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evangelischen Kirchgemeinde war ein Streit entstanden. Ersterer verlangte, daß die Uhr der dem Hotel gegenüberliegenden St. Georgenkirche nach 10 Uhr nacht- nicht mehr schlage; zahlreich« Gäste de» Hotel« wachen in ihrer Nachtruhe gestört, m« bei Fortdauer de« Schlagen« der Glocke muß der Hotel besitzer geschädigt werden. Letzterer hatte sich erboten, der Kirchgemeinde jährlich 400 Mark zu zahlen, damit diese den Maun, der mit dm jeweiligen Ab- und Anstellen der Glocke beauftragt werd« mußte, entschädigen könnte. Der Kirch- gemeindmorstand ging auf diesen Vorschlag nicht ein und der Gasthofrbesitzer mußte klagen. Die Klage Ist nun zu ungunsten der Kirchgemeinde entschimen worden. — Daß diese reichs gerichtliche Entscheidung in ähnlichen Fällen gleiche Schritte veranlassen wird, ist mehr al« wahrscheinlich. — Lt»tach. Sicherem Vernehmen nach tritt Direktor Hauptmann am 1. Oktober d. I. von der Leitung be- Hits fitzt» Technik»»« zurück, um sich ganz seinen Statikerkursen zu widmen. ES dürste inde« nach Lage der Sache wenig Aus sicht dafür vorhanden sein, daß die Stadt auf eine Fort- setzung de« Institut« zukommen wird. — Freiberg. Ein Rachwort zum Beter-Prozess, dem jcher ZettungSangrhörige und derjenige, der vom Wesen der Presse einigermaßen Ahnung hat, nur zustimmen kann, hält der „Freib. Anz." für unerläßlich. ES ist nötig, schreibt der Verfasser, einmal besonders darauf hinzuweisen, wie geringe Rücksicht die Zeitungsberichterstatter, die doch die eigentlichen Träger der Orffentlichkrit sind, hier gefunden haben. Die zahlreichen Pressevertreter waren ohne Ausnahme empört, daß man ihnm zumutete, unter fast unmöglichen Verhältnissen ihre Pflicht zu tun. Von allen Seiten hörten wir die Er klärung, daß sie einen derartigen Mangel an Entgegenkommen und eine derartige Verkennung ihrer schwierigen Aufgabe noch nirgends gefunden habm. Dabei haben sehr viele dieser Herren die meisten aufsehenerregenden Verhandlungen, die in den letzten Jahren in Deutschland stattfandcn, besucht. Man hatte dm Berichterstattern hier wohl Stühle reserviert, aber nicht die mindeste Gelegenheit zum Schreiben gegeben, was recht gut hätte geschehen können, wenn man die Zahl der bevor zugten Persönlichkeiten, dmen Plätze vor den Berichterstattern gegeben wurden, etwa« beschränkt hätte. So mußten sich die Berichterstatter mit Pappdeckeln, Reißbrettern, Notenpulten usw. al« Schreibunterlagen behelfen und aufstehen, wenn sie sehen wollten, wa« sich im Verhandlungsraum abspielte, weil ihnm zahlreiche beständig hin- und herwippende Damenhüte all« Ausblick nahmen. Man versteht sehr wohl, daß man bestrebt gewesen ist, möglichst zahlreichen Personen den Zutritt zu dm Verhandlungen zu gestatten, aber man hat darüber außer Acht gelassen, daß die eigentlichen Träger der Oeffent- lichkeit doch die Berichterstatter sind, und wenn jemand eine Ahnung hat, wa« e« heißt, an einem Tage Berichte von 600 bi- 700 Druckzellen an Ort und Stelle druckfertig herzustellen, daß man ihnm die selbstverständlichsten Hilfsmittel hierzu vormthielt, nur um ein paar Damen mehr im Verhandlungs raum unterbringen zu können. — Drestze». König Friedrich August hat gestern früh in Begleitung de- Oberstallmeisters Haugk, des General- adjutanten v. Müller und des dimsttuenden Flügeladjutanten die mehrtägige Reist »ach dem Erzgebirge angetreten. An mehreren Orten wurden anläßlich der Königsreise erhebliche Stiftungen zu