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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 19.02.1908
- Erscheinungsdatum
- 1908-02-19
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-190802193
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19080219
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19080219
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-02
- Tag 1908-02-19
-
Monat
1908-02
-
Jahr
1908
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Ende diese- Monat- kommt (»8. Fortlr-ung). (Nachdruck uerbolrn. In Berlin hat man übrigens gar nicht durchführen können, aller Bäckereibetriebe umbauen nehmigung erteilt worden ist. die Bäckereiverordnung noch weil man sonst 95 Prozent oder schließen müßte. Firma Ed als fünf ! bücher mit auch eine und Arben je weitere - Rt städtischen Lehrerschas zwar bezi, kommen d verdient u hergegange wird eil jahre st KÜniglici Absendu stimmig, ab 1. ! Direktor Ständig von je! Der erste Blitz zuckte aus dem schwefelgrauen Gewölk. Sie traten in den Salon. Luise kam herzu und nahm die nicht unerwartete Neuigkeit des Verlöbnisses mit warmer Herzlichkeit ans. Es rührte sie tief, daß man sie als Tritte im Bunde gelten lassen wollte. Doch hielt sie es für richtiger, die Amerikafahrt der Glücklichen nicht zu teilen. Man solle sie ruhig hier in der allen Wohnung belassen, bis man sich später, so Gott wolle, in einem schönen geräumigen Heim wieder zusammen finden würde. * » In voller Sonne vor dem gleißenden, dampfenden Wasser stand Eberhard. Seine schläfrigen Augen sahen müde dem Spiel der Goldfischchen zu, dessen muntere Beweglichkeit in dem Grade nachließ, als die Hände des kleinen Futterspenders sich leerten, und als es nichts mehr zu erhaschen gab, was einiger Anstrengung lohnte, flüchtete eins nach den: andern unter die kühlen Schlupfwinkel unter dem Mummeln im Ried zurück. Die weiten Ringe, die sie im wilden Jagen gezogen, zerflossen allmählich, und endlich horte jede Bewegung auf. Der See lag in schläfriger Ruhe. Auch dem Jungen fielen fast die Augen zu. Sie konnten den gleißenden Sonnenglanz im Wasserspiegel nicht mehr ertragen. „Komm doch endlich her, Eberhard. Du darfst nicht so lange in der glühenden Sonne stehen," rief ihm Fran Schmidt von ihrer Bank aus zu. Mit zögernden, langsamen Schritten kam er heran. Ob wohl er des Fahrstuhls nicht mehr bedurfte, war doch von leichtfüßiger Beweglichkeit keine Rede bei ihm. Er ermüdete leicht und mußte vor Ueberanflreuguug gehütet werden. Und gerade jetzt sah das schmale kleine Gesicht sehr echauffiert aus. Selbst die Stirn, von der er den Matrosenhut weit zu rückgeschoben, war heiß gerötet. „Hier ist aber anch Sonne," klagte er verdrießlich, als er sich neben die Fran setzte, deren Platz allein noch in dürftigem Halbschatten lag. „Na ja, ist auch längst Mittag," brummte sie. „Ueberhaupt ein Unsinn, bei der Hitze herzugehen. Frau Geheimrat war klüger und blieb hübsch zu Hause." Dornenwege Roman von L. Dressel. - Di Ostmarken k Enteignung sung nunni men angen Beschlüssen vorzunehm« Sicherung der Enteign tct, wonach Grundstück gemeinden, mehr als § scrner Gru recht darai Neberlassur war, endlic tiimer als Vz-Mter Or G.