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hau; Kai Aus die Kais der und schei wird Fral teru tem End sein. schr< in e gen land men fälligkeit lediglich in selbstverständlicher Ritterlichkeit. Als man aber aus dem Halbdunkel der Halle heraus war, hatte er auch nichts dagegen, einer, wie er nun erst sah, jungen und hübschen Dame den kleinen Dienst erwiesen zu haben. Sie hatte nun zwar den schwarzen Schleier über das noch immer Heitz glühende Gesicht gezogen, aber gerade der gab den anmutigen Zügen eigenartigen Reiz. In dem zarten Oval stand ein ernst geschlossener Mund, dessen rote Lippen aber so lieblich geschwungen waren, daß man ihm ansah, er konnte auch herzlich lachen, ein feines Näschen, gerade so viel gebogen, um dem Gesicht etwas Vornehmes und vielleicht auch Pikantes zu geben. Darüber leuchteten große haselbraune Augen. Nicht unter nehmungslustig, noch weniger sieggewohnt sahen sie in die Welt, aber sie hatten einenkinderklaren und zugleich klugen Blick, der von Herzensgute und Verstand sprach und vielleicht auch ein wenig Schelmerei in seiner Tiefe barg. „Warme, ehrliche Augen," dachte Vollrad. Die Art, wie sie ihm jetzt im ruhigen Ausblick freundlich und zurück haltend zugleich dankten, gefiel ihm noch Mehr. Diesem klaren geraden Blick hätte er wiederbegegnen mögen. Allein die junge Dame dachte nicht daran, mit dem zufälligen Ncisegenofsen ejn Augenspiel zu beginnen. Das warme Blut, das ihr die eilige Hast und die Verlegen heit einer für sie immerhin prekären Lage stürmisch ins Gesicht gejagt, ebbte nuit allmählich zurück. Mit den ruhigen Bewegungen der gebildeten Dame richtete sie sich in ihrer Ecke ein, dann prüfte sie von un gefähr ihre gegenwärtige Umwelt Also ein HerrencoupS, Sie hatte es nicht freiwillig gewählt. Rauchte man oder belästigte sie sonstwie, stieg sie in Eberswalde um. Darauf entnahm sie gelassen einer Plaidrolle etwas Gedrucktes und begann zu lesen. „Broschüren sind ineist was Gelehrtes," dachte Vollrad, der sie nicht aus den Augen ließ: „vermutlich eine Studentin, schade um das nette Mädel." Wieder ruhte sein Blick auf der Lösenden. Wo sollte er auch Hinsehen! In der Odergegend dasselbe dichte Nebel gespinst wie an der Elbe. Lesen mochtb er nicht.. Rauchen durfte man nicht, — in seiner vorherigen Lustlosigkeit hatte er absichtlich den Nichtraucherabteil gewählt, - so fielen seine Augen ganz von selber auf das liebliche Gegenüber, er hätte sie schon schließen müssen. Aorffctznna solxi.. Mei im l Atm beb« und die? Nock geld derer zur künft si ch i davo Bett« Limb bestii ehem züsar und dem wäre noch genm Kgl. s§S SÄ, Albe mvri löche nchtr Was gepl. lich bist Brr Was bei > Ä stänl daß wur! rige der anst Verhaftungen schritt Die Straßendemonstrationen, di« zuuWpt zeipen beängstigenden Charakter annahmrn, hatten >rst gegen 3 Uhr ihr Ende erreicht. Insgesamt sind 20 Personen verletzt ^ords.n. Bon den vorgenommenen j^haftupgen sind rtcha 30 aufrecht, erhalten worden. Ein Demonstrant hat Hne schwere Sch ädelverletzung davon- getrogen und mußte in daS Krankenhaus gebracht werden. Der sozialdemokratische Stadtverordnete Kühne wurde ver haftet, als er auf hem Altmarkt von dem Bock einer Droschke aus eine Ansprache an die Menge hielt. * * Telegraphisch wird noch gemeldet: A DreSde». Bei den Verletzten handelt eS sich hauptsäch lich um Kopfwunden. Der Platz, Ws dem der Zusammenstoß stattgefunden, zeigte, nachdem die Menge vertrieben worden war, ein komisches Bild, denn es lagen viele Hüte, Stöcke und Schirme, die die AuSeinandergrtriebenen verloren hatten, umher. Im Laufe der Nachmittagsstunden mußte ein ver stärkter Polizeidieust in der Stadt aufrecht erhalten werden, da sich kleinere Trupps sammelten, die aber durch das ener gische Vorgehen der Polizei ohne besondere ernste Zusammen stöße schnell zerstreut wurden^ In den späten Nachmittags stunden zeigte die Stadt wieder ihr gewohntes Aussehen. Auch der sozialdemokratische Stadtverordnete Nitzsche wurde verhaftet er wollte auf das Postament des Germania-Denk mals klettern, um eine Ansprache zu halten. «MV Reichstag. 