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Relchtflnanzreform ein liberale- Mäntelchen zu leihen Es fft anzunehmen, daß die Nationalliberalen sich zu einem solchen Menst nicht hergrben. ver ?anm psrttttellt. Wie der Streik der französischen Postbeamten verlausen wird, läßt sich mit absoluter Sicherheit noch nicht sagen, doch deuten die verschiedensten Anzeichen daraus hin, daß die Re- aierung den Sieg davontragen wird. Der Ausstand hält sich in mäßigen Grenzen; die von den Ausständigen verbreiteten Ziffern sind stark übertrieben. Die offiziellen Streikziffern weicken für da« Hauptbureau wir folgt angegeben: Bon einem- Bestand von ungefähr SOO Beamten fehlen 73, von 2000 Briefträgern fehlen 140. In den anderen Postbureaus der Pariser Quartiere fehlen 40 Beamte von 1800. Im Tele phondienst wurden 47 Damen von 1299 als fehlend notiert. Höher ist allerdings die Zahl der fehlenden Arbeiter, von 340 Monteuren fehlen 188. In der Provinz ist es besonders Bordeaux, in dem der Ausstand einen größeren Umfang an genommen hat, in allen übrigen Teilen Frankreichs hat die von der Pariser Streikleitung ausgegebene Parole nur ganz schwachen Widerhall gefunden. Die politische Lage wird in Paris allgemein als ernst aufgefaßt, obwohl nach der gestrigen Kammer-Interpellation über den Poststreik der Sieg der Regierung gesichert sei» dürfte. Dagegen tritt die Spaltung im Ministerium immer mehr und mehr in die Erscheinung, wobei der von de« Fraktionsausschuß der Radikalen und der Radikalsozia listen gefaßte Beschluß, die Regierung demnächst wegen ihrer allgemeinen Politik zu interpellieren, sowie die regierungsfeindliche, vom Fraktionsausschuß ange nommene Tagesordnung erschwerend ins Gewicht sollen. Ebens» hat die feindselige Haltung der bisherigen Regierungs- preffe äußerst überrascht, und es ist charakteristisch, daß sich die Tunst des Parlaments und der Presse jetzt mehr dem linken Flügel des Ministeriums zuwendet, der durch die Sozia listen Briand und Viviani gebildet wird, während Clemenceau und Barthou, die gemäßigter sind, schlecht wegkamen. Der autoritäre Manier Clemenceaus mißfällt in steigendem Maße. Man spricht bereits von einer latenten Ministerkrisis. * * * Part-. Der Postbcamtenstreik ist im Abflauen begriffen, und zwar besonders bei den Streckenarbeitern, deren Haltung eine Zeitlang Anlaß zu ernsten Befürchtungen ge geben hatte. Auch in der Provinz kehren geordnete Verhält nisse immer mehr zurück. Die Streckeuaufseher der Post und Telegraphie haben sogar eine Tagesordnung zugunsten des Unterstaatssekretärs Simyan angenommen. PmtS. Die Kammer nahm gestern nach sechsstündiger Debatte eine Tagesordnung an, deren erster Teil sich gegen dm Beamtenstreik wendet, und deren zweiter Teil ein Vertrauensvotum für die Regierung ausspricht. Für den erst« Teil stimmten 455 gegen 69, für den zweiten Teil 365 gegen 159 Deputierte. - Parts. Die Postbeamten haben eine neue Versammlung abgrhalten, die mäßig besucht war. ES wurden keine Beschlüsse gefaßt. Die ganze Streikbewegung ist deshalb als er loschen anzufehm. Oenilcbei zscbnscbei Frankenberg, 14. Mai 1909. sg. Ei« partieller Streik im Baugewerbe ist auch in Frankenberg auSgebrochrn. In den letzten Bauperioden war für die Maurer als gültig bis Ende März d. I. ein Stundenlohn von 38 Pfg. vereinbart gewesen, seit 1. April wurden 3S Pfg. gewährt und es waren bei Einleitung von Lohnunterhandlnngrn für künftighin 40 Pfg. von feiten der Meister in Aussicht gestellt worden. Neuerlich wurde von dm Maurern 43 Pfg. Stundenlohn gefordert. — In gleicher Weise haben die Handarbeiter, denen bis 31. März 29 Pfg. Stundenlohn, seit 1. April 