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— —— (kons). 8m Alter von 50 bis 70 Jahren stehen 66 Reichs boten, in dem von 50 bis 60 Jahren 134. Die größte Zahl der Abgeordneten — nämlich 139 — befindet sich in den 40er Jahren. DaS Lebensalter der übrigen Volksvertreter — es sind ihrer noch 45 — hält sich zwischen den Grenzen von 30 und 40 Jahren Dec jüngste Abgeordnete ist der Nat.-«. Dr. Stresemann mit 31 Jahren. Wenig älter sind Dr. Böhme (wirtsch. Vgg.) und der Pole Mieczkowski. Auch die 33jährigen Zentrumsvertreter Erzberger und Dr. Pfeiffer zählen noch zu der ..jungen Garde". vefterretch-««gar< — Im Abgeordnetenhaus werden heute, Mittwoch, die Sprachengesetze eingebracht. Die Tschechen beschlossen, diese mit Obstruktion zu empfangen. Da die Gesetze für die Deutschen ganz unannehmbar sind, so steht ihre Ablehnung von vornherein fest. Das bedeutet aber den Sturz der gegen wärtigen Regierung Blenerth. Grostdritaunie«. — König Eduard soll einen recht netten Koffer voller Orden mit nach Berlin nehmen wollen, wo man ja alles Mögliche zu seinem Empfang ausbieten will: Am Brandenburger Tor zur Begrüßung, die Auslese der Stadi- väter, im Schlosse die Hosherren und Exzellenzen, im Rat haus die volle Corona der Stadtvertreter, da wird der König genug Knopflöcher zu schauen bekommen, die er bedenken kann. An militärischen Festlichkeiten dürfte nur ein Besuch in der Kaserne des ersten Garde-Dragoner-Regiments, dessen Chef die Königin von England ist, erfolgen. Eine Deputa tion seiner Stolper Blücher-Husaren wird dem König in Berlin die Aufwartung machen. Portugal. — In Lissabon und ganz Portugal ist der erste Jahres tag der Ermordung deS Königs Dom Karlos und des Kronprinzen Louis Philipp ohne die befürchteten Zwischen fälle verlaufen. In den Straßen Lissabons zeigte die Menge volle Gleichgültigkeit und verriet auch keine Bewegung, als der junge König Manuel 11. mit der königlichen Familie in geschlossener Equipage und von einer Eskavron Ulanen be gleitet, sich zum Trauergottesdienst in die Kathedrale begab. A « 8 r a » v. — Der Petersburger Polizei-Skandal, die Ver haftung des früheren GeheiwpvlizeidirektorS Lopuchin, macht die ganze Newa-Residenz wirbeln. Es ist erwiesen, daß die famose Polizei-Exzellenz nicht nur mit den Nihilisten Verbindungen unterhalten hat, sondern auch die sensationellsten Attentate ruhig hat geschehen lassen. Sein Vertrauensmann, der Polizeiagent und Nihilist Azew, gehörte zu den Mördern des vielgenannten Gupon, der anfänglich Führer der Revolu tionäre war und dann zur Regierung überschwenkte. Per sonen aus den ersten russischen Gesellschaftskreisen, darunter auch die Tochter eines Admirals, sind verhaftet. vemircblet. * Ein vom Verkehr abgeschnttteues Dorf t« Klammen. In dem durch die starken Schncestürme von jedem Verkehr abgrschnittenen Dorfe Steinheid tn Thüringen wütet ein Großsener. Sechs Dopprlwohnhäuser sind bereits niedergebrannt. Steinheid, ein Dorf in 814 Meter Höhe im Thüringer Wald gelegen, zählt etwa 2000 Ein wohner und gehört politisch zu Sachsen-Meiningen. Die Bewohner befassen sich besonders mit der Herstellung von Christbaumschmuck. * Die Schtetzafsäre tu Orauieaburg. Zu dem bereits gemeldeten Vorfall wird noch milgeteüt: Der Steinsetzmeister Marschner in Oranienburg hatte mit mehreren Freunden eine Schlittenpartie unternommen und kehrte nachts gegen 12 Uhr in der Restauration von Ziegler ein, wo die Herren Er frischungen nehmen wollten. Mehrere Referendare, die auf der St.aße an dem Lokal vorbeikamen und den Schlitten stehen sahen, wollten in diesen einstrigen und unterhielten sich mit dem Kutscher, da sie anscheinend den Schlitten für ein Lohnfuhrwerk