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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 25.02.1909
- Erscheinungsdatum
- 1909-02-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190902255
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19090225
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19090225
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-02
- Tag 1909-02-25
-
Monat
1909-02
-
Jahr
1909
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d Kl eine Doch diese ungeheuren Infolge dieser Schnee- die Menschen konnten Re, vor hin vor vor gefi un zul Re de § ab daj rat au, Sl eil Bo g-t ui br bi be de K, lä du du i> v n bi m B di to läu M . Ha^ Ml spie in Un Hir Ha! waren förmliche Schanzen aufgeworfen. Schnecmassen hielten nicht lange an. massen stockte der ganze Verkehr und kaum zur Haustüre heraus. f Der «ewerdevereiu wird sein pc un stä mc lick ste ge> Au' säte ktal Täi eine Bcr gan weis hin «ste sein Chi ,.S kau! ten, lief Sai niS 6 4. Stiftungsfest im „Kaisersaal" durch _ . , Er benutzte dabei die nächste beste Gelegenheit, die Ladenkasse zu be- rauben. Auch den Schlüssel nahm er mit. De Ehefrau des Bäckers nahm sofort die Verfolgung auf und stellte den Spitzbuben, der den Diebstahl ableugnete. Die kouragierte Frau rief aber einen vorübergehenden Mann an, und beide schleppten den Bettler nach der Polizeiwache, wo man Geld, sowie Schlüssel fand und den Strolch in Gewahrsam nahm. — Nossen. Der auf dem Riltergute Augustusberg Nachtwächlcrdienste versehende dortige Einwohner Saupe wurde am Sonntage früh vor einer Stalltüre liegend entseelt auf gefunden. Auf seinem Rundgange war er wahrscheinlich von einem tödlichen Schlaganfalle betroffen worden. — Mettzen. Der Gottesdienst in der Kirche zu Miltitz bei Meißen mußte am Sonntag schon bei Beginn des Haupt» liedes abgebrochen werden, weil Kohlen gase aus der Hrizungsanlage auSströmten. Eine große Anzahl Chor Freiübungen, Gemein- bez. Riegcnturnen an Geräten und Turnspiele. Nach dem Festzug werden allgemeine Freiübungen geturnt, zu denen man über 1000 Teilnehmer erwartet. Den Schluß des Festes soll Ringen in zwei Abteilungen bilden ,) der Sechskämpfer, b) der Bereinswettturner. Die Gau leitung rechnet mit 120 Wettturnern und 130 einzelnen Turnabteilungen bez. Riegen. Die Sieger im Sechskampf und BereinSwettturnen erhalten Kranz mit Schleife und Urkunde, die im Ringen nur Kranz und Schleife. Während des Ringens sind Spielsondervorführungen geplant. Am Montag gedenkt man ein Turnen der Döbelner Schulen durchzuführen. Die gemeinsame ZöglingSturnfahrt ver legte man vom 20. Mai auf den 22. August. Sie wird in allen 3 Vorturnerbezirken nach einheitlichem Plan abgehalten und soll in allgemeinen Freiübungen, Turnspielen und Fünf kampf in volkstümlichen Hebungen in drei Altersstufen be- frk. Die Tur«»artversamml«ng des Mulden-Zscho- panthaler TurugaueS fand am 2l. Februar in Döbeln statt. Eingeleitet wurde dieselbe vormittags 10 Uhr mit Turnen von Eisenstabübungen und Freiübungen für das am 27. Juni in Döbeln statlfindeode Jubelgauturnfest. Mit anschließendem Gerätturnen wurde diese Arbeit in zwei Stunden erledigt MN dann nach einer Mittagspause um 2 Uhr in die Beratung einzutretcn. 