wohltätigen Zwecken' gemacht. — Dresdeu. Gestern früh gegen l/,7 Uhr wurde auf dem Bahnhofe König Albert-Hafen hier der Schirrmeister Natzschka von einem vorrückenden Rangierzuge überfahre« und sofort getötet. — Niederlössnitz. Eine hochherzige Stiftung hat der am 1. Juni hier verstorbene frühere Teilhaber der Leipziger Firma Heyne u. Co., Otto Steche, dem Leipziger Kinderkranken haus zugewendet. Er vermachte ihm letztwillig die Summe von 250000 Mk. zur Errichtung einer „Otto Stecheschen Frei- bettm-Stiftung". —r. Scharfenstein. Ueber eine avfsehenerregeude Züchtigung berichtet nunmehr zum zweiten Male aus hiesigem Otte die Chemnitzer „Volksstimme". Es handelt sich um zwei Schulknaben im Alter von 9 und 12 Jahren, die geringer Vergehen halber nach Angabe des genannten Blattes 30 bez. 50 Hiebe mit dem Rohrstock auf das Gesäß erhalten haben. Die Exekution an dem älteren Knaben soll in Gegenwatt einiger Herren von hier und im Beisein von drei Schulklassen durch den Polizeidiener in kräftigster Weise vollzogen worden fein. Da« Blatt veröffentlicht ferner im Wortlaut das von einer» Zschopauer Arzt, dem der mißhandelte Knabe zur Unter suchung zugeführt worden war, ausgestellte Attest, in dem ge sagt wird: „Walter Weber aus Scharfenstein, 12 Jahre alt, zeigt auf der Hinteren Seite des rechten Oberschenkels, unmittel bar unter dem Gesäß, eine ungefähr 20 em lange und 10 om breite blaugrün gefärbte blutunterlaufene Hautstelle, die nach der Angabe durch Stockschläge hervorgerufen worden ist." Wir find nicht in der Lage, die Angaben des sozialdemokratischen Blattes nachzuprüfen, ob sie der Wahrheit voll entsprechen, glauben aber doch nicht, daß derartige Anschuldigungen einfach aus den Fingern gesogen werden. Eine öffentliche Widerlegung der beiden Notizen ist unseres Wissens bisher nicht erfolgt. Eine Untersuchung dieser Angelegenheit ist aber unseres Er achtens dringend notwendig. Sollten sich die Anschuldigungen deS Chemnitzer Blattes als der Wahrheit entsprechend heraus stellen, dann könnten auch wir nicht umhin, dieses Vorkomm nis aufs tiefste zu bedauern and es als einen Roheitsakl zu bezeichnen, der wohl von allen humangesinnten Leuten aufs schärsste verurteilt werden dürfte. Derartige Erscheinungen sind wenigstens dem heutigen Stande unseres Erziehungswesens in keiner Weise angepaßt. Uns sind sächsische Volksschulen bekannt, wo der Züchtigungsstock überhaupt verbannt ist; die Unterrichts- und Erziehungsresultate sind die gleichen wie früher, als dort der Stock noch regierte. — Schneeberg. Das achtjährige Töchterchen des Tele graphenassistenten Vorwerk glitt beim Heidelbeersuchen am -deren Waldrand bei den in der Nähe des Eisenbahnhalte- vunkt- befindlichen Aranitstrinbrüchen auS und stürzte t» die Tiefe. Da» Kind war sofort tot. — H»he«stet»-Grnst1hal. In der jüngsten Stadtver- ordnetensitzung wurde eine, die A»fbeffer»«g »er Beamte«- Gehälter betreffende Vorlage, in der da« Anfangs- und End- gehalt, sowie die Ausrückungsfrist der einzelnen Beamten sest- aelegt sind, einstimmig angenommen. Ein Antrag auS der Mitte des Kollegium«, dem Bürgermeister Patz in Anerken nung seiner aufopfernden Tätigkeit vom 1. Juli ab eine Ge haltszulage von 500 Mark zu bewilligen, fand ebenfalls ein stimmige Annahme. — Glaucha«. Einen schlimmen AuSgang nahm vor gestern abend in der 6. Stunde eine Schlägerei. Der Li thographenlehrling Hörchner wurde hierbei vom Schlosserlehr ling Ruppert, der ihm aufgelauert, derartig zugerichtet, daß