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LW8 Anzeiger 67. Jahrgang. Vegründet 1842. Der Stadtrat Äer 8emli»»r««kul« im Lostsaalo: Iw Wrswltvnlivrtx Frankenberg, am 28. März 1908. ge- rum str Auf. Siegfried Mat »u >lett ge- rtleben'S S<Korre< iS mehr !N, j M0< Zvo 4" i für da» SeschLst,- ßen Lui- > Rat an größeren naen eine kommen, ereinS »u er scheint > Landet- entgegen- »enkrank- den Gc- derlrhrer Bautzen V Religion unä Oeomstriv. IV b VeoArapdio unä Mturbsilkunäo. IVa Vatoin uoä ^ritkmetik. lehr, chaft l. Der Vorstand. , > Ernst Seifert, Vorsitzender. Nach Orten außerhalb des deutschen Reiches und Oesterreichs, soweit solche «m Gebiete des Weltpostvereins liegen, geschieht der Versand unseres „Tageblattes" mit wöchentlichen Kreuzbandsendungen von uns unter Portoansatz von 2 M. KO Pfg. per Vierteljahr. Im 8a»I« L«» stattfindendcn Der nachstehende Befehl des Königlichen BczirkskommandoS zu Flöha wird hiermit -Ur Kenntnis der Beteiligten gebracht. Frankenberg, am 2. April 1908. Vom 6. bis 9. ^prii — uoä rvar am LouytLA von 12—5 vkr, IVorktLßs von 3—6 vkr — sioä im 2vle1i«N8»«lv Les 8«mlnurs äl« LvlvdaunMn ä«r Sviulonnlsten uoä im LUävrotuUv äoroo ^rdvttva la Luuäkortlxlielt, im /vtvbvnsuulv ävr 8emln»r- sekul« äis Lvlvkuuoxvo unä rinäviurdvttva ä«r Llnävr aus^ostollt. äoo 9. Hpril, «»«dmltt»^ iVb»» ünäst iw kosisakäs äsr fsisrllcbs «I»r statt. 2u äsm Losuoko äisssr ksisr, äsr krüluo^so uoä ^usstslluoxso virä ww» I»I«r- «lar«!» im Lamon äss VokrorkoIIoxiums orgoboost siogeiaäso. kraoLsobvr§, äso 4. ^prll 1908. Di« «Sniglkvk« Die Gemeinde Sparkasse Klo ha verzinst Sparemlagrn mi» S'/, °/o. Exp--itto«»»»tt: an ^««I«m Werktage vor». 8 bi» 12, «ach». 2 bi» s Uhr. Durch die Post bewirkte Gintage« »erbea schnell expediert. — Fernsprecher Nr. 1b. im ksstsaals: 8°° LI. VI lätsraturkuoäo uoä Llusilllskrs. 9°« „ 10" „ 11" „ Generalversammlung der Bereinigten Ortskrankenkasse Frankenberg Montag, be« 6. April d. I., abend» V»v Uhr im „Webermeisterha«»". Tagesordnung: I. Vorlage bezw. Richtigsprechung der Jahresrechnung 1907. 2. Verschiedenes. Die Herren Vertreter der Arbeitnehmer und Arbeitgeber werden hierzu ergebenst ein geladen. d« weißen a reren, d. h. ns eine viel neu Eapella ebaran und die weißen d befinden «it nahezu » ähnlichem der roten aelegen ist. er Ansicht, btühlung»« ennen, daß d, der sich menbogens -r populär- : wtr diese >, datauch ebenfall- esio weiter nde Unter» den Heiße ur Lockyer Sternbild unperatur Mveratur llaol, Si- olgt, daß :lben und selbe Art wie für Art be- Lpektral- lten wird isammen- ie zu er- 10" LI. IV vsutssk, Locknon. 11 „ V ^osokauullßsuotvrriskt, Vooon. LI. III LibsHluoäs uoä Oeoxrapkio. „ II voutooko 8pnko u. Ilaturlebrs. ^Eit-n« 11 Ubr mittags de- jeweiligen Ausgabetage«. «Sr «K-h«- p°n b-ftimmt-r Stelle " »„NN ,In« Garantie nicht übernommen werden. Dzgß- b1. Teleakomme: Tageblatt Frankenbergsachsen. 8°° „ II Lräicuoäs, Liogso. 9" „ III Lidl. Ossebiobts, ^aturkunäo. 