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— „ ««WM» . ——»1 DkMt sm -ie KSmMe MsiiiptmmW Mft, S« MiMe SoikMiK m- -m Wlkil zu IrMMrg i. Zu Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag von T- G- Roßberg in Frankenberg i. Sa. Erscheint an jedem Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezugs- preis vierteljährlich 1 50 H, monatlich 50 H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monats 5 H, früherer Monate 10 <). Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen, sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Ankündigungen sind rechtzeitig aufzugeben, und zwar größere Inserate bis S Uhr vormittags, kleinere bis spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. hoch- b1. Telegramme r Tageblatt Frankenbergsachsen. Anzeigenpreis: Die s -gesp. Petitzeile oder deren Raum 15 H, bei' Lökäl- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 ä; ^Eingesandt" im Redaktionsteile 3b H. Für schwierigen und tabellarischen Va- Ausschlag, für Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Füt Nachweis und Offerten-Annahme werden 25 «) Extragebühr berechnet. Änseraten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen - Expeditio»«» Ul!!..... 'l"' Bekämpfung -es Nonnenfalters. Im laufenden Jahre ist wieder mit einem starken Auftreten des Nonnenfalters zu rechnen. An alle Waldbesitzer ergeht daher hiermit die Aufforderung, im Interesse der Er haltung ihrer Waldbestmlde die zur Bekämpfung des Schädlings nötigen Maßnahmen recht zeitig zu treffen. Gegenwärtig handelt es sich um die Vernichtung der sogenannten Spiegel, in denen die im April auskriechenden Ronnenräupchen etwa «—8 Tage lang an den Stämmen zusammensitze«. Die Vernichtung geschieht am zweckmäßigsten durch Zerdrücken der Spiegel mit Gras- oder Wergballen, die an entsprechend langen Stangen zu befestigen sind. Zur Beaufsichtigung der zu treffenden Maßnahmen und zur Erteilung von Ratschlägen an die Waldbesitzer sind gemäß § 4 des Gesetzes vom 17. Juli 1876, den Schutz der Wal dungen gegen schädliche Insekten betreffend, folgende Herren als forstkundige Sachverständige bestimmt worden: 1'Herr Oberförster Häber in Dittersbach, 2. Herr Oberförster Braune in Plaue, 3. Herr Forst'assessor Müller in Leubsdorf, 4. Herr Förster Sättler in ErdmannSdorf, 5. Herr Oberförster Hetzer in Zschopau, 6. Herr Forstassesfor Kaestner in Einsiedel. Jedem dieser Herren ist ein bestimmter Kreis von Gemeinden mit Waldbestand zugeteilt in der diplomatischen Laufbahn sozusagen großgeworden ist und zuletzt mit dem Titel Geheimer Legationsrat als Vor tragender Rat im Ministerium der Auswärtigen Angelegen heiten tätig war. * * Dresden. Staatsminister Graf Hohenthal wird sich Ende dieses Monats zum Kurgebrauch nach Bad Homburg begeben. Der künftige Minister des Innern, Graf Vitz thum von Eckstädt, weilte gestern zu einer Konferenz mit dem König in Dresden. Dresden. In den höheren sächsischen Staatsstellungen wird demnächst ein starker Wechsel eintrcten. Zunächst ist zu erwähnen, daß der sächsische stellvertretende BundesratSbevoll- mächtigte, Dr. Fischer in Berlin, bereits am 1. Juni in Ur laub geht und daß zu diesem Zeitpunkt fein Nachfolger, Ge heimer Regierungsrat Dr. Hallbauer, die Amtsgeschäste in Berlin übernimmt. Der der Abteilung für landwirtschaftliche Angelegenheiten im Ministerium des Innern angehörende Geh. ' Regierungsrat Münzner tritt in den Ruhestand, zu seinem ' Nachfolger ist Amtshauptmann Geh. Regierungsrat Dr. Uhle- mann in Großenhain ausersehen. Die Leitung der Großen- ; Hainer Amtshauptmannschaft soll dem Regierungsrate Dr. Streit im Ministerium des Innern übertragen werden. An Stelle des als sächsischer Gesandter nach Berlin gehenden Amtshauptmanns