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smmMia, »e» sr. mm Frankenberger Tageblatt Anzeiger vesründel 184L 68. ftchryany. »t., -MU fm die ZimM -MWlAmslfist Ikhi, dv KinizW -MM md dm Mimt zu Imkmierj i. Za BerantworMcher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg t. Sa. — Druck und Brrlag von L. U. Roßberg in Frankenberg 1. Sa. Ursche int au jade» »ochanta« abend» für den folgenden Tag. Bezug», preis vierteljährlich 1 bO Z, monatlich 50 H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monat» b früher« Monate 10 F Brstellungen werden tn unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe, stellen., sowie von allen Poftanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Rach dem Ausland« Versand wöchentlich unter Kreuzband. ANkündtguuae« sind rechtzeitig auszugeben, und zwar größer« Inserate bis S Uhr vormittags, kleiner« bi» spätesten- 11 Uhr mittag» d«S jeweiligen Ausgabetage-. Kür Anfuah«« Vs« «»zeigen an bestimmter Stell« kann eine Barantle nicht übernommen werde». hoch- b1. Telegramme r Tageblatt FrankenbergsNchFa. .«>i . .. . .. . ..... An-etgeupret»: Die «-gtsp. Petttzeile oder deren Räum 1» bet Lsül- Anzeigen 13 <-; im amtlichen Teil pro Zeil« 40 4; .Eiuaesastdt- u» RedaktionSteUe »k> Z. Für schwierigen und tabellarischen Satz » ufschlaa, für Mederholungsabdruck Ermäßigung nach fektsteheüiei» Tarif. Für Nachweis und Offerte».Annahme w«d«u Sb <) Extragebühr berechtttt. -»semtteu-AttNaHme auch durch alle deNtscheu «Nnoneen-Expedtttomeck omMmmmmmmmmE^mmmmmMmuMummrmmwammommmWMmmmuWmsNMW Wegen vorzunehmender Massenschüttung wird der Aomm««ikatto«-weg i« Bör» «iche« b. Oed. vom 24. M«i d. I. ab bis auf Weiteres für allen Fährverkehr gesperrt und der letztere von Oederan ab auf die Hofer Staatsstraße bezw. den nach Haus dorf führenden Kommunikationsweg verwiese». Flöha, am 19. Mai 1909. Die ASutgliche AttttShauptmaauschast. Der von Neudörfchen nach JrbrrSdorf führende Verbindungsweg wird wegen vor zunehmender Beschotterung von Montag, de« 24. Mai d. I., ab bis auf weiteres gesperrt. Flöha, am 20. Mai 1909. Lie Königliche «chtthanptmannschast. Der Rittergutspachter Oskar Verger in Riederttchtena« ist beute aus dir Zeit vom 1. Juli dieses Jahres ab als GutSVorfteher für das einen Teil des exemten Gut»« bezirks Ltchtenwalde bildende Vorwerk Riederlichtena« in Pflicht genommen worb«. Königliche A«t-Ha»ptman«schasi Flöha, am 14. Mai 1909. In dem Konkursverfahren über das Vermögen des ft. Gastyofspächter» Kurl Otto Seltner, ft. in Ntederlichtenau, jetzt in Chemnitz, ist infolge eines von dem Bemeinschuldner gemachten Vorschlags zU «tiem Zwangsvergleich BergleichStermin auf den 11. Fant 1SVS vormittag» 11 Uhr vor dem hiesig« Königlichen Amtsgerichte anberaumt worden. Der Bergleichsvorschlag ist auf der GerichtSschrriberei deS Konkursgerichts zur Einficht der Beteiligt« »irdergÄegt. Frankenberg, avi 19. Mai 1909. (L 10/08) Da- Königliche Amtsgericht. -— - - deoe Zteurm. * Der konservative Besitzsteuer-Antrag, der gegenwärtig lebhaft erörtert wird und in der Finanzkommissiön Gegen stand der Erörterungen ist (stehe Bericht in der Beilage!), umfaßt zwei Vorschläge: 1. Die Einführung einer Umsatz steuer auf Immobilien von V, Prozent VeS Verkaufswertes für daS Reich, unter gleichzeitiger reichsgesetzlicher Bestimmung, daß die Einzelstaaten und Gemeinden nicht mehr als 2 Pro zent der gleichen Umsatzsteuer erheben dürfen. Den Ertrag schätzt man auf etwa 60 Millionen Mark für das Reich. Damit soll verbunden werden eine Wertzuwachssteuer auf Grundstücke von 10 bis 25 Prozent, zu erheben durch die Gemeinden und mit erheblicher Beteiligung der Gemeiden. Der Ertrag für das Reich wird auf 20 Millionen Mark ge schätzt. 