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1WS 68. )ahrgang° Anzeiger vegründel 1842. ^S!-Ü!^!LZLLM Frankenberger Tageblatt MM sk die ZSchW MliMtmmW M des DWe MM M M WM zu IrMMrz i. K » » «r„nk«nbera i. Sa. — Druck und Verlag von C. «. Roßberg In Frankerderg t. Sa. «erantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Franrenoerg » Erscheint an jedem Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezug». preis vierteljährlich 1 SO H, monatlich SO Z. Trägerlohn extra. — Einzelnummern lausenden Monats b ». früherer Monate 10 ». ve«llUÜ-e« werden in unserer Keschäftchekk, von den Böten nird «Nsgabe. . nimi stellen sowie von allen Postc.nstalt«n Deutschlands uüd Oesterreichs '«an «ine Taranr^ ^geblatt Frankenbergsachsen- Jnser« angenommen. Nach dem Ausland« Versand wöchentlich unter Kreuzband. »^-u»^,a««aen Nnd rechtzeitig aufzugeben, und zwar AnzeigeupretS: Die «.gesp. PetitzeNe oder deren Räum IS H bei Losal- Eät. bis vormlltags, kleinere bis Anzeigen 12 ö: im amtlichen Lei! pro Zelle 40 „Eingesandt- ick , ^E»,ns 11 Ubr mittags des jeweiligenAusgabetages. Redaktionsteile AS Für schwirWtn uüd tabellarischen Satz «Usschla«, an bestimmterWttSt für WiedekyolunösabdtUck EtmAßlgnng nach feststehendem TüH FÜ ^<^!we Garantie M üben.ommen werden. NachweisHd Me^ 25 .) Extragebühr berechnet, kann «ln^ n .Mgeblatt Frankenbergsachsen- Jnsera6itM»uäHme auch dütch allö'dentschln AnnonteN-Elpeditiouen- WevschuLe. Königliches Amtsgericht. nachmittags von V»b 4 lthr im Saale des Webermeisterhause» statt, zu deren Besuch alle Freunde-der Schule, Lehr- Md Jnnungsmrister hierdurch freundlichst em. Mr Oem MnenMsel. So lange Oesterreich die Geduld nicht verliert, dürfen auch die nur mittelbar beteiligten Zuschauer des ewigen Hin- und Herziehens der an sich so einfachen Balkänftage nicht müde werden. Lange kann dieser Zustand deS Hangens und Ban gens ja auch in keinem Falle m^hr anhältÜn. Die Wahr scheinlichkeit spricht dafür, daß bis zum Ausgange dieses Monats an Stelle der unfruchtbaren Diplontatenkünste der Kanonendonner treten wird. Aber so lange der Wülfel nicht gefallen ist, soll man auch die Hoffnung nicht aufgeben; noch haben ja die Diplomaten Frankreichs, England» und auch Rußlands den Mut zu immer neuen Vermittlungsvorschlägen nicht verloren. Kommt es zu einem Kriege, so hat sich Eu ropa dafür bei Rußland zu bedimken. Die neuesten Depeschen lauten: Wie«. Gestern traf hier die Nachricht ein, Rußland sei entschlossen, sich den Großmächten anzüschließen, die die Annexion Bosniens und der Herzegowina als eine vollzogene Tatsache erklären wollen und Serbien den-Rat schlag erteilen, auf seine Forderungen zu verztch'ken Md ab zurüsten. Dieser Entschluß hat eine neue Situation geschaffen, die die Ueberreichung der österreichischen Nbte in Belgrad hinausschiebt. Belgrad. Die Erklärung de« Kabinettchefs Noivako- witsch, Serbien könne mit vollem Vertrauen aui die Machte von einer Mobilisierung seiner Truppen Abstand nehmen, wurde von der Skupschtina sehr kühl ausgenommen. der kttolg Ser engllrcbe» Mpolssforredintg. Die Rückkehr Shackletons von seiner Südpolarfahrt ist ein wisstnschaftliches Ereignis von ungewöhnlicher Be deutung. Der südlichste Punkt, den Leutnant Shackleton erreichte, ist 111 Meilen vom Südpol entfernt. .Shackleton bestimmte den südlichen Magnetpol auf 72 Grad 25 Minuten südlicher Breite und 154 Grad östlicher