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DoimerSMg, >«N 1ö AM 77 Frankenberger Tageblatt t, . 68. Jahrgang Anzeiger Vegründet 1842. lvril: ieher. 912 137 112 213 kee ernannte Marschall Edhem Pascha unter dem Jubel der Trup^ wurde mit stürmischen Hochrufen begrüßt. ES heißt darin, urob lldr Bors uock snsn oos- ittsx reiche europäische Familien flüchten mit der Eisen bahn oder mit Dampfern. Niemand weiß, was die nächsten Stunden bringen werden. Man befürchtet auch griechische und armenische Unruhen. */* Konstantinopel. Soeben ist der zum Lriegsminister w oäs xrstis. rrA 8. il u Br. kx netto u. Br. !r Matt, a hiesig, bez. und 11» Br. -172 lOOO lex 1V2 uptet. — rikan — > bez. 200 1000 kA uchcn per ?z. u. Br. tto ohne tet. 0. April. 0 April. 0 April. 0. April. L Erleichterung der Steuer-Zahlung durch Renten-Eintragung muß auch dem städtischen Grundbesitz gewährt werden. Die aus das Gewerbe drückenden Steuervorlagen, wie die Inseraten-, Gas- und EleltrizitätS-Steuer müssen endgültig aufgegeben werden. Mlllllir-ilnruben I» fisnriantlnopel. Konstantinopel steht, wie in voriger Nummer schon ge meldet, seit gestern in Revolution. Zwei im Kriegsministerium kasernierte Bataillone rückten mit ihren Offizieren an der Spitze beim Morgengrauen nach der Sofienmoschee, von wo sie das Parlament umzingelten. Sie fordern die Absetzung des Großwesirs, des Präsidenten der Kammer und des Kriegsministers. Eine weitere Meldung besagt: Die Vorgänge haben sich folgendermaßen abgespielt: Am Morgen zogen die zwei im Sereaskierat stationierten Bataillone über die Straße Divan- jolu nach der Sofienmoschee und dem Parlamentsgebäude. An ihrer Spitze waren nur wenige Offiziere zu sehen, die übrigen waren in den Kasernen verhaftet worden. Die aus Salonikier Jägern bestehende Parlamentswache wurde vor dem Parlament abgerufen und ihre Offiziere ge fesselt. Ebenso wurde mit der Wache vor der Pforte ver fahren. Bald darauf schlossen sich den meuternden Bataillonen Menschenmassen an, die in einer Zahl von mehr als 100000 den Htppodromplatz und die Zugänge zum Parla ment besetzt halten. Die neue Brücke ist für den Verkehr gespent, die alte Brücke wird für das Militär freigehalten. Die Truppen und das Volk verlangen die Wiederherstellung dcS Scheriadrechts, die Absetzung des Großwesirs und des Knegsministers, sowie Beseitigung des Kammerpräsidenten Achmed Riza. Später stießen 6000 Sofias zu der Menschen menge. Sw besetzten die Moschee Mohammeds Faty und erklärten, dort die Wiederherstellung des Scheriadrechtes ab warten zu wollen. Die telegraphischen Verbindungen mnerhalb der Stadt und der Umgebung wurden von den Auf- — .... —- . . .. . - — ständischen unterbrochen. Einige dem Komitee angehörige Offiziere sollen getötet worden sein. Gegen Uhr zogen 22 Geschütze von Pera nach Konstantinopel. Die Haltung der Artillerie, wird voraussichtlich für Vie Bewegung von entscheidender Bedeutung sein. Es verlautet Mit Be stimmtheit, -daß die Bewegung von dem erst vor wenigen Wochen gebildeten Komitee Jttihati Mdhamtned (Islamitische Einheit) ausgehe. Wie es scheint, hat ein Teil der bisher dem Komitee für Einheit und Fortschritt treuen Saloüikier Jägern mit den Meuterern gemeinsame Sache gemacht. Die Minister sind auf der Pforte versammelt und wollen, in Un gewißheit der Stärke der Bewegung, zunächst mit ihren Führern gütlich verhandeln. Als sich der Scheich ul Jsläm uw 11 Uhr nach dem Parlament begab, erwiese» ihm die meuternden Truppen militärische Ehren. ' Wie das Rrutersche Bureau aus Konstantinopel meldet, hat dasKabinett seine Entlassung gegeben, welche vom Sultan angenommen wurde. Es heißt, daß Kiamil Pascha mit der Bildung eines neuen Kabinett- beauftragt sei. b. Nach einer Meldung der Limes" aus Konstantinopel sind dort Truppen, die