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I hiesig, ez. und 18 Br. 172 ^lk 0V0 lcx 212 ^k behaupt, tk. - b. bez. 202 000 kg «chen per ». u. Br. Io ohne et. -eise, w Kilo. S.14 — . 14.10 -10.20 . 10.20 l. 10.— - 10.40 - 7.55 . 10.00 10.95 ' 11.50 »- 10.75 - 4.70 >. 8 50 > 9.60 ). 2.80 >. 8 60 » 2 80 5. Juni 5. Juni 5. Juni 5. Juni Prospekt n, bei. 1M Mittwoch, de« 9, J«»i IS«» Bezirks Anzeiger gegründet 1842° 68. Jahrgang, MM fit Vit MM MMmmW Mn, 1« MM MM. U st» Mßt zu i. Mrbr selbnbewuhnein! Die wohl gutgemeinten, aber stark über schwenglichen Lobeshymnen auf London und die Engländer deS Berliner Bürgermeisters Reincke während des Besuchs der Berliner Stadtvertreter in England erwecken selbst in Londoner Blättern Spott. * War denn die übertriebene Lobhudelei nötig? Wir Deutsche können uns selbst genügen und haben es wahrhaftig nicht nötig, jedem Ausländer, nur weil er Ausländer ist, unser Kompliment zu machen. Und doch sind wir Deutschen den Angehörigen fremder Nationen gegenüber bis zur Unter würfigkeit höflich, lassen uns auch im allgemeinen viel zu leicht durch die Einrichtungen im Ausland blenden und finden nur zu loben, selbst wenn es auf Kosten unserer vaterländi schen Zustände geschieht. Wir hören und sehen das alle Tage, ärgern uns auch darüber, fallen aber, sobald sich eine neue Gelegenheit bietet, immer wieder in den alten Fehler zurück. Wer aber von sich selbst im Verkehr mit Fremden so wenig hält, der kann eigentlich nicht verlangen, von jenen besonders hoch gewertet zu werden. Hier gilt auch das Dichterwort: „Wage zu scheinen, was Du bist!" Wir wollen ganz gewiß nicht dem Chauvinismus das Wort reden, sondern freuen uns vielmehr, unser Volk frei von magyarischem Eigendünkel und nationaler Selbstüberhebung zu sehen, wie sie in gewissen anderen Ländern Mode ist. Wir lassen auch sehr gern die Forderung der internationalen Höflichkeit gelten. Nur wollen wir auch den Ausländern gegenüber schlecht und gerecht das alte Wort bewahrt wissen: „Eine Hand wäscht die andere". Und wenn es sein muß, wollen wir lieber auf einen Schelmen anderthalbe austeilen als einstecken. Recht besehen, sind wir nun auch gerade lange genug die Höflichkeitsvertreter unter den Kulturvölkern gewesen, und Linnen diese Rolle daher mit bestem Gewissen dieser oder jener anderen Nation abtreten. Wie wäre es, wenn wir an fingen, zunächst einmal den Engländern immer erst auf ein freundliches „Guten Tag!" ein „Danke schön!" zu sagen. Mell eicht machten wir mit der neuen Uebung ganz gute Er fahrungen, nachdem uns die tauMdsäHiw EtMejiynts-Be zeugungen .doch recht wenig Dank ^eingetragen HM wir an die große Mttederj.EMäuM Ho will Uns die Galle ins Blut laufen. Aber wir wollen uns die schönen Tage der Rosen damit Mt verbittern, sondern an ihnen nur den Entschluß fassen, es in Zukunft anders zu machen und niemandem 'Gelegenheit zü KM/ Ms-stiv unseren guten Willen mit Nadelstichen und allen nur denkbäten Keinen Bosheiten zü beloWü. Eine gehörige Portion Wurstigkeit und.Kehrmichnichtdran ist auch im Verkehr von Polk zu Volk eine ganz vorzügliche Waffe. Wenn man im Ausland erst einsehen muß, daß wir niemandem nachlaufen, so wird man uns entgegenkommen. Und Deutschland ist groß und stark genug, um warten zu können. ' > ' ' M rW IGten Wann uns §Wwg. * „England wsrd Dreadnoughts bauen, so lange es einen Schilling zu ihren Kosten und einen Mann zu ihrer Besatzung hat, und wenn das Mutterland sich erschöpft hat, dann wird es an seinen Kolonien einen Rückhalt haben." Das sind nicht etwa die Worte irgend eines chauvinistischen Londoner Zertungsblattes, sondern die öffentlich getänen Aeußerungen des früheren liberalen Premierministers' Rosebery, also eines Angehörigen