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Polizei glaubt« ruttst an einen Selbstmord. Nun ist man ab« 4»f dm «erdacht gekommen, daß e- sich um einen «gchmkt tzmdelt. Der Satte ein« Dame, die bei Wilson in Pflege War und in der Behandlung starb, soll dem Arzt da» Bi« zugesandt haben. * ei» Malch, »ertrage« la»». Die Wärme- und SStegrenzen, innnhalb deren lebende Wesen zu leben der- vtöaen, sLd im allgemeinen nicht sehr weit. Freilich gibt eS Bakterien und Algen, die erstaunliche Wärmrunterschiede (bis zu ISO Srad -s- und üb« 200 Grad —) zu ertragen ver» mSgen. Mit der Höhe der Entwickelung steigt aber die Empfindlichkeit. Immerhin ist es, wie bekannt, möglich, Frösch« völlig gefrieren zu lassen, ohne bah sie zugrunde gchen; nach vorsichtigem und allmählichem Auftaum leben die Dere weit«, al» wäre ihnen nichts geschehen. Ein hübsches Beispiel für solche Lebensfähigkeit «zählt vr. K. Thesing in einem kleinen Aufsatz, d« sich im neuesten Heft des „Kos ma», Handw. f. Naturft.- findet. Dort heißt eS: „Wohl da» überraschendste Beispiel dafür, was nn Tin alles zu «trag« vermag, zeigt da« Schicksal eines Molches, wie eS von »rber mitgeteilt wird. Ein Molch war aus seinem Be hält« entkommen und wurde erst nach einigen Wochen in irgend rin« Ecke des Zimmers völlig zusammengetrocknet aufgefunden. Auf einen Blumentopf gelegt und etwas an- gefeuchtet, erholte sich das Tier rasch, begann herumzukriechen, fraß reichlich die ihm dargebotene Nahrung und führte, in ein Wasserglas gesetzt, ein munteres Leben. Zu Beginn des DinterS trat« plötzlich Nachtfröste ein, und als der Beob acht« eines Morgen» nach seinem Pflegling sah, fand er ihn in einem Eisblock eingefroren. Da man das Tier für tot hielt, sollte sein Leichnam in Alkohol gesetzt wnden. Zu diesem Zwecke stellte man da» eingefrorene Tin in einem Topfe auf den heißen Herd. Als man dann nach einiger Zeit da» Gefäß vom Feuer nahm, war daS EiS schon längst getaut, und daS Wasser hatte bereits eine erhebliche Wärme angenommen. Wie erstaunte man aber, al« man an Stelle der vermeintlichen Leiche ein lebhaft zappelndes Tier erblickte, daS sich mit allen Kräften bemühte, seinem heißen Gefängnis zu entfliehen! Aber selbst diese unbewußt lieblose Behänd- lungSweise hatte dem Molche keinen Schaden getan, und «st mehrere Monate danach setzte ein regelrechter Tod seinem Lebm ein Ziel. Sui' ge/öM-eu LsuoLtuuL. ein«' Lntseäsüku«- <ies ÄetczsASiiezk Ln st««» wetcLs ,n /ot-e ecke»- entstanden sinci, AS- ksistsr eit Wecken. Das LercLs-eine-t AlNA zis^Let von ^nsi'cät aus, ctass ^neeiAen, wekcLe man ern« vertun- eusencket, Asso/rr-tsdsrr sein müssen. Ot's L^pstüKan skss «Ta^sö/a^ss". Für Tourist»«, welche an Uußschwetg leiden, empfiehl el sich, täglich Fußbäder mit Aaiser-Vorax zu nehmen und nach dem »b- waschen die Füße mit trockenem