-B. kras Ferner wu Er lachte herzlich. „Hab ich's nicht gedacht? Du bist ein Märchenkind. Natürlich muß nun der gütergesegnetr Prinz kommen und die arme schöne Fee erlösen. Du einziger Narr, was frag' ich denn, ob Du reich oder arm seiest. Dich allein will ich, Du goldene, süße Frau. Gottlob, daß ich Dich in ein Haus führen kann, das meiner Perle würdig sein soll." Dann saßen sie unter den Rosen Hand in Hand und redeten wie alle Liebesleute süßen Unsinn und ernstes Planen durcheinander. Darüber merkten sie nicht, wie die Sonne schwand und schwarzes Geivölk heranzog. Erst als ein heftiger Windstoß an den Rosen riß und einen Schauer bunter Blätter über den Balkon ivirbelte, sagte Marion unruhig, mit einen besorgten Blick auf den veränderten Himmel: „Wir bekommen ein Gewitter." „Bangt Dir?" Du weißt ja, unsere Rosen welken nicht. Und wir sind hier geborgen, oder schickst Tu mich hinaus?" „Eigentlich mich. Ich müßte von rechts wegen im Tier garten sein. Wollte ja dem kleinen Eberhard die Goldfische füttern helfen. Nun sitzt er da und wartet; dies Kind ist von einer seltsamen Zähigkeit, wenn es sich um ein Versprechen meinerseits handelt, und ich hatte den armen Schelm ganz und gar vergessen. Am liebsten setzte ich mich in eine Troschke und holte ihn her, das würde ihn die Enttäuschung verschmerzen lassen." „Wäre indes wohl eine nutzlose Mühe, mein Herz, denn die Schmidt, die ja eine vernünftige Person ist, wird längst mit ihm im Hotel sein. Ich tröne ihn nachher mit etwas Hübschem und bringe ihn Dir später her. Ja, tu dem armen Jungen so viel Liebes, als Du kannst, ich bin nicht eifersüchtig ans einen Todgezeichneten. Tenn das ist er. Die scheinbare Besserung, welche Günter zu bemerken glaubt, wird keine dauernde sein, wie mir leider sein hiesiger Arzt vertraute." f Sichtbarer Komet. wieder die Zeit heran, wo der Enckesche Komet nach 3'/, letzendsten Weis« gegen Andersdenkende, auch wenn dieS kirch liche Obere sind, auftretrn können, ohne an die Pflichten ihres geistlichen Amte« erinnert zu werden". Dieser rückhaltlose Protest gegen deS Bischofs Auftreten dürfte seinen Eindruck nicht verfehlen. Und es wird dem Bamberger Erzbischof nicht ganz leicht werden, sich gegen den offenen Borwurf der Ungerechtigkeit in der Behandlung der politischen Parteien zu verteidigen. Vielleicht hüllt er sich darum al« Antwort in Schweigen, um fortan als Philosoph zu gelten. Es wäre da« Klügste. O * */* Stratztarg. Professor vr. Ehrhardt teilt in der „Straßb. Post" mit, die Behauptung des „Bayr. Kur.", daß er dem Pochst Leo Lill, seinerzeit das Versprechet» gegeben habe, ohne vorheriges Einvernehmen mit den bischöflichen Behörden nicht« mehr zu veröffentlichen, sei unwahr. München. Die bayrischen Bischöfe beabsichtigen, gegen die Sympathiekundgebung der Ortsgruppe München de» deutschen Hochschullehrertags sür Prosessor Schnitzer eine Gegentnn-ge-nng zu richten, zu der sämtliche Professoren von katholischen Fakultäten in Bayern aufgesordert werden ollen. */* Wit«. An der hiesigen theologischen Fakultät strei ken dir Hörer des Prosessor Commer, weil dieser in einer Vorlesung über Dogmatik einen Ausfall gegen Professor Schnitzer-München machte. Commer sprach über Modernis mus und sagte, „Schnitzer sei ein Deutscher, also ein Bar bar" !! Daraufhin verließen die Hörer den Saal und kamen nicht mehr zurück Der akademische Senat legte sich ins Mittel. */* Berlin. Zur zweiten Beratung deS JustlzeiatS im ReichS- taa beantraat Or. Junck -inatl.) mit Unterstützung der national- liberalen Fraktion, die verbündeten Regierungen zu ersuchen, gesetz liche Bestimmungen vorzuschlagen, durch dir daS Recht der ArbeitStarifverträge geregelt wird. Jahren wieder in die größte Erdnähe gelangt und sichtbar wird. Mit unbewaffnetem Auge kaum sichtbar, zeigt er sich gewöhnlich als eine Nebel kugel mit undeutlichem Kern von schwankendem Durchmesser und einem seitwärts gerichteten Schweif. Er wird im Sternbild der Fische in der Nähe der Bahn des Saturn und MarS etwa vom 25. Februar ab sichtbar sein. — Chemnitz. Gestern sprang ein an der