Länge von Greenwich. Der wichtigste Teil der Reise bestand in einer 126 Tage währenden Schlittenfahrt, auf der 1780 Meilen zurückgelegt wurden, bis man bei 88 Grad 23 Minuten südlicher Breite und 162 Grad östlicher Länge umkehrte. An diesem Punkte erstreckte sich das Land nach Süden in einer weiten Schneefläche, in einer Höhe von 9000 Fuß, ohne daß Berge zu sehen waren. Ein anderer, abgesonderter Teil des Unternehmens bestimmte den magnetischen Südpol. Die gemachten geologischen Ent deckungen werfen ein bedeutsames Licht auf die Geschichte des antarktischen Festlandes. Auch der Bestand von Kohlenlagern wer mit der" Zeit fortschreitenwill, der muß auch im Sommer feine Zeitung lesen. Zumal in diesem Jahre, wo wichtige Fragen der Entscheidung harren: Sächsische Landtags-Vahlen, Mch^flNanzrefoiMi, Vrientkrifis und'viele andere. Line Zeitung, die über alle Vorgänge auf politischem Gebiet in leicht über- sichtlicher objektiver weise berichtet, ist das Frankenberger Tageblatt Amtsblatt für die Königl. Amtshauptmannschaft Floha, das Kgl. Amtsgericht nnd den Stadtrat zu'Ftanfenberg. In gleicher Heise wie die Politik, werden auch die lokalen und sächsischen Ereignisse, dis bemerkenswertesten Vorgänge auf dem'Gebiet der Knüst uüd Wissenschaft, des Händels und der Industrie, des Sports, der Rechiss- pfidge, im Naturleben, sowie der unterhaltende Teil gepflegt. Durch seinen gediegenen Inhalt ist das Frankenberger Tageblatt «in Familienblatt im besten Sinne des Worts, das in keinem Hanse fehlen sollte. Der Preis beträgt ausschließlich des Trägerlohns monatliches« Pfg-, vierteljährlich l,so Mk. ersuchet» wir, die Bestellungen aüf da» mit 1. April beginnende 2. Quartal unsere» Blattes bei de« züstikudtsk« Postanstalten rechtzeitig erneuern zu todlle«. ... Im hiesigen Güterrechtsreglster ^eüe 21 ist aüf Grund des zwischen dem Gutsbesitzer Friedrich Richard Schönfeld in Bärnsdorf und dessen Frau Flora Martha geb. Hanns daselbst abgeschlossenen Vertrags heute eingetragen worden: „Die Verwaltung und Nutznießung des Ehemanns an dem Vermögen der Ehefrau ist durch Vertrag vom 3. März 1909 aus- Frankenberg, am 22. März 1909. (^.. Rox. 92/09.) Ldtoaor llooreveltt UMareke. * Die Zeit ist längst vorüber, wo nur Forschungsreisende und Pioniere der Zivilisation den „dunklen Erdteil- aufsuch ten, und mit dem Beruf als Afrikaforscher ein heldenhafter Nimbus verbunden war. Heute wird in dem Gebiet der braunen und schwarzen Menschenbrüder Geschäft und Sport schon gerade so gut getrieben, wie in Europa, und wenn es auch nicht gerade bequem sein mag, in das dickste Dickicht des Urwaldes einzudringen, von den früheren Gefahren sind auf Grund der gemachten Erfahrungen die meisten abhanden gekommen. Schon ziemlich weit in daS Innere gehen regel rechte Karawanenstraßen, die Eisenbahnen haben ebenfalls viel Terrain erobert, und so ist es eigentlich nicht etwas Außer ordentliche» mehr, einen Jagdausflug nach Afrika zu unter nehmen, wie ihn der bisherige Präsident der Vereinigten Staate« von Nordamerika jetzt mit seiner Abreise von New- Jork an Bord des deutschen Dampfers „Hamburg" begonnen hat. Sein Landen auf afrikanischem Boden erfolgt in der Hafenstadt Mombössa in Englisch-Ostafrika, und von da soll die Reise ins Innere beginnen. Der Mann ist es, der diesen Jagdausflug interessant macht. Theodor Roosevelt hat zwei Gründe, der Heimat für längere Zeit