er bewußtlos liegen blieb. Ein Arzt stellte Bruch der Hals wirbelsäule und Gehirnerschütterung fest. Der Zustand deS Verletzten ist bedenklich. — Treae« t. B. Eine Anzahl Knaben badeten kürzlich in einem alten Steinbruch bei SchreierSgrün. Es ging heraus und wieder hinein ins Wasser, sodaß bei diesem Wechsel wohl über zwei Stunden vergingen. Daß diese« längere Baden für die Gesundheit «achtetlltz war, zeigte sich bald in der Erkrankung des 12 Jahre alten Schulknaben Otto Fuchs auS SchreierSgrün, der nach einigen Tagen an den Folgen deS zu lang ausgedehnten BadeS starb. — «US dem benachbarte« Thüringen. Ein etgen- artigeS Inserat erließ ein für die Herzensruhe seiner Zög linge besorgter Institutsdirektor in Ilmenau in der dortigen Zeitung „Die Henne". Es lautet: „Wenn das betr. Mädchen aus der Scheffelstraße die Fensterpromenaden vor meinem Institut nicht einstellt, werde ich ohne Rücksichtnahme polizeiliche Hilfe in Anspruch nehmen. Direktor H. B." Wenn das nicht hilft! Die Ilmenauer jungen Damen freilich werden sagen: „Nein, über Ihnen aber auch, Sie garstiger Herr Direktor!" k. 35,- —,7V 1. 72,50 1,45 3. 69,50 1,39 8. 6. 30,- -,60 40,- -,80 53,50 1,07 40,— -,80 5. 30,- -,60 28,- -,56 1,20 1,15 4. 5. 2. 8. 48,- 40,- 68,50 65,- 60,— 45,- 60,— 57,50 1,28 1,14 64,- 57,- 1,37 1,30 1,20 —,90 demnach) 1,52 1.41 „ 1,30 „ 1,16 „ -M „ ,96 ,80 2. 3. 4. 76,— ^» 70,50 „ 65,- „ 58,- „ 48,- „ 2. S. Ochsen: vollfleischtge, auSgemästete, höchsten SchlachtwerteS bis zu 6 Jahren junge fleischige — ältere auSgemästete.... mäßig genährte junge — gut genährte ältere . gering genährte jeden Alters ») magere .....' d) abgemagerte, soweit sie nicht nach § 1 Zffr. 1i> des Gesetze« von der Versicherung ausgeschlossen find 8) «alben undc.«LH.: vollfleischige, auSgemästete «alben höchsten Schlacht- wertes*) vollfieischige, auSgemästete Kühe höchsten Schlacht- wertes bis zu 7 Jahren**) ältere auSgemästete «ühe und gut entwickelte jün gere Kühe und «alben gut genährte «ühe und mäßig genährte Kalben gering bez. mäßig genährte «ühe und gering genährte «alben ») magere dergl d) abaemag dgl-, sow sie nicht nach Z 1Zffr. 1d des Gesetzes von der Versicherung ausgeschlossen find O) Bullen: vollfieischige höchsten SchlachtwerteS .... mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere gering genährte a) magere b) abgemagerte, soweit sie nicht nach ZIZffr. 1d deS Gesetzes von der Versicherung ausgeschlossen sind O) Schweine: vollfieischige, auSgemästete, höchsten SchlachtwerteS und zwar der feineren Raffen und deren Kreu zungen im Alter bis zu 1'/« Jahren-s) . . . fl-ischigtt-) gering entwickelte Mastschweine, sowie auSgemästete Schnitteber (Altschneid.) u. auSgemäst. Sauen-j-j-) nicht auSgemästeteSaucn, Schnilteber(Altschneider), Zuchtsauen und Zuchteber u) magere, bez. im Ernährungszustände zurückge ¬ bliebene Tiere d) abgemag., soweit sie nicht nach § 1 Zffr. 1d deS Gesetzes von der Versicherung ausgeschlossen sind Staatliche Schlachtviehverficherung. Gemäß Z 14 des Gesetzes, die staatliche Schlachtviehver- slcherung betr. vom April1906 Verwaltungs- ausschusse der unterzeichneten Anstalt hinsichtlich der in der Zeit vom 1. Jvlt bis L«. Septbr. 1SV8 stattfindeadea Schlachtungen die der Ermittelung der Entschädigungen nach 8 2 des angeführten Gesetzes zu Grunde zu legenden Durch schnittspreise für die einzelnen Fleischgattungen für je 50 kg; Schlachtgewicht wie folgt festgesetzt worden : *) zu 8 1. **) zu 8 2. -j-) zu v 1 u. 