Zschopauer Straße wohnhafter 60 Jahre alter Invalid in selbstmörderischer Absicht vier Treppen hoch in den Hof hinab und starb darauf. Was den Mann in den Tod getrieben hat, ist noch un bekannt. — Dresden. Für die Stelle des hiesigen zweiten Bürger meisters, die am 1. Mai nach dem Rücktritt des Bürger meisters Leupold frei wird, haben sich dem Vernehmen nach nur vier Bewerber gefunden, obwohl der Posten mit 19000 Mk. Gehalt ausgestattet ist. Dagegen ist die Zahl der Bewerber um eine gleichfalls zur Erledigung kommende besoldete Vertreterstelle besonders hoch. — Dresden. Die Nachricht, daß außer einem an Genick starre verstorbenen Schützen der Maschinengewehr-Abteilung Nr. 12 noch ein Sergeant und zwei Mann derselben Abteilung an Genickstarre erkrankt seien, ist unzutreffend. Es sind ledig lich einige Mann, die mit dem Verstorbenen in unmittelbare Berührung gekommen waren, in das Garnisonlazarett ausge nommen worden, um sie von den übrigen Mannschaften zu isolieren. Bei dreien von diesen sind Genickstarrebazillen fest- gestellt worden, doch ist keiner von der isolierten Mannschaft an Genickstarre erkrankt. Vom Landtag. Zweite Kammer. 29. öffentliche Sitzung am 17. Februar, vormittags 10 Uhr. V. DaS HauS erledigte zu- ächst Kapitel 14 de« Rechenschafts berichts au» nie Finanweriode 19<H 05, betr. da« staatliche Aern- betz- und Elektrizitätswerk zu Dresden, und ge "ehmmte nach träglich die da bet vorgekvmmene geringe Etatsüberschreitung. Hi raus befaßte sich das Hau« mit veischiedenen Petitionen in Eisendabnangelegenheiten. und zwar mit der Petition de« Lokal- komitee« in Dahlen um Herstellung einer normalwurigen Eisen bahnverbindung Torgau—Dahlen—Waldheim; ferner mit der Petition der Gemeinde Fuaau in Böhmen um Errichtung einer Personen- und Güterverkehrsstelle in Fuaau: ferner mit der Petition Walter Schmidt u»d Gen. in Ä'l-druff um Erbauung einer „Zentralbahn" von Dresden über WilSdruff nach Gößnitz, und endlich mit der Petition des Gemeinderai« und «Äen. zu Gelenau um Erbauung einer normalspurigen Eisenbahn von Anna berg über EbreniriedeeSdorf und Gelenau nach Einsiedel. Da« HauS beschloß, alle Petitionen auf sich beruhen zu lassen. So dann solgre die Schiußberatung über die Petition des Invaliden Friedrich Sesiert in Leipzig-Zchleußig um Einiührung einer Ver gnügung«- bez. Tanzst uer. Auch diese Petition wurde aui sich b ruhen gelassen. Die Beschwerde- und PetitionSdeputation er stattete hieraus eine Anzeige über die Petition des Karl Albin Lämmel in Cranzahl, betr. die Gcwäbrunq einer laufenden Rente. Diese Anaelegenbeit ha« die Kammer schon einmal beschäftigt, und zwar in der Sitzung vom 15. November v. I Es kain zu einer läng reu Debatte, in der sich verschiedene Abgeordnete zugunsten Lämmel« auSsprachen, sür den auch die Deputation bei der Re- gerung sich verwandte. En Beschluß wurde nicht gefaßt. End lich sand noch die Schiußberatung über den Bericht der vierten Abteilung, betrrffend die Prüfung der Wahl des Abg. Zöphel- Leipzig im 13. städtisch«» Wahlkreis statt. DaS Haus beschloß ohne Debatte, den Protest sür unbeachtlich und die Wahl für gültig zu erklären. Nächste Sitzung: DienStag vormittag 10 Uhr. „Sie koinmt aber noch," behauptete er gerekzt. „Ach bewahre, wie wird sie denn so unvernünftig sein. Laß uns nur jetzt gehe». Wir setzen uns in die nächste Droschke, sonst werden wir noch naß. Da hinten braut sich was zusammen. Um des Knaben Mund vertiefte sich jener eigensinnige Zug beschränkter Hartnäckigkeit, den sie immer fürchtete, weil dann der geringste Widerspruch das Kind in einen Zustand krankhafter Erregung versetzte. „Ich bleibe noch," trotzte