hielten. Der Kutscher wehrte die Herren jedoch ab. Während der Unterhaltung kam Herr Marschner aus dem Lokal und forderte die Referendare, die inzwischen in den Schlrtten gestiegen waren, auf, ihn sofort wieder zu verlassen. Erst als der Nachtwächter kam, bequemten sich die Herren dazu. Herr Marschner lehrte nunmehr in das Lokal zurück, kam aber nach kurzer Zeit wieder heraus, um seinen Kutscher zu fragen, ob er auch eine Erfrischung haben wolle. Die anderen Gäste besanden sich im Lokal, und der Kutscher hatte auf dem Bock Platz genommen. Plötzlich krachte ein Schuß, und als die Freunde des M. aus dem Lokal stürzten, sahen sie Marschner auf dem Erdboden liegen. Die Kugel hatte ihn in den Unterleib getroffen. Der Schwer verwundete wurde besinnungslos in die Klinik des Dr. B yer gebracht, wo eine lebensgefährliche Verletzung konstatiert wurde. Referendar v. Igel wurde sofort verhaftet und dem Amtsgericht zugesührt. v. Igel war mit seinen Kameraden vorher Schlittschuh gelaufen und soll stark angetrunken ge wesen sein. — Marschner ist, wie ein Telegramm aus Bertin besagt, seinen Verletzungen erlegen. * Die Kultur der Welt. Da« Münchener Kabarett, das den Namen „die elf Scharfrichter" trägt, hat in Graz in Steiermark bei der Bevölkerung eine ungeahnte Sensation hervorgerusen. Die breite Bevölkerung strömte in Hellen Haufen ins Theater und war bitter enttäuscht, als man auf der Bühne keine Hinrichtung zu sehen bekam. Ein Bühnen- Mitglied, das eine rote Weste trug, wurde für den Haupt scharfrichter gehalten und konnte sich auf der Straße nicht sehen lassen, ohne einen Auslauf zu verursachen. Man bat ihn sogar um ein Stückchen Strick, an dem schon ein wirk licher armer Sünder gehangen hätte, weil das- Glück bringe. * Goldene Rosen. Eine eigenartige Industrie hat sich m Chicago entwickelt, wo jetzt, wie berichtet wird, in größerem Umfang Hutnadeln angefertigt werden, die von einer wirklichen Rojenknoipe bekrönt sind. Die Knospen werden kurz vor der Biule gepflückt und dann durch ein besonderes Verfahren, das streng geheim gehalten wird, in eine metallische Flüssig keit getaucht, wodurch sie in Meld oder Silber umgewandelt werden. Sie sind außerordentlich dauerhaft, geben wirklichem Metall an Aussehen nichts nach und bilden das Entzücken dcr Amerikanerinnen. * Ei»r Prozess um s« Millionen Mark. In dem luxemburgischen Erbsvlgestreit, der zwischen dem Kläger Grasen ! Rahrenberg und der Erbprinzesstn Marie Adelheid von Luxem burg seit langem schwebt, machte das Gericht in Wiesbaden laut „Franks. Ztg." den Parteien den Vorschlag, die Beklagte möge an den Kläger eine Million in bar zahlen und eine Rangerhöhung in wohlwollende Erwägung ziehen. Der Prozeß geht um ein Vermögensobjekt von 50 Millionen. * Der Kox auf Reise«. Vor einiger Zeit traf, von Schlesien kommend, ein größerer Transport Hasen für eine Leipziger Wildhandlung ein, und sand sich beim Oeffnen des Eisenbahnwagens ein Foxterrier vor, der diese Reise, jedenfalls unfreiwillig, mitgemacht hatte. Seinen Appetit hatte er an dem leckeren Hasenfleisch reichlich befriedigt, nur einen außergewöhnlichen Durst bekundete er. * I« Verlegenheit. „Nun weiß ich nicht: Hat me Alte g'sagt, ich soll nur zwei Maß trinken und um zwölf heimkommen, oder hat sie g'sagt, ich soll zwölf Maß trinken und um zwei daheim sein'?!" * Et« köstlicher Druckfehler. Wir lesen in der „Voss. Ztg": „In einem von dem badischen Ministerialrat Antoni herausgegebenen Bericht über das Hochbauwesen ist vom Meistertitel die Rede, und ein Satz darin soll lauten: „Der Meistertitel gibt keine Gewähr sür Tüchtigkeit und Brauch barkeit." Nun hat ein fataler Druckfehler aus dem „Meister" einen „Minister" gemacht, und ein großherzoglicher Ministerial rat stellt also die kühne Behauptung auf: „Der Ministertitel gibt keine Gewähr für Tüchtigkeit und Brauchbarkeit."" Theater, Kunst und Wissenschaft. yErde", eine Komödie deS Lebens in 3 Akten von Karl Schönherr. (Aufgeführt am Chemnitzer Stadttheater.) Oben im bayrischen Hochgebirge, abgelegen von der HeereSstraße des großen Weltverkehrs, da leben noch die Bauern, wie sie Anzengruber in seinen Erzählungen und Dramen unS schildert, die sich ihre Charakteristik bewahrt haben und fest mit ihrer heimat liche» Scholle, ihrem Stückchen Erde, verwachsen sind. Kein heißeres Verlangen steckt in ihnen, als auf eigener Erde stehen und schaffen zu können. Vom Vater ererbt sich der Hof auf den Sohn und erst wenn der Vater inS Auszugsstüb! sich zurückzieht, kann der Sohn daran geben, sich ein eigenes Fomillenglück zu gründen, das heißt der Erstgeborene. Die übrigen Kinder bleiben Zeil ihres Lebens Knecht oder Magd, wenn ste eS nicht vorziehen. daS Vaterhaus zu verlassen und sich ein neues Stück Erde zu erwerben. In so ein weltabgelegenes Gebirgstal führt uns Karl Schönherr in seiner neben HardtS „Tantris der Narr" im vorigen Jahre mit dem SchlllervreiS gekrönten Komödie „Erde". Der alte 72jähr!ge Bauer Ärutz denkt noch nicht daran, seinem 47tührigen Sohn HanneS den Hof zu übergeben. Seine Erde trägt ihn noch. „Du bist kein Bauer," sagt er zu seinem Sohne, und wahr ist'S, der HanneS ist ein Troddel. „Mir geht nix ab, hab' mei Arbeit und mei Essen, und mit den Hennen ins Bett; mehr braucht der Mensch nit," ist seine Redensart. Vor zehn Jahren noch war's anders, da schäumte auch Hannes von Jugendkraft über, er wollte die aus dem Hof bedienst?"' Magd Trine heiraten, aber der Vater gab ihm den Hof nicht, er solle hinausztehen, wenn er heiraten wolle, und sich ein neues Stück Erde suchen. Aber Hannes blieb, er mochte sich nicht von der heimatlichen Erde trennen und auch die Trine blieb und wartete auf ihn, — bis der Vater sterbe. Doch der knorrige Alte denkt nicht daran... Da wird er aber plötzlich von einem störrischen Pferd vor die Brust geschlagen. Nun scheint sein Ende gekommen. Er bestellt den Schreiner, der ihm Maß zum „Futteral" nimmt, kauft einige Grabstellen, damit er nicht neben einem ihm V rhaßten zu liegen koinme, und instruiert daS Totenweible, — alles in echt bäuerlichem Humor, der schaurig wirkt. Trine glaubt „ihren Tag" gekommen, sie will sich ihrem Hannes um den Hals werfen, doch dieser stößt ste zurück, wegen ihrer weißen Haarsträhnen und verbindet sich mit der neuerdings als Wirtschafterin angetretenen 32iäbrigen leoenSfrischen Mena in freier Ebe. Doch ste haben ihre Rechnung ohne den Alten gemacht. Der alte Grutz hat sich neben seinem Sarg „zurechtgeschlafen", er gesundet, die Erde, seine Erde, trägt ihn wieder und mit seiner alten eisernen Energie führt er daS Regiment weiter. Mena muß fort, sie nimmt da« verwitwete Eishoibäuerle, daS schon früher um ste warb, und bringt diesem als Morgengabe zu seinen drei Jungen noch daS Kind des Hannes mit. Dieser hat in freudiger Erwartung bereits die Wiege gezimmert und steht nun alle seine Hoffnungen zusammenbrechen. Er resigniert wieder: Ich hab' me> Essen, hab' mei Arbeit und mit den Hennen zu Bett und mehr braucht der Mensch nit. Die alte treue Trine tröstet ihn, während der alte Grutz seinen Sarg zu Feuerholz zerhackt. — Das Stück atmet warmes Leden, die Schilderung ist aus dem Vollen geschöpft, wenn sie auch nur m einen kleinen Kreis führt. ÄuS jeder Szene spricht der Geist, der in diesem Milieu wirklich herrscht. Wadre Natur tritt uns entgegen, die weit entfernt ist von einer Natur, welche eine gewisse