Volltext Seite (XML)
MW sk i>ie MMe KmlrMmmW Mhi, das MM MzaW mi> dm KMat zu ImMng i. Ka. M Der Stadtrat. Hus Oer Aablrecbttäepmation. Die Wahlrechtsdeputation der Zweiten Kammer hielt gestern eine ziemlich fünfstündige Sitzung ab uno trat in die zweite Lesung des WahlgeMes ein. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab der Abg. Heikel eine Erklärung dahin ab, daß ohne die Alterszusatzstimme sür ihn die Regierungs eventualvorlage unannehmbar sei. Darauf wurden die 88 bis 9 angenommen. Zu dem grundlegenden 8 kV, der die Wahlberechtigten in zwei Grup pen einteilt und zwar in solche mit einer Stimme und solche mit vier Stimmen lag ein' Antrag und ein Eventual antrag Hettner (natl.) vor. Im Laufe der Debatte wurde von den nationalliberalen Rednern zum Ausdruck gebracht, daß die Konservativen mit ihrer Zustimmung zu 8 kV vom Boden des Kompromisses abgewichen seien und daß eS leicht sei, die Verantwortung auf die Schultern der Negierung zu legen. Demgegenüber erklärte Abg. v. Querfurth, daß die Konservativen nur für 8 kV (Häufung der Pluralstimmen) die Verantwortung der Regierung überließen, im übrigen aber für das ganze Gesetz, wie es unter ihrer Mitwirkung zustande kommen sollte, die Verantwortung zu tragen bereit seien. Hierauf wurde der Antrag Hettner (natl.), nur zwei Zusatzstimmcn zu gewähren, mit 16 gegen 6 Stimmen, der Eventualantrag (drei Zusatzstimmen) mit 14 gegen 8 Stim men abgelehnt. Der ganze 8 k^ sand alsdann mit 13 gegen 10 Stimmen Annahme. Geschlossen stimmten dagegen die Nationalliberalen und Abg. Bär (frcis. Vp ). Nächste Sitzung Mittwoch, vormittags 10 Uhr. NsebWnge rur AeMMt Ser Mte. Es wurde bereits während der automobilijtischen Gordon Bennet-Rennen mehrfach kraß empfunden, daß die Wettbewer ber ihre Wagen haarscharf nach den Bedingungen der Kon kurrenz unter Vernachlässigung wichtiger techuischer Forde rungen konstruierten. Es war damals nur eine maximale Gewichtsgrenze von 1000 Kilogramm vürgeschrieben. So konnte es sich zum Beispiel ereignen, daß rin Fahrer, dessen Wagen 1005 Kilogramm wog, in der Na ht vor dem Rennen den gesamten Lacküberzug von seinem Wagen herunterkratzte, um in der Gewichtsgrenze zu bleiben, u id daß ein anderer Fahrer mit einem großen, an den Hoscnlode» angenähten Lederkissen zum Rennen kam, da bei dieser Anordnung das Gewicht des Kissens zum Fahrer und nicht zum Wagen rechnete. Auch bei dem letzten aeronautischen Gordon Bennet- Rennen scheinen ähnliche aä Koo-Konstrukti men vr rgekommen zu sein, die die Verantwortung für die Unglücks- sälle tragen. Im Interesse der Luftschi stahlt erscheint es geboten, darauf hinzuweisen, daß die mehrfachen Unfälle kei neswegs r durch das Wesen der Aeronautik bedingt (?), sondern höchstwahrscheinlich diesen unzweckmäßigen Kon struktionen zur Last zu schreiben sind. Bei dem diesmaligen Wettfliegen war das Bestreben un- verkeynbar ersichtlich, die Ballons so leicht wie möglich zu machen, um bei der festgesetzten Maximaler oßc von 2200 Kubikmeter durch Erspamis an Gewicht der Ballonhülle so viel Ballast wie möglich mitnehmen zu können. Infolgedessen sind einige Ballons aus überaus leichtem Str ff gebaut wor- den, sodaß sie Nicht imstande waren, auch nur einen verhält nismäßig geriitgen Druck auszuhalten, ohne zu platzen. Der Senalspräsident beim Reichsgericht, Richard Foertsch, hat chie Belohnung von 3000 Mark demjenigen zu gesichert, der ihm und seiner Familie eine Nachsicht über das Schicksal seines Sohnes zukommen läßt. Aus dieses Aus- schreibeu hin werden nun wohl auch die unzähligen Fischer kähne, Dampfer usw. ihr Augenmerk