30 Pfg. gezahlt wurde und 3l Pfg. für weiter in Aussicht gestellt war, die Forderung auf 34 Pfg. erhoben. Da nun diese beiden Kategorien von Bauarbeitern die geforderten erhöhten Löhne nicht ohne weiteres gewährt erhielten, ist mit Donnerstag abend der Streik erklärt worden und ruht heute die Arbeit auf den Bauplätzen. — Die Gewaltmaßrrgel eines Streiks erscheint um deswillen vielen als ein gewagtes Spiel, als die Bau- tätigkeit im allgemeinen eine recht mäßige ist und für die hiesigen Meister nur solche Bauten vorliegen, deren Fertig stellung für nächste Wochen zu erwarten steht, wenn nicht nme Bauaufträge kommen und für solche dürfte bei der Lage unserer Industrie allerdings weüig Aussicht vorhanden sein, zudem wenn dje Neubauten nur unter erhöhten Herstellungs preisen möglich sein sollten! — Wenn wir recht unterrichtet sind, stehen die hiesigen beteiligten Baumeister in Unterhandlung über die Höhr der fernerhin zu gewährenden Löhne und es darf wohl erwartet werden, daß es bei ruhiger und ver ständiger Verhandlung beider Parteien — Arbeitgeber und Arbeitnehmer — gelingen möge, in gegenseitigem Ueberein kommen, ohne Leidenschaftlichkeiten wie 1905, sich diesmal zu verständigen, wie es in anderen Nachbarorten der Fall war. fvß. Esperanto. Vom 21. bis 23. Mai d. I. findet in Gotha unter dem Vorsitz des dortigen Realschuldirektors Professor. Dr. Rohrbach der 4. Allgemeine Deutsche Espcran- tisten-Kongreß statt. Der Herzog Karl Eduard von Sachsen- Koburg-Gothä übernahm das Protektorat. Im Anschluß an diesen Kongreß veranstaltet der Chemnitzer Esperantist«»«» Klub „Lutausn §i8 la vonko« (Vorwärts bis zum Siege) am 24. Mai im Chemnitzer Stadttheater einen Theaterabend, an welchen« unter der Regie des bekannten Schauspielers Rud. Biebrach „Die Geschwister" von Goethe, „Die Dienstboten" von Benedix und „Das Schwert des Damokles" von Putlitz in Esperanto - Sprache zur Auf führung gelangen. Dem Ehrenkomitec für diese Veranstaltung gehören u. a. an: Professor'Dr. Ohorn, Justizrat Dr. Seyfert und Direktor Jesse. — Textbücher mit deutschem Text sind durch Roßbergs Buchhandlung zu haben. Nähere Auskunft an Interessenten erteilt die Frankenberger Esperantisten-Ge sellschaft „Voräa 8tslo" Sonnabends abend von ^,9 Uhr an im „CafS Humboldt". Theater SSlawi «nd Bourdini. Gestern, Don- verMag, fand die zweite Vorstellung des in dirfen Spalten schon mehrfach genannten Künstler-DuettS statt Auch dies mal war der „Kaisersaal" nur mäßig besetzt, jedoch wurden die Vorführungen recht beifällig ausgenommen, welcher Um stand die beiden Künstler ermutigt hat, heute, Freitag, noch einen Familien-Abend bei kleinen Preisen zu veranstalten. Wie die auSgetragenen Zettel besagen, beträgt das Eintritts geld sür heute nur 40 Pfg. (eme kleine Anzahl reservierte Plätze ä 75 Pfg.) e« wird dieser Umstand sicherlich noch weitere Kreise veranlassen, die heutige Vorstellung zu besuchen. Während der Künstler Edlawi von hier aus sofort in ein VariütS-Engagement rintritt, wird der Taschenkünstler Bourdini noch einen Tag hier verbleiben,' um nach behörd licher Genehmigung morgenden Sonnabend nachmittags von 4 Uhr an noch eine Jugend-Vorstellung zu geben, zu welcher der Einlaß gegen Erlegung von 30, 20 oder 10 Pfg., je nach Platzwahl, erlangt werden kann. Gerade Taschenspieler- Künste üben auf das jugendliche Gemüt große Anziehungs kraft aus. f 15. Bölkerschlachtpeakmal-Lotterie. Am 3. Ziehungs tage wurden an größeren Gewinnen gezogen (Ohne Gewähr!): Nr. 186856 mit 100 Mark, Nr. 190707 mit 500 Mark, Nr. 31264 mit 100 Mark, Nr. 37195 mit 100 Mark, Nr. 34453 mit 300 Mark, Nr. 24 533 mit 100 Mark, Nr. «5 