2. Eine Besteuerung deS mobilen Kapitals in Gestalt einer Abgabe auf Wertpapiere nach französischem Muster (Notiernngssteuer), erhoben vom gesamten Kapital der Aktien gesellschaften und Gewerkschaften. Diese Steuer soll betragest 1 vom Tausend des Kurswertes des vergangenen Jahres btt Rentenpapieren, 2 vom Tausend bei den im Kassahandel um gehenden, 3 vom Tausend bei Ultimopapieren. Bei auslän dischen Papieren tritt eine Erhöhung dieser Sätze ein. Ferner soll der Umsatzstempel erhöht werden. Diese Abgabe soll durch den Aussteller btt Gelegenheit der Zahlung der Coupons, Dividenden usw. erhoben werden. Die Zündholzsteuer soll neben einer Erhöhung des Kasfeezolls auch im Deutschen Reiche eingesührt werden. Rußland besitzt sie schon seit 1848, Griechenland fest 1884, Spanien und Portugal seit 1892, Serbien und Rumänien fest 1893, Italien seit 1895. Frankreich hatte sie 1871 eingesührt, aber schon zwei Jahre später durch ein Privatmonopvl und danach durch daS StaatSmonopol ersetzt, durch das die Republik etwa 35 Million« Franks im Jahre einnimmt. Von verschiedenen Seiten wird auch für das Deutsche Reich statt einer Aufwandsteuer mit Banderole gleich von vornherein daS ReichSmonopol empfohlen. Bei der Auf- wandsteuer find die Kontrollgebühren zu hohe und auch im besten Falle unzureichend. Soll aus Zündhölzern ein nennens werter Ertrag gezogen werden, dann müßte natürlich fest zu- gegriffen werden. Die Klage, daß in diesem Falle die Wohl habend« mit ihrem elektrischen Licht oder den Selbstzünderst de« Gasglühlichts vor der ärmeren Bevölkerung bevorzugt würden, wird als nicht stichhaltig angesehen. Dagegen würde die Steuer jedermann zu einem sparsamen Gebrauch der Zündhölzer veranlassen, bei denen man ja mit dem Sparen beginnen soll. * * * Berlin. Nach dem bisherigen Verlaus der Verhandlungen in der Finanzkommissiön des Reichstags ist die Annahstie deS konservativen Antrags über die Wertsteuer nicht zu bezweifeln, da für ihn die gesamte Rechte, das Zentruni und die Polen stimmen werden. Im Plenum des Reichstag- selbst dürfte sich das Stimmenverhältnis mindestens ebmsö günstig für den Antrag gestalten. In gewissen politischen Kreisen wird, wie verlautet, nunmehr angenommen, daß damit die Besitzsteuerfrage trotz der beispiellosen Erhöhung der Bürsenstruer auch vom Bundesrat als endgültig gelöst betrachtet werden dürfte. Der Bundesrat werde nach den endlos« vergeblich« Bemühung« jede Lösung annehmen, dir ihm von einer sicheren Mehrheit deS Reichstags angebot« werde und die di« erwartet« Einnahmen erbringe. Berlin. Der Zentralvorstand der national- liberalen Partei nahm heute in einer sehr zahlreich be suchten Sitzung eine Resolution an, in der er den An schauungen der nationalliberalen RttchStagSfraktion beitritt, daß angesichts der Finanznot des Reiches eine Mehrbelastung der Massen-, Genuß- und Verbrauchsartikel um an- nähtrnv 400 Millionen Mark unumgänglich und anch er träglich ist, unter dtr Voraussetzung, daß weitere 100 Mil lion« an Steuern auf den Besitz gelegt werd«. Der Zentralvorstand hält hierbei in Uebereinstimmung mit der RttchStagSfraktion eiste allgemeine Brsitzsteuer für die not wendige Vorbedingung des Zustandekommens der Reform und betrachtet nach Ablehnung der ReichsvermögenSstttter die erweiterte Erbschaftssteuer unter Heranziehung dkr Kinder und der Ehegatten in kinderloser Ehe als die zurzeit allein mögliche, am wenigsten drückende und die Finanzhoheit der Bundesstaaten am meisten schonende Form einer solchen