80 Sonntag «» S. April 8raukenberger Tageblatt I. Alle in Frankenberg aufhältlichen (ausschließlich die von der Kgl. Sächs. Staats« eifeNbahn als vom Waffendienst zurückgestellt bezeichneten) Wehrleute I. Aufgebot», Reservist««, Dispositions-Urlauber, zur Diapositio« der Ersatzbehörden Entlassenen und Ersatzreseeviften, sowie . - II alle von der «gl. Sächs. Staatseisenbahn al» vom Waffendienst znruck- gestellt Bezeichneten, soweit sie zur Landwehr i- bezw. » Aufgebot» zu überführen sind: ») der Jahr-SNaffe 1VVO und I8SS, . . . b) der Jahre»klaff- 18S7, di- voll- drei, Jahr- und lang-r g-dient hab-n, erhalten hierdurch Befehl zu der, jedem Wochentag abend» für den folgenden Tag. Bezugs« Preis vierteljährlich 1 50 monatlich bO Trägerlohn extra. — lausenden Monats b 4, früherer Monate 10 ^^fiellnngen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten und Ausgabe stellen sowie von allen Postanstalten Deutschlands und Oesterreichs angenommen. Nach dem Auslanoe Bersand wöchentlich unter Kreuzband. o) I»»ww«r»t»8, äso 9. ^pril, ^rltFawx 8°" LI. I Roligion, Rsoboso. «nzeigeuprei»: Dir S-gesp. Petitzeile oder deren Raum 1b 4, bei Lokal- Anzeigen 12 im amtlichen Teil pro Zeile 40 -Eingesandt" im Redaktionsteile Für schwierigen und tabellarischen Satz Aasschlaa, für Wiederholungsabdruck Ermäßigung nach feststehendem Taris. Ft» Nachweis und Offerten-Annahme werden 2b H Extragrbühr berechnet. Jnseraten-Ameahme auch durch alle deutschen Annoncen-Expeditione«. MM str »it LSiWt M Mit zu IrMMz i. Z-. -r^n»,nb«ra i Sa. — Druck und «erlag von E. «. Roßberg in Frankenberg i. Sa. Berantwortlicher Redakteur: Ernst Roßberg in Frankenberg EonlnoUusnusmiinlung Pünktlich zu erscheinkn, und zwar: Jahresklassen (Eintrittsjahr) 1907 bis 1901 LS. ^prll 1SO8, ^armlttag 8 VI>r Jahresklassen (Eintrittsjahr) 1900 bis 1895 S«w LS. ^prlt 1808, V»rmltt»8> IO Anzug: Reine bürgerliche Kleidung; Schirme, Stöcke uns Zigarren sind vorher weg- zulegen. V-fr-tuugsgrsuch- find sPatest-nS 5 Lage zuvor -iuznreichen, spater eingehende Gesuche finden keine Berücksichtigung. Sämtliche Unteroffiziere (Feldwebel, Sergeanten und Unteroffiziere) haben zur Kontroll versammlung am linken Oberarm weiße, auf eigene Kosten zu beschaffende Binden zu tragen. Im übrigen wird auf Punkt III und V der Paßbestimmungen hingewiesen. Königlich-» B-zirk»kommando Flöha. Kochkursus. Auch in diesem Jahre soll hier wieder ein Kochkursu» für Frauen und solche Mäbch-U, welche das 15. Lebensjahr zurückgelegt haben, durch eine Haushaltlehxerin des Sächsischen LandesvereinS für Innere Mission abgehalten werden. Der Kursus soll in der ersten Hälfte des Mai beginnen und eine Dauer von 6—7,Wochen haben. Die Unterrichts zeit würde Abends von 6 — 10 Uhr sein; im Bedarfsfälle würde aber auch noch Vormittags von 9—1 Uhr, und zwar hauptfächlich für Haustöchter, Unterricht erteilt werden. Von den Teilnehmerinnen würde ein Lehrgeld in Höhe von 10 M-, das auf Ansuchen bei Minder bemittelten erniedrigt werden kann, und ein mäßig berechnetes Kostgeld zu entrichten sein. Im Ganzen würden an dem Kursus höchstens 28 Frauen und Mädchen sich beteiligen können. Anmeldungen, schriftlich oder, mündlich, werden an den Unterzeichneten, Rathaus hier, bis zum 1S. April di-s-s Jahre» erbeten. Frankenberg, am 25. März 1908. »r Jr»-r, Bürgermeister. In dem Konkursverfahren über das Vermögen deS vormaligen Materialwarcnhändlers