dem jungtürkischen 4 Uhe ältlichen zu er- » » t 4 Uhr SV -6- Vee verwund. * Lächelnden Antlitzes haben Fürst Bülow und sein italienischer Kollege Tittoni einander zu Ostern begrüßt und an reich besetzter Tafel sich fröhlich zugetrunken. Dem italie nischen Staatsmann war der Feiertags-Urlaub knapp bemessen, er ist sofort nach Rom heimgereist; der deutsche Reichskanzler gönnt sich noch einige Tage der Erholung in Oberitalien, begrüßte das Kaiserpaar auf dessen Durchreise nach Korfu in Venedig und kommt darnach erst zu den Reichstagsarbeiten nach Berlin zurück. Die beiden Minister sind von ihren Be sprechungen recht befriedigt, und keiner von beiden hat die Sorgen erkennen lassen, die ihn bedrängen. Fürst Bülow weiß, daß es noch manchen Tag kosten wird, bis die Finanz reform unter Dach und Fach ist, Herr Tittoni denkt an die Quengeleien, die ihn in der römischen Volksvertretung wegen der allgemeinen auswärtigen Politik Italiens erwarte». Denn wenn auch die Beziehungen zwischen Italien und Deutschland gute sind, was Italien und Oesterreich-Ungarn angeht, so steht immer noch nicht alles so, wie es sein sollte. Indessen — trotz allem kann es jetzt wohl als feststehend angesehen werden, daß der Dreibund bei seinem in Jahresfrist etwa bevorstehenden Ablauf verlängert werden wird. Der Dreibund wird verlängert werden. Wenn auch die italienifchen Radikalen und Republikaner behaupten, das Land habe nichts von der Zugehörigkeit zum großen Dreibund, fo ist das doch unzutreffend. Italien hat gewaltigen finanziellen Nutzen von dem Bündnis, ohne welches es eine ganz andere und viel stärkere Steitmacht zu Lande und zu Wasser unter halten müßte, wie heute. Gerade die jetzige Zeit bietet hierfür einen schlagenden Beleg: Oesterreich-Ungarn will bekanntcr- , maßen mit dem Bau von Schlachtschiffen allerersten Ranges - beginnen und Italien müßte sofort auf diesem Gebiet mit Oesterreich-Ungarn gleichen Schritt zu halten suchen, wenn es eben nicht mehr ein Bundesverhältnis zur habsburgischen Monarchie hätte. Diese Tatsache erspart ihm viele Sorgen, denn was die heißblütigen italienischen Politiker leichthin zu erledigen denken, darüber haben ernste Staatsmänner eine ganz andere Auffassung. Von diesem Gesichtspunkt aus ist die Dreibund-Verlängerung die einzig richtige praktische Po litik für die Regierung in Rom. Ist der Dreibund aber wirklich so ganz der alte? Von den gelegentlichen Extratouren der italienischen Politik wollen wir ganz absehen, aber der Ministerpräsident Giolitti gestattet aus innerpolitischen Gründen den radikalen Schreiern eine lautere Kritik innerer österreichischer Verhältnisse, wie für das Bundesverhältnis eigentlich gut ist. Und dann kommt die nun schon seit Jahren schwebende Angelegenheit der Begegnung !-des Königs von Italien mit dem Kaiser von Oesterreich in Betracht; der König Viktor Emanuel soll zuerst nach Wien ' kommen, die römische Regierung ist auch damit zufrieden, daß an Stelle des hochbetagten Kaisers dessen ältester Neffe, der Thronfolger Franz Ferdinand, den Besuch erwidert, aber dieser Gegenbesuch soll in Rom stattfinden. Davon geht man in Italien nicht ab, und hierauf will man in Wien aus Rücksicht auf den Papst nicht eingehrn. Schon zahlreiche ^Erörterungen haben über diesen Punkt stattgefunden, aber -alle ohne Erfolg. Italien und Oesterreich-Ungarn sind ver bündet, worden verbündet bleiben, aber die herrschende Auf fassung gestattet keine Aussprache zwischen den Monarchen und ihren Ministern. '/Lächelnden Antlitzes haben sich Fürst Bülow und Herr .Tstwni begrüßt, sie haben dem Schatten, der sich über dem Dreibund ausbreitet, keinen Raum gegönnt. Und der Drei- . bund wird, wie gesagt, bestehen bleiben, aber gut wäre es in der Tat, wenn dieser Schatten schwände. * * Kd. Wie«. 