allgemeinen Besteuerung des Besitzes. Die nativnalliberale Reichstagsfraktion werde, wie der Zentralvorstand vertratst, auf diesem ihren Standpunkt verharren. ver Zäzgerrtteit In kraM«. Am Mittwoch abend wurde der Wettstreit der deutschen Männergesangvereine in Frankfurt mit einem Begrüßung^« konzert in der großen Festhalle, die in prachtvolles LichtÄ- fchmuck erstrahlte, eröffn«. Um 8 Uhr abends traf« der Kaiser, die Kaiserin und die Prinzessin Viktoria Luise mit großem Gefolge in Automobilen von Wiesbaden ein. An der Begleitung des Kaisers befand sich Fürst Büköw. Ust- mittelbar nach der Ankunft wurde der Kaiser von dem Ehrtti- komitee begrüßt und nahm dann in der reich dekoriert« Fürst«- löge Platz Das Konzert wurde mit dem allgemein« Gesailg der Kaiserhymne eingeleitet. Als erste Programmnummer wurde von dem mehr als 2000 Sänger starken Cbür Richard Wagners Kaisermarsch mit OrchesterbegltttUstg Votgetrageii. Weiter folgten „Gott der Weltenschöpfer", Hymne für MÜnne^- chor, Orchester und Orgel von Pembaur und darin, a eaxsUa zu singen, die Volkslieder: „Es waren zwei KÜnigskindet", die „Loreley" und „Ich weiß nicht, wie mir ist". Chor, Orchester und Orgel brachten sodann „MahomttS Gesang" von Lothar Kempter zu Gehör. Weitere Volkslieder folgten, nämlich „Tief drunt' im Tal", dann „Mei Bua" und „Heim kehr", das letztere mit einem Baritonsvlo des Opernsängers Adolf Müller. Dieses Lied mußte wiederholt werden. Den Schluß machte das Niederländische Dankgebet. Nach Beendigung des Konzertes wurde im Rotirndensaal der Festhalle ein Imbiß eingenommen, worauf dis Rückkehr de» Kaisers nach Wiesbaden erfolgte. Am Donnerstag früh nahm die kaiserliche Familie am Gottesdienst in der Schloßkirche zu WieSbadm teil und begab sich dann im AutomobÜ nach Frankfurt, wo sie um 12 Uhr vor der Festhalle eintraf. Es begann sodann das Wettsingen der einzelnen Vereins, deren jeder daS Preislied „Rhttnsage" von Emanuel Geibel, komponiert von Othegreven, und sodann einige selbstgewählte Preislieder vortrug. Gestern mittag sangen die sechs Vereine der ersten Gruppe. Nach Schluß der Vorträge dieser Gruppe, kurz nach 2 Uhr, verließ der Hof die Festhalle. Am Nachmittag nahm der Gesängswett- streit mit den Vorträgen der zweiten Gruppe, acht Vereine, seinen Fortgang. Hierauf kehrten der Kaiser und Prinz Oskar ftirz nach 6 Uhr im Automobil nach WieSbad« zurück. Die Kaiserin, die Prinzessin Viktoria Luise und die Damen des Gefolges hattm bereits gegen 5 Uhr die Festhalle ver lassen und im Automobil die Rückfahrt nach Wiesbaden an getreten. Oenilcber «ns ZScbrlrede» Frankenberg, 21. Mai 1V09. Bo« HimmelfahrtStage. * Himmelfahrt ist wohl eines der pocsieverklärtest« Feste, welches die Christenheit begeht, und wir feiern es mit Vor liebe im Dome hochragender Wälder, wo der Chor der Vögel einen Lobgesang auf die Allmacht und Güte des Schöpfers anstimmt. Heuer war der Himmelfahrtstag zufolge des herr lichen Frühlingswetters ganz besonders der Tag des allge meinen Ausflugs aus der Straßen drückender Enge in die große weite freie Gottesnatur. In Strömen ergossen sich die Stadtbewohner auf das Land, hinaus ging es ist den im Lenzesschmucke prangenden Wald, auf den grünenden und blühenden Anger. Die ganze Herrlichkeit deS Frühlings erwachens ist uns nun erschlossen. DaS zarte Grün der Blätter grüßt aus allen Zweig«, in üppiger Frische breitet sich der mit bunten Blumen durchlebte Rasenteppich vor uns auS; der blaue, sonnenflimmernde Aether Wölbt sich über unS und der zarte Duft der Maiglöckchen Und des Gold lacks erfüllt die Lust. Ja. es ist herrlich zir wandern jetzt im