186. WAmg am Iß. Januar mittags 1 Uhr. Li« erste Lesung des Arbeitskammergesetzes wird fortMetzt. Avg. Hoeffel (ReichSp.): Meine Freunde würden der Vorlage uneingeschränktes Lob erteilen, wenn wir nicht wüßten, daß schon sehr ost gerade solche sozialpolitische Vorlagen, auf die man große Hoffnungen gesetzt hatten, enttäuscht haben. - Abg. Behrens (Wirtsch. Vgg.): Erfreulicherweise haben sich durchaus nicht alle Handelskammern d«m unsozialen Stand punkt derer angffchlosfen, die gegen das Gesetz sind. Er tritt für dar Gesetz ein. " Äbg. KulerSki (Pole): Die Vorlage ist eigentlich nur ein Rahmen, in dep erst die Kommission das Bild hinein- bringen soll. Abg. Dr. Potthoff (Freis. Vgg.) Die Vorlage enthält gegen den ersten Entwurf manche Verbesserungen. Sie ist zu begrüßen. Der Redner stellt die Frage, welche Einrichtungen für die Stände, die nicht in die Arbeitskammern eingegliedrrt sind, beschlossen werden sollen. Direktor im RnchSamt des Innern Caspar kann noch keine Mitteilung machen, welche Einrichtungen für Werkmeister und Handlungsgehilfen geplant sind. O sprechen weiter dir Abgg. Giesberts (Zentrum) und Severing (Soz.). Die Vorlage geht an eine Kommission von 28 Mit gliedern. Der Präsident macht Mitteilung von dem Ableben des Abg. Rügenberg (Zentr.). Nächste Sitzung: Montag 1 Uhr: Justizetat. Smiieder «ul ZSclMebet Frankenberg, 18. Januar 19(9. f I» Zeichen Des Polter. Männlein und Weiblein wandern jetzt gern in die Hallen des Gambrinus, um sich daS beliebte Bockbier kredenzen zu lassen. Woher das Bockbier seinen Namen hat? Die Frage ist schon ost auf geworfen worden. Hie Realisten sagen, der ganz gewöhnliche Ziegenbock sn der Taufpate des edlen Bockbierstoffs, der so süffig und schwer ist, daß er den, der ihn trinkt, bald gar lustig, wie ein Böcklein umherhüpfen läßt, bald mit unsicht baren Stößen bedenkt, sodaß er hsn zur Erde sinkt, als habe ihn von hinterrücks ein scharf gehörntes Etwas an- und um- gerannt. Die Idealisten und die so gern geheimnisvollen Pfaden wissenschaftlich historischer Beziehungen nachgehen, sagen, daß nie ¬ mand ander- als Has heistge Ziegenbockpaar weil. DonarS, des Donner- uvd Rrgengvttrs germanischer Vorfahren, dem Bock bier am letzten Ende den Namen gegeben habe. Wo Donars Wogen fuhr und seine Furchen zog, wo das Böckegespann davor feine Spuren auf den Aeckern hinterließ, da wuchs am üppigsten die goldgelbe Gerste und der Weizen, aus denen die Ahnen den Meth, die heute lebenden Deutschen das Bier herstelltrn. Mag nun der Name „Bockbier" ein Ehren- oder Spottname sein, jedenfalls gilt der Bock als ein vornehmes Getränk unter den Bieren und gar trefflich mundet einem jeden das köstliche Naß. Beim Trinken allein, sagt schon Horaz, entfliehen die hcrzzernagenden Kümmernisse, den Nüch ternen hat Gott nur bittere Lose verhängt. Hier gilt auch Bismarcks Wort, der einmal bei Gelegenheit eines Früh schoppens äußerte, es sei eine alte Erfahrung, daß die An schauungen immer milder würden, je mehr man im Leibe habe. ES kommt die feuchtfröhliche Stimmung. Die Zungen lösen sich und der Humor wächst von Stunde zu Stunde. * f* Bilder dom Tage. An unserer Bildertafel kamen neuerdings zum Aushang eine Aufnahme von dem Kirchen einsturz in Nax in der Schweiz; ferner König Peter von Serbien, eine Parade über die Belgrader Garnison abnehmend; schließlich noch Interessantes vom amerikanischen Tresorbau. fg. Golde« Hochzeit feierte schlicht und recht am Sonn abend ein in