Kaiser'Borax rinzuretben, wodurch der üble Seruch beseitigt und da« Wundwerve« der Füße verhindert wird. «atser-Borax nur echt in rot«» Karton« zu 10, 20 und öv Pf. mit ausführlicher Gebrauchsanweisung ist in den Drogerien, Apotheken, Kolonial waren-, Parfümerie- und Setfengeschäften zu haben. Auf »«» »SjLhrto« JultUiU« einer s-»talen Lat konnte üt diesm Lagen der verband Deutscher Handlungsgehilfen zu Leipzig zurück- blicken. Sr schuf im Jahre 1888 «in« mst FreOagigkeit auSgestattete Kranken- und Begräbnittasse, die am 19. Juni 1888 oon der BehSrde bestätigt wurde. Die Kaff« entwickelte sich schnell zur größten kauf männischen Krankenkaffe. Sie umfaßt heute über 42000 Mitglieder, die Hälfte aller Mitglieder de« Leipziger verbände«, ein Verhältnis, da» auch nur annähernd günstig kein anderer kaufmännischer verband auszuweisen vermag. In ihren sechs Klaffen zahlt sie Krankengeld von täglich 1 Mk. bi« S Mk. bi« zu einem vollen Jahre, freie ärztlich» Behandlung für 28 Wochen, außerdem BrgräbnlSgeld von SO Mk. bi« 800 Mk., fle über trifft daher in ihren Leistungen bei weitem di» sogenannten Zwana«- krankrnkaffen, dabei erhebt sie fast durchweg wesentlich niedrigere Beiträge al« diese. Auch bei den Prinzipalen findet die Kaffe immer mehr Be achtung. Zahlreich« Firmen üb«rn«hmen für ihr männliche« Personal die Beiträge ganz, oder wentgsten« zu einem Drittel (wie bei den OrtSkranken- kaffen) und verhelfen ihren Angestellten bei einer eigenen gleichzeitigen kleinen Ersparni« dadurch zu einer günstigeren, wertvolleren Krankenver sicherung. Der Mitgliederzugang der Leipziger Kaffe betrug im letzte» Jahre 8629. die Muglieder verteilen sich auf 3018 Orte, von denen in K1O Orten Verwaltung«- oder Zahlstellen bestehen. Da« Kaffen vermögen beträgt über 8S0000 Mark. Die Kaffenleistungen haben eine Million jährlich überschritten, ärztlich« Behandlung, Arzn«t und tzellmitt«! er- sordertrn allein eine halb« Million. Die GesamtauSzahlungkn für Krank«n- untrrstützunaen und BrgräbniSgrlder s«it «estehrn d«r Kaff« betrog«« m«hr al» neun Millionen Mark. Da« find achtung«gebtetende Leistungen. LiMlltz rm äem LkWbM-bWMi'fsdi'piM. Lflümvltr Von n»vd: ei»«»»«, <s°» r») v>» i" «°L 8u wir 77««Ii»»Id»r, (524 V di» UsrksrsdorT) »«» I»«» (4»2 k) 8'° (711 V bi» Nur ksrsdort) 822 Von OdvrIIvlit«»»« naod: (511 77) 522 S«° 8«« (19«» k) IO»» I«» 5-' ,81L k) 811 1212 Ll»»» 422 (524 di» Düdsls) (8" k vor di» Vslddsimi 8«' 12«» 3»» >5-» k) 5'» (82t 724 77 di» »llttvsid») VLL (1121 »ittvouds dis NlUvsid», 3oiw- dts vüdoio) Von naod: 1»»»d»r, 8" 9»» 12" (1" 77 0. s. di» »rdnuunlsdar«) (2°» r dis VoUiSll- stsiu) 3" 5«' (721 tkgi. nur bi» Lrdwsmisdork, 8ovs»dsvds Isdovd dis woidsiistsio) 721 (922 (i212 vor Aommdsuris dis LrdmsimsdorO 1212 222 (542 V) 522 (6>» 77 ) 6" 8" (7" 77) 7»» 7" 8»' 8»» II" 11» 11»' 12" I» I«» 2»« 2" (3" 77 0. s.) 4»» «»' 4" 5»» 721 712 712 (712 k) 821 (822 k) (921 k nur vom 24. «ai bis mit 8. Zeptdr. ssd sm 9. Inlli) (912 k) 1911 1921 1922 (1112 7) vrssds» 422 7" 9" 11»» 2" 4«» 821 1212 NUdsrsdort 1212 (511 77) 522 (8" 77) 6>» 8»» (7" 77) 7»» 8»' 8°» 11"° 11»' 12«« i>« i» 2°« (3» 77 0. 