ans eine Spur der Ver- schollenen richten. ' j Der Sieger im Gordon Bennet-Rennen steht auch jetzt, nachdem von allen beteiligt gewesenen Ballons bereits seit mehreren Tagen Landungsdepeschen cingetwffen sind, durchaus noch nicht fest. Vor allen Ding-n ist cs zunächst notwendig, einwandfreifestzustellen, wie die Landung des Oberst Schaeck mit dem Schweizer Ballon „Helvetia" in Norwegen erfolgt ist. Oberst Schaeck erklärt ebenso wie sein Begleiter, daß'der Ballon durchaus fahrtüchtig gewesen sei. Von einer Rettung aus Gefahr könüe keine Rede sein, da noch genügend Ballast vorhanden gewesen, um die Fahrt sortzusctzen. Sie seien gegen ihren Willen eingeschlcppt worden. Die Jury Wird darüber abzustimmen haben, ob dem Oberst Schaeck oder ! dem Engländer Dunville, der mit dem Ballon „Banshee" an , der dänischen Grenze landete, der Preis zuzusprechen ist. Füll- Verantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg i. Sa. — Druck und Vertag von T. G. Roßberg in Frankerberg i. Sa. Wüerwehr. Heute ist Herr Stadtrat Georg Max Zeidler hier für die Jahre 1909, 1910 und 1911 wiederum als ° städtischer Brandmeister in Pflicht genommen worden. Frankenberg, den 20. Oktober 1908. Neuer au; sein Orient. Ein Einvernehmen über alle strittigen Fragen zwischen Bulgarien und der Türkei ist nunmehr seitens der Delegierten des jungtürkischen Komitees und der Dele gierten der Skupschtina erzielt worden. Ein Protokoll über dieses Ergebnis ist verfaßt worden. Es heißt darin u. a., daß keinerlei Anlaß zu einem türkisch-bulgarischen Kriege vorlicge und daß es sür beide Regierungen wünschenswert sei, Delegierte zu beauftragen, um die friedliche Lösung der be stehenden Meinungsunterschicdc herbcizuführen. Das Protokoll wurde der bulgarischen Regierung zugestellt und wird heute abend gleichzeitig in Konstantinopel, Sofia und Saloniki ver öffentlicht werden. Ucber die Aussichten der Balkankonferenz verlautet aus diplomatischen Kreisen, daß, nachdem die Türkei die direkte Verständigung mit Bulgarien versucht, man die Ein berufung einer Konferenz für unnütz hält und deren Be schickung ablehuen dürfte. Da aber Deutschland nur für den Fall die Konferenz akzeptiert, wenn diese auch von der Türkei angenommen wird, so gelten jetzt die Chancen des Zustandekommens der Konferenz für weniger günstig, als dies noch vor wenigen Tagen der Fall war. Während der serbische Minister des Aeußeren, Milano- witsch, in Berlin weilt, hat der serbische Kronprinz die Taktlosigkeit, besessen, einem Redakteur des Pariser „Jour nal" gegenüber zu erklären, alle Gegner Deutschlands und des deutschen Einflusses auf Oesterreich müßten Serbien unterstützen, welches berufen sei, den dem Mittelmeer und dem Orient zustrebenden Deutschen entgegenzutreten. — Die Ver mutung, daß das kriegerische Gebaren des schwachsinnigen serbischen Thronerben nur eine Maskerade sei und im Einverständnis mit König Peter geschehe, bestätigt sich jetzt. Im Konak treibt man ein gefährliches Spiel, dem die Regierung in Wien leicht ein jähes Ende bereiten könnte. Es verlautet von ernst zü nehmender, Mit den Hofverhältnissen vertrauter, unabhängiger serbischer Seite, daß es sich bei den Nachrichten von Meinungsverschiedenheiten zwischen König Peter und dem Kronprinzen Georg um ein berechnetes Spiel im Königshaus handle, wobei der unverantwortliche Thronfolger mit Wissen der Regierung vorgeschoben werde, um die österreichisch-ungarische Regierung durch fortgesetzte Herausforderungen zu' reizen. Ernsthafte Kreise wollen wissen, daß für den Fäll eines Dynastiew^chstls der zweitälteste Sohn des KönigS von Schweden ausersehen sei, eine Dynastie Bernadotte in Serhjen ,zu hegxünden. . , .. Der serbische Minister des Aeußeren, Milanowitsch, ist > Mrfchetut «« jedem Wochentag abends für den folgenden Tag. Bezugs preis vierteljährlich 1 50 ), monatlich 50 Z. Tragerlohn extra. — Tinzelnummem laufrndrn Monats 5 4, früherer Monate 10 vestelnmgen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen. sowie von allen Postanstalten Deutschlands und . Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslände Versand wöchentlich unter Kreuzband, Anzeigenpreis: Die S-gesp. Petitzette oder deren Raum 1L bei Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 „Eingesandt" im Redaktionsteile ASH. Für schwierigen und tabellarischen Satz Aufschlag, I für Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Tarif. Fai Nachweis und Offerten - Annahme werden "5 <S Extragel>ühr berechnt. Juseraten-Annahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expeditione«. Ankündigungen sind rechtzeitig austugeben, und zwar größere Inserate bis 9 Ühr vormittags, kleinere bis - spätestens 11 Uhr mittags des jeweiligen Ausgabetages. Kür Aufnahme von Anzeigen an bestimmter Stelle kann eine Garantie nicht übernommen werden. hAd- 51. Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen, gestern morgen in Berlin angelommc i u id wurde im Laufe des Nachmittags vom Staatssekretär v. T choen zu einer Be sprechung empfangen. » t Der montenegrinische General Bekotic, ein Ver wandter des Fürsten Nicolaus, der sich in einer Spezial mission auf dem Wege nach Belgrad bcsmd, wurde vorgestern auf der Durchreise in Agram von der Bahnpolizei angehatten und visitiert, und obwohl er sich im BFitz rims von der österreichisch-ungarischen Gesandtschaft in Cetinje visierten Passes befand, wurde er verhaftet. Auf sein«'telegraphische Beschwerde an den Minister des Aeußcren, Freiherrn v. Aehren- thal, wurde er nach siebenstündiger Festhaltung auf fteien Fuß gesetzt und konnte seine Reise nach Belgrad fortsetzen. * * . l - ,7 * ti. Belgrad. Der montenegrinische Spezialge sandte Wukowitz wurde vom König in einflündiger Audienz abends empfangen. Während Wukowitz im Palais' weilte, brachte eine große Volksmenge ihm stürmische OvatioUen dar. Der Kronprinz erklärte in einer Anst r. che an das Offizier korps, falls Milanowitsch ohne jedes Resulivt nach 'Hause käme, sei der Krieg mit Oesterreich , „vermeidlich. Abends zogen die Demonstranten vor die EiNg iNge vdn Geschäften, deren Inhaber österreichisch-ungarische Untertamn sind, und wehrten den Käufern den Eintritt. llnrerr Kaiserin als Sattln, Mutter uns canOermnner. Der Geburtstag der Kaiserin ist diesmal besonders be deutsam, weil an demselben Tage die Vermählung des vierten Sohnes des kaiserlichen Paares stattfindet, llnd so wird am morgigen Donnerstag mit dem Dank gegen Gott, daß er unsere Kaiserin fünfzig Jahre hindurch gnädig schirmte, die Volkssreude zusammenklingen über das junge Eheglück des Prinzen August Wilhelm. Denn so ist es stets beim deut schen Volke gewesen, daß es mit herzlicher Teilnahme die Festtage seines Herrscherhauses auch zu seinen Fest- und Freudentagen machte. Wenn wir es aussprechen: „Gott segne und schirme unsere teure Kaiserin!", so dürfen wir das mit befriedigtem Stolz tun, denn unter den zahlreichen edlen Fraucngestalten, die das Hohenzollerngeschlecht zieren, ist unsere Kaiserin der besten eine. Lauter wie das Gold ihrer Krone ist das Gold ihres Herzens. Das zeigt unsere Kaiserin in ihrem Beruf als Gattin, Mutter und Landesmutter. Unserem Kaiser ist ein trautes, sonnenscheindurchleuchtetes