64 Turnwarte waren anwesend, Gau- Vertreter Thallwitz weilte als Gast unter seinen Getreuen und nahm teil an den Verhandlungen. Den breitesten Rahmen in der Beratung nahm das Turnen zum 50jährigen Gaujubiläum ein, nach den Beshlüssen wird es sich wie folgend gestalten: 1. Sonntag früh 6 Uhr Sechskampf in Uvn ÄbteKnngn, vH Turner vorn 17. bis 30. Jahre, d) Turner über 30 Jahre. Zu turnen stab am Reck, Barren und Pferd 5 Pflichtübungen, 3 Kürübungen, ferner 3 volks ¬ tümliche Hebungen, 1 Pstichtfreiübung. — 2. Vereins- i Wiederwahl anzunehmen. —An einem hiesigen Bäckerladen wettturnen, bestehend in Pflichtsteiübungen, sclbstgevählten / sprach ein Fechtbruder um eine milde Gabe an. " ' am nächsten Montag, den 1. März, Konzert, Theater (gespielt von dem Direktor Breiholzschen Ensemble) und Ball begehen. heit und Sparsamkeit gerade bei den Bauten unserer Dorf bewohner gesündigt worden und die Schönheit und Eigenart mancher Dorsschaft dabei unwiderbringlich verloren gegangen ist, ist eine Vielbeklagte, leider auch anderwärts beobachtete Tatsache. Möchte die vom Vorsitzenden des Sächsische» Heimatschutzes, Herrn Oberbaurat Schmidt, ver faßte, auf Grund reicher Erfahrungen aufzebaute Denkschrift hierin Wandel schaffen und Veranlassung geben, wieder an zuknüpfen an die gesunde Ueberlieferung mit dem Ziel, auf dem Lande so zu bauen, wie es die frühere Zeit ebenso praktisch für die wirtschaftlichen Zwecke als eigenartig und ansprechend in der äußeren Erscheinung verstanden hat. Der Text und die Abbildungen der Flugschrift, die zu 10 Pfz. (ausschließlich Porto) nur durch die Geschäftsstelle des ge nannten Vereins Dresden-A., Schießgasse 24, zu beziehen ist, sind dem 4. Hefte der Mitteilungen des Sächsischen Heimat schutzes entnommen Die Denkschrift umfaßt 11 Seiten mit 12 Abbildungen. s A»s de» Erinaeruuge« eines alte« Krankens bergerS. Vor 50 Jahren, im Jahre 1859, hatten wir einen gelinden Winter. Fastnacht fiel auf den 8 März. Es war ein schöner, warmer Frühlingstag. In der Dämmerungsstunde bewölkte sich der Himmel und ein kurzes, aber heftiges Ge witter erhob sich. Es goß in Strömen. Danach wurde es wieder schön, wie überhaupt der März viel schöne Tage hatte. Aber der April war ein wetterwendischer Geselle, bald schneite es, bald regnete cs, bald schien die Sonne, dann war es wieder kalt. — Vor 60 Jahren, im Jahre 1849, herrschte grimmige Kälte, vor allem der Januar war sehr kalt und brachte sehr viel Schnee, sodaß die Rekruten, die damals hier ausexerziert wurden, stark unter dem Froste litten. Bor 30 Jahren, im Jahre 1879, hatten wir zu Fastnacht sehr viel Schnee, bedeutend mehr wie Heuer. Auf den Straßen seiner verödeten Seele, wie nur im Mai — im Mai. Es tat gar nichts, daß die braunen Augen ibn zu nächst ein wenig scheu und zurückhaltend grüßten, denn die leise Kränkung im Blick, sprach sie nicht eher für, als gegen ihn? Sagte sie nicht: „Warum sehe ich dich erst jetzt? Lag dir wirklich nichts an meiner Wiederkehr?" Zum mindesten legte er sich's so aus und drückte dem Mädchen so herzhaft die Hand in seiner aufquellenden Seligkeit, daß es sie fast schmerzte und sie die Hand zurück zog, die er gar nicht lassen wollte. „Herr Klüven, so gut kennen Sie Annelise?" staunte Suse. „Sie sind doch nie mehr bei uns gewesen." „Längst, längst," lachte er. Und es war kein her kömmliches