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Usi di» mit 8. 8ept.) 922 (1122 di» Lurestsdt, 1' di» Losssn, nur di» mit 6. 8ept-, sowie künustdionstsa) 2.«I,»t, üdor Dsusixir 522 (8»° 82) 9»° I2°» 3»« (722 82) 822 Umds-b über Vittxensdork 1222 7»« (8»»0. O.) 1I»° I»° 4»° 62- 822 1142 2,»r»u 542 9'» 12»» 3°» 724 (1122 7 und 8Lobt rum Donnerstag) 8t»a,rwt"» 122 422 8" (6-» 77) 8«» 8-» 7»° 7-» 8«« 9°» 9'° 19«» I1«° 12»- 12»» (!»» 77 0. s.) (1°» 7) 2»» 2>» (2-- 7) 2«» 3»» 4-« 4«« 5«- di en 742 822 822 922 1922 >122 112- Sstodsndseb (122 82) 42- (6»» d. Oisuodsu kers.-L., dann 32) (7" 82) (9»» 82) 9'° (19" di» SIsuoksu) 12»» (I2-» 32) 3»° (4»° di» Olsuedsu) 6-2 (622 > di» 8t. Lgidien) 722 tsgl. di» llodenstein, 8vnnsbend» di» Olsuodau) . (742 82) 724 922 (924 L2) 1122 i Lie.» E (5-2 dis Düdeln, (8»» 82) (8-» 7 dis 77»Iddoim) 8-- 2" (1»« L2) 3'° (5»« 7 di» TVsIddoim) 5«« 622 77 dis Uiti weids) (622 82) (722 77 di» >ittw.) 922 (1122 Utttwoobs di» Uittweids: 8onntsa» di« Dübeln > > XU» »ut der 8tr«e>is Okmnnitr-kosewsin Mdrev Vsrbtsgs L di» 4. LIsss« 8»nn- and 7si»rt»g» nur 2. und 3. Lasse. Mrua»««a: V ---Vortt»», 87 — 8ono- und feiertags, 82 - 8ebnsULllg, L2 — LUrug, OS — Odno SepSvk. »d 6d«o»v1t« „ M11d«»Sort — 8" «»' 8" 8» Igo» 12" 2" 2" 2" 2" KLL KL» KLL 8LL 11LL 11LL „ ritväenTet»»» — 7»« gO1 12" 2" 8°° KLL VLL 1ILL „ Lr»im»<tvrk — 71, s»7 12" 2°o 8" KLL VLL 11LL „ Ommorxlork — 717 91» 12" 2»» S" KLL 9LI 11LI „ Kr»nli«Ld«rM — 9»o 12" g" 8" KLL 9LL 11»» „ V1tt»r»b»od — 7,2 9»« 124 s zo« 8" «LI 9LL 11»» lQ — 741 9» » 12s, »" 8" 7LL 9LL 12LL xd UZttniebon vrr 74« — 1" 8»» 7LL » Lrxtmnüdl« 5LL 7», — 1», 8" „ L«d«i»Sort KLL 8" — 127 Z« 4,4 7«° SLL 8" — 1" 40 s 7LI — - „ SrnZu» KLL 8" — 1" 4" 74» - in Lo»77«tn s«» 8» 7 — 1" 4" 7»» — — «d A"»"»!» »»» 3»' 2«i 50» 8LL «» »r—4. 7«» 10" — 3" — 622 924 — — 7», 9», — 4«» — 844 922 i» p-1»-1s 9», 11»» — . 4»» — 9L2 1922 — — SLLÄ. - — 8»« 19»» — 12»» 2" 2»o 50« — 5" 8LL «d — 7«« 12" 2«' 7LL i» N«»«M»1» — 9" — 149 4" — — SL1 — »I» Äv»»v«in — «t» 10" — 8°» 5" 9«! „ ürrwxn — «»» 10»» — 8" k" !-> « a- 9LL 's M „ LSluck-«n , — «»7 10" — gi» 5»« 04 . 