Geh. Rats Freiherrn v. Salza und Lich- tenau ist der gegenwärtige Amtshauptmann von Borna, Dr. v. Hübel, zum Leiter der Amtshauptmannschaft Dresden- Nrustadt auSersehen. Schließlich steht die Ernennung des Amtshauptmanns von Dresden-Altstadt, Dr. Krug von Nidda, zum Vortragenden Rate im Ministerium des Innern bevor. IMktenveclml In Zaclmn. Graf Hohenthal hat wegen seiner Krankheit den König um Enthebung von dem Amte des Ministers des Innern und der Auswärtigen Angelegenheiten gebeten und der König hat unter den gegebenen Umständen mit den: Ausdruck des lebhaften Bedauerns das Abschiedsgesuch für den 1. Juli dieses Jahres genehmigt. Als die Ernennung Graf Hohenthals bekannt wurde, da glaubte mun bereits die Morgenröte einer neuen Zeit für Sachsen am Horizont auftauchen zu sehen. Man erblickte in dem „kommenden Mann" einen liberal gerichteten Minister und erwartete von ihm, daß er die den Vorgänger stützende und treibende Landtags-Mehrheit, die schon zahlenmäßig den freien Willen eines Ministers fesseln und s> ine Initiative aufs stärkste cinschränken mußte, nach Möglichkeit beseitigen werde. Vielleicht ist Graf Hohenthal mit diesen Absichten ins neue Amt eingetreten und hat dabei bei einzelnen Rat gebern auch die erwünschte Unterstützung gefunden. Die Zeit lehrte jedoch, daß ihm die genaue Kenntnis der intimeren sächsischen politischen Verhältnisse durch den langen Aufent halt in Berlin abhanden gekommen war, daß er die Macht und den Einfluß der Führer der Landtagsmehrheit durchaus unterschätzt hatte. Es kam, so schreiben die „Leipz. N. N." zu dem „Husarenritt" des jetzigen weimarischen Kammerherrn und Regierungsrats v. Nostiz-Wallwitz, der als dessen Opfer auf der Strecke blieb; es kam zu einem in der Oeffentlichkeit viel erörterten häuslichen Streit zwischen dem Grafen Hohen- thal und dem Vorsitzenden Minister v. Rüger, es kam zu der Androhung der Landtagsauflösung und zu manchen anderen Dingen. Und dann war der Minister mürbe geworden. Als Nachfolger des Grafen Hohenthal ist der gegen wärtige sächsische Gesandte am Berliner Hofe, Graf Christoph Johann Friedrich Vitzthum von Eck städt, auSersehen. In politischer Hinsicht gleicht er einem unbeschriebenen Blatte, wenn wir auch wissen, daß er der konservativen Richtung angehört. Er hat zwar als Staats beamter sich die Erledigung der jeweiligen Amtspflichten nach besten Kräften angelegen sein lassen, doch trat er bisher nicht in dem Maße an die Oeffentlichkeit, daß nun ohne weitere- klar ersichtlich wäre, was von ihm zu erwarten und was zu erhoffen ist. Graf Vitzthum kommt verhältnismäßig recht jung auf den Ministersessel, da er erst im Oktober d. I. sein 46. Lebensjahr vollendet. Er bestand im Jahre 1887 sein Referendar-Examen, war dann beim Amtsgericht, beim Rechts anwalt und beim Landgericht tätig und trat im Jahre 1890 als Legationssckretär in das Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten ein. In den folgenden Jahren kam er zur Berliner Gesandtschaft, wurde 1894 in das Ministerium des Auswärtigen zurückberusen und 1896 zum Bezirksassessor bei der Amtshauptmannschast Dresden-A., 1897 zum Regierungs assessor dort und 1900 zum Regierungsrat bei der Kreis- hauptmannschaft Chemnitz ernannt. Im Jahre 1901 erhielt Graf Vitzthum die Leitung der Annaberger Anushauptmann schaft übertragen, um dann im Jahre 1906 als sächsischer Gesandter in Berlin Nachfolger des Grafen Hohenthal zu werden. Der zukünftige Minister, der ein Stiefbruder des Präsidenten der Ersten Ständekammer, Oberstmarschalls Grafen Vitzthum v. Eckstädt und ein Schwager des Grafen Hohen thal >st, vermählte sich mit der Gräfin Elisabeth von Harrach, die ihm zwei Töchter und zwei Söhne schenkte. Die Leitung der sächsischen