grübelnde Kunst von heute mit allen Mitteln einer raffiniert vorgeschrittenen Technik dar- zuftellen sucht. Keine üppige Dichterphantasie bietet un» „Erde", Äätagsgeschöpfe in vorzüglicher Charakteristik auS jenen einsamen Gebirgstälern sind eS, die ihr Sbicksal im Grutzenhof erleben. Schönherr läßt in der Welt des Scheins die unverfälschte Natur zu Worte kommen. Freilich mutet unS diese Natur fremdartig an, verfeinertes Empfinden wird von der Urwüchsigkeit verletzt. Doch eS sind schöne Blüten psychologischer Kunst, die unS der Verfasser darbietet, und eine gewisse Befriedigung löst daS Werk doch in uns auS. Die Aufführung am Chemnitzer Stadttheater war vor züglich; die Regie hatte das Werk sehr gut vorbereitet und die Darsteller lösten ihre schwierigen Aufgaben vortrefflich. ^leranäor kesedlre. Ein Opfer der „Elektra". AuS Dresden wird den „M. N. N." berichtet: Dir „Elektra" bat einem hervorragenden hie sigen Musikkritiker den Hals gebrochen. Professor Friedrich Brande», Musikreferent des „Dresdner Anzeigers", hat gegen die „Elektra" eine schart ablehnende Stellung eingenommen. Er wurde infolgedessen nach Intervention sehr maßgebender Herren zum 1. Juli gekündigt und ferner wurde ihm sein Opernplatz biS dahin entzogen. Professor Brandes wird diese Maßregelung umso gleichmütiger hinnehmen, als er bekanntlich zum l. Oktober als Universitäts-Musikdirektor nach Leipzig berufen ist. — Unsere- Erachtens sollten sich die Ang-Hörigen der Dresdner Presse diesen Eingriff in die Rechte der Kritik nicht gefallen lassen, sondern im Interesse der Standesehre ihren Protest kundgeben. Wildenbruchs literarischer Nachlast wird von seiner Witwe, Frau Maria v. Wildenbruch, im Verein mit dem Direktor des Staatsarchivs, Dr Koser, und mit ihrem Schwager General leutnant v. Wildenbruch geordnet. Die Herausgabe der Schriften und Briefe erfolgt im Laufe dieses Jahres. Telegramme und Neueste Nachrichten. Berli«. Eine Schreckensszene spielte sich gestern abend in der 10. Stunde in der Fruchtstraße ab. Dort feuerte ein mit seinen ' ompiicen auf frischer Tat ertappter Einbrecher einen Revolver schuß auf den ihn verfolgenden Schutzmann ab und versuchte sich dann selbst zu erschießen. Der Schutzmann mußte schwer verletzt ins Krankenhaus geschafft werden. Der Einbrecher wurde in hoffnungslosem Zustand in die CharitS gebracht. Metntnge«. Wegen schwerer Sittlichkeit-Verbrechen wurde, wie die Direktion des herzoglichen Realgymnasiums bekannt gibt, eine große Anzahl von Schülern entlassen. Die ^Affäre erregt peinliche- Aussehen. Dessau. Der Einbrecher Kirsch wurde gestern wegen Einbruchs in di« Lnhrltische Lande-Hauptkasse vött der hiesigen Strafkammer zu 10 Jahren Zuchthaus ver urteilt. Sein Komplice Schulz erhielt 7 Jahre Zuchtbau». Düsseldorf- Auf der Rodelbahn in Gravenberg verunglückten gestern zehn Personen, die meisten» Arm- und Beinbrüche, sowie Gehirnerschütterungen davontrugen, sodaß sie in» Krankenhaus gebracht werden mußten. Münster. In der Nacht zum Donnerstag flog in Telgte, einer kleinen westfälischen Stadt in der Nähe von Münster, die Aeroga-anstalt in die Luft. Da» Gebäude ist gänzlich zerstört und auch die Nachbarhäuser sind stark beschädigt. Glücklicherweise sind Menschen nicht umS Leben gekommen. Die Ursache der Explosion ist noch nicht festgestellt. Pari». „Echo de Paris" meldet aus Konstantinopel, ein Telegramm des griechischen Konsuls in Monastir teilt mit, daß der Kriegsminister die Mobilmachung de» 3. Armeekorps verfügt habe; ferner soll dem 4. Armeekorps der Befehl erteilt worden sein, sich bereit zu halten. Ein ähnlicher Befehl sei auch dem ersten Jahrgang der Redifs zugegangen. Pari». Bei einem Ballonunfall