derjenigen Partei, die verhältnismäßig die fried fertigste in ganz England ist. Und deshalb ist die Rede des Lord Rosebery ein so wichtiges Dokument für die im britischen Reiche herrschende Stimmung, daß man sie tiefer hängen und zur dauernden Erinnerung sestholtrn muß! Was nützen dieser Stimmung gegenüber alle die wohlgemeinten Bemühungen deutscher wie englischer Menschenfreunde, eine Annäherung zwischen den beiden stammverwandten Nationen hcrbeizuführcn! Angehörige der parlamentarischen Arbeiterpartei Englands weilen in Berlin, mehr als 100 englische Geistliche treffen am heutigen Mittwoch in der Rcichshauptstadt ein, deren Stadtväter soeben erst von einer Londoner „Annäherungsreise" zurückgekehrt sind. Aber was will das alles bedeuten gegen über der selbst von den besonnensten Kreisen jenseits des Aermelmeers geteilten Ueberzeugung, England müsse und werde Kriegsschiffe bauen bis zu dem letzten Schilling und Mann? Nichts, garnichts! Das ist traurig, aber wahr! Und diese kolossalen Mstungen betreibt England nicht etwa, weil der politische Horizont voller Wetterwolken hinge. Lord Rosebery erklärt im Gegenteil, es liege für einen Kriegs ausbruch kein tatsächlicher Grund vor. Aber Deutschland baut Kriegsschiffe, Rosebery hat das nicht ausdrücklich gesagt, aber mehr als deutlich genug erkennen lassen, und daher dürfe England nicht ruhen. Er sprach zu den aus den verschiedenen britischen Kolonien nach London gekommenen Vertretern der Presse, die über die europäischen Verhältnisse naturgemäß weniger genau unterrichtet sind, und die auf Roseberys Worte hin in der Heimat nun in flammenden Reden die Gefahr schildern werden, in der das Mutterland schwebt, und die an den Patriotismus ihrer Landsleute appellieren werden, der gemeinsamen Heimat nach Kräften beizustehen. In der ganzen Welt wird aus diese Weise Deutschland als der Friedensstörer hingestellt werden, der das gute, harm lose Engländ nötigt, sich selbst bis auf den letzten Mann und Schilling zur Verteidigung seiner Grenzen und seiner Ehre wie eine Zitrone auszupressen. Da die englischen Kolonien über den ganzen Erdball aüsgebreitet sind, so wird möglicherweise auch die deutsche Handelsflagge unter dem durch die Worte Roseberys hervorgerufenen Eindruck zu leiden haben. Gegen derartige Brunnenvergiftungen, und um solche handelt es sich, gibt es leider kein Mittel. Daß die deutsche Kriegsflotte der englischen nicht gefährlich werden kann, weiß man in London sehr wohl. Man will dem Deutschen Reiche dort aber nicht einmal gestatten, seine Küsten gegen Angriffe von der See her zu schützen. Trotz seiner gewaltigen mari timen Ueberlegenheit wendet England auch noch alljährlich mehrere hundert Millionen für die Vergrößerung seiner Kriegs marine mehr auf als Deutschland. Zpariettabtten w sen Littten. Nicht allzu ferne dürfte die Zeit mehr sein, wo jeder, der sich einmal ein besonderes Vergnügen leisten will, einen Aus flug in die Lüfte mittels eines Zeppelin-Luftschiffes unter nimmt. Die „Luftschiffbau-Gesellschaft Friedrichshafen" rechnet bereits stark damit und hat dementsprechend auch die Ein richtung bestimmter Luftschiffahrtslinien ins Auge gefaßt. So ist der -Ausbau eines Netzes zwischen München, Frankfurt, Straßburg, Friedrichshafen, Luzern, Köln und Düsseldorf ge plant. Dies Netz würde eine landschaftlich schöne Gegend umfassen, also der Rentabilität des Unternehmens sehr zu statten kommen. Direktor Felsmann von der Luftschiffbau- Gesellschaft empfiehlt ferner einen Verkehr, dessen Zentrale Berlin sein müßte, dessen Interessensphäre nach Norden bis Kopenhagen und Schweden und nach Süden bis Dresden ausgedehnt zu denken ist. Große Gewinne werden ja für die Gesellschaft einstweilen nicht