9»« ßk „ L«pd«>r»<iork — «" 10»4 — S" KLL SD 9»» „ Lrxtmnillil» — «»» 10»« — 8»« KLL -Z-Z SLL in Lxtnlodsn — 700 11«» — ««» KLL 9LL »b Ssttniedon SLL 706 11«» 11» gs» KLL 9«L „ 0itt»r«d»od 5L» 7" 11" 1-1 407 6LL 72g 10LL n ^rxotrondsrx KL» 7" 11»° 1" 4" KLL 730 9LL lOLL IOLL „ Onon«r«1ork KLL 7,« 11" 1,1 4" KLL 7LL 9LL LOLL IO^L „ Sr»nn«1ork 5LL 741 11»° 1,7 4-, KLL 7LL 9LL LOLL LLLL „ Kivckvrwtss» KLL 7,» 11" 14» 4,1 7^7 9LL LOLI IILL „ Sildorockork gor 74« 114« 1" 440 71° 768 9LL lOLL !1LL «0» 7»4 11»» 200 446 7LZf KLL 9LI (OLL 11LL stand dahinter das gute schöne Glück,- mußte er denken. — „Es ist schon so, wer nicht Treue hält, kann auch nichts an deres halten im Leben. Ihr ist alles unter den Händen sort- geglitteN, Eheglück, Wohlfahrt und Anseh n. Haus und Hof hat sie lasten müssen und zuletzt die Heimat, alS der 'runter-ekonnnene Mann sich gar das Leben nahm in seinem Trinkerwahnsinn, und die böse Nachrede sie aus dem Dorf trieb. — Ja, Achim soll haben, was er wünscht. Auch er hielt Treue. Nicht nur seine n Mädchen, sondern vor allem sich selbst. Se n Nieseufteiß, sein festes Beharren darf den Lohn fordern. Und wenn ich auch nicht gerade jubeln kann, daß mein Geld nun aus dem Land geht, ich weiß doch, vergeudet ist's nicht wie jenes, das nach Hamburg rinnt wie in ein uferloses Meer. Nur will ich zuvor mit Gesine darüber reden.- Die war in ihrer warmen Schwesierliebe sogleich einver standen. .Ja, Vater, ebne Achims Weg, soweit du kannst. Wir haben nichts mehr von dir zu verlangen." „Ihr werdet darum nicht Not leiden. Es reicht für alle.* „Können wir uns nur gerad' auf dem Hus kalten, ist's schon gut. Wir arbeiten gern. Unsere Kinder sollen es auch lernen." „Ist man ihrer sicher?' dachte Martin. Er sprach aber den Zweifel nicht aus und sagte nur mild: „Er bleibt euch, so Gott will. Ter Hof ist dir und deinen Kindern zu- geschriebeu. Tut nun das Eure, ihn zu erhalten. Sanne ist abgejunden — was ich ihr etwa noch znwcnde, geht nur mich an —, das Barvermögen kommt Achim zu, und cs ist der Hauptteil, Gesine." „Reit so,Vater. Achim wird sicher noch malein großer Arzt, den müssen auch wir ehren.* „Was sagst du zu seiner Nella, wie die Deern heißt?" „Die ist lieb, Vater, und so brav. Die beiden passen so gut zusammen, wie mein Wilm zu mir.* „Ich glaubte eher, Juliane würde es sein, die ihn da mals in Afrika pflegte und mir dann so viele schöne Briefe schrieb, die alle nur ein Lob für Achim wa rn." „Daran hat Achim nie gedacht, Vater, so sehr er sie auch immer verehrte. Er weiß, wieviel er ihr verdankt, und steht noch heute hoch zu ihr ans; aber zum Heiraten lieb hatte er immer nur die kleine lustige Nella. Die ist nun mittler- weil« virrundzwanzig geworden und wohl kein so übermütiger Schelm mehr, aber sicher die einzig Rechte für ihn.* „So. Da wäre ja alles in Ordnung. Achim und du, ihr habt das rechte Teil erwählt — seid zufriedene brauch bare Menschen geworden, die auch der Mitwelt nutzen, und fo soll eS sein nur Sanne, die Lütt * Er wandte sich ab und biß die Zähne zusammen. Auch sie war eiu fröhliches Kind gewesen voll Soniunschein und Uebermut, wie die kleine Nella. Nun hatte sie das Lachen verlernt in den dunklen Schicksalsstnnden, die ihr das Ge schick bereitet. Und was mochte es sonst noch auS ihr gemacht haben? Gesche hörte einen gedrückten Laut. Er klang wie ein Stöhnen. Und dann nach einer Weile scheu und hastig: „Gesine — ich möcht' nach Sanne sehen.