Alltagslachen, ein hoher festlicher Jubel klang darin. Suse beruhigte sich damit und wandte sich schnell wieder ihrem neuen Freunde zu. Der alte hatte es schließlich nicht anders verdient. Machte sich auch nichts weiter daraus, denn er saß nun neben ihrer großen Schwester auf der fliederumschatteten Bank und sah mit frohen Ange» in ihr süßes Gesicht. Die bunten Blütentrauben über ihnen hauchten ihre berauschendsten Düste aus über die jungen Menschen, die nun in ein lebhaftes Plaudern kamen, harm lose Erinnerungen tauschten und dazwischen lachten, wie man nur lacht in des Lebens Mai. Auch wenn man gar keinen sonderlichen Anlaß dazu hat und sich nur freut, daß man jung ist, so göttlich jung, und unter seiner Jugend die Ewigkeit versteht. Nun sagte Annelise: „Ich habe Ihnen noch für dle wunderschönen Rosen zu danken, Herr Klüven, sie waren doch von Ihnen?'* Da glitt eine Wolke über seine junge Seligkeit. Daran hätte sie nicht rühren sollen. Nun mußte er der anderen Rose gedenken, der von ihr gemalten, die seit jenem Früh lingsgewitter nicht mehr an seinem Herzen lag, sondern in einem Schreibtischfach. Nicht vergessen, aber tief vergraben unter einem Wust von Papieren, damit ste ihm nur ja nicht unversehens in die Hände gerate. Jetzt hatte Anne lise selber sie ans Licht gebracht und alles war wieder da, der Groll, die Eifersucht, aber die strahlende Freude fehlte, denn an ihre Stelle mußt« nun der blasse Verzicht trete«. Fvrtschnng folgt.) schüler fielen bewußtlos um, später auch oer Organist und Kirchschullehrer Fischer, sowie noch mehrere Kirchenbesucher. Alle Betroffenen wurden ins Rittergut Miltitz übergeführt. — Leipzig. Au dem Mord und Selbstmord, Über den wir bereits berichteten, schreiben die „L. N. N.": Gegcn IO Uhr vormittag revidierten Beamte der Sittenpclizei das Gasthaus „Zum weißen Hirsch". In einem Zimmer deS zweiten Stocks trafen sie ein junges Paar: Kaufmann Espig mit Frau aus Zwickau. Auf das Pochen der Beamte« öffnete der junge Mann die Tür. Die Personalien sollten festgestellt werden. Das Mädchen hatte bereits auch ihren Namen genannt: Frieda Anna Elisa Kamprad, geboren am 27. September 1885 in Altenburg, zuletzt wohnhaft gewesen in Zwickau, Körnerstraße 18. Da schlug plötzlich der junge Mann die Türe zu und verschloß ste. Bevor die Beamten, die aus Rücksicht auf die noch unvollendete Toilette des Pärchens unter der Türe stehen geblieben waren, in das Zimmer eindringen konnten, hatte der junge Mann die Zeit gefunden, seine Geliebte mit dem Revolver zu er schießen und die Waffe dann gegen sich selbst zu richten. Blutüberströmt lagen die beiden Liebesleute am Boden. Nachdem die Schwerverletzten provisorisch verbunden worden waren, wurden sie im Automobil ins Krankenhaus St. Jakob gebracht, wo das Mädchen anderthalb Stunden später starb, ohne das Bewußtsein wiedererlangt zu haben. Der Mann, dem eine Kugel in der Schläfe saß, ist noch gestern abend um r/«6 Uhr seinen Verletzungen erlegen. Das Motiv der Tat dürfte zweifelsohne in vollständiger Mittel losigkeit zu suchen sein, wie aus einem Briese des Mannes hervorgeht, den er an die in Leipzig wohnende Schwester seines Prinzipals in Zwickau geschrieben hatte. In diesem Schreiben bat er um ein Darlehn von 10 Mark, um nach Zwickau zurückfahren zu