518 mit 100 Mark, Nr. 100 757 mit 100 Mark, Nr. 67 829 mit 100 Mark, Nr. 35250 mit 100 Mark, Nr. 106385 mit 300 Mark, Nr. 50582 mit 100 Mark, Nr. 152702 mit 200 Mark, Nr. 28801 mit 300 Mark, Nr. 56883 mit 100 Mark, Nr. 67 573 mit 100 Mark, Nr. 99668 mit 500 Mark, Nr. 42 288 mit 100 Mark, Nr. 69020 mit 300 Mark, Nr. 184 943 mit 100 Mark, Nr. 23 620 mit 100 Mark, Nr. 135 762 mit 200 Mark, Nr. 182 217 mit 100 Mark, Nr. 194314 mit 1000 Mark. -f Pfingst-Souderzag nach Hamborg v«P Bremen. Am Pfingst-Sonnabend, 29. Mai, wird von Leipzig aus ein Sonderzug zu ermäßigten Preisen nach Hamburg und Bremen verkehren. Die Abfahrt erfolgt von Leipzig Berliner Bahn hof aus, und zwar 11 Uhr 19 Minuten nach Hamburg und 11 Uhr 38 Minuten nach Bremen; die Ankunft findet in Hamburg abends 7 Uhr 5 Minuten und in Bremen abends 8 Uhr 3 Minuten statt. Näheres über Preise usw. ist auf Bahnhof Chemnitz zu erfahren. f Gewerbetechuische Beratungen. Vor kurzem ver sammelten sich die gewerbetechnischen Räte der Kreishaupt mannschaften und Vorstände der Gewerbeinspektionen im Ministerium des Innern, um dienstliche Angelegenheiten zu beraten und insbesondere auch eine tunlichst gleichmäßige Durchführung der zu handhabenden gesetzlichen Vorschriften zu sichern. -f-p. Postattsweiskarte«. Für den inneren deutschen Ver kehr besteht die Einrichtung der Postausweiskarten, die dazu bestimmt ist, beim Empfange von Postsendungen Weiterungen zu vermeiden, und auf die wir bei Beginn der Reisezeit be sonders aufmerksam machen möchten. Die Karten dienen als vollgültiger Ausweis an den Postschaltern wie auch gegenüber dem Postbestellpersonal. Bei der Abtragung von Postanwei sungen, sowie von Wert- und Einschreibsendungen an einen dem bestellenden Boten unbekannten Empsänger, der sich durch Vorlegung einer Postausweiskarte ausweisen kann, bedarf es daher der sonst vorgeschriebenen Bürgichastsleistung durch den Gastwirt oder eine andere bekannte Person nicht. Die Post- ausweiskarten haben eine Photograph,^ eine kurze Personal beschreibung und die eigenhändige Unterschrift des Inhabers zu enthalten. Für ihre Ausstellung ist eine Schreibgebühr von 50 Pf. zu entrichten. Anträge auf Ausstellung sind an ein Postamt persönlich unter Vorlegung einer unaufgezogenen, nicht zu dunklen Photographie in Visitformat zu richten. Dem Postamt unbekannte Personen haben sich durch eine andere bekannte Person oder in sonst zuverlässiger Art aus zuweifen. Postausweiskarten sind rin Jahr, vom Tage der Ausstellung abgerechnet, gültig. Postausweiskarten, während deren Gültigkeitsdauer im Aussehen des Inhabers solche Aenderungen eintreten, daß die Photographie oder die Per sonalbeschreibung nicht mehr zutreffen, müssen schon vor Ab lauf der Frist erneuert werden. Die in Deutschland aus gestellten Postausweiskarten werden auch im Schutzgebiete Deutsch-Südwestafrika, in Oesterreich, Belgien, Dänemark, Luxemburg, Norwegen, Schweden und in der Schweiz bei der Aushändigung von Postsendungen als vollgültige Ausweis papiere angesehen. f Die Elektrizität im HavSH-lt. Ein anschauliches Bild von der Leistungsfähigkeit verhältnismäßig geringer Mengen elektrisch.'» Energie und von der Vielseitigkeit der Verwendung der Elektrizität im Haushalt gibt die Zusammen stellung des Leiters eines Elektrizitätswerkes, die der „Pro metheus" wiedergibt. Danach kann mit einer Kilowattstunde — natürlich unter Zuhilfenahme der erforderlichen Einrich tungen — man etwa 5000 Messer oder 75 Paar Stiefel putzen, 9 Liter Wasser zum Koche« bringen oder 15 Schnitzel in 15 Minuten braten, ferner 3000 Zigarren anzünden, 4 Bügeleisen je eine Stunde erwärmen oder 3 Lichtbäder