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Maze W Franktilberger Tageblatt m- BeMWeizer. Verantwortlicher Stedokteur: Ernst Stohberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Berlag von L. <8. Siohberg in Krantrn-erg t. Sa- 18 stcmpelstcuernooelle; Vorlage betr. Beseitigung der Doppel ¬ besteuerung. Schluß gegen 6 Uhr. Die zunächst den Gesetzentwurf über statutarische Vorschriften der Univer- b s»g: ers > zohl- istas, Punkt II s. elngen. md. imd! h, den uiliaus Wg- Bildern Wl- WtN X»I»er- gesetz für die Zweite Kammer der Ständeversammlung. DaS Haus und die Tribünen sind dicht besetzt. Vor Eintritt in die Tagesordnung gibt der Vorsitzende der dritten Abteilung, Abg. Hähnel (kons.), die Erklärung ab, daß die Wahl des Abg. Dr. Niethammer geprüft und für gültig befunden worden ist. Hierauf nimmt der Berichterstatter Abg. Kühlmorgen (kons.) das Wort zur Wahlrechtsvorlage. Er geht auf die bekannten Stadien der Beratung der Wahlrechtsfrage ein und meint, es sei vorauszusehen gewesen, daß die Erste Kammer dem Beschluß der Zweiten Kammer, der sicher auch bei der Majorität derselben keine rechte Befriedigung habe auskommen lassen, nicht ohne weiteres zustimmen, son dern selbst bestrebt sein würde, Mittel und Wege zu suchen, um die nicht nur für die Zweite Kammer, sondern für da» ganze Land wichtige Angelegenheit zu einer endgültigen Ent scheidung zu bringen. Redner bittet zum Schluß feiner Aus führungen die Kammer, auch ihre Zustimmung möglichst ein stimmig der neuen Vorlage zu erteilen. Milberichtcrstatter Abg. Hettner (natl.) bittet ebenfalls um Annahme der neuen Vorschläge, deren Vorteile keines wegs zu leugnen seien. Abg. Hähnel (kons.) äußert sich namens seiner politi schen Freunde zustimmend. Abg. Schieck-Frankenberg (natl.) führt etwa folgendes aus: Auch ich bin in der Lage, im Namen des größten Teiles Bom Landtag. Erste Kammer. Erste Kammer erledigte gestern Zweite Kammer. Auf der Tagesordnung steht zunächst die Schluß- eratung über den Gesetzentwurf, betr. das Wahl- Presse nach, daß die polnischen Gewerkschaften durchaus nationalpolnische Tendenzen verfolgen. Sachs. Bevollmächtigter Dr. Fischer bemerkt dem Abg. Müller-Meiningen, er nehme an, daß dieser mit seinen Aeußc- rungen zum Fall Forel die sächsische Regierung nicht habe beleidigen wollen. Jedenfalls sei auch seiner Regierung an einer liberalen Handhabung etwas gelegen. Abg. G o th ei y: Der Staatssekretär sei, wie er anerkenne, loyal und korrekt verfahren, aber mit dem Verbot des Ge brauchs der polnischen Sprach dürfe nicht generell vorgegangen werden, sondern daß das Verbot immer nur dann erfolgen dürfe, wenn es sich herausstelle, daß in einer Gewerkschafts versammlung Ziele der gekennzeichneten Art verfolgt würden. Abg. Hanssen (Däne) erklärt, im Kreise Flensburg sei das Sprachenverbot schon in voller Härte in Kraft getreten. Die Versammlung eines Vortragsvereins, der über seine Mit glieder genaue Kontrolle führe, habe man trotzdem aufgelöst. Hierauf Vertagung. Nächste Sitzung: Sonnabend vor mittag 11 Uhr. Fortsetzung, vorher dritte Lesung der Wechsel- Er würde sie in der zweiten Tageshälfte besichtigen, da es mittlerweile bereits Zeit geworden war für seine Antrittsvisite beim Chef. Zum Glück trug er unter dem langen Paletot den Bcsuchsanzug, so daß ein Wechsel ihn nicht zu längerem Säumen zwang. Von einem Straßen- wichsier ließ er schleunigst die