können. Er schrieb auch, daß er vorher in einem Gasthaus am Königsplatz logiert habe und dort, ohne seine Zeche zu bezahlen, ausgerückt sei. Auch im Gasthaus „Zum weißen Hirsch" hatte er am Montag abend Abendbrot gegessen und war dieses, sowohl wie den Preis für Zimmer unter Vertröstung auf den andern Morgen schuldig geblieben. Es steht nunmehr fest, daß sich der Ver storbene unter seinem richtigen Namen eingetragen hatte. Er heißt Albert Espig, ist am 18. Juni 1889 in Zwickau ge boren und war von Beruf Handlungsgehilfe. — Ehrenfriedersdorf. Wie bereits gemeldet, sind hier in dem abseits von der Stadt gelegenen Tährigschen Gute die Pocken aufgetreten. Von den 16 Personen, die erkrankt waren, können gegenwärtig 11 als geheilt bezeichnet wer den. Für die nicht erkrankt gewesenen abgesonderten Be wohner dieses GutSgehösts ist die Sperre aufgehoben wor den, während die noch ansteckungsverdächtigen Hausbewohner weiter in strenger Isolierung verbleiben. — Wolkenstein. Von einem Vergnügen nach Hause zurückkehrend, hatte sich der Gutsbesitzer Reiter im nahen Schönbrunn vor seinem Hause auf eine Bank gesetzt. Dort ist er eingeschlafen und erfroren. — Aunaberg. Nach einer Mitteilung des Geh. Medizinal« ratcs Prof. Dr. Renk hat die in der König!. Zentralstelle für öffentliche Gesundheitspflege in Dresden auf Antrag des König!. Bizirksarztes ausgeführte Untersuchung mehrerer Wasserproben der städtischen Wasserleitung ergeben, daß in diesem zurzeit Typhusbazillen nicht nachzuweisen gewesen sind. Dagegen ist testgestellt worden, daß daS Leitungswasser eine andere, für die menschliche Gesundheit meist unschädliche Bakterienart enthält, die in einer Wasserleitung nicht Vor kommen soll. Aus dem Vorhandensein dieser letzten geht hervor, daß — möglicherweise infolge der diesjährigen Schnee verhältnisse — in die Wasserleitung durch menschliche oder tierische Abgänge, wenngleich nur in leichtem Grade, ver unreinigtes Oberflächenwasser eingetreten ist. Mit diesen Verunreinigungen sind etwa Mitte Januar jedenfalls auch Typhuskeime in das Leitungswasser hineingelangt, die dann innerhalb ganz kurzer Zeit alle später eingetretenen Erkrankungen, deren Zahl 38 beträgt, verursacht haben. Nach dem Ergebnis der Untersuchung ist es wenig wahrscheinlich, daß jetzt noch neue Erkrankungen auftreten, wenn auch vor aussichtlich noch einige, schon im Januar verursachte Fälle zum Ausbruch kommen sollten. der schon ernstlich seinen Abschied erwogen hatte, einstweilen hiervon abstand, zumal ihn der Kommerzienrat immer häufiger in seinem Privatkontor beschäftigte und ihm so auch vor den anderen eine besondere Vertrauensstellung einräumte. Bollrad sah, daß er ihm etwas galt, ihm ernstlich nütze; es wäre erbärmlich gewesen, den kränkelnden gütigen Mann gerade jetzt zu verlassen. Das Wetter ließ sich noch immer trüb und regnerisch an. Das Reiten verbot sich von selbst. Es war Vollrad nur recht. So brauchte er nicht mit doppelzüngigen Aus reden den Kommerzienrat stutzig zu machen, und er war sicher, daß auch Frau Jella den gefälligen Regen pries, wenn sie verständig nachdachte. Der April hatte ein rühmloses Ende. Dafür ent schädigte der Mai, der ernstlich seinen anrüchig gewordenen Ruf in diesem Jahr rehabilitierte. Ein wonniges Blühen im Wechsel von ruhiger Wärme