in Cassaqnollen wurde ein Aeronaut getötet. Ein heftiger Windstoß warf die Gondel im Augenblick der Landung an einen Alsen. Die Insassen des Ballons vermochten den Anprall nicht abzuhalten. Rom. Infolge Erhöhung der Brotpreise haben in allen größeren italienischen Städten große Protest versammlungen stattgefunden, die einen sehr erregten Verlauf nahmen. In Parma soll heute der Generalstreik auSbrechen. Petersburg. DaS Krieg-Ministerium hat beschlossen, di« Garnisonen von Blagowjestschensk, Nicol»! und Mandschuria um je ein Armeekorps zu verstärken, um irgendwelchen aggressiven Plänen Japan» gegenüber gerüstet zu sein. Auch soll das rollende Material der sibi rischen Bahn vermehrt werden. G«lo«ikt. Die Lage im Sandschack Novibazar verschlechtert sich immer mehr. Die Ainauten setzen ihre Angriffe gegen die Serben fort. Bei einem mit türki schen Truppen stattgehabten Kampfe verloren die Aeronauten über »0 Tote. Es droht ein allgemeiner Aufstand der Aeronauten. Kovstauttuopel. Der Ministerrat hat in einer heute abgehaltenen Konferenz eine Note aufgesetzt, in der die Türkei als Grundbedingung für Verhandlungen mit Bulgarien die Einstellung der bulgarischen Kriegsrüstungen verlangt. Bezüglich der russischen Note an die Türkei erklärt« der Großwesir, die Türkei könne sich mit den darin enthaltenen Entschädigungs- Vorschlägen nicht begnügen. Die Regierung w«rde in diesem Sinne die russischen Vorschläge beantworten. Kousta«1i«0-el. Auf Ersuchen der österreichisch-ungari- schen Botschaft und der Pforte hat der deutsche Dele gierte bei der „Dette Publique", Testa, den ihm ange tragenen Schiedsspruch über das Eigentumsrecht an den bosnischen Gütern, die Oesterreich-Ungarn mit 2^/, Millionen Pfund ablöst, dahin gefällt, daß zurzeit der Okkupation die fraglichen Güter nach dem türkischen Grund gesetz zweifellos Staatsgüter waren. Virmt«gham (Alabama). Durch eine Explosion in dem der Birmingham Coal Jron Company gehörigen Kohlenbergwerk wurden 17 Personen getötet und «ne größere Anzahl verletzt. * O Nach Redakttontzschluß einaeaanaene Telegramm«: Ehemnitz. Nach einem hier umlaufenden Gerücht soll der frühere kaufmännische Direktor der Sächsischen Maschinen fabrik, Stöcklin, der sich bekanntlich umfangreiche Fälschungen von Aktien diese» Unternehmen» hat zuschulden kommen lassen, und in J-mailja in Unterägypten verhaftet worden ist, auf dem Heimtransport entwischt sein. Verli«. In London wird heute amtlich bekannt gemacht, daß da» englische Königspaar am Montag,den 8. d.M., morgens 11 Uhr 40 Min. von der Viktoria-Station über Dover nach Berlin abfahren werde. Berlin. Im königlichen Schlosse brach heute früh in den braunschweigischen Gemächern ein kleiner Rauch fangbrand aus, der durch die Feuerwehr bald gelöscht wurde. Oeffentlicher Wetterdienst für Sachse«. Voraussichtliche Witterung Donnerstag, 4. Februar: Nordwest, bedeckt, kälter, Regen und Schnee. Kirchennachrichten. «raukeuberg. Freitag, den 5. Februar 1S0S. Borm, s Uhr Wochenkomm Union; Pastor Meier. übertreffenalleckeutscken unckkremcken Fabrikate ckurck saubere blerstellunx unck appetitlicbes Trockenverfahren, velcbe stoben V/ostlxescstmaclc unck sckönster süssesten xewSstrleisten. s keckes t KMWWNWDW und nun sollen Sie auch noch einen guten Rat hären: Wenn Ste sich wieder einmal erkälten, dann kaufen Sie sich in der Apotheke, Drogerie oder Mineralwaflerbdlg. gleich eine schachtel Sodener Mineral-Pastillen, aber die ächten von Fay; die gebrauchen Ste WEM» dann nach Borschrift und^dann kann'S.IHnrn nicht wieder pasi fleren, daß Sir Tag« lang,dahci« hocken müssen. Di« Schachtel kostet nur 85 Pfennig, weisen Sie aber jede Nachahmung ent- schieden zurück.