Volltext Seite (XML)
Li v d Si v p Kathreiners Malzkaffee" müssen Sie ausdrücklich verlangen, wenn Sie den echten und seit bald 20 Jahren als besten bewährten Malzkaffee erhalten wollen. V- Paket kostet nur 10 Pfennig. 8 Im bei de A oh M frl Ai wt La Eli an A ll Z ei il Y A S m tr ü> a! M Bl wc ersten Grade- wird der aus dem hiesigen Bahnhof über sechs Jahre amtierende OberbahnhofSvorsteher Otto am I. Juli d. I. nach Aue versetzt. Sein Nachfolger, Oberbahnhofs- vorsteher Burckhardt, jetzt iu Lugau, war vorher Inspektion-- assistent aus dem Hauptbahnhof in Chemnitz. - Hatatche». Heute vormittag gingen in dem Harzer- schen Steinbruch BerberSdvrf dem Arbeiter Rüger zwei be ladene Loris über die Füße, wodurch ihm die Zehen fast ganz zerquetscht und der linke Fuß überdies noch schwer verletzt wurde. Der Verunglückte wurde inS Hainichener Krankenhaus gebracht. — Chemnitz. Die Stadtverordneten beschlossen, an den Bundesrat eine Eingabe zu richten dahingehend, baldigst einen Gesetzentwurf über die einheitliche Sonntags ruhe im Handelsgewerbe und den einheitlichen Acht uhr-Ladenschluk an den deuts hen Reichstag gelangen zu lassen. Der Rat wurde um Beitritt zu diesem Beschlusse er sucht. — Ein heftiger Lohnkampf steht im hiesigen Bau gewerbe bevor. Die Bauarbeiter verlangen für Maurer und Zimmerer 55 Pf. und für Hilfsarbeiter 45 Pf. pro Stunde. Für Ueberstunden sollen 10 Pf. und für Wasser-, Nacht- Und Sonntagsarbeit 20 Pf. mehr pro Stunde gezahlt werden. Bis 21. Mai sollen die Forderungen von den Arbeitgebern beantwortet werden. — Chemnitz. Das in dem Neubau des Handwerker vereins Ecke Friedrich August- und Herrenstraße vor ungefähr einem Jahre errichtete große Restaurant „Meister-Eck" hatte sich bisher eines äußerst regen Verkehres zu erfreuen. Die Lokalitäten bieten in der Tat auch einen angenehmen Aufenthalt und die Bewirtschaftung verdient in jeder Beziehung das Prädikat tadellos. Im Hinteren Teile des Hauses befinden sich die altrenommierte „Altdeutsche Bierstube" und ein vom jetzigen Wirt zwar klein, aber hübsch angelegter Garten. Ein Bepich dieses erstklassigen Etablissements kann ganz besonders empfohlen werden. — Dresse». Die Parade am 25. Mai, dem Ge burtstag des König-, auf dem Alaunplatz beginnt um 1 Uhr. An ihr nehmen teil: das Kadettenkorps, die beiden Grenadier- Regimenter Nr. 100 und 101, das Infanterie-Regiment Nr. 177, Schützen-Regiment Nr. 108, Maschinengewehrabteilung Nr. 12, 2. Jäger-Bataillon Nr. 13, 1. Pionier-Bataillon Nr. 12, Gardereiter-Regiment, 1. Feldartillerie-Regiment Nr. 12, 4. Feldartillerie-Regiment Nr. 48, 1. Train-Bataillon Nr. 12. Montag, 24. Mai, 9 Uhr vormittags findet eine Vorparade statt. — Unter dem Vorsitz der Frau Prinzessin Johann Georg fand vorgestern im Carolahaus eine Generalver sammlung des Albertvereins statt. — Prinz und Prinzessin Johann Georg werden in der kommenden Woche eine Nheinreise antreten, von der sie am 11. Juni zurück kehren werden, um alsdann Aufenthalt in Rehefeld zu nehmen. — Prinz Ferdinand von Bayern, Jnfant von Spanien, wird Ende Mai an der Spitze einer spanischen Offiziers deputation in Dresden eintreffen, um dem König einen Be such abzustatten. Prinz Ferdinand von Bayern ist vermählt mit der Infantin Maria Theresia und steht gegenwärtig als Major beim spanischen