bestaubten Stiefel säubern und stand eine Viertelstunde später in den weiten Kontor räumen der Firma Brügge, wo einige Dutzend Männer augen sich von den Pultdecken hoben, um mit befremdeter Neugier den Eindringling anzustarrcn, der es wagte, den Chef wenige Minuten vor der heiligen Börsenzeit sprechen zu wollen. Allein, der meldende Sendbote kam so schnell zurück, daß Vollrads unter den Argusblicken einsetzendes Herz klopfen nicht Zeit fand sich zu beruhigen, vielmehr bei den alle verblüffenden Worten des Jünglings „Herr Kom merzienrat läßt bitten" noch ein paar schnellere Schläge tat. Aber die nervöse Erregung war überflüssig gewesen. Es machte sich drinnen im Allerheiligsten über Erwarten einfach und gut. Vollrad fand einen mittelgroßen Mann mit ergrautem Haupt- und Barthaar und etwas gebückten Schultern, der ihn aus scharfen, doch nicht unfreundlichen Augen kurz prüfend ansah und ihm dann kordial die Rechte bot. „Willkommen, lieber Klüven. Wenn Sie ernsthaft arbeiten wollen, bei mir können Sie Gelegenheit dazu haben. Bloß Faulenzer kann ich nicht brauchen. Sie sind's „gewesen", nicht wahr?" Er legte einen so starken Nachdruck auf das „gewesen", daß Vollrad herausfühlte, die leichtsinnige Vergangenheit rechnete ihm der Chef nicht an. Fest den Händedruck erwidernd, sagte er ehrlich: „Ich komme mit ernstem Arbeitswillen, Herr Kommerzienrat, sonst stände ich nicht hier. Nur um einige Nachsicht bittet der Anfänger. Alles will gelernt sein." „Versteht fick. Ich werde nichts Ungebührliches ver langen, Klüven, aber betonen möchte ich gleich, daß ich dem Volontär keine Ausnahmestellung einräume. Sie fügen sich als Glied einer Gesamtheit ein, dessen Kopf ich bin." „Sehr wohl, Herr Kommerzienrat. Ich habe Respekt vor diesem Kopf, da ist das Unterordnen nicht allzu schwer." „Doch auch in Ihrem Interesse rate ich Ihnen, die Bureaustunden so strikt einzuhalten, als seien Sie einer vr iS. ir 1909: tlWl SIH en förster. I 8 Ukr. meiner Angestellten. Dahin könnte es gern später kommen, falls Sie sich brauchbar erweisen und Ihnen selber damit gedient wäre. Andererseits verpflichtet uns das Volontär jahr zu nichts." Vollrad verneigte sich zustimmend. Der Chef aber sprach lebhaft weiter: „Sagen Sie mir doch gleich, in welchen Fächern Sie einigermaßen beschlagen sind." Vollrad sah ihm nun doch in einiger Verlegenheit in das hagere, die gelbliche Färbung der Leberkranken zeigende Gesicht. „Von Buchführung verstehe ich sogut wie nichts, Herr Kommerzienrat." Der zog die Brauen hoch. „Mein Gott, ein Klüven, der einzige Sohn. — Freilich — freilich, wie würden Sie sonst in eine fremde Firma eintreten wollen. Na, ich denke nicht an Vorwürfe. Gott bewahre, Ihre Vergangenheit geht mich nichts an." „Mich auch nicht mehr, Herr Kommerzienrat." „Um so besser. Nur das lassen Sie mich noch fragen, wie weit haben Sie die Schule besucht? Schließlich Presse, was?" „Nein, Herr Kommerzienrat, ich war Gymnasial- abiturient, hätte vielleicht studiert, wenn mich nicht doch mehr das interessante Reiseleben gelockt hätte." „Ah I" Der Chef rief es froh erstaunt. Dann fuhr es ihm heraus: „Alsa einfältig nicht, bloß" — — er brach sich räuspernd ab. „Sehr unverständig und ziemlich bequem," vollendete Vollrad ohne Empfindlichkeit. „Na, lassen wir das. Viel gereist sind Sie? Schließ lich ist das für den Kaufmann keine verlorene Zeit. Sie haben sich umgesehen und wenigstens Weltkenntnis