* „Tu' das, Vater. Es wird dich ruhiger machen. Ich weiß, du hast dich all laug' mit dem Gedanken gequält. Sieh nun selber, ob sie's denn wert ist, daß du so um sie bangst.* Er nickte. „Ich hab' keinen Frieden. Sie schreibt, der Mann habe sie nun völlig verlassen. Ansgerückt sei er, sie wisse nicht wohin. Sie habe kein Stück Brot für sich und die Kinder." „Es mag wahr sein, Vater — es kann auch anders sein. Es ist viel Geld in diesen Jahren nach Hamburg gegangen. Von Not könnte eigentlich keine Rede sein. Ueberzeug' dich jedenfalls selber, wie's da in Wahrheit steht." Er sah in düsterem Sinnen vor sich hin. Dann sprach er jäh: „Du wirst sie nicht fortweisen, triebe sie das Elend hierher?" Da gab sie ihm mit einem großen Blick die Hand. „Lieber Vater, ich dank' dir all mein Glück, wie könnt' ich da hart sein gegen das Unglück, ob verschuldet oder nicht. Ich weiß, was Sanne dir war, und meine Schwester bleibt sie immer. Einst war sie ja wohl die erste hier, und sie soll nicht die letzte sein, käme sie jemals in Reue und Heimweh und redlichem Arbeitswillen zurück. Das versprech' ich Dir.* Danach saß Martin Gnnder geraume Weile schreibend in der Amtsstube. Schon morgen wollte er nach Hamburg fahren, damu er zurück war, wenn Achim kam. Wurde er indes länger dort aufgehalten, so sollte der Sohn ein Schreiben Vorsinden, das ihm die Erfüllung seiner Wünsche verhieß und Vaters vollln Segen zu seiner Verbindung mit Nella. Daraus erledigte er einige andere, seinen letzten Willen be treffende Schriftstücke so bedachtsam und vorsichtig, als gelte es nicht bloß die kurze Fahrt nach Hamburg, die an sich gar keine umständliche Sache war. Allein er war nie ein reiselustiger und reisegcwandter Mann gewesen, hatte sich nur in notwendigen Fällen von der Scholle trennen mögen und Hamburg zumal noch nie Station aufgejucht. Als es nun endlich so weit war und er diese ihm notwendig er chcinendcn Briese und 'Aufzeichnungen geschrieben und sortgcschloss.n hatte, vermeinte er die Fahrt gar nickt VL8 rriwLoLdorxor iLxvdlLtt ^mtsbls.tt kllr clis Lxl. ^mtsksuptmsnngebskt ?lvbs, sovis äss Lxl. ^mtsxericbt uvä äen Ltsätrsd ru Vrsnlcsvberx, KLIt sied »ovvdl »sm ^dounvmvnt (per VierteIjsdr 1.50, psr Llovst 60 ?k.), »I» ssed ssr ^uknukmo von I»8vr»t«v, vvelede Verdreituox von Llsus nu Usus Locken, dsstsss smpkobl«». Oie Luodäruokortzi vov L.K.KüNbkkg.fMknbkl'g smpüeUt sieb nur xesebwselcvolleo ^nsktlkniox von OruoLsaodsn aller ^rt io 8obvv»rr- oock liuntckroolc. Ourok stets Ovsodsckuox cker destsn oock osuesteo teednisokeo tttllksmittel ist es oos wvxlick, olle, »oeb ckis xrvssteo ^uktrLxs, in kiirrester Zeit ru erleckixsn. Druck gsnrer Werlte unö ki-osokören elexsot, korrekt oock dillix. 