Kavallerie-Regiment „Jäger von Lusi tania" Nr. 12 in Madrid. Der Besuch wird einen rein militärischen Charakter tragen. — In einem hiesigen Pro- duktengeschäst verausgabte am Donnerstag der Fenster putzer Molino Pietzsch ein falsches Dreimarkstück. Bei Durchsuchung seiner Sachen und Wohnung wurden weitere falsche Drei-, Zwei- und Einmarkstücke, sowie Schmelztiegel und Formen vorgefunden. Der Falschmünzer wurde ver haftet. — Grimma. Der berüchtigte Gelegenheitsarbeiter Pelz aus Steinpleis, der im Verdacht steht, die Modistin Konrad auf einem Felde bei Großsteinberg erwürgt zu haben, wurde stark gefesselt in Begleitung zweier Gefängniswärter nach Großsteinberg gebracht, um dort an der Mordstelle von dem Untersuchungsrichter Leonhardt vernommen zu werden. Pelz leugnete nach wie vor die Tat und betonte, daß ihm die Gegend völlig fremd sei. ei, G 15 J< S wi m W - t OennircSt«. * Große Briiude. Auf dem Gute C amb s bet Schwerin (Besitzer: Rittergutsbesitzer Heinr. Schack) kam in dem von Schnittern bewohnten Hoskaten durch den mangelhaften Schorn stein ein Feuer zum Ausbruch, das zwei Scheunen, Kuhhaus, Schaf- und Schwetnestall einäscherte. Hundert Schafe, sowie mehrere Kälber und Schweine kamen in den Flammen um. — In Lehsten bei Penzlin sind auf dem Gute Hof Lehsten 5 6 Kühe, 6 Füllen, sowie große Futtervorräte ein Raub der Flammen geworden. Ein Mann erlitt schwere Brandwunden. — Die Holzwqrenfabrtk Georg Otter und Sohn in der Kalwarienbergstraße in Graz wurde durch Blitz schlag samt dem riesigen Holzlagerplatz ein Raub der Flammen. Der Schaden beträgt hunderttausend Kronen. Bei den Löscharbeiten wurden sieben Feuerwehrleute verletzt; ein Arbeiter wurde von der Dampfspritze tödlich überfahren. Mat 190S. Stellt yuf den Tisch den Rum, schön anzuschapc», Nur wenig heißes Wasser bringt herbei, Damit wir einen steifen Grog uns brauen. Es ist ja Mai! . Schenkt ein! Ich wärme mir die Hand am Glase. Die Jugend rodelt draußen frank und frei, Mir aber tropft die blau gesrorne Nase. Es ist ja Mai! Im Ofen sinkt das Feuer in die Asche, Werft schnell hinein zwei Scheite oder drei Und legt ins Bett mir eine Wärmcflasche! ES ist ja Mai! Frido in der „Jugend". Leuten den Rat, sowohl in Herlisheim wir in Hattstatt Sturm zu läuten, und nach einigen Minuten hörten wir denn auch die Sturmglocken schaurig dnrch die Nacht schallen. Die Leute, die zu Hunderten kamen, sammelten sich und trafen auf der Unglücksstelle ein, wo sie hilfreich eingriffen. * * Kolmar. Die Bergungsarbeiten am Schauplatze der Eisenbahnkatastrophe bei Herlisheim gehen langsam von statten. Die Trümmer brennen noch. Infolge des schwierigen Geländes ist es unmöglich, mit einer Feuerspritze heranzu- kommen. Es ist fraglich, ob die Strecke bereits heute frei werden wird. Varlt». Der im Reichsschatzamt auSaearbeitete Entwurf einer neue» Fahrkartensteuer steht ei»en 3V,prozmtigen Zu- schlag für alle Klassen vor, auch für die vierte, jedoch sollen Katten unter einem Betrage von einer Mark steuerfrei bleiben. «eniteder «ma zscdtltcder Frankenberg, 15. Mai 1909. f BtlderauSstellvug. An unserer Bildertafel am Markt Nr. 8 wurden neuerdings zum AuShang gebracht: Das Jules Berne-Denkmal in AmienS. — Zur Beerdigung des Geheim rats von Holstein. — Pom Ausstand der Postbeamten in Frankreich. ^ss. DaS