den Rücken zu wenden. Nach den sieben Jahren seiner Regierung mit großen Erfolgen, aber auch mit un endlichem Aerger hat er das Bedürfnis, von dem „ganzen Krempel" nichts mehr für eine Weile zu hören und zu sehen, und seine angeborene Jagd- und Abenteuerlust hat ihm den Weg nach Afrika gewiesen. Sein Wunsch, möglichst ungeniert zu reisen, wird freilich kaum in Erfüllung gehen, denn die ganze nordamerikanische Presse und ein Teil der englischen hat mobil gemacht, um durch ihre Berichterstatter Roosevelts Erlebnisse unterwegs zu beobachten. Wie das in Afrika wer den soll, wenn alle diese Spezial-Expeditionen Zusammen treffen, darauf kann man auch neugierig sein. Schafft der bisherige Präsident dies unerwünschte Gefolge sich nicht vom Halse, so läuft ihm vor dem Trubel, den diese Menschen menge anrichtet, alle» Wild vor der Nase weg. Wohl ebenso schwer, wie der Wunsch, einmal völlig „aus zuspannen-, kommt der andere in Betracht, bei der jetzt von seinem Nachfolger Taft eingeleitetin Aktion zur Reform der Zölle nicht in Amerika zu fein. Man kann mit Sicherheit Voraussagen, daß Roosevelt bei seiner ungeheuren Popularität sofort wieder in das politische Leben hineingezogen würde, so daß alle Welt nur auf ihn blickte, nicht auf den heutigen Präsidenten Taft. Das wäre aber ein Verhältnis, das kernem von dön eng befreundeten Männern passen könnte, weil Roose velt entweder als Führer in dem Streit oder al» seines Nach folgers Protektor erscheinen würde. Darüm geht er schon lieber, und gleich nach Afrika. Mögen die Dinge nun liegen, wie sie wollen, eine un bedingte Folge dieser Afrikafahrt wird jedenfalls sein, daß sich seine Landsleute auch nach Roosevelts Rücktritt von der Präsidentschaft unausgesetzt mit ihm beschäftigen. Es gibt keinen Mann, d-r in Amerika populärer ist, wie er, so be liebt, daß die Volksmenge nicht mehr, wie bisher, den Worten der Parteiführer folgt, sondern auf ihren Helden blickt. Die seitherigen Präsidenten der nordämerikänischen Union waren nach ihrer Amtsniederlegung betagte Männer, bei denen eine Ruhezeit das gegebene Ziel war. Theodor Roosevelt ist 50 Jahre erst alt, und bei seinem Draufgängertum kann von Rühe noch länge nicht die Rede sein. Dies Jahr verbleibt er in Afrika, kommendes Jahr will er Europa besuchen. Er bletLt seinen Landsleuten Stoff in Hülle und Fülle, sich mit seiner Person zu befassen. Aber was will er anders tun? Sich in einen Großvaterstuhl zu setzen, ist er eben zu jung. Wenn der Ausflug, über den Roosevelt in einem amerika nischen Blatte gegen eia hohes Honorar berichten wird, auch auf emjftffchem Gebiet beginnt, so ist es doch wahrscheinlich, daß er im beNächbvrteN Deütsch-Ostasrika endet. An freu- diqM Willkommen wird es dem wackeren Manne nirgends schien, der unser Sprichwort: „Rast' ich, so röst' ich" vor- " -Trefflich kennt. Die Erfolge, die Shäckleton in sAiitni vötkäuflgfit Draht bericht aus der Halbmondbucht auf Neuseeland aufMlt, sind wohl die größten in der Geschichte der Pölarförschung. Er ist näher als irgendein andckrEntdecker an einen der beiden Pole herangekommen. Am 9. Januar 1909' pfläpzte er di!» ihm von der Königin übergebenen Uniön Jach aN^ekükm'PM auf 88 Grad 53 Mm. füdl. Br., und 162'Grad üstl. Länge auf, das sind nur 111 Mcilrnvottt Südpol. Es wären die» ungefähr 340 Meilen mehr als Captain' SköttS südlichster Punkt, der von der „Discoverh-Expedmün-kw