Ernst Emil Uhlemann, früher hier, jetzt in Dübeln, ist zur Abnahme der Schlußrechnung des Verwalter«, zur Erhebung von Einwendungen gegen das Schlußverzeichnis der bei der Verteilung zu berücksichtigenden Forderungen und zur Beschlußfassung der Gläubiger über die nicht verwertbaren Vermögensstücke der SHlußt-rnttn auf d-n 2L April 1W8 vormittag» 1V Uhr vor dem hiesigen Königlichen Amtsgerichte bestimmt worden. Frankenberg, den 3. April 1908. (L 17/07) DaS Königliche Amtsgericht. Limixlieüss 1<vdr«r8emii»Lr I rnn^snbsr^. Dis ökkvnUiodvll Ostvrprükuvgsn sinävn nach kolßsnäsr OränunA statt: a) Sloutag, äsn 6. ^pril, oaekm. «t Udr äsr Linäer aus LIrrsss I nuä II äsr Lsmmarsohuls unä äsr Lswmaristvn aller Llassvn. d) äsn 7. ^prrl, Hrl»»«o»«l»«rtllol»» I^rttkiing äsr Sswinarklssssn vrr fiampl um äsr Omlnsgeretr daß ung ann Ge- ihm wr- den gen ge- ine iter mg eot Hgt 'st er iler is- >ar er- rb. ich eil igc te, ei en Nd >se eu vr. v. Neidhardt tat, was in solchen Fällen das Klügste ist! er winkte einfach ab. So ging das weiter. Diesmal handelte es sich auch um etwas mehr als bloß um das VereinSgcsetz. Es handelte sich um die erste ernsthaft« Probe aufs Exempel; um die Ent scheidung der Frage: wie stark ist der Block; wie wen ist er zu praktischer Arbeit fähig? Nur fo auch ist diese Fülle der namentlichen Abstimmungen zu verstehen Man stimmte eigent lich nur noch namentlich ab. Und man stimmte über alles: über Amendements, über den Schluß der Debatte, über die Paragraphen selbst. Immer wieder heulten die Sirenen, die für den feierlichen Fall der namentlichen Abstimmung vor gesehen sind (feierlich insofern, als von ihr auch der Diäten- dezug abyängt), durchs Haus; immer wieder drang der näm liche dumpfe Ton bis m die verschwiegendsten Winkel des Waüotdaues. ES ist m ch keine Obstruktion; aber eS ist ein vernehmlicher Ansatz dazu, und tue sich in dieser Richtung betätigen, sind die von der brüderlich zuiammengejchloffenen Minderheit, sind Zentrum, Sozialdemokraten und Polen. Die Blockparteien beteiligten sich so gut wie gar nicht an der Er örterung. Das peitscht die Leidenschaften natürlich um so mehr auf, und als der Abend sich herabsenkte, und unter dem dunkel und undurchsichttg gewordenen Glas die Bogenlampen ausflammen, war die Stimmung allgemach schwül geworden. Tosender Lärm umdrauste die Abstimmungen, unterbrach die Reden und folgte ihnen und so jemand der lärmfreudigen Ge meinschaft von Zentrum und Sozen nicht zu Gefallen gesprochen, ging ein feindselige« Zischen (auch Graf Lerchenfeld, der baye- rische Bundc«rat«bevollmächtigte, wurde von ihm betroffen), durch den Saal. Angefeindet — am heftigsten von der Sozialdemokratie — wird vor allem der Freisinn, weil er nach jahrelanger un- mungskästchen rote Zettel entnahmen. Müller-Meiningen vertauschte seinen roten Zettel mit einem blauen Enihaltungs- zettel, was die Sozialdemokraten in seiner Nachbarschaft mit Hohngelächter quittierten. An der namentlichen Abstimmung beteiligten sich 377 Abgeordnete. Davon stimmten 214 gegen und nur 161 für deren Schluß bei einer Stimmenthaltung und einer ungültigen Stimme. Unter dem Triumpygeheul des Gegenblock« ist der Schlußantrag