8orZMiM ller8tv»M§ UMvr Huck Klemer Lrdoitvli kür Hsnckel oock luckustAe, kür Eeweiocke-. Lirekso-uock Ledolbedvrcksn, kür ckeo krivst- mick ^»wilieo-Leckork. mehr bis morgen aufschieben zu können. Eine fieberhafte Rastlosigkeit befiel den besonnenen Mann, die ihn drängte, schon heut zu reisen, wiewohl er mit Gesine alle Vorkehrungen für den morgenden Frühzug getroffen Und auch bereits den Wagen beordert hatte, der ihn zur Bahn befördern sollte. Jetzt dachte er an den späten Nachmittagszng, den er nnn e ensognt nehmen könne. Den Wagen brauchte er gar n cht mal. Nahm er den Richtweg durchs Moor, erreichte er den Zng beqnem zu Fuß. Gepäck war ebeusvwenig nölig. Vlieb er unvermutet über einen, zwei Tage fort, konnte ihm alles Erlorderliche nachgeschickt werden, oder er versorgt« sich in Hamburg mit Lem Nötigen, Deshalb wollte er gar nicht erst von nenem mit Gesine Rücksprache nehmen. Si« würde es ihm vielleicht ausreden, weil er dann doch ziem lich spät in der fremden Stadt ankam, und — ja, im Grunde su eute er sich auch, ihr mit diefcr Verättderung in die feste Abmachung zu fahren. Sie war es nicht gewohnt, daß Vaters Ja plötzlich kein Ja mehr sein sollte. Sah es nicht aus, als ob er ein nngeberdiges Kind sei, das das Morgen nicht abwarten konnte? Es war ja auch so. Die Sehnsucht in ihm wurde ge radezu übermächtig. Sie hätte ihn die ganze Nacht gequält uud wachgehalten; dann lam er zerschlagen und erregt in Hamburg au, während es ratsamer war, Sanne bei allem guten Willen doch eine Entschlossenheit zu zeigen, die nicht mit sich spielen ließ. So legte er seiner Ungeduld ein paar Vernunststützen unter uud wußte dennoch, nichts anderes trieb ihn fort, schon heut — sogleich, als die verzeihende, sehnende Liebe zu seinem Schmerzenskind, das einzig und allein noch des Vaters bedurfte. Nein, er wartete nicht länger, keine Minute. Und keinen qings was an; er war doch noch Herr seines Willens? Auch eines besonderen Abschieds brauchte es nicht. Wozu? Morgen abend war er wieder da. Wirklich zog er den dicken Flaus an, steckte Geld zu sich, nahm den starken Kuotenstock aus der Stubenecke und war reisefertig. Unwillkürlich aber ging er leiferen Schrittes denn sonst ans dem Haus. War es Scham über seine Ungeduld, oder Furcht, mau köune ihn zurückhalten wollen, was ihn zu dicscm ungewohnt vorsichtigen Auftreten veranlaßte? Er gab sich keine Rechenschaft darüber. Wie er aber, draußen stehend, noch einmal kurz zurück- sah, kam ihm urplötzlich die Eriunerung an jene fernver gangene Stunde — vierzig Jahre lagen nun zwischen ihr und dem Heut — da er aus dem Hospital zurückkehrenL sich ebenso heimlich in sein Haus gestohlen hatte, wie er es jetzt verließ. _ . .