Familienleben ein unabweisbares Herzensbedürfnis, wie er das selbst mehrfach ausgesprochen hat. Daß ihm sein Haus eine Stätte reinsten Glückes und ein Jungbrunnen der Kraft geworden ist, das dankt er seiner hohen Gemahlin. Das hat er wiederholt selbst bezeugt, am warmherzigsten und begeistertsten in der Heimat der Kaiserin bei einem Festmahl der Kaiserin durch die Worte: „Das Band, welches Mich mit Schleswig-Holstein verbindet, das ist der Edelstein, der an Meiner Seite glänzt, Ihre Majestät die Kaiserin. Dem hiesigen Lande entsprossen, das Sinnbild sämtlicher Tugenden einer germanischen Fürstin, danke Ich es ihr, wenn Ich im stande bin, die schweren Pflichten Meines Berufs mit freu digem Geiste zu führen und ihnen obzuliegen, wie Ich es , vermag!" Die Kaiserin teilt mit ihrem hohen Gemahl sowohl die frohen, wie die trüben Stunden der Regierung und bringt seinen Gedanken und Plänen größtes Verständnis entgegen. Das Haus unserer Kaiserin ist ein Haus geworden, wo Gottes- . furcht, Pflichttreue und herzliche Liebe ihren Altar aufgeschlagen haben, eine Pflegestätte deutschen Gemütes und echt deutschen -Geistes. „Man muß es selbst gesehen haben", sagt Graf Douglas, „ün welcher Liebe und Herzensgüte, in welcher musterhaften Ordnung und doch warmen Herzlichkeit und Leutseligkeit der innere Verkehr im kaiserlichen Hause sich 'vollzieht!" Es ist nur natürlich, daß von diesem Juwel '/deutschen FaMlienglücks Helle Strahley hinausleuchten ins deutsche Volk Uyd Land, allen zum hehren Vorbild, vielen , zum Halt und Seg?n. Und das ist gerade in unserer Zeit -Les bedauerlichen Niedergangs echt deutsche» Familienlebens von unschätzbarem Werte, denn ein gesundes Familienleben ist 'Lie Grundlage eines kräftig pulsierenden Staatslebens. IM letzten Grunderuht Vie gesamte Volkswohlfahrt, Freiheit ünÜ Sittlichkeit, ia die ganze Kultur eiNes Volkes auf einem ge- ' sufiden Familienleben. So herzlich und treu wie als Gattin ist die Kaiserin als Mutter ihrcr Kinder; der reiche Kranz von sieben Kin dern, die Gott ihr geschenkt und alle wohl erhalten hat, ist ihr gattzer Stolz. Sie zu erziehen nach ihren Eigenarten, sie zu gefestigten Charakteren heranzubilden, war und ist ihre Sorge Tag um Tag. So ist zwischen der kaiserlichen Mutter und ihren Kindern ein Liebesvand entstanden, wie es herr licher und schöner und fester nicht gedacht werden kann. Von ihrem Hause voll Kindelglück läßt. die Kaiserin dem Zuge ihres Herzens sreiesten Lauf zu den Landeskindern, deren Wohl und Wehe ihr auf die Seele gelegt ist. So ist denn der Inhalt ihres öffentlichen Wirkens geworden: „Tränen za stillen, Wunden zu heilen, Kummer zu lindern, frohe und .glückliche Menschen zu machen." Mit größter Opserfreuhig- k"t und wahrhaft vorbildlich erfüllt sie diesen Samariterberuf. Wo es nur zu helfen gibt, wo in Krankheils-, Todes- und schweren Unglücksfällcn Trost und Hilfe nötig sind, da V«s°gt . sie niemals ihre Hilfe. Ohne Zaudern, mit Freundttchkett und echt weiblichem Zartgefühl bringt sie Hilfe. Das hohe Erbe der ersten beiden deutschen Kaiserinnen ver- waltet sie m ebenso hochh^z^ verständnisvoller Weise. Wir dürfen uns mit Recht dieser Samariterin im Purpur- lleid freuen. Die Aufgabe vo« Inseraten ersuchen wir im Interesse der rechtzeitigen Fertigstellung und Ausgabe unseres Blattes gefälligst fv zeitig alA möglich erfolgen zu lasten. Größere Inserat« erbitten wir bis vormittags A Uhr, während kleiner« Inserate bis 11 Uhr mittags Aufnahme finden. Für später einlaufende Anzeigen können wir eine Garantie des Abdrucks in der bezüglichen Abcndnummer nicht übernehmen.