Matest und deshalb: Wohlauf, die Lust geht frisch und rein, wer lange sitzt, muß röst«.... » f* BilderavSstell««-. ML bracht« an unserer Bilder« täfel neu zum Auszug ft ekie AufnHM Ws denfurcht- baren Eisenbahnunglück btt Herüsheim im Overelsaß, von dm Kaisertagen in Wien und von dem Fußball-Wettspiel urst di« Meisterschaft von Deutschland, , . / sx. Die Zahl »er WalttrS»tft ist Vie» Jahr bereit» überaus groß und immer wieder ist Über neue zü bericht«. Gestern nachmittag in der 5. Stunde entstand zwischen Hohenficht« und Dorfschellenberg km Staatswalde ü» Waldbrand, durch den ttst großer schöner Fichtenbcstand vernichtet wurde. — Ferner entstand gestern nachmittag gegm 5 Uhr in der Nähe des GütSbezirkS Schloßmühle btt Zöblitz ein Waldbrand, welcher durch das schnelle Eingreifen der Bahnarbttter, sowie der Zöblitzer Feuerwehr gelöscht werd« konnte, ehe er ällzü groß« Umfang anntihm. -f AuerSwalde. Am Mittwoch nachmittag V,3 Uhr wurde ein von Glösa kommendes Automobil durch An prall« an ein« Straßttistein die kurz vor dem Dorfe liegende steile Böschung hinabgeschleudrrt. Der Besitzer de» Automobils kam unter den Wagen zu liegen. E» gelang ihm, sich Hervorzuarbeit« und d« nöch immer arbeitenden Motor abzustell«. Er und nych efn Insasse Mitten nift leichte Verletzungen. Der dritte Insasse, den eS vom Vordersitz rücklings in den Grund geschleudert hatte, erlitt ein« Bruch des Handgelenks. Ihm wurde in einttn nahen Restaurant die erste Hilse geleistet. — EhemEktz. Heute, Freitag, früh 6 Uhr 54 Minuten kam mittels Hofzuges König Friedrich August auf dem hiesigen Hauptbahnhofe an. Mit ihm entstieg« dem Zug« Generaladjutant Generalleutnant v. Müller, Flügeladjutant Oberst v. Criegern, Major Meister und Rittm ister Freiherr v. Könneritz. Der König überschritt den mit jungen Ficht« geschmückt« Bahnsteig, begrüßte den zu seinem Empfang an wesenden kommandierenden General v. Kirchbach und begab sich in Begleitung der fünf Offiziere ohne Aufenthalt durch das Königszimmer nach den beiden berettstehenden Equipagen, um sofort nach dem Exerzierplatz abzufahren. DaS ange sammelte Publikum begrüßte d« Monarchen mit lebhaft« Hochrufen. Am Exerzierplatz tauschte der König die Mütze mit dem Helm und stieg zu Pferde. Er ritt sodann mit seinem Gefolge die nach Süden aufgestellte Front de» Ulanen-RegimentS Nr. 21 ab. Dq» Regiment defi lierte hierauf in Zügen im Schritt und nach kurzer Kritik eskadronweise im Trabe. Die übrige Vorstellung entzog sich in der Hauptsache den Augen deS Publikums. Nach der Be sichtigung nahm der Monarch im Offizierskasino ein Früh stück ein, worauf er 11 Uhr 20 Minuten mit seiner Be gleitung mittels Sonderzuges wieder nach Dresden zurück kehrte. Die Ankunft daselbst erfolgte gegen '/«l Uhr. — Bei den Exerzitien sind leider auch vier Ulanen gestürzt. Einer von ihnen wurde so erheblich verletzt, daß er in» Garnisonlazarett gebracht werden mußte. — Dresden. Die hiesige Bäckerinnung gibt mit Rücksicht auf die Klagen der Kundschaft bekannt, daß nicht daS Bäcker handwerk die Schuld daran trage, daß daS Gebäck so kein ist, sondern die hohen Mrhlpreise, die in den letzten 5 Jahren um 50 Prozent gestiegen wären. Die Bäcker seien sehr be unruhigt darüber, daß bei der in Deutschland anerkannt enorm reich« Ernte des Vorjahres die Preise der Mehle sich immer noch erhöhen. — Pirna. Der Hagelschlag, der sich mit den am Montag nachmittag zur Entladung gekommenen Gewittern verband, hat in verschiedenen Teilen unseres Bezirks großen «s chaden angerichtet. Besonders arg wütete daS Wetter in der Gegend von Börnersdorf, Breitenau und Königstein.