bescheidenen Lebensverhältnissen die „alten Tage" begehendes Ehepaar: Herr Karl Friedrich Thomas, früherer Handarbeiter, und seine Ehefrau Wilhelmine geb. Winkler, beide an sich noch leidlich rüstig. Durch eine vielseitige Teilnahme seitens der Nachbarn und Freunde wurde das greise Paar, da rin halb JahrhuNdertMreud und Leid des Lebens geteilt hat, erfreut. Besonder- geehrt aber wurde das Jubelpaar durch das Erscheinen der Herren Oberpfarrer Ehmer und Stadtrat Nestler, die im Auftrag des Kirchenvorstands Segenswünsche aussprachen. In herzlicher Weise haben ersterer als Seel sorger, letzterer zugleich als früherer Arbeitgeber des Jubilars rS verstanden, freundliche Lichtstrahlen in das schlichte Heim hineinzutragen, auch dadurch, daß sie dem Jubelpaar eine Ehrenbibel und eine Geldgabe überreichten. 3 Kinder — ein verheirateter Sohn ist erst vor Jahr gestorben — 7 Enkel und 6 Urenkel umgeben das Jubelpaar. fg. Süd-Italien! Wir waren in der Lage, heute früh 300 Mk. Hilfagelder dem für Sachsen sich im „Roten Kreuz zu Dresden" zentralisierenden Sammelwerk für Sizilien usw. als I. Rate aus Frankenberg zugehen zu lassen. Hand in Hand mit dem Deutschem Zentral-Komitee in Berlin wird das „Rote Kreuz" für gewissenhafte Verwendung sorgen, zunächst für Beschaffung und Zuweisung dessen, wa» „zur Lebensnahrung und Lebensnotdurst" gehört. Auch insoweit bare Gelder zur Aushändigung kommen, wird die deutsche Behörde mit der italienischen Regierung gemeinsam arbeiten, sodaß wahre Be dürftigkeit der Unglücklichen und die beabsichtigte Vornahme der Neuerrichtung von Wohnstätten ausschlaggebend sein wird für die Austeilung der baren Hilfsmittel. Die in weiten Volks kreisen herrschende, durch die traurigen Sicherheitsverhältnisse ist Teilen Italiens allerdings genährte Befürchtung, daß „Bri ganten aller Art" sich an den Liebesgaben bereichern könnten, ehe diese in die Hand der Bedürftigen kommen, ist also doch wohl hinfällig, zumal auch Vertreter anderer Nationen sich an der Durchführung de» geradezu internationalen Hilfswcrke» be teiligen, denn alle Kutturstaatm haben bercitwilligst beigesteuert, um das Elend von der größten Unglückskatastrophe, welche die Weltgeschichte kennt, zu mildem. — Die Redaktion des „Tage blattes" freut sich herzlich, daß ihre Anregung „zweier Spiel abende für Süd-Italien" eine gute Ausnahme gefunden hat. Die Eingänge aus 18 Gaststätten in Stadt und Land erbrachte bis Montag mittag ein Ergebnis von Mt. 98.78. Weitere den Bedürftigen zugedachte Gaben wolle man recht bald ein- scnden, die Spielgelder insbesondere wolle man der Einheitlich keit wegen umgehend abgeben, damit die öffentliche Quittung darüber rasch und geschloffen erfolgen kann. 7* Verbesserung beS Zugsverkehr« auf nuferer Eisenbahnlinie. Bekanntlich ist vor längerer Zeit vvn den hiesigen städtischen Kollegien eine Petition an die General- Im Luge äer Roman von C. Dressel. fl. F,rtsHu»a.) > (Nachdruck vrrbotru^ So wurde er der letzte, der dem Abteil entstieg. Aber das machte nichts. Er hatte sich inzwischen gefaßt und im übrigen Zeit. Niemand wartete ja seiner dort auf dem bevölkerten Bahnsteig, wenngleich er über ein Dutzend guter Freunde in der Reichshauptstadt zählen konnte. Das heißt solche, von denen dreißig auf ein Lot gehen. Leichte Ware, die nur in Sonne oder künstlichem Licht gedeiht und dunkle Tage nicht verträgt. Brillante Gesellschafter in heiteren Stunden waren sie gewesen. Viele strahlende Nächte hatte Vollrad mit ihnen durchschwärmt. Er war ost genug im glänzenden Babel gewesen und hatte den jungen anspruchs vollen Lebemännern nichts nachgegeben in den Präten sionen einer begüterten jeune«^ ckorüe. In seiner gegen wärtigen morosen Lage und aschgrauen Stimmung würden sie ihn natürlich nicht kennen. Er brauchte gar