er. „Tante Marion kommt, sie hat es mir versprochen." „Schön, meinte die Schmidt scheinbar nachgiebig, aber in der Sonne brauchen wir deshalb nicht zu warten, das stehst Du doch ein. Du kommst ja rein um in Deinem Samt kittel. Hättest Du Dich wenigstens umziehen lasten." „Dazu war keine Zeit. Dann wären wir zu spät hier gewesen und Tante Marion längst wieder fortgegangen." „Dummer Junge, Du siehst ja doch, daß sie überhaupt nicht kommt." Aergerlich ausstehend, ging sie ein Stück Weges, um in den Schatten zu gelangen. „Doch!" schrie er hinter ihr her, „sie kommt, und ich will nicht fortgehen." Dennoch belästigte die stechende Sonne ihn nun selber. Die Stirn tat ihm weh. Er nahm den Hut ab und rieb die schmerzende Stelle mit der Hand. Als das nicht Hais, hing er dennoch seiner Pflegerin nach, war er doch seit seinen ersten Lebensjahren gewohnt, ihr alle Schmerzen zu klagen. Dann plötzlich war Schatten rings umher. In dunkler Schwere breitete er sich über die eben noch sonnendurchglühte Landschaft. Ein brausender Wirbelwind stieg auf und jagt» mit unheimlichem Getöse durch die schwüle Ruhe der Natur, Staubmasseu, Laub, ja selbst Blattzweige durch die verfinstert« Luft schleudernd. Heftig erschrocken nahm die Frau das Kind an di« Hand und hastete mit ihm vorwärts, so schnell die lauflahmen Beinchen nur mitkonnten. „Da haben wir's, klagte sie — wie schnell daS herauf- zieht, unter den Bäumen merkt man daS gar nicht fo." (Schluß folgt.) SeiMber und Nckünber. ivcr >?!>Ldru<k »»Irirr Irrlicht» OrlglraldtNchr« «ft nur Mil ,rna»r» Ouelltnnngab« g«8altrr.> Frankenberg, 18. Februar 1908. svrj. Bilder vom Tape. Unser neuer Aushang be handelt zunächst in zwei Aufnahmen die Beisetzung der durch Mörderhand gefallenen Braganzen in Lissabon. Das dritte Bild erläutert ein neues, dem Diabolo ähnliches Spiel. -fr. Oeffentliche Sitzung des Stadtverordneten-Kolle- givmS. (Nichtamtlicher Bericht.) Die in Behinderung des Vorstehers vvn Herrn Vizcvorsteher Backhausen sür gestern abend 6 Uhr einberusene und geleitete Versammlung nahm zunächst Kenntnis von einigen geschäftlichen Mitteilungen über die vorgenommene Revision der Stadthauplkasse, die in voller Ordnung befunden worden ist, und über die Verfolgung einer seinerzeit aus der Mitte des Kollegiums gekommenen Anregung auf Zudeckung des offenen Teils des SeegrabenS. Letzterer soll vorläufig noch unterbleiben. Sodann vollzog das Kollegium einige Blenderungen in der Zusammensetzuna städtischer Ausschüsse. Es wäblte zur Einschätzungskommission auS d>r Bürgerschaft die Herren Zigarren fabrikant Haubold und Webwarcnsabrikant Reupert hinzu, berief in den Schulausschub an Sülle eines seinerzeit zuvielae- wählten Stadtverordneten Herrn Schularzt Sanitätsrat Or. Birk ner und entsandte in den Armenausschuk in Verfolg einer früber gegebenen Anregung noch Herrn Sto. Böhme. Außerdem kam es zur Bildung des bei der l-tz'en H msbaltvlanberatung als wünschenswert bezeichneten Ausschusses zur Erörtern»« des Aufwands für Armenzwecke. Der Rut hat hierzu Herrn Stadtrat Oskar Schi edler delegiert, die Stadtverordneten wähl ten gestern aus ibrer Mitte die Her-en Stvv. Rau und Schramm hinzu. H erauf bewilligte man dem Armenbausverwalter als ein malige Teuerungszulage sür 1908 die Summe von 150 Mk. Zu einer längeren Debatte führte die Ratsvorlage über die mit einem Kostenaufwand von 7000 Mk. (aus Anlechemitteln nachzu- verwllligen) heizustellende Anlegung einer Klinkerplattenfuh- bah« in der Reichsstroße; diese soll an der Altenhainer Straße beginnen und an den Hausgrundstücken 16—26b entlang führen. Der Referent. Herr Stv. Gurckbaus, war im Prinzip