'M zu v 3. Unter Kalben sind weibliche Rinder zu verstehen, welche noch nicht geboren haben. Länger als 5 Monate trächtige Kalben gehören nicht zu Gruppe 8 1. Länger als 5 Monate trächtige Kühe, sowie Kühe, welche kurze Zeit nach dem Kalben, oder wegen einer im An schlusse an das Kalben eingetretenen Krankheit geschlachtet werden, gehören nicht zu Gruppe 8 2. 2. Zu diesen Gruppen gehören nur Schweine, welche noch nicht zur Zucht verwendet worden sind. Hochträchlige, sowie solche Sauen, welche erst geferkelt haben, bez. noch ihre Jungen ernähren, gehören nur ausnahmsweise zu Gruppe I) 3, in der Regel aber zu Anmerkungen: I. Die Feststellung de- Schlachtgewicht» betr. Etwaige krankhafte Neudtlvungen und Auslagerungen an geschlachteten Tieren, vor allem tuberkulöse Ver änderungen de» Brust- und Bauchfelle», find bei Feststellung de» Schlachtgewichte» iu Abrechnung zu bringen. II. Die Verwertung de» Fette» bei Schweinen betr. Als Fett ist nicht nur da» Eingewridesett (Schmer und GekröSfett) anzusehen, sondern alle» Fett de» Tirrkörper», welche» für sich gewonnen werden kann, insbesondere der Speck. Lagergercbicdie. Deutsche» Reich. — Kaiser Wilhelm «nd Graf Zeppelin. Der Kaiser sandte noch vorgestern abend dem Grasen Zeppelin ein herz liches Glückwunschtelegramm, in dem er die gelungene Dauer fahrt als den „Beginn einer neuen nationalen Tat" begrüßt. — Die „Schweizer Reise" deS Grafen Zeppelin wird übrigen- in Pans mit großer Aufmerksamkeit verzeichnet. Obwohl sich nirgends ein Urteil klar au-gedrückt findet, geht doch auS den Darstellungen der Zeitungen hervor, daß dl« Ueberlegm- heit deS Zrppelinschen Luftschiff- gegenüber den französischen Modellen erwiesen ist. — Die Ratifikatio»-«rk«»de» zu« Rordseeadkomme« sind gestern vormittag im Berliner Auswärtigen Amt nieder- gelegt und da» darüber aufgenommene Protokoll vom Staats sekretär v. Schoen, dem französischen Botschafter, den Ge sandten von Schweden, Dänemark und den Niederlanden und dem großbritannischen Geschäftsträger unterzeichnet worden. — Au» dem bayrische« Laudtag. Verkehr-Minister v. Frauendorfer erklärte im Landtag, daß kein bayrischer Verkehrsminister jemals einer BerkehrSmittelgemeinschaft zu stimmen würde, wie sie Preußen bis jetzt immer vorgeschlagen hätte und bei der Preußen allein alles zu bestimmen hätte. E» käme nur eine Güterwagengemeinschaft in Betracht. — Brab»! Das bayerische Justizministerium hat einen neuen Erlaß herausgegeben, der dem tiefbeklagten Mißstand einer unnötigen seelischen Mißhandlung und materiellen Schä digung von Angeklagten und Zeugen durch Ausfragen und Bekanntgeben ihrer Vorstrafen in öffentlicher Gerichtsverhand lung die engsten Grenzen zieht und Beklagten wie Zeugen den bisher vermißten Schutz verleiht. Portugal. — Se«satto«elle E«thüll»»Ge« üder de» Köuig-- mord sind jetzt in der Kammer gemacht worden, und zwar durch den Abg. Arfoun. Gegen diesen wurden seit einiger Zeit Anschuldigungen erhoben, als sei er in die KönigSmord- Affäre verwickelt. Er erklärte, er habe nunmehr die Sache satt und sei entschlossen, die Persönlichkeiten namhaft zu machen, die wirklich bei der Ermordung des Königs die Hand im Spiel gehabt hätten. Unter großem Tumult sagte der Abgeordnete etwa Folgendes: „Wenige Tage vor der Ermordung deS Königs hat eine große Versammlung stattgefunden, der zahlreiche Re publikaner und Führer der Regeneratores und der Pro- gressisten beiwohnten. Dort wurde eine Verschwärung an gezettelt. Wenn es