerbeverein zu Burgstädt, der unsere Stadt als Ausflugsziel gewählt hatte, hier ein. f Et« plötzlicher Tod endete am Sonntag abend das Leben eines hiesigen Einwohners, des Webers Herrn Heinrich Hugo Dünnebier. Der 34jährige etwas herzleidende Mann ist mit seiner Familie gegen abend spazieren gegangen und hat bei dieser Gelegenheit auch Anverwandte in der Freiberger Straße besucht. In der Nähe von der Wohnung fühlte er sich recht unwohl, weshalb er nochmals zu den Verwandten zurückging, kaum hatte er dort auf einem Stuhl Platz ge nommen, als er von einem Herzschlag getroffen tot niedersank. f Pilze. Im Hammerbusch wurdm bereits jetzt infolge der feuchtwarmen Witterung der letzten Tage große kräftige Birkenpilze gepflückt. -f vom Pfiugstverkehr. Die Generaldirektion der Kgl. Staatsbahnen teilt mit, daß der diesjährige Personenverkehr zu Pfingst« der lebhafteste gewesen ist, den die Staats- bahnverwaltung Sachsens überhaupt je zu bewältigen hatte, denn an den Tagen vom 28. Mai bis 1. Juni sind verkauft worden 2,156011 einfache Fahrkarten, 32246 Rückfahrkarten und Doppeltarten; an Fahrgeldern wurden vereinnahmt 1,741834 Mk., demnach 163946 Mk. mehr als 1908 und 379629 Mk. mehr als 1907, kotz der stark« Benutzung der zum ersten Male geführten 4. Wagmklasse. -f Regtmentsjnbtlüev. Heute, Montag, feiern zwei sächsische Infanterie-Regimenter, das 3. Nr. 102 Prinzregent Luitpold von Bayern, daS in Zittau steht, und das in Bautzen garnisonierende 4. Nr. 103 das Jubiläum ihres 200jährigen Bestehens. f Telezrammöestelltmg während der Rächt. Am I. Juli tritt hinsichtlich der Bestellung von Telegramm« während der Nacht eine Aenderung ein. Wie die Erfahrung gckehrt hat, stößt die Bestellung in der Nacht oft auf Schwierigkeiten, weil die Empfänger die Zustellung vielfach ungern sehen oder die Boten keinen Zutritt zu den Häusern erlangen. Um diese Unzuträglichkeiten nach Möglichkeit zu vermeiden, werden vom 1. Juli ab Telegramme während der Nacht, d. h. von 10 Uhr abends bis 6 Uhr morgens, allgemein nur noch aus- Luve» Testamente. Roma« von F. Stolz«. I. («achdrua vrrbot«.) Eine lange Pause folgte der Verlesung. Endlich er griff Frau Helen das Wort und sagte: „Weißt du, Arnold, je mehr ich mir's überlege, um so mehr komme ich auf meine erste Ansicht zurück, daß wir uns um diese ganze Erbschaftsgeschichte nicht kümmern sollten. Wir leben in den angenehmsten Verhältnissen und haben selbst schon ein ansehnliches Bermögen ge sammelt. Wozu brauchen wir die Millionen des Onkels ? Da sollen wir einen Kampf mit diesem Menschen anfangen, der vor nichts zurückschreckt, uns selbst schon seit Jahren durch diesen Jens, wie du doch selber glaubst, hat über wachen lassen und jetzt sogar zu Diebstahl und Mord ge schritten ist. Glaubst du, daß Jens, der so ohne jede Ver anlassung plötzlich aus dem Geschäft ausgetreten ist, dies ohne guten Grund getan hat?" „Du hast ganz recht, liebe Helen," erwiderte Arnold, „daß die Millionen des Onkels kein ausreichender Grund wären, uns irgendwelchen Gefahren auszuse^en. Wohl aber liegt mir die Verpflichtung ob, das Andenken des Onkels zu rächen und nicht zu dulden, daß Kurt seinen Zweck erreicht, sondern das Verbrechen an das Licht zu ziehen." „Dazu," rief Ewald, „brauchst du doch aber nur die in deinen Händen befindlichen Dokumente durch die Post an den Obersten oder direkt an das Vormundschaftsgericht zu schicken. Das ist ganz gefahrlos, und unser Zweck wird ebenso sicher oder sicherer dadurch erreicht." „Glaubst du das wirklich? Ich nicht. Kurt kennt in folge des Diebstahls den Inhalt des Testamentes. Er weiß offenbar, daß ich ein Duplikat davon besitze, und ich zweifle nicht daran, daß längst einer seiner Agenten auf der Post meine Korrespondenz überwacht und sie nötigenfalls unterschlägt." „Ich habe dir ja aber angeboten, allein nach Deutsch land hinüberzufahren und die Dokumente den Behörden zu überliefern." „Mein Sohn, das würde im höchsten Grade bedenklich sein. Du weißt, wie einzelne Personen in