und treibenden Regen schauern, die meist des Nachts niedergingen, während tags über das Helle Licht dominierte. An solch einem wonnigen Maitage sah Vollrad Anne lise wieder, «seit Wochen war sie nun zurück, und nicht einmal hatte er auch nur den Versuch zu einer Begegnung gemacht. Auch jetzt führte sie lediglich der Zufall herbei. In den alten, vor dem früheren Königstor befindlichen Stadtanlagen war's, da er sie auf seinem Wandergang unter blühendem Flieder sitzen sah, ein Buch in der Hand. Sie bemerkte ihn nicht, aber Suse, die mit Harald, unweit davon, an einer Sandburg baute, gewahrte ihn sofort und begrüßte ihn mit Jubelruf. So durfte er nicht achtlos vorübcrgehen und stand alsbald vor der Lesenden mit gezogenem Hut und unwillkürlich vorgestreckter Hand. Wie ihn doch ihr Anblick bewegte. Das feine Oval des sanft gerundeten Gesichts, das schwere dunkelblonde Haar, die süßen hafeldraunen Augen, es war alles dasselbe, wie es ih i an ei ism nebeldunklen Herbsttag entzückte und nun unter Blüten und Sonnengold nur noch heftiger Hinriß. Mit einem Schlage war alles vergessen, was ihn während dieser bitteren Wochen von ihr ferngehalten, und seine selige Hoffnung, die er während des langen Winters still im Herzen getragen, jenes böse Frühlingsgewitter hatte sie doch nicht ertötet, denn nun in dieser warmen Wiedersehensfreude schoß sie zaubermächtig empor wie die Wunderblume der Fakirs, und es blühte in stehen. Alle Zöglinge müssen am Turnen teilnehmen. Die 3 besten Turner jeder Altersklasse sind Sieger und erhalten Eichenstrauß mit Schleife. Das Turnen beginnt nachmittags 3 Uhr und muß um 7 Uhr beendet sein, damit die einzelnen Vereine um 9 Uhr den Rückmarsch beendet haben. Am 18. Juli findet die Gauturnfahrt der Turnerinnen nach dem schön gelegenen Böhrigen bei Roßwein seine Ausführung. Sie soll in Wanderung, gemeinsamen Freiübungen, Sonder vorführungen und Spielen, sowie geselliger Vereinigung be stehen. Die Ausstellung deS Turnplanes für die ani 2. Mai in Leisnig stattfindeude Gauvorturnerversammlung, zu der gegen 300 Vorturner zusammenkommen, wurde den Gauturnwarten Franke und Siegel in Frankenberg über tragen. Um 6 Uhr konnte die Versammlung mit einer Sammlung für die Kreisunterstützungskasse geschlossen werden. -f A«S dem 32. ländlichen Wahlkreis. (Teile des Frankenberger und des Augustusburger Amts gerichtsbezirks.) Von konservativer Seite wurde Herr Fabrikbesitzer Wilisch-Plaue als Kandidat für die Land tagswahl aufgestellt. Herr Wilisch hat die Kandidatur an genommen. Wie verlautet, beabsichtigen die Reformer einen eigenen Kandidaten in der Person des Herrn Fabrikant Köpping in Chemnitz zu bringen. Für die Nationallibe ralen kandidiert Herr Fabrikbesitzer Clauß-Plaue wieder. (Weitere Nachrichten über Landtagskandidaturen befinden sich unter „Tagesqeschichte".) f Die Schmie-efachschuleu. Im Ministerium des In nern hat am 20. d. M. unter dem Vorsitz des Hrn. Ministe rialdirektors Geh. Rat Dr. Roscher und in Gegenwart der beiden Gewerbeschulinspektoren Oberregierungsrat Enke-Dresden und Täger-Zwickau eiye Besprechung mit den Vor ständen und Fachlehrern der unter der Oberaufsicht des Ministeriums des Innern stehenden Fachschulen säch- sischer Schmiede-Innungen stattgefunden. Die Aus sprache erstreckte sich auf