14. April. Ueber die Begegnung des Fürsten Bülow mit dem italienischen Minister des Aeußeren, Tittoni, in Venedig sickert nur wenig Positives durch. Von zuver- , „lässiger Seite verlautet, Tittoni habe den Fürsten Bülow von seinem bestimmten Einschluß, zurückzutreten, verstän digt, da die Kammerwahlen der Linken eine bedeutende Ver stärkung gebracht und er einer dem Parlament genehmeren der Sultan habe die Demission des Kabinetts angenommen. Ein neues Kabinett werde gebildet und Maßregeln zur Er haltung der Ruhe und Wohlfahrt des Landes seren getroffen. Das Scheriagesetz solle künftig respektiert werden. Den Trup pen wird Straflosigkeit zugesichert, sie werden zur Rückkehr in die Kasernen und die Bevölkerung zur Rückkehr an die Arbeit aufgesordert. */* Konstantinopel. Der Justizminister soll er- niordet, der Marinrminister verwundet, der KricgSminister gefangen genommen sein. Die Zahl der Getöteten wird auf 17, die der Verwundeten auf 30 angegeben. Die Auf ständischen sperren die Straßen zum Parlamentsplatze ab, errichteten Barrikaden und trasen Vorbereitungen, um die Nacht dort znzubringen. fisttu. Als die Nachricht von dem Ankauf der einst der ermor deten Kaiserin Elisabeth von Oesterreich gehörigen Schlosses Achilleion auf der griechischen Insel Korfu die Runde durch Europa machte, vermuteten viele Leute, die Insel werde nun bald ein Schauplatz für die Spekulanten-Tätigkcit werden, die alles aufbieten würde, um die bisherige Stille zu ver scheuchen und den Boden sür sich in Gold umznwandeln. Man sprach auch von einer Spielbank-Gesellschaft, aber deren Mitglieder sitzen unter einer Betrugs- und Schwindel-Anklage hinter Schloß und Riegel. Und so ist Stadt und Insel Korfu im wesentlichen kaum verändert gegenüber den früheren Zetten. Fremde kommen wohl nach der Jnfel, schauen sich das Kaiserschloß und die Stadt an, aber dann gehen sie auch wieder. Eine Amüsementsstadt ist hier nicht zu finden, schläfrig und still ist cs des Abends schon zeitig in allen Straßen und Gassen, und das bezaubernde Schloß Achilleion läßt keine Fremden zu sür einen Dauer-Aufenthalt. Dem deutschen Kaiser, der jetzt zum zweiten Male seinen südlichen Besitz aufsucht, hat das Schloß Achilleion bereits eine ganz erhebliche Summ« sür Ausbauten und Verschö nerungen gekostet. Eine ganze Reihe von Jahren war sehr wenig sür die Unterhaltung geschehen und der Bau war nie Dih>htherie-Ser«m mit den Kontrollnummern F bis 932 (geschrieben: neunhundertundzwölf bis neunhundertzweiunddrelßrg) aus ,den Höchster Farbwerken, , , , bis 158 (geschrieben: einhundertsiebenunddreißig bis einhundertachtundfünfzig) aus der Merckschen Fabrik in Darmstadt, bis 114 (geschrieben: einhundertzwölf bi- einhundertvierzehn) aus dem Serumlabora torium „Ruete-Enoch" in Hamburg und — (geschrieben: zweihundert» nddreizehn) aus der Fabrik vorm. E. Schering in Berlin ist, soweit nicht bereits früher wegen Abschwächung usw. eingezogen, wegen Ablaufs der staatlichen Gewährdauer zur Einziehung bestimmt worden. Dresden, den 10. April 1909. > Ministerium be» Inner«. Die Deutsche Mittelstands-Vereinigung hielt am Oster- Dienstag in Berlin Versammlungen ab, in denen eine Reso- lution zu gunsten der Reichsfinanzreform mit Erbamfall- Steuer angenommen wurde. — Da alle der Mittelstands vereinigung angehörigen oder ihr nahestehenden Interessenten- Gruppen aus dem ganzen deutschen Reiche eingeladen waren, so mußte man auf eine ganz gewaltige Beteiligung rechnen und hatte drei gleichzeitig tagende Versammlungen geplant. Der Besuch war tatsächlich jedoch hinter den Erwartungen zurückgeblieben, sodaß man sich mit zwei Versammlungslokalen begnügen konnte. In dem einen sprach vor etwa 3000 An wesenden der frühere preußische Handelsminister v. Berlepsch, , in der andern der sächsische Kammerherr v. Nostitz aus ' Persönlichkeit Platz machen will- Tittoni soll übrigens dem Fürsten Bülow die Versicherung gegeben haben, Italien werde im Dreibunde verbleiben, wenn sime Beziehungen zu den Westmächten auch eine besondere Berücksichtigung ver langen. Vie MinelmndMlelniMg rur fielcbttlnanrrttorm. AMU für die MM AmtchuMmM M dm Mlnl zu k . - « i. Sa. — Druck und Verlag von L B, Roßberg in Frankerberg 4 Sa» " Verantwort«».-Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg OiÄst.nsll Uhr mittags des jeweiligenAusgabetages. »ü-«Nahm-v7« «nz-ig-n °n bestimmter Stelle Garantie nicht übernommen werden. 51. Telegramme: Tageblatt Arankenbergsachsen. «rschetnt an jedem Wochentag abends für den folgenden Tag. Bezugs- preis vierteljährlich 1 50 H, monatlich 50 H. Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monats 5 H, früherer Monate 10 H. Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen.. sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslande Versand wöchentlich unter Kreuzband. Gcncralvcrsammlum der^Ottskankenkasse Auerswalde Donnerstag, 22. April, abend- 8^Uhr im Gasthof.zvm „Erdgericht". Tagesordnung: 1. Ablegung des Jahresrechnung 1908. 2. Bericht der Rechnung-- Prüfer. ,3. Versicherungspflicht der Hauskinder. 4. Verschiedenes. Um zahlreiches Erscheinen wird gebeten. ' " > . ' . Auerswcilde, 14. April 1909.' Der Vorstand: Max Böttger. «K llhr an, rtwnrst hstr. 18 emge, Abonnements auf -ns Tageblatt auf den Monat nehmen'Iunsere Tageblattassträger und- unsere bekannten Aus' gabestellen in Stadt und Land, iowiezalle Poftanstalte« noch entgegen. ««r-ig-NPr-i^r Di. S-gesp. Petitzeile oder deren Raum 15 H, bei Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeil. 40 „Eingesandt" i« Redaktionsteile 45 Z. Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, für Wiederholtmasabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Füs Nachweis und Offerten-Annähme Wnden 25 H Extragebühr berechn«. Jnserateu.«nnah«e auch durch alle deutfchtn «nnontert-Expedttio«». öhler brot mann. I, I80 keine, Ware, Preisen MMe, ireslien. »tamt. NIVllW Miss- «ttileood, -.itt. »..6 . N«iobs- »r. molotor. WM „ , Komitee ergeben sind, aus Adriauopel eingetrvffett. Alls der Pirna. Nach den Hauptvorträgen und längerer Diskussion Richtung von Stambul, besonders aus der Gegend des KriegS- gelangte dann in beiden Versammlungen eine gleichlautende Ministeriums, wird andauernd Gewehrfeuer hörbar. 'Zahl- Resolution zur Annahme. In dieser heißt es: Die von der deutschen Mittelstands-Vereinigung und der Mittelstands-Vereinigung im Königreich Sachsen in Verbindung mit zahlreichen wirtschaftlichen Organisationen Deutschlands zu einem deutschen Mittelstands-Tage einberufenen Vertreter mittel ständischer Berufsvereine, wirtschaftlicher Verbände und Innungen erblicken in der Verschleppung der Reichsfinanz - Reform eine Herabsetzung unseres Ansehens im AuSlande und eine schwere prn vom Aildiz nach Stambul gefahren. Die Truppen Schädigung unseres wirtschaftlichen Lebens, das unter der Un- steinen viMa besriediat ru sein Die Rorlesuna eine- Tirade sicherheit über die zu erwartenden Steuern empfindlich zu leiden ^^men völlig oesneolgl zu ,em. ^e Vorlesung emes^raoe hat. Die Versammelten protestieren gegen eine ungerechte Ver- durch den ersten Sekretär des Sultans vor dem Parlament teilung der Steuern und verlangen neben den Verbrauchs-Steuern wurde mit stürmischen Hochrufen begrüßt. ES heißt darin, eine Besitz-Steuer. Diese darf nicht auf di« Einzelstaaten ab gewälzt werden, sondern muß in einer stark progressiven Erban- fall-Steuer bestehen. Kleinere Erbansälle müssen steuerfrei bleiben. Kinder und Ehegatten müssen milder behandelt werden als ent ferntere Verwandte. Die dem ländlichen Grundbesitz zugedacyte