Gesandtschaft in Ber lin übernimmt am 1. Juli der Amtshauptmann von Dres den-Neustadt, Freiherr von Salza und Lichtenau, der 2i» fleiedNinanrrekon». Unter der Uebrrschrift „Zur Abwehr ein Schlußwort" bringt die „Konservative Korrespondenz" für das Königreich Sachsen eine Erklärung, der wir folgendes ent nehmen : Nur zur Verteidiguna gegen Angriffe hat der weitere Vor stand des Konservativen Landesvereins die Dre-dner Resolution angenommen. Die Resolution war scharf gehalten, weil die An griffe direkt beleidigend für die konservative Partei waren. W r halten es im allgemeinen Interesse nicht für nützlich, diese Polemik fortzuspinnen, und stellen deshalb auf die Erwiderung der „Säch sischen Nationalliberalen Korrespondent" nur folgendes fest: 1. Es ist unrichtig, daß die konservative Fraktion des Reichstages im Unterschied von der nationalliberalen es abgelehnt habe, hundert Millionen durch sog. B-sitzsteuern aufzubringen. Wir wiederholen nur die Worte, die im Namen der konservativen Fraktion erst am 30., März Freth. v. Richthofen sprach, und die lauteten: „Es be steht aber ebenso eine weitgehende Meinung dahin, daß Steuern auf den Besitz unter allen Umständen zustande kommen müssen, und durch die Zustimmung zu jenem Kompromiß, durch unser ganzes Verhalten haben wir deutlich gezeigt, daß wir allewege bereit sind, im Sinne des Grundgedankens der Regierung hundert Millionen der Steuern auf den Besitz aufzubüngen. 2. Die nationalltberale Fraktion ist nicht „im Laufe der Verhandlungen von der Nachlaßstruer abaeganaen", sonder« hat sie von Anfang an, teilweise unter den schärfsten Ausdrücken abgelehnt. Auch hatten schon im November und Dezember 1907 die nationallibe ralen Führer Bassermann und Paasche auf einstimmigen Beschluß ihrer Fraktion an Stelle einer Erbschaftssteuer eine RetchSver- mögenssteuer empfohlen. Es war also, wenn wir unS der Worte der „Nationalliberalen Korrespondenz" bedienen sollen, ein „Um- fall", als die nationalltberale Fraktion diesen Standpunkt aufgab und jenes Kompromiß vorschlug, und es war ein zweiter „Umfall", als sie sich unter Verlassuna deS Kompromisses am 30. März im Reichstag für eine Erbanfallsteuer erklärte- Wir selbst erheben aber einen solchen Borwurf nicht und sprachen soeben nur im Sinne jener Korrespondenz. 3. Die sächsischen Konservativen haben schon in der Sitzung des wetteren Vorstands vom vorigen Sep tember für den damals nur möglichen Fall, der aber jetzt ein worden. Ihren Anordnungen zur Bekämpfung der Nonne ist von allen Waldbesitzrrn un gesäumt Folge zu leisten. Die Unterlassung der zur Vertilgung des Schädlings erforderlichen Maßnahmen be ziehentlich die Nichtbefolgung der von den obengenannten Sachverständigen getroffenen An ordnungen wird mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Haft bis zu 14 Tagen geahndet. Auch werden die notwendigen Arbeiten bei Unterlassung auf Kosten der Säumigen auSgrführt Werder.. Flöha, am 6. April >1909. Die Königliche Amtshauptmannschast. getreten ist, die jetzige Stellungnahme in ihrem allgemeinen VMfld- zug in Aussicht genömmen. Auch war der Entwurf zu unserer Resolution, betreffend die ReichSfiNanzreform, schon etwa eine Woche fertiggestellt, bevor Herr Bassermann am SO- Mär» im Reichstag die Schwenkung der Nationalliberalen lür eine Srb- ansallsteuer, übrigens namens der überwiegenden Mehrheit seiner Fraktion, bekanntgab, und bevor am 1. April der Ausruf de» Nationalliberalen LandeSvereinS erschien. Ebenso war die Stim mung der sächsischen Konservativen schon vor dem 30. Mir» ge nügend bekannt. Die „Nationall,bero/>Korrespondenz" i«tdabyc, wenn sie meint, unsere Haltung IM durch jene liberalen Ent schließungen mit beeinflußt Worden. Die iteuen liberalen Angriffe