zu erhoffen sein, da, wie eingangs schon angedeutet, eine Spazierfahrt in den Lüften nur ein Sportvergnügen für Gut situierte sein kann, bis das Luftschiff zum allgemeinen Ver kehrsmittel geworden ist, vergeht noch einige Zeit. Aber vielleicht wird gerade in den reichen Kreisen die Luftreise zum Modevergnügen, was den Säckel der unternehmenden Gesell schaft in ungeahnter Weise füllen würde. Denn so ein Luft schiff kostet Geld. Wieder ist eS Direktor Felsmann, der eine oberflächliche Berechnung darüber aufgestellt hat, was der Betrieb von drei Zeppelinluftschisfen für 200 sechsstündige Fahrten, wobei an die Linie Friedrichshafen—Luzern oder Friedrichshafen—Stuttgart gedacht wird, kosten würde. Die Kosten würden sich auf über 500 000 Mark im Jahre be laufen. Und die Summe will eingenommen sein. veniicdet uns ZScdrircdrt Frankenberg, 8. Juni 1909. j * Bilder vom Tage. Neu ausgestellt wurden: Das Leipziger Völkerschlacht-Denkmal. — Die Vermählung des Prinzen Harald von Dänemark mit der Prinzessin von Hol- ftejn-Glücksburg. — Ein« Fontäne auS Briefmarken. f* Der AuSflugSverkehr war am vorigen Sonntag trotz des unsicheren Wetters ziemlich erheblich. Namentlich unsere Stadt war als Ziel von AuSflügew wie als-. Ausgangspunkt von lohnenden Wanderungen sehr beliebt. In Chemnitz ülle« wurden nach Frankenberg 703 Fahrkarten verkauft, nur Nw- derwiesa mit 708 Stück übertrifft ein wenig. In HheawH wurden weiter verkauft: Nach Mittweida 599, Flöha 468, Braunsdorf 304, Gunnersdorf 97 Stück. — AufhetN Bahn hof Frankenberg wurden am Sonntag 1459 Fahrkarten, ver kauft, davon 431 nach Cl^mnitz Hx. Die prtv. Kvgetjchützeu-Gesellschaft, die in ihrem Bestehen aus das ehrwürdige Alt«i.vow 379 Jahren zurück blicken kann, beging gestern, Mittag, in herkömmlicher Wyse ihr Jahres- und Königs-Vogelschießen. Vormittags »ver sammelten sich die Schützen im Gatten des ^RA.", wo sich zunächst der löbliche Brauch abspielte, daß die Mlde vor An tritt in frohe Stunden der Armen gedachte, indem an21 Personen unter kurzer Ansprache des Vorstehers Herr« Dr. med. Költzsch Lebensmittel übpcMestn.wurden,» welch« SM- den dankbare Empfänger fandet^ — Am Schätzenzuge nach dem F^stplatz beteiligten sich als Deputierte der Dtcchtvehürd« die Herren Bürgermeister Dr. Irmer und Stadtrat Gurck- haus als Königsbegleiter. Im Tanzsalon -auf de«, neuen Schützenplatz verschritt die festfriernde Gilde WM Frühstück, das, wie immer, als Repräseutatipnsakt der Gesellschaft W gelten hat. Herr Amtshauptmann Dost-Flöha, sMie-Herr Oberpfarrer Ehmer und Herr Seminaroderlehrer ProsHsor Dr. Simon, ferner auch Abördnungen der befreundeten Scheibenschützen-Gesrllschaft und des FreihauWÜtzO-Vereins nahmen als Ehrengäste daran teil. Den BegrMungstMtW des Vorstehers folgte der Trinkspruch HeS bisherigen Schützen königs Herrn Fabrikbesitzer Kurt Lippmann auf dSn.LapdeS- herrn, Se. Maj. König Friedrich August. In diesem Toast, wie in der folgenden langen Reihe von Trinksprüchen, vor allem auch in den Ansprachen des Herrn Bürgermeister Dr. Irmer (auf die Schützengesellschaft), des Herm Amts hauptmann Dost und des Herrn Oberpfarrer Ehmer spie gelte sich wider, wie der hie Schützengilden., dtHchwehende Ton auf Sachsentreue und Pflege von Vaterlandsliebe sich richtet und daß deshalb sich die Schützrngesellschaften immer dar des Wohlwollens und der Zuneigung der. Behörden zu erfreuen haben werden. Der EhMmiWwek uhh Ehrengäste, der SchwesterdUujationen, der Frqgen upd ebenso der Kame radschaft gedachten die Schützet m und heiterem Mort, wie bei dieser Gelegenheit auch in Erwähnung kam, daß ein Angehöriger der Gesellschaft, Herr Agent Emil Zschockelt, mit dem diesmaligen Schießen zugleich das 40jährige Mit glieds-Jubiläum