gol-eve Ehejubiläum begeht heute ein achtbares Ehepaar unserer Stadt: Herr Hermann Friedrich Zimmer und dessen Ehefrau Wilhelmine, geb. Teichgräber. Beide gehören zu den Senioren der hiesigen Zigarrcnarbeiterschaft, denn seit mehr als 50 Jahren hat das Ehepaar in Beschäftigung für die Firma Hermann Hunger gestanden und noch heute geht das Jubel-Ehepaar, das immerdar einen stillen, friedlichen und überaus fleißigen Lebenswandel geführt hat und sich immer noch recht guter Rüstigkeit erfreut, an der altgewohnten Arbeits stätte schaffend ein und aus. Die Auszeichnung für vorbildliche Treue in der Arbeit tragen beide Eheleute auch heute zu ihrem Ehrentage. In schlichter Hausfeicr hat Herr Oberpfarrer sm. Lesch dem Goldhochzeitspaare kirchlichen Segen erteilt und Herr Julius Hunger überbrachte im Namen des Kirchenvorstandcü unter Beglückwünschung eine Traubibcl als Ehrengeschenk Sr. Maj. des Königs. Sei den Zimmerschen Eheleuten ein noch recht freundlicher Lebensabend beschicken! Iss. Der Gewerbevereiu hatte schon vor zwei Jahren den Plan gefaßt, eine Frühlingswanderung nach dem Dreppen- hauer zu unternehmen, der — so nahe er liegt — doch vielen eine „unbekannte Welt" geblieben ist; leider kam bisher das Projekt nie zur Durchführung. Eine diesbezügliche Mitteilung, vom Vorsitzenden kürzlich im Verschönerungsverein ge geben, fand dort sofort Beifall und Zustimmung, und so wird nun — günstige Witterung vorausgesetzt — nächsten Montag dieser Ausflug, von beiden Vereinen veranstaltet, vor sich gehen, und zwar nach folgendem Programm: Die Teilnehmer sammeln sich vor 4 Uhr im Restaurant Tyrol, sodaß von dort aus 4 Uhr der Spaziergang nach dem Buchenwald und Wettin- platz vor sich gehen kann. An diesem Schmuckplatz des Waldes, in patriotischer Weise von Försterhand angelegt und wohl gepflegt, wird ein kurzer Halt gemacht, während Musikklänge tm Walde ertönen, und dann der Weitermarsch nach Dorf Sachsenburg angetreten. Im Dörffeldtschen Gasthofe kurze Rast bet Ptatzmufik, darnach wird von der Dorfseite aus die Wan derung über die Höhe des Treppenhauers angetreten, auf dessen Rücken die vielen Halden stumme Zeugen sind von dem Berg bau, der vor Jahrhunderten reichlich betrieben wurde. Man hat Gelegenheit, viele freundliche Wald- und LandschastSbildcr in sich aufzunehmen; man blickt von den Höhen aus in die fruchtbare Ebene des Zschopautales mit der Stadt im Hinter grund, man blickt auf Schloß Sachsenburg, das von dieser Höhe aus einen gar imponierenden Eindruck macht. Nach einem Stündchen Naturgenuß wird alsdann die Fischerschenke erreicht. So soll der an sich ja einfache Ausflug eine hoffent lich von sonnigem Lichte begünstigte Belebung des poesicvollen Klanges „O Täler weit, o Höhen!" werden. Und der Ab schluß des Tages wird dann sein da unten „In einem kühlen Grunde" — bei Herr» Schlegel, der einen einfachen, guten Imbiß bieten wird und dessen Saal einladen wird zu einem Tänzchen, weshalb die Teilnehmer aus beiden Vereinen auch ihre Frauen und Töchter mitbringen wollen. -f Zum Bauarbeiterstretk! Bei Schluß der vorliegenden Nummer erfahren wir, daß der Streik der Maurer und Handarbeiter in unveränderter Weise fortbestcht. Für nächsten Montag sind Unterhandlungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer angesetzt. Vom Verlauf derselben