geben. Eine Kilowattstunde genügt aber auch, um eine Näh maschine oder einen Zimmerventilator 21 Stunden lang zu treiben, um 8 Sack Mehl zu Teig zu verarbeiten, um 5 Pferde zu scheren, um einen Speiseaufzug eine Woche lang und einen kleineren Personenaufzug- während 30 Fahrten durch 4 Stockwerke zu betreiben, um ein Jahr lang eine Brennschere täglich 3 Minuten lang zu erwärmen, um 250 Flaschen zu füllen und zu verkorken und 400—500 Liter Wasser 7—8 Meter hoch zu heben. . * * * — Glösa. Ein hiesiges Ehepaar wurde durch die Ge burt von Drillingen „erfreut", die jedoch nur sehr wenig Lebensfähigkeit zeigten. Es wurde daher schnell Nottaufe vorgenommen. Aus dem Wege zur Kirche starb das eine Kind und aus dem Nachhausewege wieder eins, so daß nur ein Kind lebend nach Hause gebracht wurde. —^Chemnitz. Dem als Vogelzüchter bekannten Gast wirt Stöffner in dec Leipziger Straße sind bei einem Brande in der vergangenen Nacht 100 Stück wertvolle Kanarienvögel verbrannt. — Dresden. Entgegen der Gepflogenheit anderer Jahre kommt Kaiser Wilhelm nicht zum Geburtstag des Königs am 25. Mai nach Dresden. — Meißen. Der Meißner Weinbau deckte iy den letzten Jahren nicht einmal die Selbstkosten mehr. Um den heimischen Weinbau vor dem gänzlichen Absterben zu be wahren und ihn zu neuem Leben zu erwecken, wird jetzt end lich mehr und mehr mit dem alten verwerflichen Brauche des Absrnkens gebrochen, und man ist allgemein dazu über- gegangen, neue Schnittreben aus besten Gütern des deutschen Weinbaues anzupflanzen, meistens den Riesling. ES ist da her gute Aussicht vorhanden, daß der Umgebung der Stadt Meißen der uralte interessante Charakter des Wemgedirges erhalten bleibt, und daß der Metßuer Weinbau sem« Wieder geburt erlebt. Man wird dann wieder einen echten Meißner trinken können, der dem Trinker schmeckt. — Leipzig. Der an der Wintergartenstraße in einem Hinterhause wohnhafte Dienstmann und Handelsmann Wilh. Nilius, welcher gestern sein 7 0. Lebensjahr vollendet hatte, kam gerade an diesem Tage auf traurige Weise um das Leben. Er suchte in der Nacht das Klosett aus und erlitt dabei wahr scheinlich einen Schwächeanfall, so daß er aus der Treppenflur die brennende Petroleumlampe fallen ließ, welche hierbei in Trümmer ging. Durch das auslaufende, sich entzündende Petroleum erlitt dann der hilflose alte Mann auSgedehn.te Brandwunden am ganzen Körper, denen er wenige Stunden nach seiner Einlieferung im Krankenhaus erlegen ist. — Olbernhau. Vollständig niedergebrannt ist hier das Wohn- und Gerbereigebäude der Witwe Roscher. Infolge des schnellen Umsichgreifens des Feuers konnte fast gar nichts gerettet werden. — Auuaberg. Eine zweite Apotheke ist mit dem heutigen Tage in unserer Stadt, und zwar an der Wolken steiner Straße, eröffnet worden. — Buchholz. Herr Stadtrat Hofmann aus Zittau wird am 1. Juni in Vertretung des beurlaubten Herrn KreiS- hauptmanns v. Burgsdorff durch Herrn Geheimen Regierungs rat Nitze als Bürgermeister unserer Sradt hier eingewiesen werden. — Ein Waldbrand hat gestern in Dörfel gewütet. Er ist von Arbeitern, die sich Kaffee kochen wollten, verur sacht worden. Aus Verzweiflung über das Mißgeschick hat einer der Arbeiter sich durch Erhängen das Leben genommen. — Ane. Auf der Straße in Auerhammer verunglückten drei Personen schwer. Der Briefträger Schmidt aus Chemnitz hatte auf dem Wagen seines Schwiegervaters mit seinem fünfjährigen Kinde und einem dreijährigen Kinde eines Schwagers Platz genommen. Auf einer steilen Straßen- strecke wurde das Pferd scheu und ging durch. Der Mann und die zwei Kinder wurden mit großer Wucht auf die Straße geschleudert. Das fünfjährige