er- worben." „In allen Erdteilen fast. Sprachen, Länderkunde damit könnte ich am Ende aufwarten." „Nicht übel. Nun, wir werden sehen. Wir haben weite überseeische Verbindungen, aber auch mit dem nahen Schweden und dann — Rußland. Das ist jetzt unser Schmerzenskind. Die russischen Unruhen, zumal Odessa, der Japanische Krieg zuvor, all das hat mich was gekostet." Vollrad nickte düster. „Das hat uns zum großen Teil umgerissen. Vater und ich unterschätzten die uns dort erstehende Gefahr. Daß wir nicht zeitiger lavierten, war unsere schwere Schuld. Mein persönliches Eingreifen guter Letzt konnte nicht» mehr retten." Vom Reichstag. 191- Sitzung am 22. Januar, mittags 1 Uhr. Präsident Graf Stolberg erbittet und erhält die Er mächtigung, dem Kaiser zu dessen Geburtstage die Glück wünsche deS Hauses darzubringen. — Das Haus tritt in die Besprechung der Interpellationen, betr. Handhabung des VereinsrechtS, ein. Abg. Roeren (Zentr.) meint, wenn die polnischen Ge werkschaften Politik trieben, so täten sie das, weil man den Polen politische Vereinsbildungen aufs äußerste erschwere. Keinesfalls könnten diese Ausschreitungen, die er verurteile, als Zeichen gedeutet werden einer dort bestehenden großpol nischen Organisation zur Losreißung von Preußen. Er könne dem Staatssekretär den Vorwurf nicht ersparen, daß er ver suche, den Kern der Interpellation zu verschieben. Abg. Gans zuPutlitz (kons.) erklärt die Vorwürfe des Vorredners gegen den Staatssekretär sür unberechtigt an gesichts der loyalen Art, in der der Staatssekretär zu dieser ganzen Angelegenheit Stellung genommen habe. Die Inter pellation sei überhaupt verfrüht. Abg. Dr. Junck (ntl.) ist der Meinung, daß im ganzen durchaus korrekt verfahren worden ist. Was die polnischen Berufsvereinigungen anlangt, so habe man doch gestern geradezu eine erdrückende Fülle von Beweisen dafür gehört, daß diese polnischen Gewerkschaften politische, nationalpol nische Ziele verfolgen. Er habe deshalb auszusprechen, daß seine Freunde die Angriffe auf den Sprachenparagraphen für verfehlt halten. Aber wenn der Staatssekretär gesagt habe, mit diesen Beschwerden hätte man sich an die Einzelregie rungen wenden sollen, so halte er dies nicht für richtig. Es handle sich hier um ein Reichsgesetz und das halte er geradezu für einen Vorzug, daß der Reichstag sich wegen der Aus führung des Gesetzes, dessen Ueberwachung doch der Reichs regierung zustehe, sich an diese wenden könne. Fälle, die symptomatisch wären für eine falsche Handhabung des Gr- fetzes, seien nicht vorgebracht worden. Er wie seine Freunde hätten, wie schon bei Erlaß des Gesetzes, so auch jetzt da» Vertrauen zu dem Staatssekretär, daß seine Stellungnahme zu dieser ganzen Sache nach wie vor eine loyale und vor urteilsfreie sein werde. (Beifall.) Abg. Müller-Meiningen (freis. Vp.) führt aus, der Ab geordnete Roeren habe sich der größten Uebertreibungen schuldig gemacht, habe er doch gesagt: Segnungen de» Gesetzes seien nirgends zu bemerken gewesen. Die gestrigen Auslastungen des Staatssekretärs hätten nach seiner Ueberzeugung erdrückend erwiesen, daß die ganze jetzige berufliche Bewegung der Polen großpolnischen, nationalpolnischen Bestrebungen dient. Wenn es so nachgewicsen sei, daß die Gewerkschaftsbewegung nur Kulisse sei, nur Deckmantel für großpolnische Bestrebungen, so müsse Paragraph 12 zur Anwendung gelangen. Wollen die Polen den deutschen