nicht erst die Probe darauf machen. Er wußte es zu genau, Motten flattern nur auf das gleißende Licht zu. Nein, er hielt sich nicht deshalb auf in der Kaiserstadt, blieb nicht länger als nötig war, um den Bahnhof für die Weiterfahrt zu wechseln. Auf dem Stettiner Bahnhof fand er nicht sofortigen Anschluß, aber Zeit genug, einen warmen Imbiß zu nehmen. Hamburger Küche bot man ihm allerdings nicht, da er aber wirklich hungrig war, mundete das Mahl trotz dem, und über der ausreichenden Sättigung hob sich auch seine Stimmung ein wenig. Jetzt hätte er ohne ein Wimperzucken das Bedauern oder auch Ignorieren der glänzenden Gesellschaftsfreunde über sich ergehen lassen. Allein es wurde ihm erspart. Niemand von ihnen ahnte, daß Vollraü Klüven, der noch vor wenigen Monaten im eigenen Auto von Hamburg herübergesaust war, nun heimlich in eine dritte Bahnklasse schlich, um sich wie ein kleiner Kommis in den Frondienst unter fremde Chefs zu stellen. Kurz vor Abfahrt des Zuges, der Führer setzte bereits die Signalpfeife an die Lippen, wurde die Tür des Abteils, Len Vollrad innehatte, in Hast ausgerissen. Ein zwar Pakete flogen ihm vor die Füße und fast auch eine Dame, die der Schaffner ziemlich formlos, so als hätte er bloß ein Kleiderbündel in den Händen, den Paketen nach- schleuderte. Während der Zug sich nun langsam in Bewegung setzte, grinste der Mann, in der offenen Tür stehend: „So, meine Dame, das wär' noch eben jejlückt, en andermal seien Se jefälligst pünktlicher. Eijentlich hätt' ich Sie jar nich mehr mitnehmen dürfen, aber was tut man nich, um" „ein paar schöner Augen willen," hatte er hinzusetzen wollen, verschluckte jedoch den galanten Beweis vor dem zurechtweisenden Blick des Herrn, der die stolpernd« Dame gestützt und ihr zugleich zu einem Sitz geholfen hatte. „Nu bitte fix Ihr Billets" schloß er seine galante Red« und war jetzt nur strenge Beamtenwürde. Ihre hastig suchenden Finger fuhren in alle Taschen, ohne es zu finden. „Ich hab's doch eben noch auf dem Bahnsteig vorgezeigt," murmelte sie ratlos und machte Miene, den nur erst ruckweise und langsam gleitenden Zug zu verlassen. „Bleiben Se jefälligst sitzen. Aufn Perron danach suchen jeht nu nich mehr. Sie werden's woll vorhin bei's Wettrennen verloren haben. Lassen Se's man flöten gehen. Müssen auf der nächsten Haltestation en neues nehmen. Wohin wollen Se denn?" „Stettin," seufzte sie resigniert. „Also denn in Eberswalde. Kühlen Se sich man bis dahin en bißken ab, haben 'ne geschlagene Stunde Zeit." Damit verschwand der gute Ratgeber. Man lachte. Außer Vollrad saßen noch zwei ältere Herren im Ab teil, die die kleine Szene ungemein erheiterte. Sie be trachteten schmunzelnd das verlegen errötende Mädchen, aber als Familienväter von mittelalterlicher Würdigkeit lag ihnen nichts daran, sich weiter mit dem niedlichen Mädel einzulassen. Man sah es ihrer soliden Behäbigkeit an, daß sie von aussichtsloser Anstrengung nichts hielten. Nachdem sie den humoristischen Zwischenfall genugsam be lacht, verschanzten sie sich hinter einer Berliner Zeitung, die sie entschieden stärker anzog, als das in den Männer abteil hineingeworfene Mädel. Sie hatten es auch lediglich dem jungen Herrn über lassen, die mancherlei Pakete der Dame aufzusammeln und Netz unterzubringen. Der nun wieder übte t die Ge- Nich dlpst Geg< entg, Dau Aus, für ' Spa Hypi den direktion der Staatsbahnen gesandt worden, in dtzr um ver schiedene Berkhrsverbessernngen auf dec Linie Chemnitz — Frankenberg—Hainichen -Roßwein und deren An schlüsse gebeten wird. Jetzt macht man auch in üttftrer Nachbarstadt Hainichen -mobil. Es ist dort vor kurzem von einer großen Anzahl Hainichener Firmen, denen sich der Stadtrat und der Gewerbeverein angeschlsffen hat (die Chem nitzer Handelskammer lehnte