wird es abhängig sein, ob und wann die Wiederaufnahme der Arbeit erfolgen kann. f* Das Welttheater (Kinosalon) in der Freiberger Straße bringt wieder ein neues Programm, das des Besuchs in hohem Maße wert ist. Als besonders hervorragende Vor führung ist das Drama „Tragische Liebe der Tierbändigerin Tylda" zu bezeichnen, das in seinem Inhalt sehr ergreifend, in der Darstellung spannend und fesselnd ist. Alles nähere ist aus der Anzeige ersichtlich. f* Eiu großer bemannter Luftballon von hellgrauer Farbe schwebte heute vormittag gegen ^,12 Uhr über unserer Stadt. Er fuhr in östlicher Richtung, man vermutet, daß er in der Nähe von Langenstriegis gelandet ist. f 15. Bälkerschlachtdenkmal-Lptterte. Am 4. Ziehungs tage wurden an größeren Gewinnen gezogen (Ohne Gewähr!): Nr. 14232 mit 5000 Mk., Nr. 36676 mit 200 Mk., Nr. 49749 mit 100 Mk., Nr. 19013 mit 100 Mk., Nr. 160599 mit 100 Mk., Nr. 23972 mit 100 Mk., Nr. 163192 mit 1000 Mk., Nr. 134796 mit 200 Mk., Nr. 198514 mit 300 Mk., Nr. 94 774 mit 200 Mk., Nr. 9833 mit 100 Mk., Nr. 139987 mit 200 Mk., Nr. 59027 mit 100 Mk., Nr. 140001 mit 200 Mk., Nr. 62112 mit 200 Mk., Nr. 135208 mit 2000 Mk., Nr. 64785 mit 500 Mk., Nr. 84957 mit 100 Mk., Nr. 11341 mit 3000 Mk. f Flöha. Unter Beförderung zum Oberbahnhofsvorsteher Li äm tcdmren kitendadmmgliicll bei Kolmar wird noch berichtet: Aus bisher noch nicht geklärte Weise, wahrscheinlich infolge von Ueberhitzung, explodierte der Kessel der Güterzuglokomotive auf freier Strecke bei Kilometer 786 oberhalb von Herlisheim. Der Heizer des Güterzuge» wurde sofort getötet. Die Trümmer der Lokomotive fielen auf die benachbarten Schnellzugsgleise; im selben Augen blick geriet durch dir hoch aufschießenden Flammen auch der vordere Teil deS Güterzuges in Brand. Der brennende Güterzug entgleiste. In diesem Augenblick raste der D-Zug Nr. 161 Bafel-Amsterdam, der um 9 Uhr 52 Minuten von Basel abgegangen und um 1? Uhr 37 Minuten fällig war, in den brennenden Güterzug hRejp. Der D-Zug stand sofort in Flammen, entgleiste unFinänzte den Bahndamm hinab. Er fiel in das sumpfige Bauamtuv., das dort den Bahndamm begleitet, und verbrann'rrbahnhöftändig, da sofortige Hilfe nicht zur Stelle war. < " daß ein starker Nordwind die Ausbreitung?^>Eivorstetz,^x„ be günstigte. Vom Güterzug wurde etwa / Mter sie Teil ein Raub der Flammen; nur die Hinteren Wugen des Zuges konnten gereitet werden. Bon Herlisheim aus wurde die Rettungsaktion eingeleitet. Bon Kolmar eilten fast sämtliche Aerzte an die Unglücksstelle; ein Hilfszug wurde abgelassen. Die Kurmärkischen Dragoner und die Sanitätskolonne ans Kolmar versuchten tatkräftig einzugreifen. Es gab nur wenig zu retten. Der herabgestürzte D-Zug lag im Sumpf, und es fehlte jeder Stützpunkt, um die umgeworfrnen Wagen aufzurichten. Vergeblich waren alle Anstrengungen. Soweit bis jetzt feststeht, sind vier Beamte, Eisenbahn- und Postangestellte und ein Reisender in den Flammen umgekommen oder ertrunken. Zwei Beamte liegen noch unter der Schnellzugslokomotive. Noch ungewiß scheinen die Verluste unter den Passagieren des D-Zuges zu sein, der zahlreiche Reisende aus der Schweiz nach West deutschland, Holland und England führte. Wem es nicht ge lang, sich durch sofortiges Herausspringen aus dem brennenden Zuge zu retten — und dazu waren