Staatsbürgern gleichgestellt werden, so ver langen meine Parteifreunde von ihnen, daß sie sich erinnern, daß sie sich in einem deutschen Staatswesen befinden. Seine Partei wolle helfen, das Gesetz auf eine sinngemäße Hand habung zu überwachen. Es bedürfe allerdings auch für die Polizei Leute mit höherer Bildung, um beispielsweise solche Mißgriffe zu vermeiden, wie sie in Leipzig vorgekommen seien. Habe man doch dort einen Vortrag des Professors Forel ver boten „im Interesse der Sittlichkeit". In Halle habe die Po lizei gefragt, ob denn dieser Professor Forel „einen Kunstschein" habek Solche Dinge stellten das deutsche Volk vor aller Welt bloß. Abg. Kolbe (Rp.) weist durch Zitate aus der polnischen sität Leipzig und nahm diesen Entwurf unverändert nach der Vorlage an. Hierauf verhandelte sie nochmals über den Entwurf zu einem Forst- und Feld-Strafgesetz. Die Kammer ließ ihre Beschlüsse, soweit sie von jenen der Zweiten Kammer abweichen, fallen und trat allenthalben den Beschlüssen der Zweiten Kammer bei. Dann wurde eine größere Anzahl Petitionen erledigt. Nächste Sitzung: Montag 11 Uhr. bitek. unö I»". 8vov- 4. Jan. meiner politischen Freunde die Zustimmung zu der Vorlage zum Ausdruck zu bringen. Von feiten des Mitberichtrrstat- tsrS ist bereits in ausführlicher Weise auf den Inhalt de» Entwurfs eingegangen worden, sodaß es sich sür mich erübrigt, noch weiteres hinzuzufügen. Ich habe nur einiges auszuführen zu dem. was Abg. Hähnel gejagt hat. Wir auf dieser Seite des Hauses sind der Ueberzeugung, daß wir in Sachsen noch kein so mittelstandsfreundliches Gesetz geschaffen haben, wie dies, welches wir gegenwärtig zu erlaff-n im Begriffe sind, und daß in dieser Beziehung auf feiten der Mittelstands freunde volle Beruhigung gefaßt werden könnte. Wenn wir uns der Eventualvorlage entgegrngestellt haben, so geschah dies in der Ueberzeugung, daß wir nicht bloß für den Mittel stand arbeiten können. (Sehr wahr! links.) Wenn wir auch bei den Vorberatungen zu diesem Gesetz wesentlich darauf hin gearbeitet haben, daß eine Besserstellung hervorgehen könnte. Ich bitte schließlich auch darum, daß ein möglichst einstim miges Votum für die Vorlage abgegeben wird. (Beifall.) Staatsminister Graf v. Hohenthal: Es sei für die Regierung außerordentlich schmerzlich gewesen, daß es nicht möglich gewesen sei, für den Mittelstand, der die Re- gierung in der ganzen Kampagne unterstützt habe, mehr zu erreichen. Die Regierung glaube zwar, daß der vorliegende Entwurf auch für den Mittelstand ganz erhebliche Vortelle bringe. (Zwischenrufe: Sehr richtig!) Gleichwohl wäre es der Regierung lieber gewesen, wenn eS hätte ermöglicht wer den können, diese Vorteile für den Mittelstand zu verstärken und zu erhöhen. In der Wahlrechtssrage müßten alle Re signation üben. Niemand könne alles da? durchsetzen, was er wolle. Das gelte auch für die Regierung. Er würde unverantwortlich gehandelt haben, wenn er im letzten Augen blicke die ganze Sache hätte scheitern lassen. Er bitte des halb, den vorliegenden Antrag Enke (die Einkommengrenze von 1600 auf 950 M. oder im Falle der Ablehnung diese» Vorschlages auf 1200 M. herabzusetzen) abzulehnen und den DeputationSantrag anzunehmen. Abg. Günther (freis.) verwirft die neue Vorlage und bezweifelt ihr verfassungsmäßiges Zustandekommen, da die erste Deputation der Ersten Kammer einen Initiativantrag geschaffen habe, der in zwei