Eisenbahnzügen, Hotels, kurz, unter den verschiedensten Umständen über fallen und beraubt werden. Ich würde mich sogar nicht darüber wundern, wenn man auf ein Schiff, das du be stiegest, eine Höllenmaschine brächte, um es in die Luft zu sprengen." „Aber Papa," wendete Alice ein, „das würde doch auch uns allen drohen, wenn wir zusammen ein Schiff be stiegen." „O mein Gotti" rief Frau Helen, „das Kind hat recht!" „Keineswegs!" entgegnete Werner, „Ich muß euch ein Geheimnis anvertrauen." Dann fuhr er mit gedämpfter Stimme fort: „Wenn wir die nötige Verschwiegenheit beobachten und unserer ganzen Umgebung Tag und Stunde unseres Auf bruches aeheimhalten, wird niemand vorher wissen, auf welchem Schiffe wir die Heimfahrt anzutreten beabsichtigen. Wir müssen es dann so einrichten, daß wir mit einem Zuge fahren, der unmittelbar vor der Abfahrt des von uns gewählten Dampfers in Bombay einkifft, so daß d»r Spion sich mit uns auf das Schiff begeben muß und ge zwungen ist, die Fahrt mit uns zu machen." „Aber das muß er doch selbstverständlich tun, wenn er uns überwachen und während der Fahrt irgendeinen Handstreich zur Erlangung oder Vernichtung der Dokumente ausführen will!" wendete Frau Helen ein. „Gewiß," erwiderte Werner. „Aber er wird eine Höllenmaschine nur in Tätigkeit setzen, wenn er unmittelbar darauf das Schiff verlassen kann, also frühestens in Aden. Und er wird es überhaupt nicht tun, wenn er die Ueber- zeugung gewinnt, daß er sich vergebens eingeschifft hat, und daß die Dokumente sich gar nicht an Bord befinden." ' Alle blickten erstaunt auf ihn. Er aber fuhr fort: „Beachtet wohl, was ich euch jetzt sage, und unterstützt mich nach Kräften bei meinem Vorhaben. Sobald wir da» Schiff betreten haben, wirst du, Ewald, die Unterbringung unseres Gepäcks in den Kabinen und im Raum über wachen, während ihr beide mit mir dicht an der Landungs brücke stehen bleibt. Wir beobachten hier alle, die da» Schiff noch betreten. Beim letzten Läuten, wenn die Schraube eben sich zu bewegen anfängt, springe ich auf die Landungsbrücke hinüber, grüße euch nochmals durch Zuruf und Hutschwenken und verliere mich in der Menschen menge. Der Spion aber tritt mit euch die Reise an und ist in der wirksamsten Weise von mk getrennt." „Und du," ries Frau Helen, „was willst du denn hier getragen, wenn sie den Vermerk „nachts" trag« oder au» ihrem Inhalt erkennen lass«, daß sie wirklich dringlicher Na tur sind. Wer daher von diesem Zeitpunkt ab wünscht, daß spät abmd» oder «acht» aufaeliefert« Telegramme auch wäh rend dieser Zett noch tu dir Hände des Empfängers gelang«, wird gut tun, vor der Adresse der Telegramme, auch wmn sie an und für sich schon drtngldh erschein«, durch den Vermerk „nacht»" diesem Wunsche «»»druck zu geb«. f Unerswalde. Dm „Eh. R. R." wich von hier ge meldet: Auf dem hiesigen Rittergut wurde in dm Gesinde- Wohnungen die in den 70er Jahren stehende Frau Kluge er- hängt aufgefunden. Der Arzt konstatierte, daß Mord nicht ausgeschlossen erscheine. Die Kgl. Staatsanwaltschaft ist sofort benachrichtigt ward«. Der Gemeiodevorstand, der Brigadier Ranft ft, Oberlichtenau und der Arzt Dr. Maaß haben sofort die Voruntersuchung etugelettrt. Jedoch ist von dem Ergebnis derselben nicht» in dir Oeffentlichkeit gedrungen. * * — RotzWet«. In diesem Jahr« kann die Schützen- gilde auf ein 400jährtgrs Bestehen zurückblickeo. Mit diesem Jubelfest fällt auch das 176jährige Fahnenjublläum zusammen. Die Fahne ist ein Geschenk de» damaligen Königs Frick»rich August dem Stark«. Au» Anlaß dieser Jubiläen hat die Gilde beschlossen, da» diesjährige Schützenfest (3.-7. Juli) in größerem Maßstab abzuhaltm. Der Hauptfesttag wurde auf dm Montag verlegt. Bick« auswärtige Schützengesell- schaften werden an diesem Tage hier anwesend sein und an dem Festzug teilaehmen, der infolgedessen sich sehenswert gestalt« dürft«. Für die Tage ist auch ein größeres Prcks- schießm vorgesehen. — Dresse». Der König wohnte am Sonnabmd früh dm Eskadronsbesichtigungen bckm Garderckter-Regimmt auf dem Garnisonübungsplatz bei und erteilte von V»12 Uhr ab im Kgl. Residenzschloß Audienzen. Prinz Ludwig von Baye« traf Sonntag abend 7,45 Uhr auf dem Hauptbahnhof ein und nahm im Residenzschloß Wohnung. Der König begab sich mit dem Prinzen am Montag früh 8,18 Uhr nach Zit tau zur 200-Jahrfeier de- 3. Jnf.