mi« der einer Eingabe der Reichestraß n-Anlieger emswechend.n Vorlage einverstanden, beantragte im Lause der Diskossto» aber die baldigst vorzunehmende Bekiesung der gegenübergelegenen Fußbahn der genannten Straße. Die Annahme der RatSvorlnge erfolgte gegen eine Svmme und die Annahme des Antra is Gurckhrus einstimmig, lieber die Ratsvorlaae betr. Neparaturbauten im alten Kan- torat berichtete Herr Siv. Rau. Bet der Hansbalchlanberatung waren seinerze-t l160 Mk. für diesen Zweck eingestellt gewesen. Die Position wurde damals abgelchnt und der Bauausschuß mit der Ausarbeitung einer neuen Planung beauftragt. Diese sieht Bom Reichstag. 103. Sitzung am 17. Februar nachm. 1 Uhr. Die Berat««« de- Postetats wird fortgesetzt. Wiedeber« (Zenlr) konstatiert mit Befriedigung, daß die Arbeitszeit der Telegraphenarbe ter in den letzten Jahren eine Verkürzung erfahren habe. Die Lohnverhältniffe mußten gleich mäßiger geregelt und höher sein. Eichhora (Soz.) bemerkt, die tünstliche Entrüstung deS Staats sekretär- über die Aeußerung Singers wegen Verletzung deS Brlef- reheimnisseS sei überflüssig gewesen. Solche Dinge seien vor gekommen. Redner kommt daun nochmals am den Fall des Brief träger« Schalsli. der wegen polnischer Stimmabgabe entlasten resp. pensioniert worden sei, zurück und aus den Fall Schellenberg. Die Art, wie der StaatSf kretär in einer seiner Bemerkungen über )tn Fall Schellenberg eine große Partei alS mit einem Makel behaftet hingestellt habe, sei eme Unverschämtheit! (Un-ube recht«.) Gras Stolberg ruft den Redner erregt »«r Ordnung. Eichhorn (Soz.) spricht weiter gegen das a ademlsche Studium. Dieses bedeute eine Zurücksetzung der letzigen höheren Postbeamte» md solle offenbar nur der Bourgeoisie wettere Futterstellen für bre akademisch gebildeten Söhne schaffen. Redner bespricht die Zerhälmisse der unteren Beamten. Er schließt, es sei bedauerlich, baß der Staatssekretär hier so kurzsichtige und parteigehossme Aeußerungen getan habe. (Der Redner erhält einen zweite« Ord«««g-r«f) Staatssekretär Kraetke weist nochmal- den Vorwurf zurück, alS ob durch Postbeamte daS Briefgeheimnis verletzt we-de. Man olle idm doch Namen nennen. Der Staatssekretär fährt dann ort: „Sie haben mir ferner Unduldsamkeit vorgeworsen. Nun, sind Sie denn etwa duldsam? Wenn Sie daS meinen, so erinnere ich Sie an Ihr „wer nicht gehorcht, fliegt!" Ga«p (Rp.) weist ebenfalls die Beschuldigungen wegen Ber- etzung deS Briefgeheimnisse- durch die Post zurück. Zur Perso nalreform sich wendend, bittet Redner den Staatssekretär, daS System der gchobrnen Stellen sür Unterbramte noch weiter auS- zudehnen. Der Verwendung von Frauen im Postdienst seien viel »u enge Grenzen gezogen. D r Resolution auf Verbilligung des OrtsportoS könne er nicht beipflichten, schon aus finanziellen Rück sichten. Das Adstempeln der Briefe sei überflüssig. Was das Petitionsrecht der Beamten anlange, so werde doch dieies nicht verkürzt, wenn der Staatssekretär stetS bereit sei, Beamte zu em pfangen, um ihre Wünsche zu kören. Und ein Koalitionsrecht in dem Umfang, wie rS die Arbeiter hätten, könne den Beamten auch nicht zue» könnt werden, am allerwenigsten den Berlehisbeamten. Seine Freunde hätten jedenfalls zum Staatssekreiär das Ver- irauen, baß er die Disziplin ausrechlzueih lten desttebl sein werde. Hug >Zentr.) tritt iür den Poslscheckoerkehr ein und wünscht bessere Brie »post- und Pakelpost-Verbindungen zwischen Nord- und Süddemschland, speziell im Verkehr Berlin-Bodensee. Lehmann-ÄieSbaden (soz.) geht nochmals auf den Fall Schellenberg ein. Di-' Debatte schließt hiermit. Gegen die Sozialdemokraten Wird das Gehalt des Staatsfl kretärs genehmigt Die Abstimmung über die Resolution wird bis zur dritten Llung au-gsichoben. Eine Reih weiterer Tuet wird genehmigt. Nach unwes ntlicher weiterer Aussprache beim Titel „Post- dirrkloren" erfolgte Vertagung. Dienstag 1 Uhr Fortsetzung. au» Bei Mißhanl von 30l in Leipz sätzliches über da« sei. Da rechts w hob nur des Bew nicht gen rauf sein - L Mnrdve in Groß- seinem 2 Leben. 