abgelehnt. Nicht nur dem Block passierten solche spaßige Dinge, sondern auch der Gegenseite, denn selbst einige Zentrumsmannen stimmten bei einer anderen Gelegenheit ihrer Fraktion in die Quere. O, welche Lust, Fraktionsführer zu seinl Eine wahre Harlekinade führte der Outsider der Wirt schaftlichen Vereinigung, der hessische Partikularist Köhler, auf. Er wollte durchaus daS hessische Vereinsgesctz sür die Folge erhalten wissen. Und da selbst die hessische Regierung »m Interesse der Einheitlichkeit nichts mehr davon wissen will, lief er gegen die "Minister seines Lande« an. Und wie er da« tat, war zum Wersen. „Das sind ja hier" — meinte er und wies dabei mit Fingern auf den rm Hause anwesen den hessischen Bundesratsbevollmächtigten vr. v. Neidhardt — „Leute aus einem längst verflossenen Ministerium, das sind ja die Herren Bundesratsbevollmächtigten hier in Berlin. 's? hessischen Landtag hat man ihnen gejagt, sie sollen sich pensionieren lassen (Große Unruhe; von rechts ruft man: Unerhört!). Kommen Sie zu uns nach Hesien-Darm- s adt, dann werden Sie ein ganz anderes Bild bekommen, als hier, Vonden Bundesratsbevollmächtigten." Der Redner ver las em Stimmungsbild aus der heffischen Kammer. Darin heißt eS: „Das Vertrauen zu den Ministern ist bedenklich Köhler fügte hinzu: „Und dasselbe ist der Fall ** Wer gestern in den Reichstag gegangen ist, um als Zuschauer einer bewegten Tagung beizuwohnen, ist auf seine Kosten gekommen. Hitzige Debatten waren bei der ersten Blockfrucht Reichsvereinsgesetz auf jeden Fall zu erwarten; auch der Reichskanzler hatte damit gerechnet, darum erschien er vorgestern und gestern persönlich im Reichstag, um im Fall der Gefahr rechtzeitig in die Bresche springen zu kön nen. Er hatte es nicht nötig, obwohl heftig gerungen wor den ist. Ja, es soll zu Vorgängen gekommen sein, die mit den Ereignissen der berühmten Zolltarifnacht in Vergleich ge stellt werden könnten. Der Antiblock ließ nämlich alle Minen springen, um Verwirrung in die Blockrrihen zu tragen. Das letztere ist ihm auch in einigen Fällen gelungen. Bei den Ab stimmungen, die sich einander jagten, lieber alles Mögliche und Unmögliche wurde abge immt. Das war eine Tortur, die konfus machen mußte. So ereigneten sich die tollsten Geschichten. Der Führer de« männlichen Freisinns, vr. Müller- Wcüiingen, hatte bei der Abstimmung über einen Schlußan- trag niemanden von seiner ganzen Fraktion hinter sich; es erhoben sich bei der Unterstützungesrage nur die National- liberalen und Konservativen, und vor Verzweiflung enthielt er sich der Absümmung. Noch dazu bei seinem eigenen An trag! Herzhafte« Gelächter war die Quittung. Das Zen trum beantragte NU« namentliche Abstimmung über den Schluß- antrag und rief dazu stürmisch Beifall. Die Polen klatschen dazu in die Hände. Abg. Heine redete erregt auf die Frei sinnigen ein. Zur Unterstützung des Antrags erhob sich auch der Abg. Haußmann und andere Freisinnige. Das s Zentrum schwang die roten Nemzettel und brach in ein . erschüttert." Köhler fügte hinzu: „Und dasselbe ist derFa^ Trmmphgeschrei au-, als auch die Freisinnigen dem Abstim» > in bezug auf die hessischen Bundesratsbevollmächtigten.