-RegimentS Nr. 102. — .StaatSminister Graf von Hohenthalhat die Dienstwoh nung im Ministerhotel, Seestrabe 18, verlass« und zum Zwecke der Fortsetzung einer in Dresden begonnen« Kur ckne Privatwohnung bezogen. DaS Befind« de- Ministers, das in den verfloss«« Monaten ein schwankendes und viel fach unerfreuliches gewesen ist, zeigt neuerdings ckne leichte Neigung zur Besserung. — A»e. Die zehn Tage während« Sächsische Gast wirts- und Heimische Industrie-Ausstellung ist am Sonnabmd mittag durch Bürgermeister Dr. Kretzschmar in Gegenwart einer großen Anzahl geladener Gäste feierlich er öffnet worden. Die Ausstellung gewährt ein äußerst in teressantes Bild von gastwirtsgewerblicher und industrieller Schaffenskraft. Mit ihren Wein- und Bierpavillons, den vielgestaltigen Aufmachungen der zur Schau gestellten Gegen stände bietet sie einen vorzüglichen Gesamteindruck. Grgm 200 Aussteller aus dm verschiedensten Ort« d«S Deutschen Reiches, wie auch aus Oesterreich-Ungarn haben die Aus stellung beschicht. — Zwick««. Die hier zu bildende Maschinengewehr- Abteilung erhält mehrere Offiziere, 11 Unteroffiziere upd 63 Mann. Bl» für sie im Kqsernement Räume gxschaffen worden sind, wird di« Mannschaft in dm städtischen Militär, barocken untergebracht. — Der Soldat Otto Alfred Stäh- nisch vom hiesig« Regiment wird wegen Fahnenflucht verfolgt. — Revstildtel. Der wegen Verdacht» der Brandstiftung inhaftierte Pächter de» niedergebrannten Hotel« „Zum Karls bader Haus", Lorenz, ist weg« Mangels an Beweisgründen - aus der Haft entlassen worden. csgtraetcdicdtt. »«ich. — Der Verband deutscher Bankbeamten hielt am Sonnabmd in Dresden seine 9. ordentliche Haupt- - u > - > > - >> . anfangen? Und sollen wir etwa die Dokument« allein nach der Heimat bringen?" „Die Dokumente kage ich schon jetzt in der Tasche meine» wollenen Hemdes unmittelbar auf der Haut und werde sie in der Heimat dem Gericht übergeben haben, ehe ihr dort eintrefft." „Aber wie willst du das machen ?" lautete die erstaunte Frage. „Eine Stunde nach eurem Steamer geht von Bombay ein Schiff der British India Steam Navigation Company über Karachi nach dem Persischen Meerbusen. Mit ihm fahre ich bis Bushähr und trete von dort die kurze Ueber- landreise über Persien und Rußland «qch Deutschland an. Ihr seid auf diese Weise völlig vor dem Spion gesichert, der euch bis Aden das Geleit geben muß, obwohl er weiß, daß ihm der Träger der Dokumente entschlüpft ist. Und Ich bin ihn für die ganze Reise gründlich los." „Fein ausgedacht, lieber Vater !" rief Ewald. „Kann ich dir aber diese beschwerliche Reise nicht qbnehmen?" „Nein, mein Sohn! Bedenke, daß dex Aufpaffer dse Dokumente immer da suchen wird, wp ick mich befind«, Dein Zurückbleiben würde also ganz nutzlos sein. Und dann kennst du auch den Weg durch Persien nicht." „Dann könnte ich dich wenigsten» zum Schutz und zur Gesellschaft begleiten." „Das geht aus doppelten Gründen nicht an. Einmal mußt du deiner Mutter und deiner Schwester helfend zur Seite stehen " „O," rief Alice dazwischen, „wir würden uns schon selbst zu schützen wissen I" „ „Und dann ist es, da der Weg durch Persien auf Postpferden zurückgelegt werden muß, di« auf jeder «Station zu wechseln sind, und da man einen Postillion als Begleiter braucht, der die Pferde wieder zurückbringen muß, für eine Person viel leichter als für zwei, die er forderlichen Tiere zu erhalten, Zu zweien würden wir daher mindestens um die Hälfte mehr Zett für die Durch querung Persiens brauchen, als wenn ich allein bin." „Was soll aber aus deinem Gepäck werden?" fragt« sorglich Frau Helen. „Du kannst es doch unmöglich mit dir auf die Landungsbrücke nehmen, es mag m wenig sem, wie es wolle." (siittsthnng svV-f i