nötig ist, werde ich auch die Namen der monarchistischen Führer nennen, die an dem Komplott beteiligt waren. Mehrere von ihnen sitzen heute auf der Regierungsbank (!) In jener Versammlung schlugen die Republikaner vor, die ganze königliche Familie auszurotten mit Ausnahme der Königin Maria Pia, um nicht einen Konflikt mit Italien heraufzubeschwören. Die Mehrheit der Führer erklärte, daß eine allgemeine Mörderei nicht zweckmäßig sei. Sie beschlossen, daß nur der König Carlos und sein Diktator Franco dem Tode verfallen sollen. Duica und Costa wurden gewählt, um den Königsmord auszu führen; man gab dem einen 100000 Franks und dem andern 50000 Franks. Komplicen sollten ihnen bei der Flucht behilflich sein. ?Kn Tage des blutigen Dramas war Franco von einer Kavallerieschwadron vollständig umgeben und man konnte auf ihn nicht zielen. Die beiden Mörder Duica und Costa feuerten auf den Königswagen; die Freunde, anstatt den beiden zu helfen, verloren den Kopf und feuerten ebenfalls. So kam es, daß auch der Kronprinz getötet wurde." Der Tumult, den diese Aussührungen hervorriefen, war unbeschreiblich. Sämtliche Mitglieder des Hauses erhoben sich und protestierten heftig gegen die Ausführungen Arfouns. Die Sitzung mußte aufgehoben werden. Serbien. — Minister werde« ist atcht leicht. Die Kabinetts- i bildung stößt neuerdings auf große Schwierigkeiten, da weder 1 vr. Milowanowitsch noch Milosauljevic in ein Kabinett Velimiro- ! witsch eintreten wollen. Man spricht wieder von einem Ka- binett Pasitsch mit Protic als Minister des Innern. Da eS kaum möglich sein wird, daß sich das neue Ministerium der Skupschtina vorstellen kann, dürste die Skupschtina aufgelöst und Neuwahlen ausgeschrieben werden. Afrika. - Die wirtschaftliche Erschliessung Südafrika». Nach einer Londoner Meldung sind zwischen der englisch-südafri- ; konischen Eisenbahncompany und dem Kongostaat die Unter- > Handlungen wegen Verlängerung der englischen Eisenbahnlinie ! in Nordrhodesia bis zu den Gruben von Tanganika beendet. Es ist eine Verständigung erfolgt und das Abkommen wird in den nächsten Tagen unterzeichnet werden. Dadurch werden die Katangagruben bald erschlossen werden können, denn diese Gruben werden mit den Häfen der östlichen Küste und der südafrikanischen Häfen in Verbindung gesetzt; auch Nordrho desia wird für den Industriebetrieb erschlossen. «sie». — Perste« «uter dem Rasse«k«rs. Wie aus Teheran gemeldet wird, glaubt die Bevölkerung trotz der feierlichen Versicherungen des Schahs nicht daran, daß die Neuwahlen zum Parlament stattfinden werden. Schon zu oft habe der Schah sein Wort gebrochen. Alle sind vielmehr fest über zeugt, daß das Parlament nicht mehr zusammentreten wird. Nachdem alle fortschrittlichen Minister ihren Abschied ein gereicht haben, werde das neue Kabinett ausschließlich aus Reaktionären gebildet sein. Der Schah habe aus Europa viele Anhänger des alten Regime zurückberufen, die früher auf Drängen des Parlaments aus Persien verbannt wor den sind. Amerika. > — Die Lage iu Zentralamerika. In Mexiko hat nun ¬ mehr die Regierung zahlreiche Truppenabteilungen in die von den Revolutionären bedrohten Bezirke abgesandt. Wenn die revolutionäre Bewegung nicht in die Reihen der Armee hinein getragen wird, so ist eine politische Gefahr nicht vorhanden. Die Behörden haben Befehl ergehen lassen, daß alle ergriffenen Banditen sofort zu erschießen seien. Die Regierung glaubt den Beweis zu haben, daß die Bewegung, obgleich sie bisher