den Anschluß ab I!) eine Petition an die Generaldirektion abgesandt worden. Durch eine Reso lution an die genannte Behörde hat Mich der dortige städtische Verein dir Petition unterstützt. Gewünscht wird kn der Hauptsache eine Durchbrechung der langen Bormittag-pause durch Einlegung eines Zuges, die Wetterführung einiger Züge bis Roßwein und die Verlegung der Abfahrtszeit einiger Züge von Chemnitz und Roßwein. Der in nicht zu ferner Zeit erscheinende Sommerfahrplan wird zeigen, ob den vielfach ge äußerten Wünschen Rechnung getragen wurde. Hoffentlich! f* Dnrchßiingee. Die Pferde eines von auswärts ge kommenen zweispünnigen GeschirkS gingen am Svsimrbend vormittag gegen li Uhr am Bahnübergang in der Nähe der Einfahrt zum Güterbahnhof durch, konnten jedoch glücklicher- weifi bald wieder beruhigt werden. Eine Säule wurde be schädigt, Personen kamen nicht zu Schäden. f Die Schanseuster an Sonu-nstd HstfttiA Der Zweiten Kammer ist ein Antrag zum mündlichen Bericht der Petitions-Deputation zugegangen, dahm lautend, die Petition des Verbandes sächsischer Gewerbe- und Handwerkervereine, das Offenhalten der Schaufenster an Sonn- und Festtagen betreffend, der Staatsregierung zur Kenntnisnahme zu über weisen. f Graf Hohenthal- Nachfolger. Di« „Dtsch. Tgsztg." schreibt: „In einem Leipziger Blatte wird ein Gerücht erwähnt, wonach der sächsische Kultusminister Dr. Beck ausersehen sein soll, Nachfolger des Ministers des Innern Grafen v. Hohen- thal zu werden. Dieses Gerücht schwebt völlig in der Luft. Es ist längst bekannt, wer der Nachfolger de» Grafen v. Hohenthal werden soll, fall- dieser, wa- wir aufrichtig bedauern würdm, wirklich durch seine Gesundheit gezwungen sein sollte, aus sÄüem Amte zu scheiden. Schon vör Monaten ist nicht nur von uns, sondern auch von anderer Stelle als der ausersehene Nachfolger der jetzige Dresdener KreishaNpt- mann Dr. Rumpelt genannt worden." — Diese Erörterungen sind stark verfrüht. Einstweilen liegt noch nicht genügend Veranlassung vor, sich mit der Frage einer anderweiten Be setzung des Ministeriums des Innern ernstlich zu beschäftigen. 78- Deutsche KochknnstanSstellnn-. Die in Dresden in diesen Tagen abgehaltene Ausstellung für Deutsche Koch kunst und verwandte Gewerbe wurde am Donnerstag abend 8 Uhr geschlossen. Glänzend war ihre Eröffnung, ihr Ver lauf und der Schluß. Der Besuch der Ausstellung übertraf die Erwartungen. Es mögen etwa 50 000 Personen aus Dresden, Sachsen und dem übrigen Deutschland die weiten, schönen Räume des Ausstellungspalastes an den sechs Aus stellungstagen besucht haben. Doch nicht auf der materiellen Seite liegt der Haupterfolg der Ausstellung, sondern darin, daß eine Fülle von Belehrung und Anregung für weite Kreise, eine wesentliche Belebung unseres wirtschaftlichen Lebens von dem gelungenen großen Werke der Küchrinnung Dresden aus- ging. Durch Schau gerächte rc. war denen Rechnung getragen, welche an der feinen Küche besonderes Interesse haben, durch Ausstellung von Lebensmittel aller Art, Haus- und Küchen geräte wurde auch denen gedient, welche auf Massenverpfle gung, wie Beschickung de- bürgerlichen Heimes mit Speise i nd Trank >hr Augenmerk zu richten haben. DaS Preis geri ht hatte viele Ehrenpreise, Staatspreise und Medaillen zur Verfügung. Der früher auf Schloß Lichtenwalde in Stellung gewesene setz ge Hoskoch des Prinzen Johann Georg, Herr Walter Stephan, Schwiegersohn des Herrn Gem.-Vorst. Rockstroh in Lichtenwalde, wurde für seine in der Ausstellung dokumentierten Leistungen nicht nur mit der höchsten Aus zeichnung, dem Ehrenpreis Sr. Maj. des Königs, bedacht, sondern erhielt auch eine Ehrendenkmünze der Stadt Dresden und zwei goldene Medaillen. Der gegenwärtige Koch in der gräflichen Haushaltung auf Schloß Lichtenwalde, Herr Kurt