1 volver he und sich Vater un bald nacl am Leben - v hat sich lassen. 2 W. Reze, Namen tu »»schriebet ' Ziffernfäl auf diese nicht geli schwerste weise W.L zu suchen Erhöhung - v sind infol, stand geli - Jl Grenze hc über das lofigkett, gezogen is zurzeit gk weibiiche) sind bereit geschaffene der Katasi und Triko Oesterreich mität erai Errichtung verbindend - « wiederholt« den war, er wegen daS Gutac anstalt un nur die notwendigsten Baulichkeiten vor und reduziert die Kosten auf 660 Mk. In der Debatte wie- Herr Sw. BurckhauS auf verschiedene mit der in Vorschlag gebrachten Niederlegung deS Ge bäude» zusammenhängende Gerüchte hin und Herr Sw. Jahn rollte die Frage de» unter den gegenwärtigen Verhältnisten immer dringender werdenden Umbaue» deS Rathauses auf. Dieser könne, fügte er hinzu, im Interesse der Stadtfinanzen vielleicht noch um zehn Jahre hinauSgrschoben werden, wenn man die Kantorei» Angelegenheit noch anderweit prüfen.laste. Herr Gurckhau» stellte hierzu den Antrag auf Vertagung der Vorlage. Hierzu sprachen noch die HerrenStvv. Naumann, Steiner, Schieo- ter und Bürgermeister Or. Irmer, worauf dem Antrag Surck- baus zugestimmt wurde. Mit dem Bericht de» Herrn Siv. Kas- si rer Beyer über ein «e«r- Re««lativ für die städtische Sparkaffe (daS jetzige blickt auf daS eh« würdig« Alter von 61 Jabren zurück) und der Annahme der Bestimmungen hierüber fand die Sitzung ihr Ende. Da» Regulativ wird demnächst ver öffentlicht werden. Ei« ständiges Theater lebender Photographie» ist vorigen Sonnabend in Frankenberg eröffnet worben. ES bietet humoristische und ernste Bilder, und allwöchentlich wird da« Programm gewechselt. DaS lästige Flimmern ist bei den Bildern de« hiesigen Kino-Theaters auf rin Minimum be schränkt; ganz flimmersreie Bilder wird wohl gegemvärtig kein Kmematvgraph bieten können. Nur ein Mangel wirkte an den ersten Tagen störend ein, die schlechte Lust, die im Theater, dessen Fenster zur Abdampfung des Außenlichtes dicht ver- schlossen sind, herrscht. DieserUebelstand wird aber schon in den nächsten Tagen durch Einbauen eine« Ventilators behoben sein. Ein Besuch des neuen Theaters ist zu empfehlen. f Bäckermeister und Bäckeretverordunng. Obwohl sich der jetzige Landtag bereits einmal eingehend mit der so genannten Bäckereiverordnung beschäftigt hat, wird diese An gelegenheit nochmals zur Sprache kommen, und zwar nicht nur in der Zweiten, sondern auch in der Ersten Kammer. Anscheinend durch die Zusicherungen des StaatSministerS vr. Grafen v. Hohenthal und Bergen, daß die Verordnung möglichst milde gehandhabt werden solle, nicht befriedigt, ge denkt der sächsische Bäckerei-Jnnung-verband „Saxonia" in dieser Sache eine Petition an den Landtag zu bringen. Der Verband hat sich zur Erlangung von Material über die durch die Verordnung angerichteien Schäden an sämtliche Bäcker'-Jnnungen des Lande« gewendet. In einer Sitzung des Jnnungsausschusse« zu Meißen wies Bäckermeister Lyon darauf hin, daß man mit der Kontrolle zu weit gegangen ist, indem man sie auf Räume ausdehnte, die gar nicht zu prüfen waren. U. a. habe man in Meißen Bäckerei-Einrich tungen beanstandet, zu denen erst vor zwei Jahren die Ge
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