begehe. Dieser Umstand gab dem Herrn Vorsitzenden Veranlassung, dem Herm Jubilar für die vielen Verdienste um die Gilde Dank und Anerkennung auszusprechen. Zwei Tafellieder ergänzten, was das gesprochene Wort viel leicht noch hätte vermissen lassen, und so eilte die Zeit rasch dahin, bis gegen 4 Uhr der Wettkampf gegen den Aar auf hoher Stange begann, der am Abend damit endete, daß Herr Kaufmann Rudolf Nendel-Gunnersdorf die Spindel räumte und ex als Schützenkönig für das neue Gesellschaftsjahr pro klamiert werden konnte. Mit dem Einzug der Schützen nach dem Vereinstokäl „zum Roß" nahm die öffentliche Festlich keit ihr Ende, während die Mehrzahl der Schützen mit ihren Frauen im engeren Kreise noch „ein Stündchen" vereint blieb. fx. Zum Säugerfest! Der Quartier-Ausschuß hat die in Umlauf gesetzten Anmeldelisten von Freiquartieren voll zählig hereinbekommen und ist dadurch in der Lage, bis jetzt über mehr als 600 Bürgerquortiere zu verfügen. Gebraucht werden gegen 1000 Quartiere. Ehe man der Einrichtung von Massenquqrtieren näher tritt, läßt der Quartierausschuß durch diesen Hinweis bitten, daß Haushaltungen und Familien, denen die Einzeichnungslisten nicht vorgelegt werden konnten, die aber das Fest fördern helfen wollen, freundliche Meldungen noch nachträglich bei Herrn Stadtrat Heinse im „Roß" münd lich oder schriftlich bewirken möchten. f' Znr LauLtagSwahl. Im 10. städtischen Wahl kreis (Frankendcrg-Mitlwcida-Hainichen) haben die Sozial demokraten den „Genossen" Gutsbesitzer Johannes Fischer in Mittweida als Kandidaten für die bevorstehende LandtogS- wahl ausgestellt. Kandidat der Nationalltbcralen ist Amts richter Pausch in Mittweida. Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Beklag von E B Roßberg in Frankerberg i. Sa. -- KirchenvorstandSfitzung Sonnabend, den l2. Zimt 1 AM, MchnMtagr 3 Uhr Erscheint a« jedem Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezugs- preis vierteljährlich 1 .4k 50 monatlich 50 H. Trägrrlohn extra. — Einzelnummern laufenden Monats 5 H, früherer Monate 10 H Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Bote» und Ausgabe stellen sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreich- angenommen. Nach dem AuSlande Versand wöchentlich unter Kreuzband. > >> . ". . . '' ' Anzrjgenprei»: Die «-gesp. Petitzeile oder deren Raum 1b bet Lokal- ANzetaen 1S im amtlichen Teil pro Kile 40 h; .EtNßepmA* »M RedaklionsteNc 35 s- Für schwierigen und tatxllartschen Sich Autscht»« für Mederholunasabdruck Ermäßigung n-ch- f^tstichende« Aiö Nachweis und Offerten-Annahme werden 2b s Extragebüßr berechn«. Juferatru-Aunahme auch durch alle deutschen Annoncen - Eip«vMö»«tl" Ankündigungen find rechtzeitig auszugebeu, und zwar größere Inserate bis g Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags deS jeweiligenAuSaabetages. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. 51. Telegramme t Tageblatt Frankenbergsachsen. — >> - , , j .. ,, 77 > ... . .. Donnerstag, dell «ittaigS IS Uhr sollen iw Ebersdorf 30 Pfosten Nutzholz meistbietend gegen Barzahlung versteigert werpen. Bieter sammel« tm Restaurant „Albtrtschlößcheu" daselbst. Frankenberg, den 7. Juni 1909. , Der Gerichtsvollzieher deS König!- Amtsgericht». Nach Orten außerhalb des deutschen Reiches und Oesterreichs, soweit solche im Gebiete des Weltpostvereins liegen, geschieht der Versand unseres „Tageblattes" mit wöchentlichen Kreuzbandsendungcn von uns unter Portoansatz von 2 M. 50 Pfg. per Vierteljahr. LupvSlltl»» ÄS» Die auf Mittwoch, den 9. Juni 1909, nachmittags 3 Uhr im Grundstück Margareten- straße Nr. 17 hier anberaumte Versteigerung findet Nicht statt. Frankenberg, am 8. Juni 1909 Der Gerichtsvollzieher des Kgl. Amtsgericht».