Kind hat hierbei mehr fache Knochenbrüche erlitten und ist, obwohl ihm ei« Bein amputiert worden war, gestorben. Schmidt trug außer sonstigen Wunden eine Zersplitterung des rechten «Schulterblattes davon. Das dreijährige Kind wurde weniger schwer verletzt. — Etbenstock. Ein schweres Radfahrer-Unglück ereignete sich am Mittwoch nachmittag auf der Chaussee von Eibenstock nach Wolfsgrün. Auf das Rad des Maschinen stickers Hill aus Zschorlau hatte sich die steile Straße herab noch dessen Freund, der Sticker Georgi, gestellt. An einer Wegebicgung versagte der Freilauf, und das Rad sauste mit aller Gewalt an einen Chausseebaum. H., dem der Schädel zertrümmert wurde, war sofort tot, G. erlitt schwere Verletzungen und liegt im Eibenstocker Krankenhaus hoff nungslos darnieder. — Netzschkau. Im Laufe dieser Tage erhalten zum ersten Male 400 Schulmädchen der Mittel- und Ober klassen Blumenstöcke zur Pflege im Hause. Es geschieht das in der bestimmten Hoffnung, dadurch nicht nur den Kindern eine Freude zu bereiten, sondern auch dazu beizu tragen, den häuslichen Sinn zu bilden und' die kleinen Pflegerinnen zu gemütvollem Verständnis des Pflanzenlebens und zu Ausdauer, Sorgfalt und treuer Pflichterfüllung zu erziehen. — Markneukirchen. Nicht geringes Kopfschütteln herrscht über die Art der Ausführung des Bahnbaues. Es wurde mitten in der Stadt auf einem Kreuzweg ein mehr als V, Meter hoher Bahndamm ausgeschüttet. Das will sich die Stadt natürlich nicht gefallen lassen, doch die Bau verwaltung weiß keinen Ausweg, da die kostspieligen Beton arbeiten zu hoch geraten sind und eine Aenderung nicht mehr möglich ist. Zunächst will es die Bauverwaltung mit der Höherlegung der Plattenfußwege und der Straßen ver suchen, doch schon protestieren die Hausbesitzer dagegen, weil ihre Häuser dann zu tief in die Erde kommen und damit entwertet werden. — Plaue«. In gemeinschaftlicher Sitzung des Rares und der Stadtverordneten wurde zum Polizeidirektor unserer Stadt Stadtrat Vetters mit 46 gegen 11 Stimmen ge wählt. Der seitherige Polizeidirektor, Stadtrat Schurig, wurde vor einiger Zeit zum Bürgermeister gewählt, Oemitcbter. * Etue LtebeStragSVie. Eine furchtbare Liebestragödie spielte sich in Ferrara ab. Der 26jährige Humbert Berga- moni, Sohn eines vermögenden Gutsbesitzers, lernte die aus Pari« in Ferrara eingetroffene 28jährige Jeanne Grijoux, eine sehr elegante Erscheinung, kenne« und verliebte sich in sie. D,e Pariserin erwiderte seine Neigung, und so lebten beide einige Monate zusammen. Bergamoni machte Schulden, und als diese sein Vater nicht mehr zu bezahlen drohte, ver setzte Grffoux allen ihren wertvollen Schmuck, den sie bei sich trug. Von dem Erlös des Schmuckes konnten sie wieder einige Zeit leben, und als nichts mehr da war, sagte die Schöne, sie müsse, um nicht dem Elend zu verfallen, ein Ver hältnis mit einem Major eingchen. Bergamoni, der alles tat, um dies zu vermeiden, fand nun eines Tages seine Ge liebte mit dem Major in einem Restaurant-Garten, rief sie zu sich in ein Zimmer, wo er nach einer scharfen Auseinander setzung die Geliebte durch einen Schuß niederstreckte. Als Polizei herbeieilte und Bergamoni verhaften wollte, wandte dieser die Waffe gegen sich selbst und entleibte sich. * Der Mana mit Pen »ter Ramen. In Breslau befindet sich ein Unbekanitter in Haft, der dort im Herbst v. I. unter dem Namen eines Dr. Samoliyski, Arzt aus Lissa, Heiratsschwindel getrieben und eine Dame um 1000, M, geschädigt hat. Anscheinend hat er seine Betrügereien auch später fortgesetzt and-scheint er ein Spezialist in derartigen Schwindeleien zu sE Ueber seine Person verweigech sr