aufeinanderfolgenden Landtagen von den Ständen angenommen werden müsse. Er beantrage, die Jntegralerneuerung der Kammer aller 4 Jahre vorzunehmen und für Plauen zwei Abgeordnete anstatt einen vorzusehen. Staatsminister Dr. Graf v. Hohenthal wendet sich gegen die Äu«sührungrn de» Vorredner». Gr, der Minister, habe sich stets nur gegen ein plutokratische», nicht aber gegen ein Pluralwahlsystem ausgesprochen. E» sei seine Sache, zu ermessen, ob die Wendung, die die Angelegenheit jetzt ge nommen habe, dem Willen de» König» entspreche. Jeden falls bringe daS vorliegende Gesetz große Vorteile. Die vom Abg. Günther eingebrachten Anträge finden nicht die genügend« Unterstützung. Auch der Antrag Enke, für den die Abgg. Ulrich und Enke warm eintreten, findet nur eine Unterstützung von 9 Stimmen und ist damit gefallen. ' Hierauf führt Abg. Langhammer (natl.) auS, die Wahl- rechtsfrage wäre schon seit Monaten geklärt, wenn die Re gierung beim Vorlegen de» sogenannten Kompromisse» das selbe Entgegenkommen gezeigt hätte, wie gegenüber der Depu tation der Ersten Kammer. Abg. Zimmermann (Ref.) sieht in dem Gesetz keinen großen Fortschritt, will aber dafür stimmen, weil zurzeit nicht- Besseres zu erreichen sei. DaS Gesetz werde erst dann eine Im Luge äei» Roman von C. Dressel. I/. gsrtsetzung.I — MaSdruck vnbotm.» Endlich gab er dies angestrengte fruchtlose Suchen auf und wandte sein Interesse den Fabrikanlagen, den Dock- und Schiffswerften zu, die sich zahlreich längs des Ufer aneinander reihten. Und so schlenderte er weiter und weiter, bis die ungeheuren Schlote eines Riesenwerks, das zahl reiche Maschinengebäude, Werften und Docks umfaßte, vor ihm aufragten, und er den weltbekannten Namen „Vulkan" an den Dachfirsten las. Himmel, wo geriet er hin ? Er mußte die Stadt schon hinter sich gelassen haben. Den Vulkan würde er natürlich eingehend besichtigen, wenn auch nicht gleich. Dazu gehörte Zeit, die er jetzt nicht mehr hatte. Die Wohnungssuche fiel ihm ein. Die hätte er ohnehin zunächst vornehmen sollen. Es hieß doch die Mittel zusammenhalten, das teure Hotel so bald als tunlich zu verlassen. Dieses gedankenlose Bummeln war wieder ein Rückfall in seinen alten Adam gewesen, den wirtschaftliche Nöte oder geschäftige Eile nie bedrängten. So ging Vollrad denn mit langen Schritten den gleichen Weg zurück, ohne mehr die Blicke ziellos schweifen zu lassen. Da er es sich angenehm dachte, in möglichster Nähe des Kontors zu wohnen, hatte er sich eine Anzahl Zimmer notiert, die in diesem Geschäftsoiertel gelegen waren. Um zeitraubende Umwege zu vermeiden, nahm er sich kurzer Hand einen am Bollwerk herumlungernden Jungen zum Führer. Das war praktisch, denn so konnte er binnen einer kleinen Stunde fünf, sechs möblierte Zimmer durchsehen, die alle nicht allzuweit vom Heumarkt entfernt waren. ^Allein die Altstadt bestand zumeist aus älteren geschäfts- :mäßigen Gebäuden, denen es durchweg an Komfort, ja ^ielfach auch an Helligkeit mangelte, und bei der Frage vach Badegelegenheit sah man ihn an, als ob er chinesisch spräche. So konnte er sich zu nichts entschließen. In einem ^moderneren Viertel mochte es besser glücken. ! 2n der Neustadt sollte man sich die neuzeitliche Berliner Bauart mit ihren praktischen Bequemlichkeiten und auf die jGesundheit bedachten Einrichtungen zum Muster genommen Laben. Auch dort waren möblierte Zimmer zu haben. 4 Oke. Besuch Dir. M«. chsirten