die Unterrichtsdauer, die weitere Ausgestaltung der Lehrpläne besonders in bezug auf Theorie und Praxis des Hufbeschla .s, Wagenbau und landwirtschaft liche Maschinen, die Behandlung des Unterrichts, die stärkere Heranziehung der praktischen Arbeit, Lehrinittel, Disziplin u. a. An der Besprechung nahmen teil die Vertreter der Schmiede-Jnnungsfachschulen zu Dresden, Frankenberg, Glauchau, Großenhain, Meißen und Zittau, sowie Hr. Prof. Dr. Lungwitz von der Tierärztlichen Hochschule in Dresden. * * Wie im vorigen Jahre, so veranstaltete auch diesmal am Fastnachts-Nachmittag eine Anzahl Stu dierender des hiesigen Technikums einen originellen Um zug, der von einer großen Menge Schaulustiger begleitet war. Der Zug bewegte sich unter Vorantritt einer „Militär kapelle im Drillzeug" durch die Rochlitzer Straße bis vor das Technikum, um dann bei lustigem Schneetreiben den Rück weg anzutreten. — Haintchen. Dem Privatmann Karl Scheunert SSV. wurde in Anerkennung der für die Allgemeinheit geleisteten langjährigen Dienste daS Albrechtskreuz verliehen. — Penig. Die Kirchen vor st andskrisi» in Ober- eisborf, von der wir berichteten, ist dadurch aufgehoben, daß die KuchenvorstandSmitgsteber jetzt erklärt haben, die Tuge cler 1^21. Roman von E. Dressel. l»t. FortsktungZ (Nachdruck verbot«».) Also ging er seiner kleinen Freundin geflissentlich aus dem Wege. Aber sie fehlte ihm ungeheuer mit ihrem drollig ernsthaften Geplauder und ihrer unschuldigen Herzlichkeit. Eine große Leere war in ihm, und sie wurde immer licht loser, seit sein Herz nun auch das sonnige Kind und seine Geschwister hinausgejagt hatte. Er empfand die doppelte Verarmung schwer und hatte doch weder Mut noch Lust, sich anderweitig zu bereichern. Freilich, da blinkte noch immer ein fernes Licht, das seine dunkle Oede unter Umständen strahlend erhellen würde. Dennoch wich er ihm widerstrebend aus, denn es war nur ein augenblendender Glanz, der ihm niemals das Herz mit wonniger Wärme füllen konnte, wie es selbst die kleine Suse mit ihren sonnigen Kinderblicken, ihrem goldenen Lachen vermocht hatte. Und dann, jener Stern mußte erst eine andere Welt zerschellen, ehe er ihn er reichte. Das mochte er nicht verantworten. Auf Trümmern erbaut sich kein aufrechtes Glück. So tappte er weiter in seiner dumpfen Finsternis und ließ die Dinge gehen, wie sie wollten. Den Anstands besuch in der weißen Villa an einem der nächsten Tage nach dem verregneten Sonntagsritt war er natürlich nicht schuldig geblieben, fand aber Frau Jella nicht daheim, was ihm nicht unlieb w^r, und erfuhr dann noch, daß der Gewitterregen der gnädigen Frau nicht weiter geschadet habe. Dagegen sei Herr Kommerzienrat unpäßlich. Er leide an einer schmerzhaften Neuralgie. Nun, das wußte Vollrad bereits. Der Chef war schon einige Tage nicht ins Kontor gekommen. Die Frühlings zeit sei immer ungünstig für ihn, meinte Herr Schwarz. Der plötzliche rauhe Wetteruinschlag nahm ihn jetzt be sonders mit, er werde früher als sonst nach Karlsbad müssen. Daraus wurde aber noch nichts. Der Chef erschien wieder, sah freilich auffällig leidend, ja förmlich zusammen gefallen aus, war aber sonst der alte an Betriebsenergie pnd gegen Bollrad von gleicher Wesensmilde, so daß dieser,
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