erreicht wurde. Niemals zuvor ist in dbr Pökarfotflhung solch ein Sprung vorwärts gemacht worden. Gleichzeitig ist eine zweite Abteilung von Leutnant ShackteköNs Schiff „Nim rod" auf den magnetischen Pol vorgrdrflugen, der wkit ent fernt vom Südpol in den eisüMgebenen Wüsten vönMkkökia Land liegt. Auch diese AbtÜlüng hatte einen' trillmphietetiven Erfolg. Sie pflanzte äm 16. Janüar 1SV9 dtp Union Jäck auf dem magnetischen Südpol auf, der zum ersten Mal von Menschen erreicht Wurde. Das folgende ist eine kurze Aufzählung der Erfolge der Expedition : Ein Punkt nnerhalb 110 Meilen vom Südpol erreicht. Der magnetische Südpol erreicht. 8 Gebirgsketten entdeckt. 160 Berge ausgenommen. Ein neuer Valkän am Mt. Erebus entdeckt, IS 820 Faß hoch- Eine neue Küste und höhe Berge im Westen von Biekötia Land gelegen. Köhlenfunde im antarktischen Festlande. Die Theorie der atmosphärischen Calmen am Südpol widerlegt/ Leutnant Shackletons Expedition verließ die „Antartic" am 9. März und will auf dem Nachhausewege in Lyttleton, Neu-Seeland, anlegen. Alle Mitglieder sind wohl, ein Verlust an Menschenleben ist nicht eingetreten. Das Folgende ist der Bericht von der Besteigung von Mt. Erebus, des großen antarktischen BulkänS. Am Morgen deS 7. März erstieg die Abteilung auf Schlitten eine Höhe von 5500 Fuß, dann ging es zu Fuß vorwärts mit dem Gepäck auf dem Rücken, und bei Einbruch der Nacht am 9. März hatten sie eine Höhe von 9500 Fuß erreicht, wo 55 Grad Kälte herrschte. Hier wütete ein heftiger Schneesturm 30 Stunden lang. Weiter vorgehend erreichten sie den alten Krater eines Vulkans in einer Höhe vön über 11000 Fuß. Sie untersuchten den Krater und fanden einzig artige Rauchlöcher (FümärölLs). Der Krater' ist hauptsächlich mit groben Kristallen, Bimstein und Schwefel angefüllt. Die Abteilung erreichte den Gipfel am 10. März. Der tätige Krater hat ungefähr eine halbe Meile im Durchmesser und ist 800 Fuß tief. Er schleudert große Massen von Rauch und Schwefelgasen zu einer Höhe von 2000 Fuß. Eine geologische Sammlung wurde angelegt und Photographien Mipmttdt. Bisher hielt den Rekord der höchsten erreichten Breite der Engländer Peary, der bis zu 87 Grad sechs Minuten nördlicher Breite gelangte, dem Pol also bis auf dreihundert Kilometer, der Entfernung von Berlin nach Hamburg, nahe kam. Am ersten Neujahrstage des vorigen Jahres btach Shackleton von Lyttelton auf Neuseeland mit einem alten Walfischsänger aüf. Den Stab dec Expedition bildete Kapitän Shackleton, der Kapitän England und der Chefingenieur Dunlop. Als Operatiönsgebiet wurde von Shackleton König- Eduard-VII.-Land gewählt, weil er hoffte, von dort aus neue Gebiete erschließen zu könneu. Die Expedition des Engländers zählte insgesamt 28 Männer, von denen 12 die „Landtruppcn" bildeten. Diesen fiel natürlich die Hauptaufgabe zu. Shackle tons Endpunkt liegt auf festem Lande. Die Wissenschaft hat ja immer rin großes antarktisches Festland vermutet. Wenn es Leutnant Shackleton nicht ganz gelungen ist, den Südpol zu erreichen, so darf man immerhin hoffen, daß das dann noch späteren Expeditionen möglich sein wird. geladen werden. Die Schülerarbeiten ließen am gleichen Tage bereits von ^11 Uhr an zur aÜMkinen Besichtigung aus, auch findet von V,11 — 12 Uhr praktisches Weben statt. Frankenberg, den 24. März 1909. «UH-lM MM««««, Vorstand konnte nachgewiesen werden. Sämtliche Teilnehmer find