bei der Schnelligkeit, mit der sich die Katastropfe abspielte, nur wenige imstande — stürzt« mit dem Wagen in den Sumpf. Noch jetzt herrscht die größte Ungewißheit über das Schicksal der im Zuge Ver bliebenen. Man sieht auf dem trüben Wasser Kindcrbälle schwimmen, vernimmt aber keinen Laut, kein Schreien und Stöhnen, das sonst bei Eisenbahnunfällrn eine so grausige Melodie bildet. Wen die Hilfsmannschaften retten konnten, wurde nach Kolmar oder Mühlhausen geschafft. Ein Eng länder wollte sich, als schon der Zug im Wasser lag, durch «inen Sprung aus dem Fenster retten ; er ertrank. Der Sohn deS verstorbenen StaatSministerS v. Bötticher, der Re- -ierungSreferendar Bodo von Bötticher in Düsseldorf, soll mitverbrannt sein. Ein Reisender, der von Mühlhausen ab den Unglücks zug benutzte, mit seinem Leben aber davonkam, gab folgenden Bericht über den Verlauf der Katastrophe: Ich pflege sonst stets die vorderen Wagen zu benutzen, stieg aber diesmal zu einem Freunde in den letzten Wagen. Wir unter hielten unS angeregt. Als wir kaum 20 Minuten gefahren warm, wurden vir durch «inen furchtbaren Schlag hin und her geworfen. Ich behielt meine Geistesgegenwart und riß die Wr auf, wobei die Schaffner und Beamten mir zuriefen: «Im Zuge bleiben! Es ist keine Gefahr! Nur Ruhe!" Wir übersahen aber sofort das furchtbare Unglück, das geschehen war, hörten die markerschütternden Ruse und stürzten nach den vorderen Waggons. Wir zogen Frauen und Kinder heraus, um sie wenigstens dem Tode des Er stickens und des Verbrennens zu entreißen. Ich hatte mir bei diesen Hilfeleistungen glücklicherweise nur eine kleine Ver letzung am Finger zugezogen. Wir liefen darauf zurück und hörten von der anderen Seite des Zuges Hilferufe. Wir bestiegen nochmals den Hinteren Wagen, da klopfte von außen an daS Fenster ein in Flammen gehüllter, mit Blut bespritzter Mann. Es war der Zugbegleiter des verunglückten Güter zuges, der bei der Explosion der Güterzugmaschine an den Dampfkessel geraten war und uns flehentlich bat, ihm bei zustehen. Ich verließ sofort das Abteil, ließ das Fenster herunter und half dem unglücklichen Mann in den Wagen. Ich holte Wasser aus dem Waschraum und half ihm vor sichtig mit den vorhandenen Handtüchern das Blut stillen. Als wir aber sahen, daß wir uns jetzt selbst retten mußten — denn die Flammen schlugen schon ganz nahe von dem brmnenden Wagen zu uns herüber — verließen wir ohne Gepäck den Wagen. Nun hieß es: Rette sich, wer kann! Auf der «inen Seite lohten die Flammen des zertrümmerten Güterzuges, auf dem Bahndamm lag der D-Zug brennend in tiefer Nacht — so verließen wir die Wagentrümmer und liefen die Böschung hinunter, um in Begleitung der Schwer verletzten, die wir, so gut es ging, stützen mußten, bis zur Station Herlisheim zu gelangen. Dort kamen uns die Stationsbeamten entgegen mit den Worten: „Gehen Sie ruhig in den Wartcjaal, es sind dort Verbandzeug und Hilfs mittel vorhanden". — Aber was fanden wir da! Kaum 100 Gramm Watte und einige Meter Verband, kaum soviel, um einen einzigen schwer Verletzten notdürftig zu verbinden. Und wir halten schon fünf Schwerverletzte bei uns! Wir versorgten die Verwundeten so gut es ging, holten Wasser usw. Wir sahen die kleine Staiionsspritze von Herlis heim sich bemühen, das Feuer zu löschen. Ich gab den