fallen also gleichfalls in sich zusammen, und wir stellen nur noch mals fest, daß wir diese bedauerliche Polemik nicht tegonnrn, sondern unS nur verteidigt haben- Damit hoffen wir schließen zu können. Mälgung äe; japanttcd-evglttcden üimänttret? Eine überraschende Meldung geht der „Wiener Allg. Ztg." aus London zu. AuS Tokio sind dort zuverlässige Nach richten eingetroffen, denen zufolge sich die japanische Re gierung ernstlich mit der Absicht trägt, das Bündnis mit England zu kündigen. Das japanisch-englische Bündnis wurde im Jahre 1905 auf zehn Jahre abgeschlossen, kann aber im Verlaufe dieser Zeit immer mit einjähriger Frist gekündigt werden. Die maßgebenden japanischen Staats- männer haben in Tokio auch fremden Diplomaten gegenüber vertrauliche Mitteilungen gemacht, auS denen hervorgeht, daß die japanische Regierung mit der baldigen Auflösung des ja- panisch-englischen Bündnisses rechnet. Als Grund für hie In einer Ende März in Dresden abgehaltenen Besprechung von Vertretern aller Stände und Parteien auS dem K - n i tz- reich Sachsen ist einstimmig beschlossen Word«», an die deutsche ReichSregierung und den Deutschen Reichstag eine Kundgebung zu senden, um zum Ausdruck zu bringen, daß die Weltesten Kreise des deutschen Volke» eine baldige Er ledigung der Reichsfinanzrrform für eine nationale Notwenbitz- keit erachten und sie den dazu von allen Bundesstaaten al» gangbarsten hingestelltrn Weg des AuSbaue» der Erbschafts steuer al» beste Möglichkeit ansehen. Der Aufruf hat folgen den Wortlaut: „DaS Deutsche Reich steht vor schweren Entscheidungen. Seine Einnahmen langen nicht zu, die Ausgaben zu decken. All gemein ist die finanzielle Notlage deS Reiches anerkannt. Dtmel zur Abhilfe müssen geschaffen werden. Die Zeit drängt. Die europäische Lage, jetzt beruhigt, kann sich späterhin in eine kriege rische umwandeln. In der Stunde der Gefahr muß das Reich wie militärisch so auch wirtschaftlich gefestigt dastehen. Die Vor schläge der ReichSregierung, wie die Berhanvlungen deS Reichs tage» haben bislang zu keiner Einigung geführt. Im Gegenteil, die finanzielle Selbständigkeit der Bundesstaaten ist bedroht. Sächsische Männer aus allen Schichte» der Bevölkerung wie dr» Berufe» haben sich deshalb in dieser schweren Stunde dahin ge einigt, zu fordern, daß die Reich»finanzreform unter möglichster Beschleunigung zu Ende geführt wird. Sie fordern neben aus reichenden Steuern auf entbehrliche Genußmittel namentlich einen Ausbau der Erbschaftssteuer. Sie ersuchen die Vertreter deS deutschen Volkes, in dieser Hinsicht zu wirken. Ebenso wie an gesehene Persönlichkeiten, die diesen Aufruf mitcrlassen, ihre Be denken gegen den Ausbau der Erbschaftssteuer im Interesse des NeichsgedeihenS fallen gelassen haben, so erwarten sie dies auch von dec Mehrheit der deutschen Volksvertretung. Sie versichern, daß in Sachsen daS Volk an den Worten festhält, die einst Dr. Martin Luther, als daü Reich angegriffen wurde, ausgesprochen hat: „Daß ich gerne wollt mit sehn — mit meinem armen Pfennige neben andern, die cs williglich geben, — denn der Unwillige ist sonst genug." Wir stehen heute.in schwerer Zeit aus demselben Standpunkt und erwarten, daß die Vertreter des deutschen Volkes diesem Rechnung tragen." DtenSt«»-, -e« 20. 1900, findet von nachmittags ^3 Uhr all ü«, im hiesigen Verhandlungssaale statt. Die Tagesordnung hängt an hiesiger Kanzleistelle^zur, Einsichtnahme aus. Flöha, am 5. April 1909. Die Königliche Amtshauptmannschast. Freitag und Sonnabend, den 23. «nd 24. April werden die Geschäftsräume der unterzeichneten Königlichen AmtShauptmannschäft gereinigt und können deshalb an diesen Tagen nur besonders dringliche Sachen erledigt^werdrn. Flöha, am 5. April 1909. '